Das hat aber zunächst mal nichts mit "männlich" zu tun. Die Endung {-er} ist ein typisches Suffix zur Bildung eines Nomen Agentis: jemand, der etwas tut.Reinhard hat geschrieben:Hier irrst Du selber, oder Dein Eifer treibt Dich.guatuso hat geschrieben:...
Hier irrst du. Keine einzige Frau wurde seit bestehen der deutschen Sprache jemals mit dem Maskulinum angesprochen.
Es durchaus übliche Redeweise im Deutschen, wenn meine Frau gefragt wird: "Und, wie siehst Du das als Arzt ?" - obwohl sie wirklich und eindeutig eine Ärztin ist.
- Dies als ein Beispiel, wo sehr wohl der männliche (!) Sammelbegriff auch auf eine Frau angewendet wird. - Im Spanischen wird dies ja noch konsequenter so gehandhabt ...
Von daher, und unter der Erfahrung, selber jetzt ±20 Jahre Hausmann zu sein, würde ich mich hier sehr wohl dem Plädoyer des heiligen_raphael anschließen.
Es stellt daher erstmal die unmarkierte Form einer z.B. Berufsgruppe dar. Bei "Schnell, ruft einen Arzt!" denkt kein Mensch daran, daß die herbeizurufende Person männlichen Geschlechts sein müsse. Ander verhält es sich bei z.B. "In dieser Praxis arbeiten eine Ärztin und ein Arzt". Die weibliche Form (hier: "Ärztin") ist immer markiert, "Arzt" in diesem Zusammenhang natürlich auch.
Die Behauptung, man habe lange Zeit, um Frauen sprachlich zu marginalisieren, ausschließlich die "männliche Form" benutzt, ist linguistisch einfach unsinnig und rein ideologisch begründet.
Man tut gut daran, sich diesen Tendenzen zu entziehen. Im Englischen z.B. gibt es ja für viele Gruppenbezeichnungen überhaupt keine weibliche Form, diese muß je aus dem Kontext erschlossen werden:
My friend Morgan comes to see me later. He wants to show me his new car.
My friend Morgan comes to see me later. She wants to show me her new car.