Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7133
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Protasius »

Diese Horrorgeschichten waren zwar unter Lenin und Stalin grausame Realität, und es gab in der Tat in jener Zeit kaum 100 arbeitende Kirchen, aber ab den 40er Jahren hat sich vieles gebessert. In den 80er Jahren wurden 40% aller Neugeborenen getauft (was damals noch bei den Behörden anzeigepflichtig war). Seit 2006 gibt es sogar wieder Religionsunterricht an den Schulen und es wurden mehrere große Kathedralen und Klöster gebaut. Kommunistische Unterdrückung der Kirche ist in Rußland heute ein Teil der Vergangenheit. Damit eine kommunistisch motivierte Christenverfolgung einsetzt, müßte schon Nordkorea den Rest der Welt überfallen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Vor einigen Tagen haben die von Kiew eingesetzten Provinzgouverneure der Bezirke Dnjepropetrowsk und Saporoshje Kopfgelder für die Ergreifung von "separatistischen Diversanten" ausgesetzt. Zu diesem Zweck bewaffneten sie Maidan-Aktivisten, Fußball-Hooligans, Straßenschläger usw. und ließen sie in den Bezirken zahlreiche Straßensperren einrichten, an denen seitdem Personenkontrollen durchgeführt werden. Jetzt bringt die ukrainische Presse folgende Jubelmeldung:
Im Bezirk Dnjepropetrowsk wurden Diversanten für 8. Dollar ausgeliefert

An Straßensperren im Bezirk wurden jetzt insgesamt 11 Separatismus-Verdächtige ausgeliefert

Im Bezirk Dnjepropetrowsk wurde schon Geld für die Verhaftung von acht separatistischen Diversanten ausgezahlt, pro Person 1. Dollar. Diese Information wurde am Montag vom stellvertretenden Stabschef der nationalen Verteidigung des Bezirks Dnjepropetrowsk, Michail Lysenko, bestätigt. [...] Wie Lysenko erklärt, sind alle [Verhafteten] russische Staatsbürger.

Nach den Worten des stellvertretenden Stabschefs der nationalen Verteidigung des Bezirks scheiterten während der Überprüfung der Personalien der Verhafteten [einige] Betrugsversuche: Leute hatten versucht, ihre Bekannten, die die russischer Staatsbürgerschaft besaßen und keinerlei Verbindung zu Separatisten hatten, gegen Geld an einer Straßensperre auszuliefern. [...]

В Днепропетровской области сдали диверсантов на $8 тысяч
Всего на блокпосты в области сейчас доставлены 11 подозреваемых в сепаратизме
В Днепропетровской области уже выплатили деньги за задержание восьми диверсантов-сепаратистов, по $1 тысяч за каждого. Информацию об этом подтвердил в понедельник заместитель начальника штаба национальной защиты Днепропетровской области Михаил Лысенко. [...] Как уточнил Лысенко, все они являются гражданами России. По словам заместителя начальника штаба национальной защиты области, в ходе проверки данных о задержанных пресекли попытку мошенничества: под видом "диверсанта" люди пытались сдать на блокпост за деньги своего знакомого, гражданина России, который не имеет никакого отношения к сепаратистам. [...]

( http://www.segodnya.ua/regions/dnepr/na ... 14667.html )

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

Toribio hat geschrieben: Ihnen kommt angesichts des bevorstehenden russischen Überfalls auf Europa nur ein mögliches Verbot von Homosexparaden in den Sinn? In Anbetracht dessen, was man so über die Grausamkeiten von Kommunisten und zionistischen Bolschewisten weiß, werte ich Ihre Frage einfach nur als kleine Scherzfrage. Sie dürfen davon ausgehen, dass das neuerliche Wüten dieser Herrschaften dann noch brutaler sein wird als wir es bisher kannten.
Ihnen scheinen einige geschichtliche Entwicklungen entgegangen zu sein. "Diese Herrschaften" sitzen heute in Brüssel und wüten in der Tat brutal. Alles, was dem ein Ende machen könnte, begrüße ich. (Rußland wird's allerdings nicht sein, denn das Szenario der russischen Dampfwalze, die die EU plätten will, ist wenig plausibel. Eher andersrum.)
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7133
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Protasius »

Tritonus hat geschrieben:Die Prophezeiungen sprechen auch keineswegs "übereinstimmend" von einem "russischen Überraschungsangriff", sondern teilweise (Mutter Erna Stieglitz und andere; echte Tiefflieger wie Wim Malgo lasse ich mal außen vor) ausdrücklich von einem Angriff der seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr existenten Sowjetunion.
Das ist nur ein Trick, wurde vor Jahren im Fernsehen gezeigt in der Dokumentarserie Simpsons:
http://www.youtube.com/v/nEg_d4VWXok?version=3&hl=de_DE
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

Protasius hat geschrieben:wurde vor Jahren im Fernsehen gezeigt
Ja, die Propagandaoffensive gegen Rußland geht schon eine Weile hin.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Pit »

Toribio hat geschrieben:@ Peregrin: Was dann sein soll?
In Anbetracht dessen, was man so über die Grausamkeiten von Kommunisten und zionistischen Bolschewisten weiß, werte ich Ihre Frage einfach nur als kleine Scherzfrage.
Ich befürchte,da irren Sie sich.
Soweit ich ihn bisher kenne meint er das genau so!
carpe diem - Nutze den Tag !

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Zur Abwechslung mal wieder was zum Thema des Threads.

Die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur meldet heute offiziell, was sowieso alle schon wussten:
Die Polizei in Donezk verweigert die Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium

Die Polizei des Bezirks Donezk weigert sich, dem Verteidigungsministerium der Ukraine bei der Durchführung der antiterroristischen Operation behilflich zu sein.

Das teilte der stellvertretende Chef des Hauptkommandozentrums der Ukrainischen Streitkräfte, Generalmajor Alexander Rosmasnin, auf einer Pressekonferenz mit.

"Zu meinem größten Bedauern spüren wir keinerlei Mitarbeit seitens der Polizei des Bezirks Donezk. Man hilft uns nicht, wenn unsere Truppenteile sich in bestimmten Regionen befinden", sagte Alexandr Rosmasnin.

Донецкая милиция отказывает в сотрудничестве Минобороны
Милиция Донецкой области отказывается помогать Министерству обороны Украины в проведении антитеррористической операции.
Об этом на брифинге сообщил заместитель начальника главного командного центра ВСУ, генерал-майор Александр Розмазнин.
"К величайшему сожалению, мы не чувствуем сотрудничества со стороны милиции Донецкой области. Нам не помогают, когда наши части находятся в определенных районах", - сказал Александр Розмазнин.


( http://www.ukrinform.ua/rus/news/donets ... ni_1626374 )

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

tagesschau hat geschrieben:USA versprechen Kiew Hilfspaket

Aus dem Video:

Er ist gekommen, um der angeschlagenen, ukrainischen Übergangsregierung den Rücken zu stärken [...] angesichts erniedrigender Drohungen stehe Washington an der Seite - so Biden [...] Man wolle der Ukraine helfen, sich unabhängig von Russland zu machen [...] nach mir werden weitere kommen [...] Jazenjuk: Wir werden uns nur aus dieser Abhängigkeit lösen können, wenn der Westen in die ukrainische Gasindustrie investiert. Wir sind bereit für die Investitionen amerikanischer und europäischer Firmen. [...] Ein Handschlag, der die schwache Übergangsregierung demonstrativ stützen soll. Jedoch im Osten der Ukraine auf Kritik stößt, und einmal mehr die Vorurteile nährt, dass es sich hier um eine Regierung von Washingtons Gnaden handelt.


Was Biden und Jazenjuk nicht rational erklären werden können, ist, weshalb der Verzicht auf einen brüderlich, freundschaftlich gewährten Rabatt auf eine sichere Energieversorgung zugunsten von Investitionen amerikanischer und europäischer Firmen, mitsamt ihres Gewinnmaximierungsdenkens, mehr Unabhängigkeit bedeutet. Mehr Unabhängigkeit von was? Um das zu erklären, muss die Irrationalität des Denkens erweitert werden, bis zum unausgesprochenen "Einverständnis": Russland/Putin ist das Reich des Bösen.
Was ist wirklich das Reich des Bösen? Das, was uns mit Banalitäten überschüttet, die in ihrer Konsequenz grausam bis massenhaft tödlich sind, um die eng gesetzten Grenzen seines Wahns zu überhöhen.
Rational betrachtet lebt die Ukraine und der Rest Europas besser mit Energielieferungen aus Russland, und wirtschaftlicher Zusammenarbeit, als dass die USA irgendjemand den Rücken stärken und dabei an der Seite stehen, wenn es zur Tragödie kommt. Das muss alles nicht sein. Das ist es alles nicht wert. Und irgendein "Sieg" inmitten des Dramas ist schon gar kein Zeichen göttlicher Gunst. Denn Gott starb am Kreuz, das ihm Menschen bereitet haben. Und er stand wieder auf, bereit, zu richten, die Lebenden wie die Toten. Ganz persönlich.

Kirchenjahr
Beiträge: 583
Registriert: Dienstag 10. März 2009, 20:07

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Kirchenjahr »

Torsten hat geschrieben: Was Biden und Jazenjuk nicht rational erklären werden können, ist, weshalb der Verzicht auf einen brüderlich, freundschaftlich gewährten Rabatt auf eine sichere Energieversorgung zugunsten von Investitionen amerikanischer und europäischer Firmen, mitsamt ihres Gewinnmaximierungsdenkens, mehr Unabhängigkeit bedeutet.
Ob der Rabatt auf Gas wirklich nur brüderlich und freundschaftlich gewährt wurde, sei mal dahingestellt. Politik ist ein knallhartes Geschäft und da erwartet auch Rußland Gegenleistungen.

Allerdings stimmt mich der Gasrabatt insoweit bedenklich, als die EU den Betrag für die Ukraine nicht locker gemacht hat. Sie hätte problemlos in einem Vertrag zusichern können, dass sie das Gas zu Weltmarktpreisen von Russland kauft und dann an die Ukraine rabattiert weiterverkauft.

Entweder die EU wollte die Ukraine geschenkt, oder aber die EU kann nur noch Versprechen in die Luft pusten und ist faktisch pleite. Wahrscheinlich trifft von beidem etwas zu und Vertragstreue (siehe Schuldenschnitt in Griechenland) wird in der EU ohnehin nicht groß geschrieben. Allein vor diesem Hintergrund hätte ich das Abkommen mit der EU an der Stelle eines ukrainischen Politikers auch nicht unterschrieben.

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

Kirchenjahr hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben: Was Biden und Jazenjuk nicht rational erklären werden können, ist, weshalb der Verzicht auf einen brüderlich, freundschaftlich gewährten Rabatt auf eine sichere Energieversorgung zugunsten von Investitionen amerikanischer und europäischer Firmen, mitsamt ihres Gewinnmaximierungsdenkens, mehr Unabhängigkeit bedeutet.
Ob der Rabatt auf Gas wirklich nur brüderlich und freundschaftlich gewährt wurde, sei mal dahingestellt. Politik ist ein knallhartes Geschäft und da erwartet auch Rußland Gegenleistungen.
Die Hauptgegenleistung war bekanntlich die Stationierung der Schwarzmeerflotte.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Die im Westen vieldiskutierte Frage, ob sich ausländische Soldaten in der Ukraine aufhalten, aus der Sicht der sogenannten Separatisten. Der Artikel ist schon etwa eine Woche alt (und außerdem in einem derartig ironischen Tonfall geschrieben, dass ich ihn auf Deutsch kaum stilecht wiedergeben kann):
Russland bereitet eine schockierende Überraschung vor

Die Information über das Abhandenkommen von 2 US-Söldnern im Bezirk Donezk, die am Abend des 15.März durch die Zeitung "Wsgljad" mit Verweis auf eine hochrangige Quelle im Sicherheitsrat Russlands verbreitet wurde, verändert in erheblichem Maße die Sichtweise auf die aktuellen Ereignisse. Und sie beleuchtet die wahrscheinlichen Beweggründe für die jüngsten Vorgänge im Osten der Ukraine.

Insbesondere erklärt sie auch die ansonsten unerklärbare Hektik, mit der hochrangige Vertreter des SBU [d.h. des ukrainischen Geheimdienstes] nach Slawjansk eilten, wo sie unter Beschuss gerieten [...] Des Rätsels Lösung: Die verlorengegangenen Ausländer gehören zur privaten Sicherheitsfirma "Greystone Ltd.", die zur "Academi" (früher "Blackwater") gehört, und die dem State Department der USA, genauer gesagt seinem Sicherheitsdienst, nahe steht. Und der Koordinator (bzw. "Controller") der verlorenen Einheit ist -- so ein Zufall aber auch! -- nach einer Information der Bloggerin Tatjana Wolkowaja ein CIA-Special-Agent und persönlicher Bekannter des Direktors John Brennan. Wodurch die Ukraine verpflichtet war, diesen am letzten Wochenende zu einem Besuch zu empfangen. Incognito, unter dem Namen "Johnson", und angeblich als Tourist.

[Anmerkung: Während die ukrainischen Machthaber die Berichte russischer Medien über den Besuch des CIA-Direktors in Kiew heftig dementierten, gaben die USA den Besuch einige Tage später offiziell zu und zementierten damit unglücklicherweise noch zusätzlich den Ruf ihrer Freunde in Kiew als Dauerlügner.]

Rein menschlich gesehen kann man den CIA-Chef ja verstehen: Stellen Sie sich nur mal vor, was dieser "Controller" alles weiß und was er wohl demjenigen erzählen wird, der sich bereit erklärt, für seine Sicherheit zu garantieren.

Etwas Vorgeschichte: Wie RIA Novosti mit Verweis auf eine Quelle in den Polizeiorganen der Ukraine meldete, wurden am 7. April, sofort nach der Besetzung der Gebäude der Bezirksverwaltung in Donezk und des SBU in Lugansk eilig drei Einheiten beordert und mit Soldaten der Innenstreitkräfte, Kämpfern des "Rechten Sektors" und amerikanischen Söldnern verstärkt. In der Meldung hieß es, dass die Letztgenannten zu "Blackwater" gehören. Die Aufgabe, die sie zu erfüllen hatten, bestand nach Auskunft der Quelle darin, so schnell und so hart wie möglich mit den Protestierenden fertig zu werden, wobei die Söldner die Uniformen der ukrainischen Sondereinheit "Sokol" trugen.

In diesen Uniformen wurden sie schließlich auch eingefangen. Es heißt, dass in der Region Slawjansk die "High Professionals" aus den USA außergewöhnlich schnell und präzise von einer Menge Zivilisten blockiert wurden, in deren Umkreis sich wiederum einige "höfliche" und "wohlwollende", mit Kalaschnikow-Gewehren bewaffete Menschen befanden. Nachdem die Söldnergruppe es für besser hielt, sich entwaffnen zu lassen und ihre amerikanische Identität preiszugeben (nur zwei Fahrer waren Ukrainer), verschwand sie inklusive "Controller" und "Freiwilligen" spurlos in den unendlichen Weiten des Donezker Landes. Wo sie sich jetzt befindet, weiß niemand. Obwohl: Einige Wissende sagen, das wegen ihnen [den Söldnern] jemand "von weit hergekommen" ist, von einer Organisation, die in der Lage ist, mit ihrem speziellen "englishen" Akzent klarzukommen.

So bestätigt sich, dass der Anstoß zur Militäroperation im Südosten der Ukraine tatsächlich von Brennan gegeben wurde, genau wie es nacheinderander der russische Außenminister Sergej Lawrow und der legitime Präsident der Ukraine, Viktor Janukowitsch, gesagt haben. Offenbar [...] ohne detaillierte Planung, weil dafür wegen der überaus heiklen Lage, in der sich der transatlantische Gast befand, kaum die Zeit gereicht hätte. [...]

Die Passivität der Operation, die sich allmählich zu einer Massenfahnenflucht und zu einem Überlaufen der Armee auf die Seite des Volkes entwickelt, erklärt sich offensichtlich dadurch, dass die ukrainischen Militärs begreifen (oder man hat es ihnen schon gesagt), dass die 2 Söldner inklusive Brennans Verbindungsmann schon lange nicht mehr im Donbass sind. Und dass diejenigen, von denen sie angeblich "kommandiert" werden, eigentlich nur, entsprechend ihrer sowjetischen Soldatenmentalität, ihren amerikanischen Chefs eine Imitation hektischer Aktivität liefern. [...]

[...]

(Auszug aus http://r-u.org.ua/?p=191 )

Caviteño
Beiträge: 12737
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

Kirchenjahr hat geschrieben:
Allerdings stimmt mich der Gasrabatt insoweit bedenklich, als die EU den Betrag für die Ukraine nicht locker gemacht hat. Sie hätte problemlos in einem Vertrag zusichern können, dass sie das Gas zu Weltmarktpreisen von Russland kauft und dann an die Ukraine rabattiert weiterverkauft.

Entweder die EU wollte die Ukraine geschenkt, oder aber die EU kann nur noch Versprechen in die Luft pusten und ist faktisch pleite. Wahrscheinlich trifft von beidem etwas zu und Vertragstreue (siehe Schuldenschnitt in Griechenland) wird in der EU ohnehin nicht groß geschrieben. Allein vor diesem Hintergrund hätte ich das Abkommen mit der EU an der Stelle eines ukrainischen Politikers auch nicht unterschrieben.
Vielleicht hat man in der EU einfach mal nachgerechnet (das hätte man schon vorher machen sollen):

Der jährliche Gasverbrauch der Ukraine liegt bei 78.4 Millionen oder 78,4 Mrden m³. Gazprom hatte eine Liefermenge von 4 Mrden m³ zugesichert; durch den Rabatt wurde der normale Gaspreis von 41 UDS/m³ auf 268 USD/m³ heruntergeschleust. Der Rabatt hatte einen Wert von 5,68 USD (oder 4 Mrden €).

http://derstandard.at/1385171577376/Rus ... -abhaengig

Hätte die EU diesen Rabatt übernommen, hätte sie also 4 Mrden € zzgl. der bisher aufgelaufenen Schulden von 2 Mrden € (= 6 Mrden €) zahlen müssen - wobei die 4 Mrden Rabatterstattung dauerhaft anfallen würden. Gleichzeitig ist es nicht unwahrscheinlich, daß die Ukraine auch gegenüber dem jeweiligen Rechnungssteller (sei es Rußland oder die EU) die Zahlung ihres Anteils an der Gaslieferung verzögern oder garnicht vornehmen würde. In einem solchen Fall kämen noch einmal mehrere Mrden an Zahlungen auf die EU zu, um die Gaslieferungen in die Ukraine aufrechtzuerhalten.
Außerdem würde die Abhängigkeit der EU von den russischen Gaslieferungen steigen, weil man sich dann auch noch gegenüber Ukraine verpflichtet hätte, sie mit Gas zu versorgen.

Wie will man in ärmeren EU-Ländern (Slowakei, Rumänien) der Bevölkerung erklären, daß sie den Weltmarktpreis zahlen soll, während gleichzeitig die Verbraucher in der Ukraine von der EU subventioniert werden? :achselzuck:

Bei einer Auflage, die hohen Subventionen an die Endverbraucher abzubauen, wäre es in der Ukraine vermutlich zu Unruhen gekommen, die dem Bild der EU nicht förderlich wären (s. europ. Südstaaten). Diese Subventionen sind exorbitant hoch:
Der Gasverbrauch von Privathaushalten wird in der Ukraine traditionell subventioniert. Zuletzt deckten die Zahlungen von Privatkunden nach Berechnungen von Ökonomen der Deutschen Beratergruppe in der Ukraine gerade einmal 16 Prozent der Kosten. Den Rest der Gasrechnung zahlt der Staat - eine Ausgabe, die er sich eigentlich schon lange nicht mehr leisten kann. 213 lag das Haushaltsdefizit der Ukraine bei mindestens 6,5 Prozent der Wirtschaftsleistung.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 61961.html

Wahrscheinlich hat man in Brüssel noch gerade rechtzeitig erkannt, daß die Ukraine ein Faß ohne Boden wäre und ist daher von entsprechenden Zusagen abgerückt. Auch der Umstand, daß die Zahlungen direkt an Gazprom gehen und damit ein evtl. Wirtschaftsembargo des Westens unterlaufen würden, könnte eine Rolle gespielt haben.

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Eva Herman über "Guerilla-Krieger bei der Tagesschau": http://german.ruvr.ru/214_4_22/Meinun ... chau-513/
Wahre Macht beruht auf freiwilliger Gefolgschaft. Die kündigt das deutsche Volk gerade auf.

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Offiziell wird die von Kiew angeordnete "Antiterroroperation" gegen "Separatisten" heute weitergeführt.

Im Film: Angehörige der 93. Selbstständigen Mechanisierten Brigade im Bezirk Dnjepropetrowsk im Antiterroreinsatz (d.h. bei einer Meuterei):

http://www.youtube.com/watch?v=topHfIgxE
http://www.youtube.com/watch?v=s3SzKShq6ig

Details sind noch nicht bekannt.

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Maurus »

Das Machtvakuum füllen bewaffnete Einheiten, von denen niemand weiß, ob sie überhaupt noch jemand kontrollieren kann. Ihre Hochburg ist Slowjansk, rund hundert Kilometer von Donezk entfernt. In Slowjansk haben die Separatisten auch den US-Journalisten Simon Ostrovsky als Geisel genommen. Ostrovsky war tagelang mit Kollegen in der Region unterwegs. Wo er sich aufhält, ist unklar. Der selbsternannte Bürgermeister von Slowjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, erklärte, Ostrovsky sei wohlauf und halte sich als "Gast" bei den Separatisten auf.

Augenzeugen berichten aber, dass Ostrovsky und andere Journalisten von Maskierten aus dem Auto gezerrt wurden. Sie seien mit Kalaschnikow-Gewehren bedroht worden. Ihnen seien Säcke über den Kopf gezogen und ihre eigene Erschießung angekündigt worden. Später ließen die Bewaffneten mehrere Reporter wieder ziehen. Ostrovsky aber behielten sie in Haft.

(...)

In Umfragen vor der Krise fand sich nie eine Mehrheit für eine Abspaltung der Donbass-Region von der Ukraine. Doch es zeigen sich die fatalen Fehler der Maidan-Revolutionäre. Um den ehemaligen Präsidenten Wiktor Janukowitsch zu stürzen, ließen sie sich auf ein Bündnis mit nationalistischen Kräften ein, die Lenin-Denkmäler stürzen und den zutiefst russisch geprägten Osten der Ukraine "entrussifizieren" wollen. Der Übergangsregierung gehören zwar Nationalisten aus dem Westen der Ukraine an, aber kein einziger Politiker, der das Vertrauen der Ostukrainer besitzt.

Das rächt sich jetzt. Anders als auf der Krim stellen Ukrainer im Osten des Landes vielerorts die Bevölkerungsmehrheit. Die neue Regierung in Kiew aber mögen nur wenige verteidigen. Und je länger das Chaos herrscht, desto stärker wächst die Zahl derer, die sich nach jemandem sehnen, der Ordnung schafft.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 65693.html

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Neues aus der Westukraine:
Erlangt Transkarpatien morgen die Unabhängigkeit?

Morgen, am 24. April, wird die transkarpatische russinische Bewegung die Bildung eines unabhängigen transkarpatischen Staates erklären. [...]

Mit Verweis auf eine Ausgabe von "Neues Transkarpatien" und Aussagen von Quellen in den ukrainischen Sonderdiensten wird gemeldet, dass im Bezirk Transkarpatien die Volksbewegung der Russinen und russinische öffentliche Organisationen aktiviert wurden sowie russinische Bürgerwehrabteilungen gegründet wurden. [...]

Nach Informationen ukrainischer Gesetzeshüter setzen sich vor allem die beiden radikalen Russinen-Organisationen "Kroton" und "Karpatorossy" besonders aktiv für die Organisation eines Referendums über die Unabhängigkeit Transkarpatiens und eine Wiederherstellung des [vor ca. 1 Jahren verlorengegangenen] Status als Karpatenukraine bzw als Karpatische Rus ein.

[...]

Завтра Закарпатье обретет независимость?
Завтра, 24 апреля, движение русинов Закарпатья может сделать заявление о создании независимого закарпатского государства.
Со ссылкой на издание «Новое Закарпатье» и сведения источников в украинских спецслужбах сообщается, что сейчас в Закарпатской области активизировалось движение народа русинов, русинские общественные организации и создаются отряды ополчения русинов. [...]
По информации украинских правоохранителей, две радикальные организации русинов – «Кротон» и «Карпатороссы» особенно активно ратуют за организацию референдума о независимости Закарпатья и возобновления статуса государства Карпатская Украина или Подкарпатская Русь. [...]


( http://thekievtimes.ua/politics/363727- ... imost.html )

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

Was macht eigentlich Merkels Klitsch, von dem hat man schon länger nichts gehört?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11364
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

Eine Schlüsselpassage herausvergrößert:
Die unbedachte Erweiterungspolitik der EU und die sehr genau bedachte Geostrategie der Vereinigten Staaten haben eine Kriegsgefahr heraufbeschworen. Die USA handelt in der Annahme der militärischen Überlegenheit und ohne Rücksicht auf den durch die Atommacht gefährdeten mittleren und westlichen Teil Europas, zumal Deutschlands. Die EU befleißigt sich in nicht zu fassender Unbedarftheit seiner politischen Klasse atlantischer Botmäßigkeit. ... Deutschland jedenfalls sollte aus geostrategischen, wirtschaftlichen und vor allem historischen Gründen um ein bestmögliches Verhältnis zu Rußland bemüht sein.
Klarer kann man die Situation kaum beschreiben.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

@Peregrin

Gute Frage.

Zuerst hieß es, Klitschko wolle für das Präsidentenamt kandidieren. Nach mehreren Meinungsumfragen, die ziemlich vernichtend für ihn ausfielen (verglichen mit den Erwartungen, die insbesondere einige deutsche Presseerzeugnisse geweckt haben, die bestimmten Stiftungen nahestehen), beschloss er schon Ende März, auf eine Präsidentschaftskandidatur zu verzichten und doch lieber für das Bürgermeisteramt in Kiew zu kandidieren. Heute wurde Klitschko von seiner Udar-Partei offiziell als Kandidat vorgestellt ( http://delo.ua/ukraine/udar-vydvinul-kl ... va-234377/ ), die Bürgermeisterwahlen finden ebenfalls Ende Mai statt.

Er ist in den letzten Wochen immer wieder zur Zielscheibe beißenden Spotts geworden, weil es ihm anscheinend sehr schwer fällt, korrekte und gleichzeitig sinnvolle ukrainische bzw. russische Sätze zu bilden. Es kursieren massenhaft Stilblüten. Außerdem haftet ihm wie auch einigen anderen zur Zeit aktuellen Politikern bei vielen das Image des "Besatzerliebchens" an, das nicht selbständig denken kann und seine Anweisungen aus dem Ausland erhält:

http://a.disquscdn.com/uploads/mediaemb ... iginal.jpg
(Text:
Jazenjuk: "Wir haben Probleme". Klitschko: "Das Volk hat sich in zwei Lager gespalten ..." Awakow: "... und keines von ihnen unterstützt uns."
Antwort aus den USA: "Beschäftigt sie mit irgendwas, denkt euch irgendeine furchtbare Bedrohung aus." )

Pollux
Beiträge: 314
Registriert: Montag 16. September 2013, 11:55

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Pollux »

Ja, so ist es und die möglichen Folgen dieser falschen Politik können uns noch große Probleme bereiten.Dies bezieht sich auf den Beitrag des Vorvorschreibers.
Zuletzt geändert von Pollux am Mittwoch 23. April 2014, 21:36, insgesamt 1-mal geändert.


Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

:D Sie hätten ihm noch einen Lorbeerkranz aufsetzen sollen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Wie Teile der ukrainischen Presse melden ( http://thekievtimes.ua/society/363899-t ... lasti.html ), wenden sich Vertreter der soeben neu- bzw. wiedergegründeten "Republik Karpatenrussland" -- bis gestern ein Bezirk im äußersten Westen der Ukraine -- mit folgenden Forderungen an die ukrainische Junta in Kiew:

1. Sofortige Räumung aller illegal und mit Kiewer Duldung besetzten Gebäude in der Region.
2. Die Aufnahme von polizeilichen Ermittlungen gegen die Teilnehmer am kürzlich erfolgten Staatsstreich und gegen die Besetzer der Verwaltungsgebäude in Transkarpatien.
3. Unverzügliche Entwaffnung aller illegalen Formationen auf dem Gebiet der Republik, vor allem des "Rechten Sektors".
4. Einstellung aller Strafverfahren wegen "russinischem Separatismus".
5. Die Möglichkeit, ein Referendum durchzuführen.
6. Eine internationale Kontrolle der Umsetzung dieser Forderungen (durch Beobachter aus der Russischen Föderation!).

Die Forderungen der "Republik Karpatenrussland" an Kiew werden hauptsächlich mit den Ergebnissen der kürzlich in Genf abgeschlossenen Verhandlungen begründet: Entwaffnung aller illegal bewaffneten Formationen, Räumung besetzter Verwaltungsgebäude und blockierter Straßen und Plätze sowie Freilassung aller politischer Gefangenen außer denen, die sich noch anderer Verbrechen schuldig gemacht haben.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
:D Sie hätten ihm noch einen Lorbeerkranz aufsetzen sollen.
Im Ernst: Das hätte er verdient!

Ich beneide die Russen um diesen Staatsmann!
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
Beiträge: 12737
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Ich beneide die Russen um diesen Staatsmann!
aber nur solange er das Land nicht in die Pleite führt und das ist nicht ausgeschlossen:
Die jüngste Auktion russischer Staatsanleihen offenbart, dass dem Land eine Kreditklemme droht. Das Finanzministerium musste den Verkauf von Schuldtiteln abbrechen. Bei der Auktion war ein Volumen von 2 Milliarden Rubel (rund 4 Millionen Euro) angepeilt worden.
(...)
Es war bereits das siebte Mal innerhalb von acht Wochen, dass Moskau mit einer Auktion scheiterte. Und es betrifft längst nicht nur den russischen Staat. Auch russische Firmen sind vom westlichen Kapitalmarkt abgeschnitten.
Seit Anfang Februar hat kein Unternehmen mehr einen Bond erfolgreich am Markt platzieren können. Dabei sind die Firmen auf das Geld der Kreditgeber angewiesen. Nach Zahlen von Reuters sind russische Betriebe im Ausland mit 65 Milliarden Dollar verschuldet, jährlich müssen davon rund 1 Milliarden Dollar umgeschuldet werden.
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... lemme.html

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

Das Demutsverständnis im Rahmen iher Arbeit völlig kaputter Menschen, das demonstriert uns Benjamin Bidder, Russlandkorrespondent des wöchentlichen Propagandamagazins- online:
spon hat geschrieben:Der Kreml lügt besser

Anders als Kiew und seine Verbündeten beherrscht der Kreml die Kunst der Propaganda.
Genau so ist das. Benjamin Bidder bettelt hier um seine fristlose Kündigung, weil er nicht wettbewerbsfähig, und sowieso kein Mensch ist, aus dessen Hand man sorglos ein Glas nehmen würde, ohne Angst haben zu müssen, dass der Inhalt vergiftet und ansonsten frei von Ahnung guten Geschmacks ist. Entlasst ihn - er hat Potential für besseres Versagen.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11364
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Bei Illner gab es gestern auch einige vernünftige Stimmen. Leider ist die Tendenz der Systemmedien meist gegen Rußland gerichtet, mal ganz abgesehen von den Hetzern in der Regierung oder gar bei den kalten Kriegern der Grünen oder dem Nato-Sekretär Rasmussen. Das ist einer der grössten Zigeuner, neben den Amis.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... s-Roulette
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Edi hat geschrieben:Bei Illner gab es gestern auch einige vernünftige Stimmen. Leider ist die Tendenz der Systemmedien meist gegen Rußland gerichtet, mal ganz abgesehen von den Hetzern in der Regierung oder gar bei den kalten Kriegern der Grünen oder dem Nato-Sekretär Rasmussen. Das ist einer der grössten Zigeuner, neben den Amis.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... s-Roulette
Dieser Rasmussen ist der Pit-Bull der Amerigauner.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Einige Meldungen, die man in deutschen Medien kaum zu lesen bekommt:

1.) Nach Mieten, Kommunalabgaben, Energiepreisen usw. sind auch die Lebensmittelpreise in der Ukraine innerhalb des letzten Monats erheblich, d.h. um ca. 2 Prozent, gestiegen. Kiew macht "Schwankungen des Dollarkurses" dafür verantwortlich. (Offenbar sind Eier unempfindlich gegen Kursschwankungen..) Ich mache mir allmählich Sorgen um eine bevorstehende humanitäre Katastrophe.

Schweinefleisch (ohne Knochen): März 42, April 59 [Grn/kg].
Schweinefleisch (Eisbein): März 27 , April 33 [Grn/kg].
Pflanzenöl: März 1,5, April 13,8 [Grn/l].
Zucker: März 8, April 11 [Grn/kg]
Buchweizengries: März 8, April 9,6 [Grn/kg].
Nudeln: März 6,5, April 7,5 [Grn/kg].
Brot: März 3,44, April 4,12.[Grn/65 g].
Milch: März 7,8, April 8,5 [Grn/l].
Eier: März 9, April 8 [Grn/ 1 Stück]
Hühnerfleisch: März 21, April 25 [Grn/kg].
Hartkäse: März 63, April 76 [Grn/kg].

(Quelle: http://thekievtimes.ua/kyiv/364638-s-ch ... kieve.html ).

2. Seit vorgestern streiken die Bergleute in Lugansk. Der Grund dafür: Sie bekamen ungefragt und ohne Vorankündigung 1 Prozent weniger Lohn ausgezahlt. Mit dem "eingesparten" Geld will ihr Arbeitgeber, ein systemtreuer Oligarch, die Wiederaufbau-, Renovierungs- und Verschönungsarbeiten für die Gebäude in Kiew unterstützen, die im Februar während der Maidan-Krawalle beschädigt bzw. angezündet wurden.

3. Vorgestern fand in einer Armeeeinheit in der Nähe von Dnjepropetrowsk eine Meuterei statt. Auf Youtube gibt es inzwischen zahlreiche Videos dazu, (Links auf zwei davon habe ich weiter oben hier eingestellt). Im Stundenabstand, nämlich immer dann, wenn sich die vorherige Lüge auf keinen Fall mehr aufrechterhalten ließ, reichte die ukrainische Presse fast unisono und unter großspurigen Schlagzeilen immer neue "Erklärungen" der Armeeführung in Kiew an die Leser durch. Einige der Versionen, die sich praktisch im Stundentakt änderten:

a) Nein, das war gar keine Meuterei, sondern eine militärische Übung, bei der das Vorgehen gegen Meuterer unter möglichst realistischen Bedingungen geübt wurde.
b) Einige wenige Betrunkene haben ein bisschen randaliert. Nicht besonders schön, aber auch kein Drama.
c) Einige Soldaten waren unzufrieden mit den Umständen ihrer Einberufung, mit der Verpflegung und Unterbringung. Sie wollten nach Hause und mussten durch ein paar Warnschüsse zur Vernunft gebracht werden.
d) Es handelte sich um eine echte Meuterei. Der Fall wurde an die Militärstaatsanwaltschaft übergeben, den Meuterern drohen bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug.

In sozialen Netzwerken und Kommentarforen ist seit Tagen zu lesen (z.T. sind das Augenzeugenberichte), dass es sich bei mehreren vergleichbaren Meutereien um eine Kombination aus c) und d) handelt: Die meisten Soldaten wollen unter keinen Umständen auf ihre eigenen Landsleute schießen. Außerdem gibt es massive Probleme mit der Versorgung der Truppen. Anwohner bringen den hungernden Soldaten Essen und Tee vorbei, Duschen usw. gibt es nicht, Körperpflege findet maximal einmal wöchentlich in den Duschräumen nahegelegener Turnhallen statt. (Das deckt sich im übrigen mit vielen russischen Zeitungsberichten.)

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Nachdem ukrainische Behörden heute morgen die "Antiterroristische Operation" im Raum Slawjansk weitergeführt und für die Medien mit heroischen Bildern und Filmchen propagandistisch untermalt haben -- Soldaten rufen laut "Der Ukraine sei Ruhm", bevor sie in ihre Panzer einsteigen --, wird inzwischen offiziell folgendes eingeräumt:
Die Situation in Slawjansk kann wegen mangelnder Unterstützung nicht geregelt werden
25. April 214, 14:1 Ortszeit
In Slawjansk haben wir keine Möglichkeit für eine Regelung der Situation, weil wir weder von Seiten der örtlichen Gesetzeshüter noch von Seiten der ortsansässigen Bevölkerung Unterstützung erhalten, meldet der stellvertretende Chef des SBU [d.h. des ukrainischen Geheimdienstes], der Leiter des Antiterroristischen Zentrums, Wassilij Krutow.

Ситуацию в Славянске не могут урегулировать из-за отсутствия поддержки
25 апреля 214 | 14:1
В Славянске нет возможности для урегулирования ситуации, поскольку нет поддержки ни со стороны местных правоохранителей, ни местного населения, заявляет первый заместитель главы Службы безопасности, руководитель Антитеррористического центра Василий Крутов.


( http://podrobnosti.ua/accidents/214/4/25/9735.html )
Die Junta plant jetzt eine langanhaltende Belagerung der Stadt.

Die sogenannten Separatisten haben heute am Flughafen Kramatorsk mindestens einen Hubschrauber der ukrainischen Armee (am Boden) durch Beschuss zerstört und zur Explosion gebracht. Dem Piloten gelang der Sprung aus dem Cockpit, er überlebte. Die ortsansässige Bevölkerung nimmt es erstaunlich gelassen (um nicht zu sagen "erheitert"):

http://www.youtube.com/watch?v=Z9SauG3-23o

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema