Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Caviteño
Beiträge: 12732
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Caviteño »

ar26 hat geschrieben:@ Caviteno
Dieser "Solidarbeitrag" ist auch selbstverständlich, weil Kinderlose ansonsten zur reproduktiven Wertschöpfung einer Volkswirtschaft nicht viel beitragen und (sofern sie gesetzlich rentenversichert sind) ihre Altersvorsorge auf dem Rücken der Kinder habenden aufbauen. Um konkreter zu werden, die Erziehung und Ausbildung eines Kindes bis zum 25. Lebensjahr kosten im Schnitt und bereinigt um Kindergeld rund T€ 15. Genau diese Kosten erspart sich der Kinderlose (nicht immer freiwillig weiß ich auch). Zum Ausgleich zahlt er eben ins Solidarsystem ein.
"Selbstverständlich" ist bei einem Versicherungsvertrag, daß die Versicherungsprämie für das versicherte Risiko gezahlt wird. Letzteres ist nun einmal unterschiedlich, ob eine oder mehrere Person(en) versichert sind.

Auch der Ausdruck "Solidarbeitrag" ist in diesem Zusammenhang irreführend. Den attraktiven Zahlern (hohe Beiträge, geringes Gesundheits-(Versicherungs)risiko) wird es ermöglicht, sich diesem "Solidarbeitrag" zu entziehen. Für Alleinstehende und dinkis, jung, ohne Vorerkrankungen und/oder mit hohem Einkommen, ist die PKV die attraktivere Alternative.

Man kann ja durchaus auf politischer Ebene der Meinung sein, daß eine kostenlose Mitversicherung der übrigen Familienmitglieder ein wünschenswertes Anliegen ist (gilt auch für die Hinterbliebenenrente des überlebenden Ehepartners in der RV). Nur sollte dies auch ordnungspolitisch sauber abgewickelt werden. Es ist schlichtweg unfair, einen großen Teil der Normalverdiener über einen - für sie - überdimensionierten Versicherungsschutz dafür zahlen zu lassen. Die Besserverdienenden haben die Möglichkeit, sich aus dem System zu verabschieden (PKV) oder werden durch die Beitragsbemessungsgrenze nicht entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit (starke Schultern!!) herangezogen. Richtig wäre es doch, daß dem Einzelnen sein(!) KV-Beitrag abgezogen und der - politisch gewollte - kostenlose Familienschutz über die Steuern abgewickelt wird, denn dort gehören die Aufwendungen hin.
Natürlich ist ein solches Verfahren (wie eine Abschaffung aller Querfinanzierungen) bei der Politik nicht beliebt. Es ist viel einfacher, überhöhte Beiträge zu kassieren und das Geld innerhalb des Systems zu verteilen. Am Ende blickt niemand mehr richtig durch und der einfache Hinweis, daß Kinderlose mit ihren Beiträgen auch die Krankenversicherung für Familien finanzieren, führt zu erstaunlichen Reaktionen hier im Strang.

Die kostenlose Familienmitversicherung ist im übrigen auch in anderen Ländern mit ähnlichen demographischen Problemen nicht "selbstverständlich". In der Schweiz wird eine Pauschale pro Kopf (mit Kinderermäßigung) erhoben. Andere - vor allem skandinavische - Länder haben eine weitaus höhere oder ausschließliche steuerliche Finanzierung des öffentlichen Gesundheitssektors.

http://www.ess-europe.de/karte.htm

Das KV-System innerhalb Europas ist ein Flickenteppich mit unterschiedlichen Finanzierungssystemen. Das deutsche Verfahren ist weder "selbstverständlich" noch "alternativlos". Bevor über eine zusätzliche Belastung Kinderloser diskutiert wird, sollte man zumindest die bereits im Solidarsystem erbrachten Leistungen dieser Gruppe kennen.

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3242
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von ar26 »

@ Caviteño
Ich verstehe worauf Du hinaus willst, allerdings halte ich Deine Argumentation nicht für schlüssig.

Ad1. Die Höhe der Beitragsprämie hängt auch in der privaten Versicherungswirtschaft häufig nicht mit dem versicherten Risiko zusammen. Ich hatte schon als Student eine private Haushaltversicherung (Haftpflicht und Hausrat). Heute als verheirateter Familienvater habe ich die immer noch. Die Beiträge sind auch gestiegen, allerdings nicht, weil jetzt neben mir auch meine Frau und meine Tochter von der Haftpflicht mit umfasst sind, sondern allenfalls weil ich ne größere Wohnung habe. Man sieht damit, daß auch bei einer solch alltäglichen Versicherung Deine These von der Zahl der versicherten Personen und der Beitragshöhe nicht greift.

Ad2. Ich verstehe Deine Kritik an der Möglichkeit zum Ausscheiden aus der GKV nicht. Wer hier ausscheidet (ich tu dies nicht, obwohl ich es wohl ab diesem Jahr könnte) hat nur kurzfristig Vorteile. Irgendjemand hat oben ja schon Robert vorgehalten, daß dies in einem bestimmten Alter wirtschaftlich sinnvoll erscheinen mag, sich später aber ändert. Gerade bei Kinderlosen, die in jungen Jahren diesem Trieb aus Egoismus folgen, dürfte dies verheerende Spätfolgen haben, gerade im Pflegebereich. Dieser Zusammenhang wird im Übrigen zunehmend erkannt.

Ad3. Wer als Kinderloser im Solidarsystem der GKV verbleibt, muss darauf setzen, daß andere (wie bei der Rente) dieses System durchs Kinderkriegen erhalten. Mir erscheint es nach wie vor autoplausibel, daß diejenigen, die besondere (und betriebswirtschaftlich eigentlich unvernünftige) Aufwendungen (nämlich Kinderkriegen) zum Erhalt des GKV-Systems machen, hierfür eine bestimmte Kompensation (die Familienversicherung) erhalten.

Ad4. Ich verstehe Deine (berechtigte) Kritik allerdings dahingehend, daß Kinderkriegen nicht nur im Rahmen der Systeme von GKG und gesetzlicher Rente Vorteile für kinderlose Dritte mit sich bringt, sondern darüber hinaus, so daß diese Vorteile ganz allgemein durch das Steuersystem ausgeglichen werden sollten. Dies ist richtig, sollte vor allem aber zu mehr Steuererleichterungen für Familien mit Kindern führen. Ich habe gelesen, daß in Ungarn unter der hervorragenden Regierung Orban die Einkommensteuer für kinderreiche Familien (=mehr als 2 Kinder) abgeschafft wurde, derart radikale Lösungen wären auch hier von Nöten. Zusätzliche Steuern für Kinderlose favorisiere ich auch nicht, das hatte ich ja schon geschrieben. Hier wäre mE die Lenkungswirkung uneinheitlich, da sie auch Menschen trifft, die noch keine Kinder haben.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Caviteño
Beiträge: 12732
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Caviteño »

ar26 hat geschrieben:
Ad1. Die Höhe der Beitragsprämie hängt auch in der privaten Versicherungswirtschaft häufig nicht mit dem versicherten Risiko zusammen. Ich hatte schon als Student eine private Haushaltversicherung (Haftpflicht und Hausrat). Heute als verheirateter Familienvater habe ich die immer noch. Die Beiträge sind auch gestiegen, allerdings nicht, weil jetzt neben mir auch meine Frau und meine Tochter von der Haftpflicht mit umfasst sind, sondern allenfalls weil ich ne größere Wohnung habe. Man sieht damit, daß auch bei einer solch alltäglichen Versicherung Deine These von der Zahl der versicherten Personen und der Beitragshöhe nicht greift.
Private(!) Haftpflichtversicherung und evtl. kurzfristige pauschale Reiseversicherungen sind allerdings auch die Einzigen, die mir als Familienversicherung einfallen. Vermutlich weil die Tarife so gering sind, daß sich ein gesonderter Versicherungsvertrag für jedes Familienmitglied kostenmäßig nicht rechnet. Bei den "großen" Versicherungen (Lebensversicherung, Kfz-Haftpflicht, Berufsunfähigkeit oder Hausrat) richtet sich die Prämie nach dem Versicherungsgegenstand.
ar26 hat geschrieben: Ad2. Ich verstehe Deine Kritik an der Möglichkeit zum Ausscheiden aus der GKV nicht. Wer hier ausscheidet (ich tu dies nicht, obwohl ich es wohl ab diesem Jahr könnte) hat nur kurzfristig Vorteile. Irgendjemand hat oben ja schon Robert vorgehalten, daß dies in einem bestimmten Alter wirtschaftlich sinnvoll erscheinen mag, sich später aber ändert. Gerade bei Kinderlosen, die in jungen Jahren diesem Trieb aus Egoismus folgen, dürfte dies verheerende Spätfolgen haben, gerade im Pflegebereich. Dieser Zusammenhang wird im Übrigen zunehmend erkannt.

Ad3. Wer als Kinderloser im Solidarsystem der GKV verbleibt, muss darauf setzen, daß andere (wie bei der Rente) dieses System durchs Kinderkriegen erhalten. Mir erscheint es nach wie vor autoplausibel, daß diejenigen, die besondere (und betriebswirtschaftlich eigentlich unvernünftige) Aufwendungen (nämlich Kinderkriegen) zum Erhalt des GKV-Systems machen, hierfür eine bestimmte Kompensation (die Familienversicherung) erhalten.
Zu ad2:Es kommt wie immer darauf an und muß nicht Egoismus sein.
Bei der GKV kaufe ich die Katze im Sack, da der Gesetzgeber einfach beschließen kann, bestimmte Leistungen nicht mehr zu erstatten. Robert hat ja so ein Beispiel gebracht. Ich erinnere hier nur an die vielen Leistungsausschlüsse, die in der Vergangenheit (z.B. im Zahnbereich) eingeführt wurden oder das Miesfelder-Thema der "künstlichen Hüftgelenke für 8'jährige". Glaubst Du wirklich, daß der Leistungskatalog unverändert bestehen bleibt, wenn die Bevölkerung immer älter, die moderne Medizin immer teurer und die Forschung immer aufwendiger wird? :nein:
Und für immer mehr Rentner zahlt die GKV überhaupt nicht, weil sie es vorziehen, ihren Lebensabend im außereuropäischen Ausland zu verbringen. Natürlich ist das ihre persönliche Entscheidung, aber man sieht, daß staatliche Versicherungen nicht immer und überall den versprochenen Schutz bieten.
Wer wenig oder kein Vertrauen in staatliche Zusagen hat, kann sich schon aus diesem Grunde für die PKV entscheiden.
Zu ad2 und ad3:
Im übrigen bezog sich meine Aussage auf den angeblichen "Solidarbeitrag". Es ist für mich nicht nachvollziehbar, daß die Finanzierung der Familienkomponente in der GKV durch Alleinstehenden und dinkis, als "Solidarität" eingefordert wird. Gleichzeitig räumt man den "besonders starken Schultern" die Möglichkeit ein, sich dieser "Solidaritätsleistung" zu entziehen. Das gilt auch für die höheren Einkommen, die - falls pflichtversicherter - durchaus einen höheren "Solidaritätsbeitrag" leisten müßten, wenn es die Beitragsbemessungsgrenze nicht gäbe.
Die freie Familienversicherung wird zwar mit "Solidarität" begründet, bezahlt wird sie aber überwiegend von den Schwächeren.
ar26 hat geschrieben: Ad4. Ich verstehe Deine (berechtigte) Kritik allerdings dahingehend, daß Kinderkriegen nicht nur im Rahmen der Systeme von GKG und gesetzlicher Rente Vorteile für kinderlose Dritte mit sich bringt, sondern darüber hinaus, so daß diese Vorteile ganz allgemein durch das Steuersystem ausgeglichen werden sollten. Dies ist richtig, sollte vor allem aber zu mehr Steuererleichterungen für Familien mit Kindern führen. Ich habe gelesen, daß in Ungarn unter der hervorragenden Regierung Orban die Einkommensteuer für kinderreiche Familien (=mehr als 2 Kinder) abgeschafft wurde, derart radikale Lösungen wären auch hier von Nöten. Zusätzliche Steuern für Kinderlose favorisiere ich auch nicht, das hatte ich ja schon geschrieben. Hier wäre mE die Lenkungswirkung uneinheitlich, da sie auch Menschen trifft, die noch keine Kinder haben.
Da sind wir uns natürlich im wesentlichen einig. Familienunterstützung gehört in den Steuerbereich und nicht in die sog. "Solidarversicherungen".

Bzgl. der ung. Lösung wage ich aber zu bezweifeln, ob hier eine Einkommensteuerbefreiung von z.B. Herrn Ackermann möglich wäre, weil er drei Kinder hat. Da bei uns die Kinderfreibeträge (sie betragen immerhin 7.4 €/Kind/Jahr) mit dem Kindergeld verrechnet werden, wird nicht deutlich, daß auch im Steuerrecht Kinder zu einer Steuerentlastung führen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderfreibetrag

Ob Familienversicherung, Steuerbefreiung usw. tatsächlich einen so großen Einfluß auf das reproduktive Verhalten der Menschen haben - da bin ich mir nicht sicher. In den USA gibt es weder beitragsfreie FamilienKV, kein Kindergeld und für Schul- und Uni-Besuch muß richtig viel Geld gezahlt werden. Trotzdem ist die Geburtenraten je Frau dort viel höher als bei uns (14 zu 8 je 1. Einwohner).

http://www.indexmundi.com/map/?v=25&l=de

Benutzeravatar
Jarom1
Beiträge: 887
Registriert: Freitag 5. August 2011, 20:15

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Jarom1 »

Caviteño hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:
Ob Familienversicherung, Steuerbefreiung usw. tatsächlich einen so großen Einfluß auf das reproduktive Verhalten der Menschen haben - da bin ich mir nicht sicher. In den USA gibt es weder beitragsfreie FamilienKV, kein Kindergeld und für Schul- und Uni-Besuch muß richtig viel Geld gezahlt werden. Trotzdem ist die Geburtenraten je Frau dort viel höher als bei uns (14 zu 8 je 1. Einwohner).

http://www.indexmundi.com/map/?v=25&l=de
Es ist eine Frage der Lebenseinstellung - in Europa ist die Option "Kinder" eine unter vielen möglichen Optionen für die Planung des individuellen Lebens. Dabei hat - wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe - die Entscheidung für oder gegen Kinder immer eine gesellschaftliche Auswirkung, auch wenn dies in unserer säkularen und multioptionalen Welt gerne ignoriert wird. Zudem hat die Religion in den USA einen höheren Stellenwert. Um Dinesh D'Souza zu paraphrasieren: Atheismus ist im Sinne der Evolutionstheorie ein entscheidender Selektionsnachteil.
Consciousness of sin, certainty of faith, and the testimony of the Holy Spirit

iustus
Beiträge: 7160
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von iustus »

„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Gamaliel »

Deutsches Gericht: Glaubensgründe keine Schulpflichtentbindung

Daraus:
Religiöse Gründe heben nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart nicht die Schulpflicht auf.
[...]
Die Richter wiesen den Einwand der Eltern zurück, die Erziehung der Jugend in Ehrfurcht vor Gott und im Geiste christlicher Nächstenliebe sei in öffentlichen Schulen nicht gewährleistet.
[...]
Die Richter sprachen in ihrem Urteil von einem Interesse der Allgemeinheit, der Entstehung von religiös oder weltanschaulich motivierten Parallelgesellschaften entgegenzuwirken und Minderheiten zu integrieren.
:vogel:

Sascha B.
Beiträge: 2444
Registriert: Mittwoch 21. April 2010, 20:25
Wohnort: Bayern

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Sascha B. »

Gamaliel hat geschrieben:Deutsches Gericht: Glaubensgründe keine Schulpflichtentbindung

Daraus:
Religiöse Gründe heben nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart nicht die Schulpflicht auf.
[...]
Die Richter wiesen den Einwand der Eltern zurück, die Erziehung der Jugend in Ehrfurcht vor Gott und im Geiste christlicher Nächstenliebe sei in öffentlichen Schulen nicht gewährleistet.
[...]
Die Richter sprachen in ihrem Urteil von einem Interesse der Allgemeinheit, der Entstehung von religiös oder weltanschaulich motivierten Parallelgesellschaften entgegenzuwirken und Minderheiten zu integrieren.
:vogel:
Gilt das auch für Muslime? Oder nur für Christen da diese ihre Feinde nicht ermorden? Bei den Musels sind unsere Herrschenden ja einfach nur zu Feige.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Caviteño
Beiträge: 12732
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Caviteño »

Hier die etwas ausführlichere Pressemitteilung des VG Stuttgart:

http://vgstuttgart.de/servlet/PB/menu/1 ... OT=1192939

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3242
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von ar26 »

@ Gamaliel
Als ich Deinen Kommentar las, war mir entfallen, daß Du Österreicher bist. Bei Euch ist Heimunterricht ja durchaus machbar. In der Bundesrepublik ist dies nicht möglich. Das rührt noch aus den 20iger Jahren her, als hier die sozialistischen Sittenstrolche regierten. Allerdings würde ich als Jurist empfehlen, die Sache in der Bundesrepublik auf sich beruhen zu lassen und ggf. nach Österreich zu gehen, andernfalls lässt man sich auf den Kampf gegen Windmühlen ein.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von lifestylekatholik »

Deo Juvante hat geschrieben:
Gilt das auch für Muslime?
Ja.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Linus »

ar26 hat geschrieben:@ Gamaliel
Als ich Deinen Kommentar las, war mir entfallen, daß Du Österreicher bist. Bei Euch ist Heimunterricht ja durchaus machbar. In der Bundesrepublik ist dies nicht möglich. Das rührt noch aus den 20iger Jahren her, als hier die sozialistischen Sittenstrolche regierten. Allerdings würde ich als Jurist empfehlen, die Sache in der Bundesrepublik auf sich beruhen zu lassen und ggf. nach Österreich zu gehen, andernfalls lässt man sich auf den Kampf gegen Windmühlen ein.
Ja bei uns gibts keine Schulpflicht, nur eine Unterrichtspflicht.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Hubertus
Beiträge: 15232
Registriert: Montag 3. Mai 2010, 20:08

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Hubertus »

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ht/seite-1
Familienpolitik
Kita-Pflicht – warum denn nicht?

An eine Kita-Pflicht traut sich in der Politik niemand ran. Dabei wäre diese zumindest für Kinder ab vier eine sinnvolle Sache, kommentiert Katharina Schuler.
:patsch:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Robert Ketelhohn »

ar26 hat geschrieben:Das rührt noch aus den 20iger Jahren her, als hier die sozialistischen Sittenstrolche regierten.
Du hast da sicherlich die Artikel 145 ff. der Weimarer Verfassung von 1919 im Kopf; in der hatten Sozialisten keine absolute Mehrheit, Präsident der Nationalversammlung war Konstantin Fehrenbach vom Zentrum.

Diese Artikel waren aber, wie alle vorherigen Schulpflichtserklärungen, in Wahrheit Absichterklärungen, die den Staat verpflichten sollten.

Eine verbindliche allgemeine Schulpflicht, die gegenüber den Eltern auch urgiert wurde, kam mit dem Nazi-Régime und insbesondere mit dessen Reichsschulpflichtgesetz von 1938.

Genau das ist die Tradition, ist die Ostzone und Trizonesien nach 1945 gestellt wurden. Das war sehr bequem, man brauchte jeweils bloß etwas an den Parametern zu schrauben.

Randbemerkung zu den „sozialistischen Sittenstrolchen“: Auf Männer wie Ebert oder Scheidemann bezogen wäre das eine schlimme Beleidigung, und eine überaus dumme obendrein. So anständige Männer wie diese Leute kannst du im heutigen deutschen Bundestag mit der Lupe suchen, von der in jeder Hinsicht korrupten Regierung Merkelstans ganz zu schweigen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Natbar
Beiträge: 541
Registriert: Montag 16. Januar 2006, 16:35
Wohnort: Unterfranken nähe Würzburg - die Einladung für den Kaffee steht :-)

Re: Die Zukunft

Beitrag von Natbar »

Nachdem ich auf der Seite der AWO war, weil ich nach Stellen suchte, hat mich doch überrascht folgende Stelleungsnahme zu lesen:

uch der Sozialdienst katholischer Frauen lehnt das Betreuungsgeld ab. „Frauen wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zudem haben viele Frauen, insbesondere Alleinerziehende, gar keine Wahl – sie müssen erwerbstätig sein“, so Elisabeth Maskos, die bayerische Landesvorsitzende des Sozialdienst katholischer Frauen.

Naja das wird wohl spannend werden, da AWO auch eine online-Petition dafür unterstützt.
Gibt es eigentlich auch eine gegenteilige Online-Petition?

Gesegnete Woche noch
Natbar
Fallen ist menschlich, liegen bleiben teuflisch, aufstehen göttlich.

Gottheit tief verborgen, betend nach ich Dir, weil unter diesem Zeichen bist Du wahrhaft hier.....

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Die Zukunft

Beitrag von lifestylekatholik »

Natbar hat geschrieben:Nachdem ich auf der Seite der AWO war, weil ich nach Stellen suchte, hat mich doch überrascht folgende Stelleungsnahme zu lesen:
AWO hat geschrieben:Auch der Sozialdienst katholischer Frauen lehnt das Betreuungsgeld ab. „Frauen wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zudem haben viele Frauen, insbesondere Alleinerziehende, gar keine Wahl – sie müssen erwerbstätig sein“, so Elisabeth Maskos, die bayerische Landesvorsitzende des Sozialdienst katholischer Frauen.
Ich verstehe die Begründung nicht. Inwiefern behindert ein Betreuungsgeld die »bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf«? Das Betreuungsgeld schränkt doch die Krippenplätze und die Möglichkeit, sein Kind in der Krippe abzugeben, gar nicht ein? :achselzuck:

Zur Thematik gibt es übrigens auf diesem Blog gerade einen guten Beitrag, der aus der Enzyklika Casti connubii Papst Pius’ XI. zitiert:
Papst Pius XI. (in [i]Casti connubii)[/i] hat geschrieben:Die wirtschaftliche Emanzipation soll der Frau das Recht bringen, ohne Vorwissen und gegen den Willen des Mannes ihr eigenes Gewerbe zu haben, ihre Angelegenheiten und Geschäfte selbst zu betreiben, selbst die Verwaltung in Händen zu halten, gleichgültig, was dabei aus Kindern, Gatten und der ganzen Familie wird. Die soziale Emanzipation endlich will die Frau dem engen Kreis der häuslichen Pflichten und Sorgen für Kinder und Familie entheben, um sie freizumachen für ihre angeborenen Neigungen, damit sie sich anderen Berufen und Ämtern, auch solchen des öffentlichen Lebens widmen kann.

Aber das ist keine wirkliche Befreiung der Frau; sie enthält nicht jene der Vernunft entsprechende und gebührende Freiheit, wie sie die hehre Aufgabe der Frau und Gattin fordert. Sie ist eher eine Entartung des weiblichen Empfindens und der Mutterwürde, eine Umkehrung der ganzen Familienordnung, so daß der Gatte der Gattin, die Kinder der Mutter, die ganze Familie und Hausgemeinschaft der stets wachsamen Hüterin und Wächterin beraubt werden.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Natbar
Beiträge: 541
Registriert: Montag 16. Januar 2006, 16:35
Wohnort: Unterfranken nähe Würzburg - die Einladung für den Kaffee steht :-)

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Natbar »

Höhe

Die Bundesregierung will damit eine neue Leistung für Eltern einführen, die Kleinkinder selbst betreuen. Die Höhe des Betreuungsgeldes soll 15 Euro pro Monat betragen. Es soll an Familien mit Kindern unter drei Jahren gezahlt werden, die die Kinder selbst erziehen, deren Kinder also keine öffentlich finanzierten Bildungseinrichtungen besuchen.

Viele Experten halten dieses Projekt wirtschaftlich jedoch für unsinnig. Denn durch die zusätzlichen Ausgaben werde es schwieriger den Haushalt zu konsolidieren und gleichzeitig die Ausgaben mehr investiv ausrichten.

Die Kosten der Einführung des Betreuungsgeldes würden sich - bezogen auf die aktuelle Kinderzahl und das Erwerbsverhalten der Eltern – auf 2,2 Milliarden Euro jährlich belaufen. Falls der Ausbau der Kinderbetreuung hingegen fortschreitet und mehr Eltern erwerbstätig werden, so sinken die Kosten der Einführung des Betreuungsgeldes auf etwa 1,7 Milliarden Euro jährlich.
http://www.betreuungsgeld-aktuell.de (Quellenangabe)
Nun lifestylekatholik die Logik die dahinter steckt ist die: du wirst in den ersten drei Jahren lieber das Betreuungsgeld nehmen und deine Kinder weder in die Kinderkrippe noch in eine staatliche Einrichtung tun, sondern eher daheim bleiben und die 15 Euro kassieren, statt arbeiten zu gehen.

Warum das ein Fehler sein soll ist mir auch ein Rätsel - zudem die Regierung hat da mal sehr gut gerechnet, die Mütter kommen ihnen billiger wie der Kiga

Bitte nicht mißverstehen, ich befürworte den Kindergarten, aber muß man sein Kind wirklich - ausser man ist wirklich alleinerziehend und hat gar keine anderer Möglichkeit sein Kind schon unter drei in eine staatliche Einrichtung tun???

Und ich habe mir das durchgelesen, ich sehe das anders.

Da ich auch alleinerziehend bin, denke ich habe ich Verantworung für meine Kinder - wer für die seinigen nicht sorgt, ist doch schlimmer wie ein Ungläubiger sagt die Bibel und sogar die konservativen katholischen Kreisen befürworten, daß die Mütter eher arbeiten gehen, wie nicht arbeiten zu wollen.
Die Frage ist immer wo hängt mein Herz - muß ich so arbeiten, daß´ich Vollzeit arbeiten gehe und mein Kind nur die zweite Geige spielt?
Aber darüber kann man ins unendliche diskutieren.

Schönen Tag noch
Natbar
Fallen ist menschlich, liegen bleiben teuflisch, aufstehen göttlich.

Gottheit tief verborgen, betend nach ich Dir, weil unter diesem Zeichen bist Du wahrhaft hier.....

Benutzeravatar
Marcus
Beiträge: 3077
Registriert: Dienstag 13. Juni 2006, 14:48

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Marcus »

Ich glaub´, man wird die Einführung des Betreuungsgeldes so lange hinauszögern wollen, bis die derzeitige Bundesregierung ohnehin ihr „gebührendes Ende“ gefunden haben wird:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 734.html
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Martinus_25
Beiträge: 58
Registriert: Dienstag 14. Juni 2011, 11:52
Wohnort: Erzbistum Paderborn

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Martinus_25 »

Natbar hat geschrieben:
Höhe

Bitte nicht mißverstehen, ich befürworte den Kindergarten, aber muß man sein Kind wirklich - ausser man ist wirklich alleinerziehend und hat gar keine anderer Möglichkeit sein Kind schon unter drei in eine staatliche Einrichtung tun???


Natbar
Eine Frau hat bitteschön dem Arbeitsmarkt zu Verfügung zu stehen!

Brave new world
Alle Gebote Gottes sind erfüllt, wenn das, was nicht erfüllt wird, verziehen wird.
Heiliger Augustinus

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Torsten »

Marcus hat geschrieben:Ich glaub´, man wird die Einführung des Betreuungsgeldes so lange hinauszögern wollen, bis die derzeitige Bundesregierung ohnehin ihr „gebührendes Ende“ gefunden haben wird:
http://www.cdu.de/home/index_34549.htm

Gröhe: "Einmaliger, ungeheuerlicher Vorgang"
Bei solchen Themen (und Summen) können die Parlamentarier noch ein bisschen Politik spielen. Wenn das Kapital ruft, dann kehrt wieder Zucht und Ordnung ein.

Caviteño
Beiträge: 12732
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Caviteño »

Aufgrund der Haushaltsnotlage plant Duisburg eine Erhöhung der Kindergartengebühren. Für die Ganztagsbetreuung soll ein "Besserverdienender" (brutto 75. € p.a.) nun bis zu 977 € bezahlen - im Monat!

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... teuer.html

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Linus »

Caviteño hat geschrieben:Aufgrund der Haushaltsnotlage plant Duisburg eine Erhöhung der Kindergartengebühren. Für die Ganztagsbetreuung soll ein "Besserverdienender" (brutto 75. € p.a.) nun bis zu 977 € bezahlen - im Monat!

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... teuer.html
So wird das nix, mit der Lufthoheit über Kinderbetten ;D
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Juergen »

Bild
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bischof Gregor Hanke von Eichstätt gegen die familienfeindliche Caritas:
Dateianhänge
gregor-hanke.2012.06.15.caritas.betreuungsgeld.pdf
(738.07 KiB) 59-mal heruntergeladen
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Lupus
Beiträge: 2701
Registriert: Samstag 13. September 2008, 13:48
Wohnort: Bad Waldsee

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Lupus »

Darf ich den Vorschlag machen, dass möglichst viele Leser dieser Stellungnahme von Bichof Hanke ihm eine Dankadresse widmen. E-Mail: bischof@bistum-eichstätt,de

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Camillo

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Camillo »

Lupus hat geschrieben:Darf ich den Vorschlag machen, dass möglichst viele Leser dieser Stellungnahme von Bichof Hanke ihm eine Dankadresse widmen. E-Mail: bischof@bistum-eichstätt,de

+L.
Gute Idee! :klatsch:

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich bin gegen jede staatliche Subvention. Statt dessen sollen die Arbeitnehmer mehr Netto vom Gehalt haben, anstatt 50% an den Staat abdrücken zu müssen.

In welchem Königreich gab's das denn, das der König an seine Untertanen Betreungsgeld zahlte?
Der König ließ ein mal im Jahr Steuern eintreiben und den Rest des Jahres hat jeder in seine eigene Tasche gearbeitet.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Juergen »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:In welchem Königreich gab's das denn, das der König an seine Untertanen Betreungsgeld zahlte?
Dafür war Robin Hood zuständig.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3242
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von ar26 »

Soeben eine Dankadresse an den Bischof geschickt.

@ Knecht
Es geht nicht zwingend um mehr Umverteilung. Da diese aber nun einmal nicht zu änderndes Faktum ist, geht es darum, Lasten die Familien durch die Gesellschaft aufgebürdet werden, zu kompensieren.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von lifestylekatholik »

ar26 hat geschrieben:@ Knecht
Es geht nicht zwingend um mehr Umverteilung. Da diese aber nun einmal nicht zu änderndes Faktum ist, geht es darum, Lasten die Familien durch die Gesellschaft aufgebürdet werden, zu kompensieren.
Das Grundproblem hat der Knecht aber angesprochen: Das Betreuungsgeld wird doch hauptsächlich dadurch notwendig, weil der Staat die familienfremde Staatsbetreuung von Kleinkindern ordentlich subventioniert. Um diese Ungerechtigkeit wenigstens ein bisschen auszugleichen, soll nun die »Betreuung« in der eigenen Familie ebenfalls ein wenig subventioniert werden.

Man versucht also, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3242
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von ar26 »

@ lsk
Das trifft die Sache nur halb. Das Grundproblem besteht darin, daß Kindererziehung eine ziemlich teure Angelegenheit ist (ca. T€ 150 ggf. plus Studium). Finanzieller Nutznießer dieser Angelegenheit ist jedoch in stärkerem Maße als die eigenen Eltern die Gesellschaft. Insbesondere jene zunehmend Zahlreichen von deren Mitgliedern, die selbst keine Kinder haben (so wie der Knecht). Auch diese wollen im Alter Rente, Pflege usw. und können in den seltensten Fällen das Ganze aus Eigenvorsorge stemmen.

Ergo hatte sich der Staat entschlossen, die ganze Angelegenheit zu sozialisieren. Daran wird man nichts ändern. Wenn aber zu diesem Umstand nunmehr hinzukommt, daß Unterstützung zur Erziehung in Form von Zwangskollektivierung geboten wird, die man als kath. Elternpaar zurückweist, dann entsteht ein Bilanzdefizit, das es auszugleichen gilt.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von lifestylekatholik »

ar26 hat geschrieben:@ lsk
Das trifft die Sache nur halb. Das Grundproblem besteht darin, daß Kindererziehung eine ziemlich teure Angelegenheit ist (ca. T€ 150 ggf. plus Studium).
Niemand ist gezwungen, Kinder in die Welt zu setzen, sondern das geschieht in der Regel freiwillig. Ich sehe darin, dass Kindererziehung teuer sein kann, kein Grundproblem.

Nein, das Grundproblem ist, dass der Staat nicht unbedeutende Gesellschaftsteile subventioniert. Dadurch entstehen immer »Gerechtigkeitslücken«, die dann mit weiteren Subventionen »gestopft« werden sollen. Das kommt aber nicht zu einem Ende. Die Subventionierung der eigenen Gesellschaft (die selbstverständlich immer auch vom Interesse der Herrschenden geleitet und geformt ist) ist auch gar nicht die Aufgabe des Staates. Ich habe die Begeisterung für den »Sozial«staat nie verstanden.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Peter Ernst
Beiträge: 204
Registriert: Samstag 17. Februar 2007, 15:57

Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Peter Ernst »

Mein Vater war in den 1960er-Jahren in der Lage mit einem bescheidenen Lohn eine 5-köpfige Familie als Alleinverdiener zu ernähren. Sowas ist heute fast unmöglich geworden. Warum? Damals hat der Staat vom Einkommen etwa 20 % abgenommen, heute sind es über 50 %. Der Staat wird immer mehr zur Räuberbande der uns unser Geld abknöpft und uns zu Almosenempfänger machen will.
"Ich hoffe auf das Unverdiente"

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema