Ihr Tenor wäre dann: Hätte die CSU nicht gegen die bei der BTW erfolgreiche Kanzlerin rebelliert und ihr Steine in den Weg gelegt, wäre auch das Ergebnis besser, denn Wähler mögen keine parteiinternen Streitigkeiten.

Auch Brinkhaus als neuer Fraktionsvorsitzender wird seinen Posten nicht mit einer "sofortigen" Rebellion gegen Merkel beginnen. Sollte er es überhaupt schaffen, dürfte es knapp werden. Er könnte also nicht sicher sein, in der allerwichtigsten Frage sofort genügend Truppen hinter sich versammeln zu können.
ME wäre er klug beraten, die Wahlen 2019 abzuwarten: Die Europa-Wahlen als bundesweiten Stimmungstest, die Landtagswahlen im "schwierigen" Osten. So kann er allmählich Druck aufbauen, immer weiter gedeckt von verheerenden Wahlniederlagen und hätte eine Rückzugsmöglichkeit, wenn die Stimmung drehen sollte.
Im übrigen wäre ein Wechsel zur Mitte der Legislaturperiode auch gut zu verkaufen, während ein "Sturz" nach einem guten halben Jahr neuer Regierung mE zu schnell käme. Für einen glaubwürdigen Neuanfang würde es mE nicht reichen, nur die Kanzlerin auszuwechseln. Auch andere, Unions-geführte Ministerien brauchten eine neue Spitze - oder wären Seehofer und vdL dann noch tragbar? Ganz abgesehen von der Frage, ob sich ein neuer Kanzler/in mit diesen Personen belasten will.