Merkels Energie"wende" zeigt die Folgen:
Grünes Licht für zweites Kraftwerk
Der Stromversorger EnBW hat die Genehmigung zur Errichtung eines neuen "Gasturbinen"kraftwerks erhalten, das allerdings mit leichtem Erdöl läuft und nur für absolute Notfälle vorgehalten wird.
Anders als das bereits bestehende Ölheizkraftwerk der EnBW, das lediglich als Reserve dient, wenn die Nachfrage nach Strom größer als die Produktion ist und das ungefähr 40 Stunden im Jahr läuft, soll die neue Anlage nur dann angefahren werden, wenn andere Kraftwerke komplett ausfallen und die Versorgungssicherheit gefährdet ist.
Die Notwendigkeit der Anlage wird letztlich mit der Energiewende begründet: Wenn 2022 wie geplant alle Atomkraftwerke vom Netz gehen, werden noch keine ausreichenden Leitungskapazitäten aufgebaut sein, um zum Beispiel den von Windparks in der Nordsee erzeugten Strom nach Süden zu bringen; der Streit um den Verlauf entsprechender Trassen hält an.
Das Investitionsvorhaben beläuft sich auf ca. 100 Mio € - für ein Kraftwerk, das nur in Ausnahmefälle -am besten aber überhaupt nicht - laufen soll. Zahlen muß es der Stromverbraucher.
Da stellt sich doch die Frage: Hätte man die ganze Energie"wende" nicht zeitlich gestreckter angehen können? Die Laufzeit der AKWs wurde von Merkel noch verlängert, bevor sie wenige Wochen später verkürzt wurde.
Die Schweiz geht da mit gutem Beispiel voran. Dort denkt man darüber nach, die Atomkraftwerke statt 50 nun 60 Jahre laufen zu lassen.
Warum der Bund die Kernkraftwerke länger laufen lassen will
Zum insgesamt schleppend vorankommenden Ausbau der Erneuerbaren tritt ein weiterer Umstand, der dem verlängerten Weiterbetrieb der AKW in den Szenarien Aufwind gibt. «Wir müssen uns auch fragen, was ist, wenn die umliegenden Länder aus Kernenergie und Kohle aussteigen und in Europa weniger Produktionskapazität und damit weniger Strom für den Import der Schweiz im Winter zur Verfügung steht», sagt Zünd. Der Bau von Gaskraftwerken, wie er in den Szenarien erwähnt gewesen sei, komme wohl nicht mehr infrage. Einerseits wegen der CO2-Problematik, andererseits brauchte es jemanden, der in Gaskraft investieren würde, deren Wirtschaftlichkeit aber nicht gegeben sei.
So ist es richtig: Erst die Entwicklungen abwarten und dann entscheiden. D. legt einen festen Abschaltungstermin fest und baut dafür sogar für viel Geld Reservekraftwerke, die mit Öl laufen.
Geld spielt keine Rolle, es wird einfach rausgehauen.