Palmesel hat geschrieben:Sempre hat geschrieben:Gegenüber tatsächlichen Autoritäten ist eine entsprechende Ehrfurcht durchaus angesagt.
Jaja, die konservative Obrigkeits-Fußfälligkeit, kenn ich zur Genüge. Aber mal so: nur selbst denken ist wirklich hipp!
Warum erwähnst Du dann Dein Diplom? Soll der Leser nun selbst denken oder nicht?
Dieser Deiner Entgegnung liegt übrigens die versteckte Annahme zugrunde, eine entsprechende Ehrfurcht gegenüber tatsächlichen Autoritäten impliziere, dass jemand das Denken zumindest teilweise der Autorität überlasse oder jedenfalls aufgebe. Das trifft aber i.a. nicht zu.
Wie man sieht, überlässt Du das Denken, offenbar ohne es selbst auch nur zu merken, gerne den Lesern Deiner Beiträge, was Dich Deiner eigenen Einschätzung nach nicht wirklich hipp aussehen lässt.
Palmesel hat geschrieben:Ich behaupte nicht, ich machte keine logischen Fehler, weil ich Mathematiker bin.
Du nennst Dein Diplom in Mathematik um die Leser davon zu überzeugen, dass es bei Dir mit der Logik nicht hapere:
Palmesel hat geschrieben:Sempre hat geschrieben:Ich kann nur feststellen, dass es bei Dir hapert, was Logik angeht, [...]
Ich hab ein Diplom in Mathematik, wenn Du mit der Logik in meinen Aussagen ein Problem hast, dann liegt das bei Deinem mangelnden Verständnis.
Danke, dass Du mir die Gelegenheit gibst, das noch einmal zu zitieren. Der ein oder andere Leser mag ja inzwischen bereits wieder vergessen haben, dass Du so tust, als schütze ein Mathematikdiplom vor logischen Fehlern. Oder vielleicht erinnert sich auch irgendjemand nicht mehr daran, dass Du empfiehlst, das Selbstdenken aus Ehrfurcht angesichts Deines Mathematikdiploms besser einzustellen.
Palmesel hat geschrieben:Sempre hat geschrieben:Danke für die Auskunft! Das ist eine wertvolle Information für Leser mit Kindern im entsprechenden Alter.
Wieder ein Beispiel für Deine falsche Denkweise, die Du uns fortwährend unter Beweis stellt: die gute oder schlechte Qualität eines Absolventen einer Universität lässt keine Aussagen über zu deren Qualität schlechthin.
Auch eine Universität kann man an den Früchten erkennen (wenn man es kann). Je mehr Daten zu den Früchten zur Verfügung stehen, desto besser.
Palmesel hat geschrieben:Behauptung: Zwei Objekte, zu deren Eigenschaften keine weitere Kenntnis besteht, sind als gleichwertig zu betrachten.
Beweis: Seien zwei Objekte, zu deren Eigenschaften keine weitere Kenntnis besteht. Um eine Unterschiedlichkeit oder Gleichheit zu beweisen bedürfte es einer Norm oder Relation, die dies ausweist. Jede Norm oder Relation nimmt Bezug auf bestimmte Eigenschaften. Besteht über die keine Kenntnis, ist die Norm oder Relation nicht anwendbar. Laut Voraussetzung existiert also keine Norm oder Relation, die auf beide Objekte anwendbar wäre, außer der Existenz selbst. Die zwei Objekte sind Objekte unserer Betrachtung und in diesem Sinne existent, also sind sie gleichwertig. Das war zu zeigen.
Das ist purste reine Logik [...]
Das soll wohl eine Variante des Prinzips der Identität des Ununterscheidbaren von Gottfried Wilhelm Leibniz sein, nach dem die Universität Hannover benannt ist.
Eadem sunt quae sibi ubique substitui possunt, salva veritate. Ist es aber nicht, denn ob Identität oder Nicht-Identität ist schlicht nicht überprüfbar, wenn Unkenntnis in bezug auf Eigenschaften nicht ausgeschlossen werden kann.
Die Identität des Ununterscheidbaren setzt Ununterscheidbarkeit voraus. Dass aber keine weitere Kenntnis möglich sei, muss wiederum bewiesen bzw. wenigstens plausibel gemacht werden. Ohne
sensus communis kommt man da nicht weiter.
Das zeigt sich auch daran, dass Dein Beweis dementsprechend nicht einmal Deine Behauptung beweist. Die Aussage
Laut Voraussetzung existiert also keine Norm oder Relation, ... ist schlicht falsch. Laut Voraussetzung fehlt lediglich Kenntnis zu möglichen Eigenschaften. Und weil diese Kenntnis fehlt, ist nicht feststellbar, ob unter den bekannten Normen bzw. Relationen hier brauchbare zu finden sind oder nicht. Ist denn wenigstens Kenntnis sämtlicher relevanter Normen oder Relationen vorausgesetzt? Ohne Kenntnis aller relevanter Umstände ist natürlich nicht feststellbar, ob die zwei Objekte gleichwertig sind oder nicht.
Wie Thomas+ oben erwähnt, ist Dein Beweisversuch auch müßig, denn Deiner Kenntnis nach gibt es ja einen Unterschied zwischen Mensch und Tier, den Du selbst erwähnt hast. Der Mensch kann gut oder schlecht handeln, das Tier hingegen nicht. Folglich hat der Mensch Eigenschaften, die dazu führen, dass er gut oder schlecht handeln kann, während das Tier solche Eigenschaften nicht hat. Das wird wohl von niemandem hier im Strang und auch nicht vom
sensus communis bestritten. Du müsstest mindestens beweisen, dass solche Eigenschaften, die es unstrittigerweise gibt, der Gegenposition nicht helfen können, um die Beweislast für Deine Position zurückweisen zu können.
"Interessant" an Deinem "Beweis" ist insbesondere auch, dass er gänzlich ohne Voraussetzungen auskommt. Insbesondere gehört "Kenntnis" üblicherweise in den Bereich der Axiome und nicht in eine zu beweisende Behauptung.