Klimawandel, Luftlöcher und der Treibhausaffekt

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Robert Ketelhohn
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Klimawandel, Luftlöcher und der Treibhausaffekt

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Fangen wir mal mit ’nem Pressezitat an:
Der Spiegel (16. Dez. 2004) hat geschrieben:KLIMAWANDEL

Wissenschaftler fürchten plötzlichen Kälteschock

Vor 5200 Jahren erlebte die Erde einen plötzlichen Kälteeinbruch. Dies belegen Eisproben, die US-Forscher jetzt untersucht haben. Sie befürchten, daß sich ähnlich drastische Klimaveränderungen schon bald wiederholen könnten.
Lonnie Thompson ist Glaziologe, Experte für Gletscher. Allein wegen seiner täglichen Forschungsarbeit müßte er sich permanent Sorgen machen, denn die Gletscher weltweit schmelzen immer schneller. Doch es ist nicht das Verschwinden der Eismassen allein, das Thompson beschäftigt.

Bei Bohrungen in Tausende Jahre alten Eismassen stellte der Wissenschaftler von der Ohio State University fest, daß die Erde vor rund 5200 Jahren [weiter]
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kaisa
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Beitrag von kaisa »

Interessanter Artikel, Erwärmung oder Kälteschock, was geschieht mit der Erde?
Problematisch empfinde ich bei solchen Artikeln, dass man nicht genau weiß was das für Wissenschaftler sind. Es mag einige Lautsprecher geben, die zu gerne in der Zeitung stehen, aber weder für den Fachbereich sprechen noch die Mehrheit der Wissenschaftler hinter sich haben. Da wird nur eine von vielen Positionen vertreten. Wenn ich nun als Laie einen solchen Bericht wie im Spiegel lese, weiß ich nicht ob da ein Exzentriker was von sich gibt, oder der Fachbereichs-Guru.
Nichts desto trotz jetzt nochmal zum inhaltlichen: Klimaveränderungen sind ja für jeden beobachtbar, denkt doch nur zurück wie die Winter vor 20 Jahren waren und wie sie heute sind. Oder denkt an die Erosion der Arktis und Antarktis, also das Auseinanderbrechen ungeheurer Eismassen. Spannenderweise ist Eis ein Geschichtsbuch, durch Schichtenanalyse kann man sehr viel über die Erdgeschichte erfahren - und vielleicht in Maßen Voraussagen für die Zukunft machen. Allerdings halte ich persönlich dieses Unterfangen für schwerer als die geschichtliche Analyse.
Zuletzt geändert von kaisa am Sonntag 26. Dezember 2004, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Kaisa hat geschrieben:»Klimaveränderungen sind ja für jeden beobachtbar, denkt doch nur zurück wie die Winter vor 20 Jahren waren und wie sie heute sind. «
Das ist zwar so falsch wie nur irgendwas, dennoch vielen Dank für diese Aussage: Ist sie doch ein geradezu klassisches Beispiel für das übliche unwissenschaftliche Denken. ;)
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kaisa
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Beitrag von kaisa »

Es geht hier nicht um Wissenschaft, sondern um subjektive Beobachtung von Veränderungen. Objektive Beobachtungen kann ich ja schlecht liefern da ich keine Messstation auf dem Hausdach stehen habe.

edit: im übrigen ist die Aussage nicht falsch, wie Dir eine kleine Googelsuche zum Thema Nordatlantische Oszillation zeigen wird. In den letzten 30 Jahren befindet sich diese in einer positiven Phase, in den 60ern war es noch eine negative. Der Luftdruck, darum geht es in der NAO, hat erhebliche Auswirkungen auf das hiesige Winterwetter und kann langfristige Trends hervorbringen.

Also erstmal informieren, dann Aussagen für falsch erklären oder kommentieren. Das ist irgendwie hilfreicher (und auch wissenschaftlicher, weil es eine Auseinandersetzung mit dem Thema nachweist) :)

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Ich beschäftige mich nur am Rande mit diesem Thema, lese (oder überfliege) meist Artikel, die in Nature oder Science veröffentlicht wurden. In einer der letzten Ausgabe wurde eine Statistik veröffentlicht, die mehr als 900 wissenschaftliche Paper (nur in renomierten Magazinen) zum Thema Klimawandel untersuchten. Dass der momentan zu beobachtende Klimawandel menschlichen Ursprungs ist, ist demnach common sense in der Naturwissenschaft, was mich persönlich allerdings erstaunt hat. Ich kann das gerne nochmal nachlesen, wenn daran Interesse besteht.

Anders sieht das bei populären Klimamodellen aus, wie z.B. die Behauptung, durch ein Erliegen des Golfstroms gäb' es eine neue Eiszeit in Europa und Nordamerika, wie das kürzlich im Kino zu sehen war. Man ist heute eher der Ansicht, dass der Golfstrom nur zu etwa 10% für unser Klima verantwortlich ist.

kaisa
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Beitrag von kaisa »

Auch bei "Die Zeit" gibts Online eine interessante Textsammlung, die einen Blick lohnt.

http://www.zeit.de/wissen/klima/forschung

@Dirk, danke für Deinen Hinweis auf Nature und Science, ich schaue mal ob die eine Online Ausgabe haben. Der Artikel mit der Paper-Analyse macht mich ehrlich gesagt neugierig. Aber falls Du da noch irgendwas im Hinterkopf hast, darfst Du gerne posten :)

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Dirk hat geschrieben:Dass der momentan zu beobachtende Klimawandel menschlichen Ursprungs ist, ist demnach common sense in der Naturwissenschaft, was mich persönlich allerdings erstaunt hat.
Warum?
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Warum was? Warum mich das erstaunt hat?
Weil ich so das Gefühl hatte, dass die Stimmen, die den menschlichen Ursprung des Klimawandels ablehnen, zahlreicher wären. Aber das trifft offensichtlich zumindest bei den ernstzunehmenden Magazinen nicht zu (laut Science).

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Ich hab' den Science Artikel wiedergefunden über den Konsens der Klimaartikel in wissenschaftlichen Magazinen:

klick mich

Demnach spricht sich kein einziges der 928 Paper gegen die im Artikel formulierte Konsensposition der Klimaforschung aus, dass “Human activities … are modifying the concentration of atmospheric constituents … that absorb or scatter radiant energy. … [M]ost of the observed warming over the last 50 years is likely to have been due to the increase in greenhouse gas concentrations”

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Hier was aus der Wühlkiste:

"Der Treibhauseffekt"

Beziehungsweise... richtiger eigentlich: "Der fiktive Treibhauseffekt". Zitat aus dem Vorwort:
Diese Seiten sollen umfassend über die Ursachen des Klimas und dessen Veränderung im Lauf der Erdgeschichte informieren. Auch die Veränderung der Ozonschicht wird besprochen. Heute wird allgemein der "Treibhauseffekt" bzw. der Mensch als Ursache angesehen.
Es ist nicht Ziel dieser Seite die Bemühungen zu untergraben, die Umweltverträglichkeit der menschlichen Zivilisation zu verbessern sondern u.a. den derzeitigen Mißbrauch der Wissenschaft aufzuzeigen.
Dabei wurden Hunderte Quellen der letzten 200 Jahre der Naturwissenschaftsgeschichte ausgewertet. Kaum eine wissenschaftliche Theorie hat in den letzten Jahrzehnten eine derartig schnelle Verbreitung in der Bevölkerung gefunden und dies, obwohl eine der größten wissenschaftlichen Irrlehren des 20. Jahrhunderts zugrunde liegt.
Hier für jene unter euch, die nicht so viel lesen, aber doch Fakten sehen wollen: die Zusammenfassung. Ist nicht uninteressant. Mein Favorit ist die Konklusion neben dem Bild mit der rauchenden Industrielandschaft: "CO2 hat positive Wirkung auf alle Organismen!". :)

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