Eher kommt's wieder ins Awarenreich zurück!Peregrin hat geschrieben:Kommt Galizien dann wieder zu Österreich?Mirjanin hat geschrieben:Ob die Ukraine aufgrund dessen auf Dauer bestand hat? Oder fallen die östlichen Gebiete und die Krim, die man in Moskau ohnehin als ur-Russisches Gebiet sieht, letztlich wieder zurück an Russland?
Ukraine
Re: Ukraine
- Ewald Mrnka
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Re: Ukraine
Demokraten/Demokratin:
http://www.sueddeutsche.de/politik/498/52729/text/
Man läßt so lange & wiederholt herumwählen & herumrichtern, bis das "Ergebnis" paßt.
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Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
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Re: Bundespräsident Gauck
Die ganzen Berichtserstattungen um Julia Timoschenko sind doch letztlich nur anti-ukrainische/anti-östliche Kampagnen. Die Frau hatte als Ministerpräsidentin die Interessen ihres Landes verraten und diesem dabei Schaden zugefügt, wurde dafür von der Staatsanwaltschaft angeklagt und von einem ordentlichen Gericht nach dem Gesetz verurteilt. Dass sie sich nicht von einheimischen Ärzten behandeln lassen will, ist letztlich ihr Problem. Säße ich beispielsweise hierzulande in einer JVA ein, so würde man sicherlich meinem Wunsch auch nicht entsprechen, mich von ausländischen Ärzten behandeln lassen zu wollen. Und wenn sie vergeblich meint, die Regierung ihres Landes mit einem Hungerstreik, für den sie sich freiwillig entschieden hat, „erpressen“ zu können, ist das letztlich ihr eigenes Problem, das sie selbst herbeigeführt und zu verantworten hat. Bundespräsident Gauck bringt mit seinem Verhalten also nur zum Ausdruck, dass er die Souveränität der Ukraine, zu der es auch gehört, Straftäter nach den eigenen Gesetzen durch Gerichte zu verurteilen und die Urteile vollstrecken zu können, nicht anerkennt. Auf so einen Staatsgast wird das Volk der Ukraine sicherlich verzichten können. Es wäre für die Ukraine ohnehin besser, sich nach Moskau statt nach Brüssel oder Berlin zu orientieren. Denn mit der Übernahme der westeuropäischen Dekadenz ginge auch der Ukraine ihre Kultur und nationale Identität verloren.Ewald Mrnka hat geschrieben:Der gute Mensch aus Rostock:
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 43136.html
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
- Ewald Mrnka
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Re: Bundespräsident Gauck
Auf den Punkt gebracht.Marcus hat geschrieben:Die ganzen Berichtserstattungen um Julia Timoschenko sind doch letztlich nur anti-ukrainische/anti-östliche Kampagnen. Die Frau hatte als Ministerpräsidentin die Interessen ihres Landes verraten und diesem dabei Schaden zugefügt, wurde dafür von der Staatsanwaltschaft angeklagt und von einem ordentlichen Gericht nach dem Gesetz verurteilt. Dass sie sich nicht von einheimischen Ärzten behandeln lassen will, ist letztlich ihr Problem. Säße ich beispielsweise hierzulande in einer JVA ein, so würde man sicherlich meinem Wunsch auch nicht entsprechen, mich von ausländischen Ärzten behandeln lassen zu wollen. Und wenn sie vergeblich meint, die Regierung ihres Landes mit einem Hungerstreik, für den sie sich freiwillig entschieden hat, „erpressen“ zu können, ist das letztlich ihr eigenes Problem, das sie selbst herbeigeführt und zu verantworten hat. Bundespräsident Gauck bringt mit seinem Verhalten also nur zum Ausdruck, dass er die Souveränität der Ukraine, zu der es auch gehört, Straftäter nach den eigenen Gesetzen durch Gerichte zu verurteilen und die Urteile vollstrecken zu können, nicht anerkennt. Auf so einen Staatsgast wird das Volk der Ukraine sicherlich verzichten können. Es wäre für die Ukraine ohnehin besser, sich nach Moskau statt nach Brüssel oder Berlin zu orientieren. Denn mit der Übernahme der westeuropäischen Dekadenz ginge auch der Ukraine ihre Kultur und nationale Identität verloren.Ewald Mrnka hat geschrieben:Der gute Mensch aus Rostock:
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Re: Bundespräsident Gauck
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man das Rechtssystem der Ukraine mit dem Deutschlands soweit vergleichen kann, daß man im Falle der Verurteilung Timoschenkos von "einem ordentlichen Gericht nach dem Gesetz" sprechen kann. Wenn das ganze in Österreich spielte, würde ich Dir vielleicht zustimmen - aber in der Ukraine scheinen manche Dinge etwas anders interpretiert zu werden als hierzulande.Marcus hat geschrieben:Die ganzen Berichtserstattungen um Julia Timoschenko sind doch letztlich nur anti-ukrainische/anti-östliche Kampagnen. Die Frau hatte als Ministerpräsidentin die Interessen ihres Landes verraten und diesem dabei Schaden zugefügt, wurde dafür von der Staatsanwaltschaft angeklagt und von einem ordentlichen Gericht nach dem Gesetz verurteilt. Dass sie sich nicht von einheimischen Ärzten behandeln lassen will, ist letztlich ihr Problem. Säße ich beispielsweise hierzulande in einer JVA ein, so würde man sicherlich meinem Wunsch auch nicht entsprechen, mich von ausländischen Ärzten behandeln lassen zu wollen. Und wenn sie vergeblich meint, die Regierung ihres Landes mit einem Hungerstreik, für den sie sich freiwillig entschieden hat, „erpressen“ zu können, ist das letztlich ihr eigenes Problem, das sie selbst herbeigeführt und zu verantworten hat. Bundespräsident Gauck bringt mit seinem Verhalten also nur zum Ausdruck, dass er die Souveränität der Ukraine, zu der es auch gehört, Straftäter nach den eigenen Gesetzen durch Gerichte zu verurteilen und die Urteile vollstrecken zu können, nicht anerkennt. Auf so einen Staatsgast wird das Volk der Ukraine sicherlich verzichten können. Es wäre für die Ukraine ohnehin besser, sich nach Moskau statt nach Brüssel oder Berlin zu orientieren. Denn mit der Übernahme der westeuropäischen Dekadenz ginge auch der Ukraine ihre Kultur und nationale Identität verloren.Ewald Mrnka hat geschrieben:Der gute Mensch aus Rostock:
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Re: Bundespräsident Gauck
Taddeo, meintest du nicht eher: Wenn ich Österreicher wäre, würde ich Dir vielleicht zustimmen - aber in Deutschland scheinen manche Dinge etwas anders interpretiert zu werden als in der Ukraine.
- Robert Ketelhohn
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Zur aktuellen Lage in der Ukraine
Na, der Interpretation möchte ich doch widersprechen. Gegenstand des Prozesses war ihr Gas-Deal mit Rußland, bzw. mit Gasprom. Inwieweit dabei ukrainische Interessen verletzt wurden, darüber kann man sehr geteilter Meinung sein. Ich denke – man erinnere sich an die damalige prekäre Situation –, das Gegenteil ist der Fall. Sie hat herausgeholt, was möglich war. Im übrigen war das eine politische Entscheidung. Dafür ein ehemaliges Regierungsmitglied zu belangen, dafür mußte man schon ein altes Bolschewikengesetz heranziehen. Ebenso könnte man bei uns befinden, North Stream sei schlecht für Deutschland – und Schröder einlochen. Nein, Leute, das ist Bolschewikenart.Marcus hat geschrieben:Die ganzen Berichtserstattungen um Julia Timoschenko sind doch letztlich nur anti-ukrainische/anti-östliche Kampagnen. Die Frau hatte als Ministerpräsidentin die Interessen ihres Landes verraten und diesem dabei Schaden zugefügt, wurde dafür von der Staatsanwaltschaft angeklagt und von einem ordentlichen Gericht nach dem Gesetz verurteilt.
Geschädigt wurden aber durch den Timoschenko-Putin-Deal die Interessen ganz jemandes andern, nämlich des Gas-Zwischenhändlers RosUkrEnergo und seines ukrainischen Haupteigentümers, des aus dem Gebiet Czernowitz stammenden „Oligarchen“ mit Wurzeln im organisierten Verbrechen Dmitrij Firtasch. Denn Julia Timoschenkos (inzwischen revidierter) Deal hatte RosUkrEnergo als Zwischenhändler ausgeschaltet.
Firtasch war damals enger Verbündeter des Apfelsinen-Präsidenten Viktor Juschtschenko, der im übrigen ein Mann der westlichen Großfinanz ist. Julia Timoschenkos Tochter Eugenia hat denn auch vor kurzem die Strafverfolgung ihrer Mutter ganz direkt als Racheakt Juschtschenkos an seiner früheren Verbündeten und späteren Feindin bezeichnet, durchgeführt mit Hilfe Firtaschs.
Man muß dazu aber sagen, daß Firtasch sich nach dem Wechsel im Präsidentenamt nahtlos auch für den neuen Präsidenten Janukowitsch unentbehrlich gemacht hat. Für Janukowitsch ist das Verfahren international wohl eher peinlich, aber oligarchische Interessen ziehen hier ihr Ding gnadenlos durch, ein Exempel zu statuieren.
Inzwischen hängt man Frau Timoschenko ja ein neues Verfahren an, weil sie – noch als „Gasprinzessin“ (als Herrin einer Vorgängerfirma von RosUkrEnergo, also damals in einer ebenso profitablen Position wie hernach Firtasch) – russische Beamte geschmiert hatte. Der Vorwurf trifft sicher zu, aber würde man solches konsequent verfolgen, müßte die gesamte Oligarchenkaste der Ukraine mit allen abhängigen Politikern in den Bau wandern.
Julia Timoschenko ist also kein Unschuldslamm. Sie ging parallel zur Oligarchenkarriere in die Politik. 2001 wurde sie aus ihrem Regierungsposten (unter Kutschmas damaligem Ministerpräsidenten Juschtschenko) gefeuert, im Zusammenhang mit der Strafverfolgung ihres ehemaligen politischen Verbündeten Lasarenko, der wohl zu frech Oligarchenkumpane geprellt und sich in die USA abgesetzt hatte. Frau Timoschenko war daraufhin drei Jahre weg vom Fenster und sann auf Rache.
Ihre Stunde kam dann 2004 als Verbündete Juschtschenkos mit dem Apfelsinenputsch. Inzwischen setzte sie sehr stark auf ukrainischen Nationalismus und zog die extremsten Kräfte an sich. Sie vermengte dann als Regierungschefin unter Juschtschenko nationale Interessen mit ihrem persönlichen Rachefeldzug gegen die Oligarchen, die sie einst ausgebootet hatten. Dabei hat sie sich übernommen. Weil jeder wirtschaftliche Erfolg ihrer (im Dauerstreit mit Juschtschenko fast paralysierten) Regierung ausblieb, schwang das politische Pendel der ziemlich genau hälftig gespaltenen Ukraine zurück und brachte die eher russophile Gruppe wieder an die Macht. Ihr selber waren die Machtmittel aus der Hand genommen, und so ist sie nun der Reaktion der Oligarchenkaste ausgesetzt.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Re: Ukraine
In Dnjepropetrowsk, der Heimatstadt Timoschenkos, sind vier Bomben explodiert:
Vier Bombenexplosionen an belebten Plätzen: Mehrere Verletzte bei Anschlagserie in der Ukraine - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/ausland/vie ... 44153.html
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Re: Ukraine
Vielleicht hat Igor Kolomojskij einen Konkurrenten nicht
hinreichend an den Fußball-Gewinnen beteiligt …
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Re: Ukraine
@ Robert
Vielen Dank für Deine Ausführungen. Sie bestätigen meinen Verdacht, daß in der Ukraine praktisch keine vernünftige staatliche Ordnung vorhanden ist. Das dürfte nicht unbeträchtlich an der ethnischen Spaltung liegen. In diesem Machtvakuum blüht natürlich die Oligarchie.
Vielleicht sollte man einfach die EM-Spiele, soweit möglich nach Polen verlegen und den Rest einfach in Berlin, Leipzig und Dresden austragen, taugliche Stadien sind ja vorhanden.
Vielen Dank für Deine Ausführungen. Sie bestätigen meinen Verdacht, daß in der Ukraine praktisch keine vernünftige staatliche Ordnung vorhanden ist. Das dürfte nicht unbeträchtlich an der ethnischen Spaltung liegen. In diesem Machtvakuum blüht natürlich die Oligarchie.
Vielleicht sollte man einfach die EM-Spiele, soweit möglich nach Polen verlegen und den Rest einfach in Berlin, Leipzig und Dresden austragen, taugliche Stadien sind ja vorhanden.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!
Re: Ukraine
Die Kommunisten hatten die Sache besser im Griff. Da kann mir einer erzählen was er will. Was da heute in den ehemaligen Teilrepubliken Politik macht oder sich auf andere Weise bereichert, das wäre unter Stalin im Gulag gelandet. Weil zur Freiheit nicht fähig.
- Robert Ketelhohn
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Re: Ukraine
Von Boykotts halte ich ehrlich gesagt nichts, auch wenn man damit sicher einigen
Oligarchen einigen Schaden zufügen könnte (Rinat Achmetow mit Donjezk, den
Brüdern Grigorij und Igor Surkis mit Kiew, Igor Kolomojskij mit Dnjepropjetrowsk).
Rußland ohne Putin sähe heute ähnlich aus. Leider hat die Ukraine keinen Putin.
Wie kann das Land aus der Sackgasse kommen? – Einerseits wäre der Anschluß an
den entstehenden gemeinsamen Wirtschaftsraum aus Rußland, Weißrußland und
Kasachstan wichtig. Aber da sind auch die Oligarchen davor, die meisten von ihnen
(wohl außer dem Tataren Achmetow) haben zu viele Interessen in der Europäischen
Gemeinschaft. Zudem besetzen sie politische Schlüsselpositionen und beherrschen
z. B. den Geheimdienst. (Das ist schlimmer, als hätte man bei uns beispielshalber Jo-
sef Buchmann aus Frankfurt am Main zum Boß von Verfassungsschutz und BKA ge-
macht.)
Wie auch immer, der „Retter“ ist nicht in Sicht. Natalia Witrenko, die 1999 bei den Prä-
sidentschaftwahlen offiziell noch rund 11 % der Stimmen erhalten hatte (wahrschein-
lich deutlich mehr, nach Umfragen hätten es doppelt so viele sein können) und m. E.
vernünftige Ansichten vertritt, dürfte keine Chancen auf Rückkehr mehr haben.
Es bleibt eigentlich nur Julia Timoschenko – trotz aller Vorbehalte, die ich hier früher
schon sehr deutlich zum Ausdruck gebracht habe – als die Person, die grundlegend
etwas ändern könnte. Wenn sie (vorausgesetzt, sie würde nächstes Mal zur Präsiden-
tin gewählt) wiederum gegen Oligarchen vorginge, hätte sie sicher überwiegend die
Sympathien des Volks auf ihrer Seite, denn die Oligarchen sind generell alles andere
als populär, ausgenommen Rinat Achmetow in Donjezk. Mit dem müßte sie sich vorab
arrangieren, sodann den übrigen Oligarchen die Kontrolle der Medien aus der Hand
nehmen, wie das Putin in Rußland gelungen ist, als er Bjeresowskij und Gussinskij aus-
schaltete.
Eine unabdingbare Voraussetzung wäre aber, daß sie versuchte, das Land zu einen,
daß heißt, nicht länger nur die Stimmungslage der Westukraine zu bedienen, sondern
auch die des Ostens und Südens, also die Russophilen – und dies, ohne die Masse der
Westukrainer zu verprellen. Unmöglich ist das nicht, wohl aber fraglich, ob sie es über-
leben könnte, sich mit den Firtasch, Choroschkowskij, Kolomojskij, Rabinowitsch, Pin-
tschuk und Surkis anzulegen. Zumindest gibt es Anzeichen, daß sie seit einiger Zeit da-
zu tendiert, sich doch zumindest auch wieder an Rußland anzulehnen.
Es bleibt aber doch sehr zweifelhaft, daß ihr eine Rückkehr gelingen könnte.
Oligarchen einigen Schaden zufügen könnte (Rinat Achmetow mit Donjezk, den
Brüdern Grigorij und Igor Surkis mit Kiew, Igor Kolomojskij mit Dnjepropjetrowsk).
Rußland ohne Putin sähe heute ähnlich aus. Leider hat die Ukraine keinen Putin.
Wie kann das Land aus der Sackgasse kommen? – Einerseits wäre der Anschluß an
den entstehenden gemeinsamen Wirtschaftsraum aus Rußland, Weißrußland und
Kasachstan wichtig. Aber da sind auch die Oligarchen davor, die meisten von ihnen
(wohl außer dem Tataren Achmetow) haben zu viele Interessen in der Europäischen
Gemeinschaft. Zudem besetzen sie politische Schlüsselpositionen und beherrschen
z. B. den Geheimdienst. (Das ist schlimmer, als hätte man bei uns beispielshalber Jo-
sef Buchmann aus Frankfurt am Main zum Boß von Verfassungsschutz und BKA ge-
macht.)
Wie auch immer, der „Retter“ ist nicht in Sicht. Natalia Witrenko, die 1999 bei den Prä-
sidentschaftwahlen offiziell noch rund 11 % der Stimmen erhalten hatte (wahrschein-
lich deutlich mehr, nach Umfragen hätten es doppelt so viele sein können) und m. E.
vernünftige Ansichten vertritt, dürfte keine Chancen auf Rückkehr mehr haben.
Es bleibt eigentlich nur Julia Timoschenko – trotz aller Vorbehalte, die ich hier früher
schon sehr deutlich zum Ausdruck gebracht habe – als die Person, die grundlegend
etwas ändern könnte. Wenn sie (vorausgesetzt, sie würde nächstes Mal zur Präsiden-
tin gewählt) wiederum gegen Oligarchen vorginge, hätte sie sicher überwiegend die
Sympathien des Volks auf ihrer Seite, denn die Oligarchen sind generell alles andere
als populär, ausgenommen Rinat Achmetow in Donjezk. Mit dem müßte sie sich vorab
arrangieren, sodann den übrigen Oligarchen die Kontrolle der Medien aus der Hand
nehmen, wie das Putin in Rußland gelungen ist, als er Bjeresowskij und Gussinskij aus-
schaltete.
Eine unabdingbare Voraussetzung wäre aber, daß sie versuchte, das Land zu einen,
daß heißt, nicht länger nur die Stimmungslage der Westukraine zu bedienen, sondern
auch die des Ostens und Südens, also die Russophilen – und dies, ohne die Masse der
Westukrainer zu verprellen. Unmöglich ist das nicht, wohl aber fraglich, ob sie es über-
leben könnte, sich mit den Firtasch, Choroschkowskij, Kolomojskij, Rabinowitsch, Pin-
tschuk und Surkis anzulegen. Zumindest gibt es Anzeichen, daß sie seit einiger Zeit da-
zu tendiert, sich doch zumindest auch wieder an Rußland anzulehnen.
Es bleibt aber doch sehr zweifelhaft, daß ihr eine Rückkehr gelingen könnte.
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Re: Ukraine
Was erhofft die Frau sich eigentlich von ihrem Hungerstreik? Bevor sie verhungert, wird man ihr eine Magensonde legen und sie zwangsernähren. Und wenn sie tatsächlich so krank ist, wie ihr Anwalt behauptet, ist hungern auch nicht die beste Idee.
???
- Robert Ketelhohn
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Re: Ukraine
(Sie agiert generell sehr emotional, und ich könnte mir gut vorstellen, daß sie sich in alleanneke6 hat geschrieben:Was erhofft die Frau sich eigentlich von ihrem Hungerstreik? Bevor sie verhungert, wird
man ihr eine Magensonde legen und sie zwangsernähren. Und wenn sie tatsächlich so
krank ist, wie ihr Anwalt behauptet, ist hungern auch nicht die beste Idee.
möglichen psychosomatischen Störungen hineinsteigert.)
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- Robert Ketelhohn
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Re: Ukraine
Absoluter Stuß ist gegenüber meinen obigen Ausführungen übrigens, was Gerhard
Gnauck heute an Hagiographie in der »Welt« absondert.
Gnauck heute an Hagiographie in der »Welt« absondert.
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- Ewald Mrnka
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Re: Ukraine
Weiß man eigentlich auch etwas über Julija Tymoschenkos Religion?
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
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Re: Ukraine
Täuscht mich der Eindruck, oder eilen wir mit weiteren Riesenschritten auf die "Neue Weltordnung" zu?
"Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt." Wobei ich Drohungen auch schon als eine Art von Gewalt betrachte.
-> http://www.focus.de/politik/ausland/men ... 465.htmlMit Blick auf die Bestrebungen des Landes, der EU beizutreten, sagte Westerwelle der „Bild“-Zeitung: „Die ukrainische Regierung muss wissen: Der Weg nach Europa führt über eine Brücke, die auf zwei Pfeilern steht: Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.“
"Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt." Wobei ich Drohungen auch schon als eine Art von Gewalt betrachte.
- Ewald Mrnka
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Re: Ukraine
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Re: Ukraine
Der europäische NWO-Ableger, auch EU-Kommission genannt, wird wohl nicht in die Ukraine fahren.
-> http://www.focus.de/politik/ausland/jus ... 46574.html
daraus:
-> http://www.focus.de/politik/ausland/jus ... 46574.html
daraus:
Es handele sich „nicht um einen Boykott, sondern um ein Signal, dass man nicht zufrieden ist mit der Art und Weise, wie mit Julia Timoschenko umgegangen wird“.
Re: Ukraine
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Re: Ukraine
Ich auch nicht; inzwischen fürchten die Polen, daß ihnen durch den Boykott Einnahmen durh die Lappen gehen und halten die ganze Posse um die Timoschenko für übertrieben.Marcus hat geschrieben:Bürger wollen, dass Merkel nicht zur EM fährt.
Ich werde auch nicht zur EM in die Ukraine fahren.
Soviel künstliche Aufregung um eine korrupte Politikerin..................
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Re: Ukraine
http://dreibeinblog.info/julia-timosche ... itsstatue/
Tauschte man die neuerdings zur ukrainischen Jeanne d’Arc überhöhte Polit-Pop-Ikone gegen einen unbekannten bärtigen Djellaba-Träger in Guantanamo, wären die weinerlich von der versammelten Presse gestellten Fragen nach der Unschuldsvermutung oder den Haftbedingungen, wie im Falle Julia Timoschenkos, allenfalls eine Randnotiz.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
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Re: Ukraine
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- Robert Ketelhohn
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Re: Ukraine
Möchte mal auch hier wiedergeben, was ich anläßlich eines Beitrags von dritter Seite vorhin auf Fratzbuch geschrieben habe:
Eine interessante Frage wäre übrigens auch, weshalb derzeit das Thema so hochgehängt wird, bis hin zur lachhaften Absurdität einer Stilisierung Frau Timoschenkos zur »Jeanne d’Arc der Ukraine«.
Ich glaube nicht, daß die Strategen und Stichwortgeber der westlichen Politik irgendein Interesse haben können, Frau Timoschenko wieder in Kiew an die Macht zu bringen.
Schon zu Zeiten des Apfelsinenputsches war Juschtschenko deren Mann, nicht die gewesene „Gasprinzessin“. Die wurde als Stimmenlieferanten und hübsche Façade des Putsches benötigt und benutzt. Sie erwies sich damals aber bald – nur eigenen Plänen folgend – als völlig unkontrollierbar für die westlichen imperialen Strategen, denen im Augenblick Janukowitsch lieber sein dürfte, als daß Julia Timoschenko an den Schalthebeln der Ukraine säße.
Daß man dabei die Kröte schlucken mußte, daß die russische Flotte auf absehbare Zeit in Sewastopol bleibt, das war nach dem Scheitern Juschtschenkos und seiner gnadenlosen Abstrafung durch den Wähler ohnehin nicht mehr zu ändern.
Weshalb dann also der gegenwärtige Timoschenko-Zirkus in allen deutschen Systemmedien? – Ich denke, das ist die alte Masche: divide et impera, teile und herrsche. Unruhe stiften, das Land destabilisieren, unterschiedliche Interessen gegeneinander hetzen, wie es parallel ja auch in Rußland geschieht.
Also dort, in der Ukraine, in Rußland, in Weißrußland etc. nach Möglichkeit politische Instabilität zu erzeugen oder zu vermehren, das ist das eine. Das andere: hier bei uns im frei(willig verblödet)en Westen das Schreckbild vom Bösen aus dem Osten zu schüren: Was gegen Ende des 19. Jht.s die chinesische Gefahr war, seit der Oktoberrevolution die rote Gefahr und seit dem II. Weltkrieg endlich „der Russe“.
Ein Feindbild braucht die herrschende Kaste fürs Volk. Als inneren Feind baut man gerade den „Salafiten“ auf (so nennen sie’s, um nicht „Wahhabit“ sagen zu müssen und Assoziationen ans Saudirégime zu evozieren), als äußeres nutzt man weiterhin „den Russen“.
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Re: Ukraine
Noch ein ganz "Mutiger", der auf den fahrenden Zug aufspringt: http://www.kna.de/webnews/kwn9/2125 ... 8CA-1.html
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat aus Protest gegen die Menschenrechtslage in der Ukraine eine geplante Reise zur Fußball-Europameisterschaft abgesagt. "Ich halte es für wichtig, das politische Signal zu setzen, dass man sich so der Europäischen Union nicht annähert", sagte Niebel der Berliner Tageszeitung "Die Welt". Daher verzichte er auf seinen geplanten Besuch eines Spiels der deutschen Nationalmannschaft in der Ukraine.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: Ukraine
Allerdings finde ich’s auch wieder gut, wenn die Schniedels und Murkels dieser
Reppüplick sich keine Lustreisen auf Steuerzahlers Kosten genehmigen.
Reppüplick sich keine Lustreisen auf Steuerzahlers Kosten genehmigen.
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Re: Ukraine
Das wollte ich auch erst schreiben, aber die finden bestimmt Wege, das Geld auf anderen Reisen zu verbraten.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Allerdings finde ich’s auch wieder gut, wenn die Schniedels und Murkels dieser
Reppüplick sich keine Lustreisen auf Steuerzahlers Kosten genehmigen.
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Re: Ukraine
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Re: Ukraine
Ewald Mrnka hat geschrieben:http://www.stern.de/politik/ausland/tim ... 24513.html
Wer übernimmt die Kosten der Behandlung? (Hey, es geht immer nur ums Geld.)Der deutsche Neurologe stehe ab sofort an der Spitze eines Teams des Krankenhauses und werde Timoschenko mit Medikamenten aus Berlin behandeln, sagte die ukrainische Vize-Gesundheitsministerin Raissa Moissejenko.
- Ewald Mrnka
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Re: Ukraine
Das wird dem Propaganda- Zersetzungs- und Destabilitätsfond entnommen.Torsten hat geschrieben:Ewald Mrnka hat geschrieben:http://www.stern.de/politik/ausland/tim ... 24513.htmlWer übernimmt die Kosten der Behandlung? (Hey, es geht immer nur ums Geld.)Der deutsche Neurologe stehe ab sofort an der Spitze eines Teams des Krankenhauses und werde Timoschenko mit Medikamenten aus Berlin behandeln, sagte die ukrainische Vize-Gesundheitsministerin Raissa Moissejenko.
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Re: Ukraine
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.