Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Klare Worte:
Spanien führt pro Werktag für 19 Millionen Euro mehr Waren ein, als es selbst verkauft. In Griechenland sind es pro Werktag 11 Millionen Euro, in Portugal 6 Millionen Euro. Damit die Bürger nicht merken, wie ihre Volkswirtschaften an Leistungskraft verlieren, springt der Staat in die Bresche. Der leiht sich das Geld von überallher zusammen, um das Wohlstandsniveau halbwegs zu halten. So gehen steigende Leistungsbilanzdefizite mit steigenden Haushaltsdefiziten Hand in Hand. (...)
Ein Europa, in dem jeder versucht, sich auf Kosten des anderen, und alle, sich auf Kosten der Deutschen schadlos zu halten, kann keinen Bestand haben. Die Idee, deutsche Steuermilliarden (rund 575 Milliarden jährlich) und deutsche Sparguthaben (1,8 Billionen Euro) für ausländische Staaten und Banken anzuzapfen, ist daher eine Idee, die Europa nur schaden kann. In diesen Saugrüssel gehört ein Knoten. Europa kann zu den Bedingungen des griechischen Staates nicht existieren, weil ja schon Griechenland nicht zu diesen Bedingungen existieren kann.

Arbeit und Anstrengung lassen sich auf Dauer nicht durch Konsum und Kredit ersetzen. Das ist das Naturgesetz der Marktwirtschaft. Wer Europa will, muss mit der Anerkennung dieser Realitäten beginnen.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... -all.html

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Edi
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Edi »

Diese Südländer sind im Euro mit vielen Produkten einfach nicht mehr wettbewerbsfähig, denn sie können nicht mehr wie früher abwerten. Ich kenne das bei einem Rohstoff aus Italien, der inzwischen deutlich teurer ist als derselbe aus Deutschland. Zudem sind viele Mitarbeiter in Firmen alles andere als kundenfreundlich. Ich nannte ja hier im Forum schon ein Beispiel aus Südfrankreich, wo ich vor mindestens 9 Wochen einen Preis mehrfach angefragt habe, aber bis heute keine Antwort bekam, nicht einmal eine negative, dass man beispielsweise kurzfristig nicht liefern kann; ebenso ging es einer französischen Firma aus dem Elsaß, die deswegen und wegen nicht eingehaltener Lieferfristen nichts mehr in Südfrankreich kaufen will. Offensichtlich haben da die Leute eine ganz andere Mentalität nämlich des Laisser faire, lasser aller.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Gallus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Gallus »



:D

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Und jetzt auch Spanien:
Spanien wird seine europäischen Partner um Milliardenhilfen zur Sanierung seines angeschlagenen Bankensystems bitten. Das sagte der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Samstagabend in Madrid.
(...)
Der Betrag solle den Kapitalbedarf sowie einen Sicherheitspuffer beinhalten und werde auf „bis zu 1 Milliarden Euro“ insgesamt geschätzt.
Der Rettungsfonds EFSF kann Staaten auch Notkredite gewähren, um taumelnden großen Banken zu helfen. Bei solch einer „weichen Rettung“ würde das Geld ausschließlich für den Finanzsektor eingesetzt. Entsprechend sind die Auflagen niedriger als bei Hilfsgeldern für den Staatshaushalt als Ganzes. So müsste Spanien den Bankensektor reformieren und für die betroffenen Banken Sanierungspläne erstellen.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 335.html

Dazu der Kommentar heute morgen in der FAZ:
Auch wenn es an diesem Wochenende noch nicht so weit zu sein scheint, so dürfte Spanien früher oder später doch einen Antrag auf Hilfe stellen, einfach weil die Last der faulen Kredite zu groß ist. Das ist keine Schande. Beschämend aber ist, dass Spanien für sich andere Regeln als für Irland fordert. Als auf der grünen Insel vor anderthalb Jahren die Spekulationsblase platzte, sich die Hauspreise halbierten und das Land Hilfe in Anspruch nehmen musste, klagten die Iren nicht, sondern passten beherzt ihre Wirtschaftsstrukturen an und akzeptierten das Selbstverständliche, dass nämlich sie für ihre Schulden verantwortlich sind. Die Spanier hingegen möchten die Kosten für ihre kollektive Spekulation von anderen begleichen lassen.
Um jeden Preis (Eurobonds, ESM-Bankenrettung, Bankenunion oder gemeinsame Haftung für Bankeinlagen) will Spanien zusammen mit Frankreich und Italien (warum wohl?) eine vertragswidrige Vergemeinschaftung der Schulden in der Euro-Zone erzwingen. Jetzt bringt Madrid eine „weiche Rettung“ ins Spiel, um das griechisch-irisch-portugiesische Stigma der Hilfe mit Auflagen zu vermeiden.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/r ... 78271.html

Schon irgendwie merkwürdig, daß der Hilfsantrag zeitgleich mit dem Beginn der europ. Balltreter-Spiele gestellt wird. Wann wurde noch mal die Mehrwertsteuer-Erhöhung um 3% beschlossen... :pfeif: Alles Zufall.... :neinfreu:

Dieser Regierung geht es offensichtlich nicht schnell genug, deutsches Geld in den Süden zu transferieren. Man drängt Spanien doch - bitte, bitte - das angebotene Geld anzunehmen, über die Konditionen kann man dann ja reden. Offensichtlich muß alles bis September 213 abgeschlossen sein, dann können auch verlorene Wahlen daran nichts mehr ändern - das Geld ist weg, die Verpflichtung D. steht und das Geblubber von der "Belastung künftiger Generationen" interessiert auch niemanden mehr.....

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ar26
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von ar26 »

@ Gallus :freude: :ikb_thumbsup:
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Inzwischen ist wohl klar, daß Spanien eine Extrawurst bekommt:
Und in der Tat ist der Kompromiss, der auf der Schaltkonferenz ausgehandelt wurde, in mehrerlei Hinsicht günstig für Madrid. Die Liquiditätsspritze aus Brüssel geht nämlich an den staatlichen spanischen Bankenrestrukturierungsfonds und wird von dort weiter verteilt. Das bedeutet: Keine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IMF) wie im Fall Griechenlands, Irlands und Portugals, und damit auch keine vergleichbar strikten Auflagen für die spanische Regierung. Sie erhält günstige Zinssätze und zugleich nur ein halbes Stigma.
Letzteres war der eigentliche politische Grund, warum Ministerpräsident Mariano Rajoy, der noch in der vorigen Woche eine Rettungsaktion für den spanischen Bankensektor kategorisch ausgeschlossen hatte, in der Not schließlich nachgab. Die Brüsseler Verhandlungen waren offenkundig nicht einfach gewesen. Kleinere Länder wie die Niederlande und Finnland wollten es den Spaniern nicht so leicht mit der Variante einer „weichen“ Rettung machen. Auch die Iren, denen strenge Bedingungen auferlegt wurden, könnten sich jetzt noch nachträglich beschweren. Aber entscheidend war offenbar, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in den letzten Wochen engen Kontakt mit Rajoy hatte, die Samstagsformel abnickte.
(Hervorhebung von mir)

http://www.faz.net/aktuell/politik/span ... 79914.html

Die Kanzlerin scheint sogar den Euro(pa)-Blödsinn ("Scheitert der €..."), denn sie redet, selbst zu glauben. Im übrigen hatte es auch bei GR mit 1 Mrden im Mai 21 angefangen, die selbstverständlich "vollständig und mit Zinsen zurückgezahlt werden" sollen. Wer glaubt dann, daß es in Spanien bei 1 Mrden bleibt - zumal jetzt auch noch der IWF "draußen" ist und die Politiker mit ihren spanischen Kollegen den deal selbst auskungeln können. Da wird es schon nicht zu hart werden....
Na ja, anstatt sich mal ausgiebig mit den Folgen zu befassen und auch kritische Stimmen zu hören, wird die Kanzlerin sich demnächst wieder ein Spiel der deutschen Balltreter ansehen. Glückliches Land, das jetzt keine anderen Probleme hat.

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Die nächsten entscheidenden zwanzig Tage - ein Blick in den Terminkalender von Angie:

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... ndern.html

Nicht auszuschließen, daß D. am Ende der Balltreter-Meisterschaft um einige Hundert Mrden € ärmer ist..... Nur welchen Deutschen interessiert das, wenn man dafür evtl. mit Glück einen Titel gewinnen kann....? :hae?:
Perfektes Timing - wie damals bei der Mehrwertsteuer-Erhöhung. Und falls die Zeit nicht reichen sollte, kommen noch die Olympischen Spiele im August - dann kann es zu einem Nachschlag kommen und noch einmal für D. teuer werden.

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Torsten
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Torsten »

Alle diese Maßnahmen dienen nur dafür, dass die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer werden. Du müsstest doch begeistert sein?

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Am Tage nach der "Spanienrettung":

Die Wirkung ist verpufft - der spanische Aktienindex verliert ,5%. Das notwendige Vertrauen hat sich nicht eingestellt.

Hollande's Sozialisten können mit einer Mehrheit rechnen. Neben einem sozialistischen Präsidenten gäbe es dann auch eine sozialistische Mehrheit in beiden Häusern des franz. Parlaments.

Italien droht immer tiefer in die Rezession zu rutschen. Der Ruf nach Eurobonds wird dort immer lauter. Italien wird wohl der nächste Krisenherd:
Die Wettbewerbsfähigkeit Italiens werde zudem weiter leiden, nachdem das Land seit Einführung des Euro bereits die Hälfte seiner Weltmarktanteile verloren habe.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 36838.html

Es wird ganz einsam um die Kanzlerin - und noch teurer für D..

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Caviteño hat geschrieben:Am Tage nach der "Spanienrettung":
Italien wird wohl der nächste Krisenherd:
Die Wettbewerbsfähigkeit Italiens werde zudem weiter leiden, nachdem das Land seit Einführung des Euro bereits die Hälfte seiner Weltmarktanteile verloren habe.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 36838.html

Es wird ganz einsam um die Kanzlerin - und noch teurer für D..
Der nächste Dominostein wackelt schon wieder :
http://nachrichten.rp-online.de/wirtsch ... -1.286735
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Der nächste Dominostein wackelt schon wieder :
http://nachrichten.rp-online.de/wirtsch ... -1.286735
Davor liegt noch ein anderer - Zypern:
Damit würde Zypern nach Irland, Portugal, Griechenland und Spanien das fünfte von 17 Euro-Ländern, das europäische Hilfe braucht. Das Land sendet seinen Hilferuf, kurz bevor es im Juli planmäßig die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/m ... -1.1379547

Eigentlich sollte die Regierung mit der Lösung der dortigen Krise genug zu tun haben; die EU-Ratspräsidentschaft ist da nur eine zusätzliche Belastung und hält von den weitaus notwendigeren Strukturreformen ab.

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Otmar Issing - ehemaliger Chefvolkswirt der EZB - stellt die richtigen Fragen zu Eurobonds:
Wie kann man das dem deutschen Bürger erklären, der keinerlei Einfluss auf die Entscheidungen derjenigen nationalen Parlamente hat, für die er nun aber haften und zahlen soll? Ähnliche Konsequenzen sind von anderen Vorschlägen zur Mithaftung für Schulden anderer Länder zu erwarten. Wie kann man weiter begründen, dass zum Beispiel solide Banken und Sparkassen mit ihren Rücklagen für die Einlagensicherung von Banken in anderen Ländern geradestehen, die nachweislich verantwortungslos gewirtschaftet haben? Warum sollen deutsche, französische oder finnische Sparer indirekt für Misswirtschaft und überzogene Boni von Bankern in anderen Ländern haften?
(...)
Wie soll man aber solchen Versprechungen trauen, wenn die gleichen Institutionen und Politiker Verträge und Verpflichtungen aller Art in Serie gebrochen haben? Wie kann man von einer Europäischen Kommission eine objektive und wirksame Kontrolle erwarten, wenn diese Institution sich selbst immer wieder an vertragswidrigen Initiativen beteiligt oder Probleme verschleiert und damit deren Lösung verteuert?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 81892.html

Es ist bemerkenswert, daß sich jemand, der jahrelang in einer europäischen Institution an führender Stelle gearbeitet hat, so kritisch über die "Partner" und die EU-Kommission äußert.

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Caviteño hat geschrieben:Otmar Issing - ehemaliger Chefvolkswirt der EZB - stellt die richtigen Fragen zu Eurobonds:
Wie kann man das dem deutschen Bürger erklären, der keinerlei Einfluss auf die Entscheidungen derjenigen nationalen Parlamente hat, für die er nun aber haften und zahlen soll? Ähnliche Konsequenzen sind von anderen Vorschlägen zur Mithaftung für Schulden anderer Länder zu erwarten. Wie kann man weiter begründen, dass zum Beispiel solide Banken und Sparkassen mit ihren Rücklagen für die Einlagensicherung von Banken in anderen Ländern geradestehen, die nachweislich verantwortungslos gewirtschaftet haben? Warum sollen deutsche, französische oder finnische Sparer indirekt für Misswirtschaft und überzogene Boni von Bankern in anderen Ländern haften?
(...)
Wie soll man aber solchen Versprechungen trauen, wenn die gleichen Institutionen und Politiker Verträge und Verpflichtungen aller Art in Serie gebrochen haben? Wie kann man von einer Europäischen Kommission eine objektive und wirksame Kontrolle erwarten, wenn diese Institution sich selbst immer wieder an vertragswidrigen Initiativen beteiligt oder Probleme verschleiert und damit deren Lösung verteuert?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 81892.html

Es ist bemerkenswert, daß sich jemand, der jahrelang in einer europäischen Institution an führender Stelle gearbeitet hat, so kritisch über die "Partner" und die EU-Kommission äußert.
„Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra?
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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lutherbeck
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von lutherbeck »

Der deutsche Michel macht alles mit...

:pfeif:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Drohungen & Erpressungen; es geht bei diesem "Europa" nur um die Abzocke Deutschlands.
Die ganze Welt ist egoistisch, nur "Deutschland" zahlt.

http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:l ... 49289.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Drohungen & Erpressungen; es geht bei diesem "Europa" nur um die Abzocke Deutschlands.
Die ganze Welt ist egoistisch, nur "Deutschland" zahlt.

http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:l ... 49289.html
Und immer wieder wird das Hohe Lied gesungen, daß man ja Sparen soll - es aber im Augenblick nur schädlich ist. "Praßt Euch gesund" - schlug der Nobelpreisträger Krugman vor kurzer Zeit vor und forderte veritable Ausgabenprogramme - natürlich auf Kredit.

Dazu bemerkt Sarrazin in seinem neuesten Buch:
Thilo Sarrazin - Europa braucht den Euro nicht hat geschrieben: Unter jenen, die meinen, Sparen gerade jetzt sei schädlich, wird man wahrscheinlich immer den amerikanischen Nobelpreisträger Paul Krugman, den Großinvestor George Soros, den Professor Peter Bofinger vom deutschen Sachverständigenrat und verschiedene Chef-Volkswirte angelsächsischer Banken finden, und dann wird unfehlbar der Name des Reichskanzlers Heinrich Brüning auftauchen, der angeblich die Weimarer Republik zu Tode gespart hat. In den 39 Jahren meiner Tätigkeit in Politik und Verwaltung begegnete ich bei jeder Konsolidierungsaktion, an der ich teilnahm, dem massiven Einwand, dies würde die Konjunktur zerstören bzw. ihre Wiederbelebung verhindern und erheblich Wachstum und Beschäftigung kosten.
Jetzt wird von anglo-amerikanischen Ökonomen sogar vor einem neuen "1933" gewarnt, wenn D. nicht sofort eine gemeinsame Haftung für alle Staatsschulden sowie eine gemeinsame Einlagensicherung für die Einlagen bei allen Banken in der Eurozone zustimmt.
Deutschland muss erkennen, dass die Rekapitalisierung von Banken, eine europäische Einlagensicherung und die gemeinschaftliche Haftung für Schulden nicht optional sind. Sie sind unerlässlich, soll ein unumkehrbarer Zerfall von Europas Währungsunion vermieden werden. Überzeugt das Deutschland immer noch nicht, müssen seine Bürger verstehen, dass die Kosten eines Zusammenbruchs der Euro-Zone astronomisch hoch wären - für sie wie für alle anderen auch.
(...)
Die EU wurde geschaffen, damit sich die Katastrophen der 3er-Jahre nicht erneut ereignen. Es ist höchste Zeit, dass Europas Regierungen - und vor allem die deutsche - erkennen, wie gefährlich nahe sie daran sind, sie doch zu wiederholen.
http://www.ftd.de/politik/europa/:top-o ... 49387.html

Daher weht der Wind: D. soll zahlen, damit die anderen keine Verluste haben - warum denn eigentlich? :hmm:
Warum sollte alles besser werden, wenn D. zahlt? Gibt es dann wettbewerbsfähige Industrien in GR, gehen die Franzosen dann mit 67 in Rente und können die Spanier ihre überteuerten Häuser verkaufen?
Es besteht keine Garantie, daß mit Eurobonds oder einer gemeinsamen Einlagensicherung tatsächlich die Krise erfolgreich gemeistert werden kann. Vielmehr ist damit zu rechnen, daß deutsches Geld unnötig verbrannt wird und man in einigen Jahren (oder Monaten?) da steht, wo man jetzt ist.
Deswegen: Besser ein Ende mit Schrecken, Aufmaß und Erstellen der Schlußrechnung, Zahlungsvereinbarungen abschließen und das Euro-Vertragsverhältnis, die teuerste und folgenschwerste politische Fehlentscheidung seit Bestehen der Bundesrepublik, beenden. :ja:

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Heinrich II
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Heinrich II »

Man muss allerdings faiererweise sagen, dass die Bundesrepublik auch auf eine Art von dem ganzen Schlamassel in der Eurozone profitiert - nämlich durch extrem niedrige verzerrte Schuldzinsen. 2% für 30 Jahre - dieser Zinssatz ist eine Folge der Eurokrise und kann nur als Spekulation auf bzw. Angst vor dem Zusammenbrechen der Eurozone verstanden werden.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Sicherlich - nur stehen diesen "Profiten" die Nachteile bei den Sparern oder den Personen gegenüber, die z.B. Lebensversicherungen abgeschlossen haben.

Im übrigen finde ich es schon beachtlich, daß Schäuble trotz stark steigender Steuereinnahmen und sinkender Zinsaufwendungen weiterhin eine erhebliche Neuverschuldung einplant.
Der Nachtragsetat wurde nötig, weil der ESM am 1. Juli starten soll und damit früher als geplant. Auch soll er schneller mit Kapital ausgestattet werden. Deutschland muss 212 rund 8,7 Milliarden Euro Kapital in den ESM einzahlen, für die zusätzliche Kredite nötig sind.
...
Daher steigt die Neuverschuldung des Bundes in diesem Jahr von 26,1 auf 32,1 Milliarden Euro. Der Entwurf sah ursprünglich eine Nettokreditaufnahme von 34,8 Milliarden Euro vor.
http://www.focus.de/finanzen/news/wirts ... 6645.html

Daß die Minderung der Neuverschuldung um ca. 2,7 Mrden jetzt als "Erfolg" verkauft wird, zeigt die Manipulation durch die Regierung. Was soll nur geschehen, wenn sich im nächsten Jahr die Konjunktur abkühlt und die Steuereinnahmen "wegbrechen"? :hmm:

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Caviteño hat geschrieben:
Daß die Minderung der Neuverschuldung um ca. 2,7 Mrden jetzt als "Erfolg" verkauft wird, zeigt die Manipulation durch die Regierung. Was soll nur geschehen, wenn sich im nächsten Jahr die Konjunktur abkühlt und die Steuereinnahmen "wegbrechen"? :hmm:
...........und es zeigt zugleich wie absurd, krank & perfide die Denke der Nomenklatura ist.

Schuldenmachen kann auf Dauer nicht gutgegen - egal wie hoch die Zinsen sind.
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Raphael

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Raphael »

Heinrich II hat geschrieben:Man muss allerdings faiererweise sagen, dass die Bundesrepublik auch auf eine Art von dem ganzen Schlamassel in der Eurozone profitiert - nämlich durch extrem niedrige verzerrte Schuldzinsen. 2% für 30 Jahre - dieser Zinssatz ist eine Folge der Eurokrise und kann nur als Spekulation auf bzw. Angst vor dem Zusammenbrechen der Eurozone verstanden werden.
Das ist zwar richtig, daß Deutschland von den extrem niedrigen Zinsen profitiert, weil es als "save haven" gilt; richtig ist aber auch, daß Deutschland ein Mehrfaches dieser ersparten Milliarden sowohl durch echte Ausleihungen als auch durch Garantien/Bürgschaften wieder "aus dem Fenster wirft".

Ich darf auch hier zum wiederholten Male an die Target-Salden in der Bilanz der Deutschen Bundesbank erinnern! :auweia:

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lutherbeck
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von lutherbeck »

Im Grunde kommt doch jetzt nur ans Tageslicht, daß unser ganzer schöner Wohlstand seit Jahrezehnten nur auf Sand / Schulden gebaut ist!

Wenn man das übertreibt, wird die Endabrechnung furchtbar...
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Torsten
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Torsten »

lutherbeck hat geschrieben:Im Grunde kommt doch jetzt nur ans Tageslicht, daß unser ganzer schöner Wohlstand seit Jahrezehnten nur auf Sand / Schulden gebaut ist!
Ein bisschen gearbeitet wurde ja auch. Aber das reicht eben bei weitem nicht.

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

lutherbeck hat geschrieben:Im Grunde kommt doch jetzt nur ans Tageslicht, daß unser ganzer schöner Wohlstand seit Jahrezehnten nur auf Sand / Schulden gebaut ist!

Wenn man das übertreibt, wird die Endabrechnung furchtbar...

Die gegenwärtige historische Phase wird demnächst mit Schrecken enden; und es spricht einiges dafür, daß es viel schlimmer kommen wird als die ersten Jahre nach dem Kriege.
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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Damals hatten viele noch eigene Gärten, Beziehungen zu Bauern und wussten, wie man sich selbst aus der Natur versorgt. Das hat sich dramatisch geändert. Vor allem in den Städten ist ein Grossteil der Bevölkerung heute ohne ordentliche, geregelte Versorgung vollkommen aufgeschmissen. Wenn das Chaos losgeht, sind diese zivilisierten Stadtmenschen naturgemäss die ersten, die dann völlig auf die Barrikaden gehen.
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Heinrich II
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Heinrich II »

Solche Szenarien halte ich für vollkommene Panikmache.

Deutschland hat eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und die Bevölkerung verfügt über ein großes privates Vermögen, das die Staatsschulden übersteigt.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

cantus planus hat geschrieben:Damals hatten viele noch eigene Gärten, Beziehungen zu Bauern und wussten, wie man sich selbst aus der Natur versorgt. Das hat sich dramatisch geändert. Vor allem in den Städten ist ein Grossteil der Bevölkerung heute ohne ordentliche, geregelte Versorgung vollkommen aufgeschmissen. Wenn das Chaos losgeht, sind diese zivilisierten Stadtmenschen naturgemäss die ersten, die dann völlig auf die Barrikaden gehen.
Vor allem ist der Pöbel verzärtelt und verwöhnt und hat keine Frustrationstoleranz.
Wenn die Regale bei Lidl, Aldi & Co. erst einmal leer stehen, werden wir zoologische Verhältnisse erleben.
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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

"Focus Money" spricht auf dem aktuellen Titelblatt heute von der kommenden Währungsreform. Wohlgemerkt nicht von einer theoretisch möglichen und denkbaren. Es wird ernst. Interessanterweise zitiert das Blatt sehr viele Autoren der "Jungen Freiheit": Ulfkotte, Ramb, Schachtschneider und Hankel beantworten die Frage, was passiere, wenn der Euro zerbricht.

Sogar Lagarde spricht offen davon, dass die Eurozone noch "drei Monate" habe. Es wird jetzt bald ganz schnell gehen. Ich rate jedem, sich mit haltbaren Vorräten einzudecken, um nötigenfalls einige Wochen ohne geregelte Versorgung überstehen zu können.
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lifestylekatholik
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:Es wird jetzt bald ganz schnell gehen. Ich rate jedem, sich mit haltbaren Vorräten einzudecken, um nötigenfalls einige Wochen ohne geregelte Versorgung überstehen zu können.
Es ist bedauerlich, zu sehen, wie du mehr und mehr abdrehst.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Es wird jetzt bald ganz schnell gehen. Ich rate jedem, sich mit haltbaren Vorräten einzudecken, um nötigenfalls einige Wochen ohne geregelte Versorgung überstehen zu können.
Es ist bedauerlich, zu sehen, wie du mehr und mehr abdrehst.
Ich freue mich, wenn meine Beiträge Unterhaltungswert für dich haben.
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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben: Wenn die Regale bei Lidl, Aldi & Co. erst einmal leer stehen, werden wir zoologische Verhältnisse erleben.
Gibt es dieses Massenphänomen á la Lemminge nicht schon bei unseren Volksvertretern im Bundestag, wenn es um Abstimmungen zum Thema "Europa" geht... :pfeif:
Da gibt es bei den Abstimmungen doch meist Ergebnisse, die mehr an die Volkskammer als an ein freigewähltes Parlament erinnern....

Heute ein interessantes Interview mit Prof. Sinn im Feuilleton(!) der FAZ:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 8318.html

Daraus:
Hinter dem Überschuss unserer Exporte über die Importe, erklärt Sinn, steht eine deutsche Ersparnis, denn wir liefern ans Ausland mehr Waren und verdienen dabei mehr, als wir von dort an Waren beziehen. Also bekommen wir normalerweise Schuldscheine und andere Vermögenswerte aus dem Ausland, die unsere Banken und Versicherungen in unserem Auftrag dort erwerben.

Heute sei das im Euroraum nicht mehr so, denn die Südländer verkaufen keine Schuldscheine und Vermögenswerte mehr an die deutschen Finanzinstitute, sondern drucken sich das Geld für den Warenerwerb. Bislang kauften Banken und Versicherungen für unsere Exportüberschüsse und die dahinterstehenden Ersparnisse im Ausland marktfähige Wertpapiere. „Jetzt“, so Sinn, „läuft das nicht mehr, denn die Banken und Versicherungen legen ihr Geld bei der Bundesbank an, und die Bundesbank erhält selbst Ausgleichsforderungen gegen das Zentralbankensystem, Forderungen, von denen anfangs behauptet wurde, sie seien irrelevante Salden, statistische Verrechnungsposten ohne jede Relevanz.“

Wenn Griechenland scheitert, sein Staat und seine Notenbank bankrottgehen, dann entstehen Verluste im Zentralbankensystem für alle anderen. Die teilen sie sich brüderlich nach ihren Kapitalanteilen. Deutschland ist da mit 28 Prozent dabei. Etwa 64 Milliarden unseres Privatvermögens, das wir in Form von Lebensversicherungspolicen und Spargeldern haben und das im Euro-Ausland angelegt wurde, bestehen heute nur aus Forderungen gegen die Bundesbank. Und die Bundesbank hat Forderungen gegen ein EZB-System, Forderungen, die sie niemals fällig stellen kann und die zu einem Zinssatz von einem Prozent bedient werden. „Wenn die Sache knallt, haben wir diese 64 Milliarden Forderung gegenüber einem System, das es dann nicht mehr gibt.“
(...)
Also halten wir diese Länder wirtschaftlich am Leben und über Wasser mit den Ersparnissen der Minderheit. Sinns Zukunftsszenarien sind unerfreulich: „Irgendwann kann es dann auch dazu kommen, dass die Schuldnerländer sagen: ,Es sind jetzt so viele Schulden, was wollt ihr denn machen, wollt ihr ein Kriegsschiff schicken, um sie einzutreiben? Wir können nicht zurückzahlen. Also müsst ihr sie uns streichen, wie jetzt im Falle Griechenlands.’ Und um dann den Kollaps von Staaten wie Italien zu verhindern, wird man Transfersysteme einrichten in Europa, die also eine laufende Finanzierung dieser Schuldenlasten ermöglichen.“
(...)
Eine ausweglose Situation? Sinn wäre kein Ökonom, wenn er das bejahen würde. Die einzigen Auswege, die bleiben, sind aber längere Lebensarbeitszeiten, Kapitalbildung vornehmlich in Deutschland, Kinder und Immigration. Was wäre also den eigenen Kindern zu raten? „Gewiss nicht, das Land zu verlassen. Das Kapital der Welt kommt nach Deutschland und in die Schweiz, weil wir noch ein vernünftiges Rechtssystem haben, weil wir eine industrielle Basis haben, weil wir ein hervorragendes Berufsausbildungssystem haben für die jungen Leute, das die Straßenkriminalität und Unruhen klein hält.“

Also hierbleiben und sparen? „Ja, aber nicht irgendwie sparen, sondern in Form echter Eigentumstitel wie Aktien oder in Objekten, die einem gehören, am besten solchen mit einem Grundbuch. Konzentration auf das naheliegende Unmittelbare: lieber das Bad renovieren als komplizierte Zertifikate kaufen. Ansonsten aber wäre auch zu raten: Werdet mündige Bürger und lasst das nicht alles mit euch geschehen. Denn ihr seid es ja, die das kurzfristige Denken langfristig werdet ausbaden müssen.“
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 8318.html

Unbedingt lesenswert!

Pilgerer
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Pilgerer »

cantus planus hat geschrieben:"Focus Money" spricht auf dem aktuellen Titelblatt heute von der kommenden Währungsreform. Wohlgemerkt nicht von einer theoretisch möglichen und denkbaren. Es wird ernst. Interessanterweise zitiert das Blatt sehr viele Autoren der "Jungen Freiheit": Ulfkotte, Ramb, Schachtschneider und Hankel beantworten die Frage, was passiere, wenn der Euro zerbricht.

Sogar Lagarde spricht offen davon, dass die Eurozone noch "drei Monate" habe. Es wird jetzt bald ganz schnell gehen. Ich rate jedem, sich mit haltbaren Vorräten einzudecken, um nötigenfalls einige Wochen ohne geregelte Versorgung überstehen zu können.
Hast du auch eine Schrotflinte für schlechte Zeiten?

Ich glaube nicht, dass es so schlimm kommt. Trotzdem wird die nächste Bundesregierung ab 2013 einen scharfen Sparkurs fahren. Schröder hat gezeigt, dass rot-grün zu grausameren Maßnahmen bereit ist als CDU-geführte Regierungen Kohl und Merkel. Rot-grün könnte die nächste Bundestagswahl gewinnen und dann dem entsprechend durchgreifen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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lutherbeck
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von lutherbeck »

Torsten hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Im Grunde kommt doch jetzt nur ans Tageslicht, daß unser ganzer schöner Wohlstand seit Jahrezehnten nur auf Sand / Schulden gebaut ist!
Ein bisschen gearbeitet wurde ja auch. Aber das reicht eben bei weitem nicht.
Das stimmt - aber wenn man sich mehr leiht, als man je wieder abarbeiten kann - was dann?
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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