Wie genau sollte eine Formulierung sein?

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Quasinix
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Re: www.deutsche-opfer.de -- Hetze statt Fakten...

Beitrag von Quasinix »

Dafür gibt es ja einen Pressekodex und auch bei der Polizei die klare Richtlinie, die ausländische Herkunft von Tätern und Tatverdächtigen soweit wie möglich zu verklausulieren, um keinen Volksaufstand auszulösen:

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_det ... &vd_back=N
3. Auf die Zugehörigkeit zu einer Minderheit wird in der internen und externen Berichterstattung nur hingewiesen, wenn sie für das Verständnis eines Sachverhaltes oder für die Herstellung eines sachlichen Bezuges zwingend erforderlich ist.

6. Medienauskünfte enthalten nur dann Hinweise auf eine Beteiligung nationaler Minderheiten, wenn im Einzelfall ein überwiegendes Informationsinteresse oder ein Fahndungsinteresse dazu besteht.
Pressekodex hat geschrieben:Richtlinie 12.1 – Berichterstattung über Straftaten

In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.

Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.
Bei Zuwiderhandlung setzt es dann eine Rüge des Presserats (davon gab es 2013 genau 28 - damit man mal die Relation sieht):
Ein Fall aus dem vergangenen Herbst illustriert die Problematik. Die "Augsburger Allgemeine" handelte sich eine Rüge des Presserats ein, weil sie in ihrem Bericht über einen Übergriff auf eine zwölfjährige Schülerin erwähnte, dass der Tatverdächtige ein "20-jähriger irakischer Asylant" war. Die Zeitung druckte die Rüge ab und widersprach dem Presserat in der Sache. Sie halte es für wichtig, die Leser über diese Tatsache zu informieren. "Warum? Weil sich die Frage stellt, wie sich ein solcher Rechtsbruch mit der Gewährung von Asyl verträgt. Diese Frage darf öffentlich diskutiert werden." Diese Meinung vertraten auch viele Leser der Zeitung in Leserbriefen und Schreiben an den Presserat.

Dazu Roland Koch schon 2008 bei "Plasberg":
Roland Koch hielt seinen Kritikern bei Plasberg entgegen, sie machten aus einem gesellschaftlichen Problem ein "rechtes Problem" - so wie zu rot-grünen Zeiten viele Innenverwaltungen angewiesen worden seien, "dass nicht einmal die Polizeistatistik mehr enthalten darf, dass es Täter mit Migrationshintergrund sind". Heute kämen Berichte in "bestimmten Zeitungen" so zustande: "Dann steht im Polizeibericht noch drin, wie der Migrationshintergrund war, dann werden in der ersten Agenturmeldung daraus ,ausländische Jugendliche' und in der nächsten Meldung sind es nur noch ,Jugendliche'." Diese Art von Political Correctness frustriere viele Menschen. "Und deshalb platzt das im Moment so auf, weil sie die Frustration satthaben."
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Pit
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Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Pit »

Als ich auf die hier verlinkte Homepage http://www.deutsche-opfer.de ging fiel mir Folgendes auf.
In den Artikelüberschriften der HP ist bezogen auf die Straftäter regelmässig von "Südländern" die Rede,während dann im Polizeibericht die Rede davon ist,dass es sich laut Aussage des Opfers oder des Zeugen um einen Menschen mit südländischem Aussehen handelte.
Sollte nicht- und in diesem Falle beziehe ich es auf die HP deutsche-opfer deutlicher formuliert werden?
Südländer kann ein syrischer Asylbewerber ebenso wie der italienische Pizzeriabesitzer sein,nur aus dem Begriff Südländer geht ebenso wenig hervor,um wen es sich handelte als wenn ich schriebe:
"Heute um 14.00 überfiel ein Brite einen Mann in Köln!"
Oder-- ich stelle nur eine Vermutung an -- soll vieleicht durch die Formulierung der Blick auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe gelenkt werden?
übrigens:
Ja,es gibt in der Bundesrepublik Deutschland auch Ausländer,die Straftaten verüben.
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Fragesteller
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Fragesteller »

Pit hat geschrieben: [...]In den Artikelüberschriften der HP ist bezogen auf die Straftäter regelmässig von "Südländern" die Rede,während dann im Polizeibericht die Rede davon ist,dass es sich laut Aussage des Opfers oder des Zeugen um einen Menschen mit südländischem Aussehen handelte.
Sollte nicht- und in diesem Falle beziehe ich es auf die HP deutsche-opfer deutlicher formuliert werden? [...]
Die Formulierungen sind halbwegs äquivalent, würde ich meinen, denn wer so aussieht, hat meist (nicht immer) auch einen entsprechenden Hintergrund.
Pit hat geschrieben:Südländer kann ein syrischer Asylbewerber ebenso wie der italienische Pizzeriabesitzer sein,
Der Punkt ist schon eher relevant; da wird dann undifferenziert alles angefeindet, was südlich der Alpen heimisch ist.

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Pit
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Pit »

Fragesteller hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Südländer kann ein syrischer Asylbewerber ebenso wie der italienische Pizzeriabesitzer sein,
Der Punkt ist schon eher relevant; da wird dann undifferenziert alles angefeindet, was südlich der Alpen heimisch ist.
Und genau das kritisiere ich auch an der HP,denn ein "südländisch aussehender Mensch" kann ebenso ein Jugendlicher (um einmal beispielhaft jugendliche Staftäter zu nehmen) sein,dessen Mutter eine in der Bundesrepublik geborene Portugiesin mit deutscher Staatsbürgerschaft ist und dessen Vater Deutscher wie auch ein Jugendlicher aus einer libanesischen Flüchtlingsfamilie.
"südländisches Aussehen" sagt erstmal nichts aus und wenn jemand gegen unbekannt Anzeige erstattet,weil er spät Abends in Park,am Bahnhof oder wo auch immer überfallen wurde und nur noch sagen kann,dass der Täter,den er nur noch fliehen sah "dunkle Haare und ein südländisches Aussehen" hatte,dass sagt das über die Herkunft und Nationalität des Täters nichts aus.
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Quasinix
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Quasinix »

S. dazu viewtopic.php?p=717282#p717282

Und ja: Warum pauschal über "Südländer" sprechen, wenn eh klar ist, welches Land gemeint ist? Das schmeißt nur ungerechtfertigterweise alle in einen Topf.
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Pit
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Pit »

Quasinix hat geschrieben: Und ja: Warum pauschal über "Südländer" sprechen, wenn eh klar ist, welches Land gemeint ist? Das schmeißt nur ungerechtfertigterweise alle in einen Topf.

Ist (!) denn bei den auf der HP von deutsche-opfer genannten Fällen "eh klar,welches Land gemeint ist" ?
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gc-148
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von gc-148 »

Fragesteller hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Südländer kann ein syrischer Asylbewerber ebenso wie der italienische Pizzeriabesitzer sein,
Der Punkt ist schon eher relevant; da wird dann undifferenziert alles angefeindet, was südlich der Alpen heimisch ist.
Der Pizzabesitzer kann ein Verbrecher sein - und der syrische Asylbewerber ein gesetzestreuer Mann.

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Pit
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Pit »

gc-148 hat geschrieben: Der Pizzabesitzer kann ein Verbrecher sein - und der syrische Asylbewerber ein gesetzestreuer Mann.
In diesem Sinne meinte ich es auch,nur von "Südländern" zu sprechen ist verallgemeinernd.
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Quasinix
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Quasinix »

Pit hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben: Und ja: Warum pauschal über "Südländer" sprechen, wenn eh klar ist, welches Land gemeint ist? Das schmeißt nur ungerechtfertigterweise alle in einen Topf.
Ist (!) denn bei den auf der HP von deutsche-opfer genannten Fällen "eh klar,welches Land gemeint ist" ?
Ich hatte das auf die Fälle bezogen, wo es klar ist - warum sollte man da pauschal und nebulös von "Jugendlichen" oder "Südländern" sprechen?
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guatuso
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von guatuso »

Pit hat geschrieben:Als ich auf die hier verlinkte Homepage http://www.deutsche-opfer.de ging fiel mir Folgendes auf.
In den Artikelüberschriften der HP ist bezogen auf die Straftäter regelmässig von "Südländern" die Rede,während dann im Polizeibericht die Rede davon ist,dass es sich laut Aussage des Opfers oder des Zeugen um einen Menschen mit südländischem Aussehen handelte.
Sollte nicht- und in diesem Falle beziehe ich es auf die HP deutsche-opfer deutlicher formuliert werden?
Südländer kann ein syrischer Asylbewerber ebenso wie der italienische Pizzeriabesitzer sein,nur aus dem Begriff Südländer geht ebenso wenig hervor,um wen es sich handelte als wenn ich schriebe:
"Heute um 14.00 überfiel ein Brite einen Mann in Köln!"
Oder-- ich stelle nur eine Vermutung an -- soll vieleicht durch die Formulierung der Blick auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe gelenkt werden?
übrigens:
Ja,es gibt in der Bundesrepublik Deutschland auch Ausländer,die Straftaten verüben.



So ganz verstehe ich die Intention des Beitrages und des Buches nicht. Geht es jetzt darum nachzuweisen dass nicht nur Deutsche Verbrecher sein koennen? Das ist wirklich neu.

Geht es darum, dass bestimmte Gruppen von bestimmten Auslaendern auch kriminell sein koennen?
Und welche Konsequenzen braechte das??

Wem ist geholfen, wenn geschrieben steht, dass ein - ja- Syrier einen Einbruch veruebt hat??


Ich stelle mir gerade vor, wenn man bei mir Zuhause in Costa Rica eine Buch ueber kriminelle Deutsche schreibt und publiziert, was fuer ein Getoese es unter den Deutschen gaebe.
Ich meine, nur mal so als Beispiel: ich habe 5 Buchvertraege mit Deutschen abgeschlossen, naemlich deren Bio zu schreiben.
Nur ein einziger (!) hat mich wirklich bezahlt. Alle anderen haben mich , Familienvater, 6 Kínder, kaltschnaeuzig betrogen.

Kann ich daraus schliessen, dass gerade die Gruppe der Deutschen besonders kalt und betruegerisch sind??
Oder sollte man doch Vorsichtig mit Rueckschluessen sein?

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Pit
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Pit »

Wenn es eindeutig ist,dann besteht dafür kein Grund,aber wenn eben nicht eindeutig ist,welcher Nationalität oder Weltanschauung der Täter war,dann ist es auch unzulässig,etwas darüber zu schreiben und es als Tatsache hinzustellen,wenn dem nicht so ist.
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Pit
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Pit »

guatuso hat geschrieben: Kann ich daraus schliessen, dass gerade die Gruppe der Deutschen besonders kalt und betruegerisch sind??
Oder sollte man doch Vorsichtig mit Rueckschluessen sein?
Es ist wichtig,vorsichtig zu sein.
ein Beispiel:
"In der Stadt x gab es 2013 300 Straftaten von Ausländern und 20 Straftaten im selben Zeitraum von Einwohnern deutscher Staatsbürgerschaft."
Was sagt das aus?
Ausländer sind krimineller?
oder
Ausländer sind prozentual zur Bevölkerung krimineller?
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guatuso
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von guatuso »

Pit hat geschrieben:
guatuso hat geschrieben: Kann ich daraus schliessen, dass gerade die Gruppe der Deutschen besonders kalt und betruegerisch sind??
Oder sollte man doch Vorsichtig mit Rueckschluessen sein?
Es ist wichtig,vorsichtig zu sein.
ein Beispiel:
"In der Stadt x gab es 2013 300 Straftaten von Ausländern und 20 Straftaten im selben Zeitraum von Einwohnern deutscher Staatsbürgerschaft."
Was sagt das aus?
Ausländer sind krimineller?
oder
Ausländer sind prozentual zur Bevölkerung krimineller?


Ich stimme dir ja voellig zu. Genau daher frage ich mich, was das eigentlich soll, mit der Auflistung von Strafataten durch Auslaender.
Was bezweckt man damit?
Hetze gegen Auslaender?

Caviteño
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Caviteño »

Pit hat geschrieben: Ist (!) denn bei den auf der HP von deutsche-opfer genannten Fällen "eh klar,welches Land gemeint ist" ?
Klar doch: dieses Gebiet

:) ;D
gc-148 hat geschrieben: Der Pizzabesitzer kann ein Verbrecher sein - und der syrische Asylbewerber ein gesetzestreuer Mann.
Beim Pizzabesitzer würden jedem die "Vorurteile" Mafia usw. usf. einfallen - akzeptiert.
Bei dem syrischen Asylbewerber bitte ich jedoch um Hilfe:

"Asylbewerber" (setzt die Asylgewährung eigentlich ein Bewerbungsverfahren voraus? :hmm: ) müssen bei nach den Bestimmungen der EU im ersten Land nach ihrem Grenzübertritt in das Gemeinschaftsgebiet ihren Asylanspruch vorbringen. Da D. keine Außengrenzen (Ausnahme Schweiz und Nordsee) hat, erscheint es mir (fast) unmöglich, in D. "gesetzestreu" einen Asylantrag zu stellen. Die Schweiz gehört zum Schengenraum - dort hätte der "Asylbewerber" nach den Bestimmungen vorstellig werden müssen und ist im übrigen von EU-Staaten (Ausnahme Liechtenstein) umgeben. Es wäre also nur eine Flugeinreise möglich - dazu s.u..
Von Flüchtlingsbooten in der Nordsee wurde bisher nicht berichtet - die Möglichkeit entfällt also.
Flüge von syrischen Asylbewerbern vom Libanon oder der Türkei direkt nach D. fallen ebenfalls als Möglichkeit aus. Bei einer Flugreise sind die Fluggesellschaften verpflichtet, vor Abflug die Einreisevoraussetzungen im Zielland zu überprüfen. Für Syrer gilt Visapflicht, die wiederum an bestimmte Auflagen (Schengenvisum, 3 Monate, Bestreitung des Lebensunterhaltes durch eigene Mittel) gebunden ist. Bliebe also nur die Beschaffung fremder Pässe - ein offensichtlich nicht seltenes Verfahren (s. Flug MH 370). Nur - dann paßt auch die "Gesetzestreue" nicht.

Sollten allerdings die Kontigentflüchtlinge gemeint sein, die lt. einem Beschluß der Innenminister in D. aufgenommen werden, so ist zu beachten, daß es sich insoweit eben nicht um sog. "Asylbewerber" handelt. Diese Personen erhalten sofort nach ihrer Ankunft eine AE (= Aufenthaltserlaubnis nach §§ 23f AufenthG).

Ich halte diesen Unterschied in einem strang, in dem es um die richtige Formulierung geht, schon für entscheidend. :breitgrins:

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Pit
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Pit »

guatuso hat geschrieben: Was bezweckt man damit?
Hetze gegen Auslaender?
Man bezweckt nur Hetze,denn was sagt das aus,was ich als Beispiel nannte?
Nichts,denn
- um welche Straftaten handelte es sich?
- wurden alle Straftaten angezeigt?
usw.
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gc-148
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von gc-148 »

Pit hat geschrieben:Es ist wichtig,vorsichtig zu sein.
ein Beispiel:
"In der Stadt x gab es 2013 300 Straftaten von Ausländern und 20 Straftaten im selben Zeitraum von Einwohnern deutscher Staatsbürgerschaft."
Was sagt das aus?
Ausländer sind krimineller?
oder
Ausländer sind prozentual zur Bevölkerung krimineller?
diese 300 Ausländer haben gegen die Pass- und Aufenthaltsbestimmungen verstoßen - gegen die ein Deutscher nicht verstoßen kann.
Die Aussage geht also gegen [Punkt]

Christian
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Christian »

gc-148 hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Es ist wichtig,vorsichtig zu sein.
ein Beispiel:
"In der Stadt x gab es 2013 300 Straftaten von Ausländern und 20 Straftaten im selben Zeitraum von Einwohnern deutscher Staatsbürgerschaft."
Was sagt das aus?
Ausländer sind krimineller?
oder
Ausländer sind prozentual zur Bevölkerung krimineller?
diese 300 Ausländer haben gegen die Pass- und Aufenthaltsbestimmungen verstoßen - gegen die ein Deutscher nicht verstoßen kann.
Die Aussage geht also gegen [Punkt]
Woher weißt du das ?

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Pit
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Pit »

gute Frage?
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gc-148
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von gc-148 »

ich fordere bei Presseberichten über Straftaten in Zukunft weitere Charakterisierungen der Täter anzufügen: der katholische Jugendliche, die evangelische Hausfrau, der islamische deutsche Händler, die orthodoxe kleinwüchsige Russin, der katholische Geschäftsmann, .....

Die Leser können sich dann ein noch genaueres Bild von den Straftätern und deren Lebensumständen machen.

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Edi
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Edi »

Christian hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Es ist wichtig,vorsichtig zu sein.
ein Beispiel:
"In der Stadt x gab es 2013 300 Straftaten von Ausländern und 20 Straftaten im selben Zeitraum von Einwohnern deutscher Staatsbürgerschaft."
Was sagt das aus?
Ausländer sind krimineller?
oder
Ausländer sind prozentual zur Bevölkerung krimineller?
diese 300 Ausländer haben gegen die Pass- und Aufenthaltsbestimmungen verstoßen - gegen die ein Deutscher nicht verstoßen kann.
Die Aussage geht also gegen [Punkt]
Woher weißt du das ?
Gute Frage. In einer Statistik des BKA sind diese Straftaten, die nur Ausländer begehen können, herausgerechnet. Trotzdem ist die Ausländerkriminalität verglichen mit deren Bevölkerungsanteil höher. Ich denke, das kann man heute auch noch ergoogeln. Ich habe mir das mal vor einigen Jahren angesehen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Pit
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Pit »

Edi hat geschrieben: Trotzdem ist die Ausländerkriminalität verglichen mit deren Bevölkerungsanteil höher. ...
aber warum?
Wie sehen die Fakten aus?
"Straftaten durch Migranten in der Bundesrepublik stieg von 2012 auf 2013 um 15 %!"
In diesem (fiktiven) Artikel steht aber nicht,ob es sich um Handtaschenraub,Mord oder Einbruch handelt oder einen anderen Tatbestand.
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Christian
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Christian »

gc-148 hat geschrieben:ich fordere bei Presseberichten über Straftaten in Zukunft weitere Charakterisierungen .....
Schwachsinn : Ein Beispiel : Ich war Zeuge wie ein PKW aufgebrochen wurde, rief die Polizei, verfolgte und stellte den Täter nach einem Gerangel konnte der Täter entkommen. Abends schellte die Kripo bei mir und bat mich mitzukommen um Bilder zu gucken und meine Zeugenaussage aufzunehmen. In meiner Zeugenaussage sagte ich das war ein "Russe" der Polizist tippte ein "Südosteuropäer". Gerade der der Begriff Südosteuropäer ist so dehnbar das bei öffentlichen Fahndungen kein Erfolg erolgen kann warum wird alles so eingeschränkt? Wenn ein Deutscher gesucht wird soll seine nationalität angegeben werden wie auch ncht bei einem Ausländer.

gc-148
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von gc-148 »

Christian hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:ich fordere bei Presseberichten über Straftaten in Zukunft weitere Charakterisierungen .....
Schwachsinn :
Warum Schwachsinn?

Christian
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Christian »

gc-148 hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:ich fordere bei Presseberichten über Straftaten in Zukunft weitere Charakterisierungen .....
Schwachsinn :
Warum Schwachsinn?
Wenn du einen schwarzhaarigen Täter suchst ist es doch einfacher in der Fahndung zu schreiben deutscher bzw. türkischer Abstammung, der Fahndungsaufruf dürfte erfolgreicher sein

Im übrigen sollte jede Täterbeschreibung so bekannt gemacht werden das der Täter zweifelslos erwischt wird.

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Quasinix
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Quasinix »

Welchen Sinn eine statistische Differenzierung nach inländischen und ausländischen Tätern neben der verbesserten Fahndungschancen durch exaktere Beschreibungen noch machen könnte? Ganz einfach: Die Leute mal darüber zum Nachdenken zu bringen, ob die Duldung und finanzielle Alimentation allochthoner Straftäter für die nichtkriminelle Wohnbevölkerung gleich welcher Herkunft wünschenswert ist.

Auch wenn hier schon mal alle Eingebürgerten rausfallen, sprechen die Zahlen der offiziellen Statistik immer noch Bände:

http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downl ... cationFile
Bei den deutschen Tatverdächtigen wurde ein Rückgang um 2,2 Prozent auf 1.591.728 (2011: 1.628.314) registriert. Die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger hat gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent zugenommen auf 502.390. Ohne ausländerspezifische Delikte beträgt der Tatverdächtigenanteil Nichtdeutscher 21,5 Prozent (2011: 20,8 Prozent). Zu den ausländerspezifischen Delikten gehören insbesondere die unerlaubte Einreise (...), der unerlaubte Aufenthalt (...), das Erschleichen eines Aufenthaltstitels (...)
Jetzt setze das mal in Relation zum Bevölkerungsanteil von 7,7% - und ziehe davon noch diejenigen ab, die hier auf ehrliche Art ihren Lebensunterhalt verdienen und genauso Kriminalitätsopfer werden wie Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit.
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Caviteño
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Caviteño »

Quasinix hat geschrieben:
Auch wenn hier schon mal alle Eingebürgerten rausfallen, sprechen die Zahlen der offiziellen Statistik immer noch Bände:

http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downl ... cationFile

Jetzt setze das mal in Relation zum Bevölkerungsanteil von 7,7% - und ziehe davon noch diejenigen ab, die hier auf ehrliche Art ihren Lebensunterhalt verdienen und genauso Kriminalitätsopfer werden wie Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit.
Die Jugendlichen unter 18 haben inzwischen zum großen Teil die deutsche Staatsangehörigkeit (als Doppelstaatler), sofern sie hier geboren wurden. Auch bei den übrigen "Ausländern" ist die Anzahl der Eingebürgerten ziemlich hoch.
Man sollte daher den beliebten "Migrationshintergrund" als Unterscheidungsmerkmal nehmen, um zu verläßlichen Aussagen zu kommen. Als Person mit Migrationshintergrund muß dann natürlich auch die Definition angewandt werden, die auch sonst gültig ist:
Zu den Menschen mit Migrationshintergrund (im weiteren Sinn) zählen "alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil".
http://www.bamf.de/DE/Service/Left/Glos ... v3=3198544

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Edi
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Tritonus
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Re: Wie genau sollte eine Formulierung sein?

Beitrag von Tritonus »

Zur Kriminalstatistik und den Folgerungen daraus: Ich komme da noch nicht ganz mit. Kann mir mal jemand sagen, welchen Denkfehler ich mache?

Mein Gedankengang:

In den ostdeutschen Flächenbundesländern ist der Ausländeranteil im Durchschnitt erheblich geringer (nämlich ca. 2 bis 3 Prozent) als in den alten Bundesländern (im Bereich von ca. 7 bis 14 Prozent). Falls tatsächlich ein direkter Zusammenhang zwischen Ausländeranteil und Kriminalitätsrate besteht, müsste im Westen Deutschlands die Kriminalitätsrate signifikant höher als im Osten ausfallen, was nach der Kriminalstatistik von 212 (Download: http://www.bka.de/DE/Publikationen/Poli ... __nnn=true ) eben nicht zutrifft. Die Kriminalität in NRW ist vergleichbar mit der in Sachsen-Anhalt, die in Niedersachsen vergleichbar mit der in Meckpomm usw.

Ansonsten stimme ich zu, dass es zu Fahndungszwecken und zur Ergreifung von effektiven Maßnahmen geraten ist, möglichst präzise Täterbeschreibungen zu liefern. (Wobei die Verlässlichkeit von Zeugenaussagen noch einmal eine ganz andere Sache ist. Da wird ein Usbeke oder auch ein Armenier mal ganz schnell zu einem "Türken", ein Litauer, Pole, Bulgare oder Ukrainer wird zum "Russen" usw.)

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