Die Staatsverschuldung - stehen wir vor dem Bankrott?

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Stefan

Die Staatsverschuldung - stehen wir vor dem Bankrott?

Beitrag von Stefan »

Eben las ich den Artikel in der Welt, der die Situation der DDR in den 80ern beschreibt. Angeblich hatte man vor - um den Bankrott zu vermeiden - die Handelsbeziehungen zum Westen abzubrechen und nur noch innerhalb des RGW zu liefern. Dafür sollte die UdSSR die Schulden begleichen.

Ein Kommentar daraus:
Es ist unklar, ob dieser Plan je aus Erich Mielkes Behörde nach außen drang. Gerhard Schürer jedenfalls, Vorsitzender der Staatlichen Plankommission, erfuhr seinerzeit nichts davon. Mehr als 20 Jahre später mit der Studie vertraut gemacht, bezeichnet er sie als "irrsinnig" und "absolute Idiotie".
Quelle

So einfach das Urteil ist, und so leicht auch ein "da ham wers mal wieder" über die Lippen geht: Wie sieht es denn bei uns aus?

Auf der Internetseite Staatsverschuldung

finden sich interessante Informationen zu diesem Thema. Insbesondere die Folgen des Schuldenwahns sind bemerkenswert:
Die ungebremste Staatsverschuldung - was kann passieren?

- Aufbau der Schulden:

Wenn ein Staat keine oder geringe Schulden hat, kann er jahrzehntelang Schulden aufbauen, ohne dass dies fühlbare Folgen für die Bürger hat. Außer den eigentlichen Staatsausgaben können auch die Zinsen aus neuen Schulden bezahlt werden. Die Bürger gewöhnen sich an überhöhte Staatsausgaben. Deutschland 1955-1995.

- Reformstau:

Die Zinsen können nicht mehr aus der Neuverschuldung bezahlt werden, sondern allgemeine Steuermittel werden eingesetzt. Folge sind staatliche Sparprogramme, Steuererhöhungen und härtere Verteilungskämpfe. Schwarzarbeit breitet sich aus. Reformen, die Geld kosten, unterbleiben. Wechselnde Regierungen versuchen sich an demselben Problemen. Deutschland heute.

- Der geschwächte Staat:

Finanzierungsprobleme führen dazu, dass einige Gesetze nur noch auf dem Papier stehen; dem Staat entgleitet teilweise die Kontrolle. Aus verbreiteter Schwarzarbeit entwickelt sich eine komplette Schattenwirtschaft. Zudem wird das staatliche Gewaltmonopol durch mafiose Strukturen ausgehöhlt. Italien in den 80er Jahren.

- Finanzkrise: Die ausländischen Gläubiger der Staatsanleihen zweifeln, ob die laufenden Anleihen pünktlich und vollständig zurückgezahlt werden können. Die Zinsen schießen in die Höhe, Währung und Börsenkurse stürzen ab. Argentinien 2001/2002.

- Wirtschaftskrise: Die Störung greift auf die private Wirtschaft über. Konkurswelle, Massenentlassungen. Deutschland Ende der 20er Jahre.

- Staatskrise: Gigantische Einnahmeausfälle machen es dem Staat unmöglich, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Verelendung des Teils der Bevölkerung, der sein Einkommen vom Staat bezieht: Rentner, Beamte, Soldaten, Arbeitslose, die Beschäftigten im Gesundheitswesen. Begünstigt werden radikale, autoritäre politische Strömungen. Zunehmende Bereitschaft zur Anwendung von Gewalt nach innen und außen. Deutschland Anfang der 30er Jahre; Russland Mitte der 90er Jahre.
Mit dieser Darstellung soll keineswegs behauptet werden, dass Staatsverschuldung geradewegs in die Staatskrise führt. Auch waren in den oben genannten historischen Situationen viele andere Faktoren beteiligt, in Russland etwa die Schwäche des Staatssozialismus. Aber Staatsverschuldung begünstigt derartige Entwicklungen.
Frage: Was ist heute zu tun, um eine solche Verelendung der Bevölkerung zu vermeiden, wie sie in dem Beitrag als mögliche Folge beschrieben wird? Ist es nicht Christenpflicht, den Armen nicht erst zu helfen, wenn sie schon arm sind, sondern sie gar nicht erst zu Armen werden zu lassen? Ist es nicht Christenpflicht, mit Nachdruck auf die drohenden Gefahren hinzuweisen?
(Ich empfehle jedem die ausführliche Lektüre der Seite, den ich sehe massive Probleme spätestens in 10 - 15 Jahren auf unser Land zukommen.)

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Was wäre denn dein Vorschlag, Stefan?
Unter dem Link Und wir selbst? sind einige Vorschläge unterbreitet.
Jedoch war gerade dieser Tage wieder zu beobachten,wie die Reaktionen des Bürgers sind, wenn beispielsweise in Bayern beispielsweise die Lehrmittelfreiheit aufgehoben werden soll,was angeblich auch in Thüringen in Arbeit sein soll.

Der Protest der bayr.Bürger war laut wie selten.
Mittlerweile ist das Thema begraben, statt dessen soll es nur ein Büchergld von ca.50 Euro geben.
Die Ehefrauen der CSU-Landtagsabegeordneten sollen massgeblich für die Versenkung der Pläne für eine Lehrmittelfreiheit verantwortlich sein,wie man am gestrigen Samstag in der Lokalzeitung lesen konnte.Von zutiefst erbosten Göttergattinnen der CSUler die wohl für den massiven Meinungsumschwung gesorgt haben, war zu lesen.


Warum finanziert das Arbeitsamt,pardon heißt jetzt Arbeitsagentur eigentlich überhaupt noch Umschulungen, Berufsausbildungen ,jedenfalls in dem Masse wie das bisher der Fall ist.
Das gleiche könnte man im Fall von Rehamaßnahmen fragen, wenn man sich die Klientel anschaut, wer eine berufsfördernde /berufsbildende Rehamaßnahme bekommt, und was das für ein "Industriekomplex" ist, was für Wohltaten dort verteilt werden.

Das in den Bereichen zukünftig wohl auch etliches wegfallen wird, nehme ich an, vermutlich schon ab dem nächsten Jahr!

Wenn Deutschland nicht so ein Exportland wäre,sähe es im Inland bestimmt schon viel schlimmer aus,vermutlich fast so wie seinerzeit in Argentinien,weil unser Staat dann bestimmt kaum noch Kredite bekäme auf dem weltweiten Finanzmarkt.


Die Eile, der eiserne Wille mit der Herr Schröder HartzIV. ins Werk setzte, sowie die Äußerungen vor einigen Wochen zum sog.Mitnahmeverhalten der Deutschen bis weit in die Mittelschicht hinein, deuten in eine Richtung, daß man annehmen kann, daß es kurz vor 12 ist.

Aus der Art und Weise wie in Bayern etliches an Veränderungen, Erhöhung der Wochenarbeitszeit für Beamte, Einsparungen bei der Polizei um nur einiges aufzuzählen,lässt darauf schließen, daß es schlimmer mit den Staats-Finanzen als der Bürger es sich auch nur in etwa vorstellen kann.


Warum dann noch über Krankenkassenmodelle vom Einheitsmitgliedsbeitrag überhaupt gesprochen wird, fragt man sich dann schon.

Ein weiteres Indiz sind so einige erst kürzlich zu vernehmende Äußerungen seitens des Staatsoberhauptes Köhler, zum Thema Gleichheit der Utopie der Lebensbedingungen.

Das etliche kath.Bistümer enorme finanz.Schwierigkeiten haben,die zu vielen Entlassungen führen werden ,teilweise auch noch in diesem Jahr dürfte keinem entgangen sein.
Auch von Einsparungen bei Priestergehältern war schon als Idee zu hören.
(Vielleicht werden dann auch die Pfarrhaushälterinnen unerschwinglich?)
Das der Sturzhelm in den nächsten Wochen wohl eher auf dem Kopf so manchen Bischofs eher sein Platz finden wird,als die Mitra,zeigt daß wenn auch nicht gerade mit kath.Eierwürfen so doch sehr viel an Auseinandersetzungen ,und verbalem Gerempel erwartet.


Naja,das mich einige oder sogar etliche liebend gern nach diesen Ausführungen lynchen möchten, dessen bin ich mir schon bewusst.
Anscheinend muss die kath.Kirche zuerst mal vormachen wie das kürzen,streichen,abbauen in der praktischen Anwendung umgesetzt und funktioniert.
Warum net,wenn es dann der Staat auch in Angriff nimmt,sind kath.Kirchens eben auch dort Vorbild,wenns net anders geht.

Gruß,
Elisabeth
Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Sonntag 3. Oktober 2004, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Die Website www.staatsversuldung.de ist schon von daher eigenartig, da nicht mal ein Impressum besteht. Ich bin dann immer erst mal mistrauisch, weil der Hintergrund fehlt um die Thesen einschätzen zu können.

Lösungsansätze werden im Moment (und wahrscheinlich auch in Zukunft) nur innerhalb des bestehenden Gesellschaftssystemes (das in der Zwischenzeit m.E. nur noch Wirtschaftssystem ist) diskutiert.
Die Grundannahme zum Funktionieren des derzeitigen Systems ist stetig steigendes Wachstum. Wenn dies nicht erreicht werden kann, versagen die Regulationsmechanismen. "Lösungen" sehen dann so aus, dass die Vorteile des Systems eben nur noch einem Teil der Gesellschaft zugute kommen (können). Dies bedeutet, dass die Verarmung und Ausgrenzung von Teilen der gesellschaftlichen Gemeinschaft nicht nur in Kauf genommen wird, sondern Voraussetzung für dei Aufrechterhaltung des Systemes ist. Dies führt natürlich zu einer Aufsplittung von Gesellschaft.

Vielleicht steht uns ein "Klassenkampf" erst noch bevor und fand nicht oder in anderer Weise statt als Marx und Engels dies gedacht hatten.

Ich bin der Ansicht, dass sich die Probleme auf humane und somit intelligente Art innerhalb des bestehenden Systems nicht lösen lassen.
Leider sind auf der politischen Ebene nur noch Technokraten zu finden. Gesellschaftliche Visionen fehlen vollkommen und wenn (Schul)Bildung so weiter geht (mit dem Ziel der wirtschaftlichen Verwertbarkeit innerhalb eines wachstumsorientierten Systems), dann werden politische Visionen einer anderen Gesellschaftlichen Struktur nicht mal mehr verstanden werden. Dann wartet die Menschheit halt (ohne es zu merken) auf eine neue/nächste Renaissance. Die tritt event. ein wenn wir unsere Gesellschaften endgültig kaputtgewachsen haben.

Bernd Heinrich

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Ob nun die erwähnte Website ein Impressum hat oder nicht, das Thema an sich ist sehr sehr wichtig.
Deutschland ist nun mal ein Rohstoffarmes Land, und auf den Import und vor allem auf den Export von Produkten angewiesen, seien es Rohprodukte und oder Fertigprodukte.
Wenn wie jetzt vor kurzem bei der Automobilausstellung in Paris,dt.Fahrzeuge ,als Beispiel wurde VW genannt ,zu teuer im Verkaufspreis sind, dann muß das Konsequenzen haben.
Das Karstadt-Dilemma ist uirchtbar, was nun Entlassungen,Sortimentsverkleinerungen ,der angekündigte Verkauf von über 70 Kaufhäusern an Verbesserung der Situation bringen werden,wird man bald oder in absehrbarer Zeit sehen.
Bildung nur einfach nur so hinszustellen,als wäre nur die wirtschaftliche Verwertbarkeit wichtig, oder oder der Grund für die Probleme dort ist recht einfach, unv verschleiert die eigentlichen Ursachen.
Das jetzt Studiengebühren eingeführt werden,ist der richtige Ansatz und Richtung.
Das der SPd erst jetzt die passende Begründung einfiel, das die Krankenschwester nicht das Studium des Millionärssohn bezahlen soll klingt gut, trifft jedoch nicht so ganz.Millionärskinder studieren eh im Ausalnd,St.Gallen, USA usw.
Aber lassen wir den SPDlern ihre Sichtweise, weil es nun mal der richtige Weg ist.
An kath. Schulen im Bistum Regensburg wird seit einiger Zeit schon ein kleines Schulgeld erhoben.
Bildung ist keine Discountware.In den vergangenen Jahrzehnten haben alle regierenden Parteien ununterbrochen dem Wähler gerade in diesem Bereich unentwegt "Geschenke" dargebracht, die heute in keinster Weise zu bezahlen ist.
Das Bildung zukünftig (wieder) auch vom Geldbeutel der Eltern vermehrt abhängig sein wird,oder die Schüler und Auszbildenden von heute und morgen sich gewisse Dinge leisten müssen,die sie sich derzeit nicht leisten können zugunsten etlichem aus dem Lifestylbereich ,finde ich sehr gut.
Das die Abschaffung der Lehrmittelfreiheit in Bayern vorerst gescheitert ist, hat mich sehr enttäuscht.
Vor einigen Tagen war in der Lokalzeitung ein sehr ausführlicher Artikel über das Sortiment an Waren das während der Pausen an SchülerInnen verkauft wird. Und wie "gesund" das teilweise ist.Was haben Cola und Limoautomaten eigentlich in Schulgebäuden zu suchen,desgleichen Kaffeeautomaten, doch wohl rein gar nix.
Was mich auch erstaunt, können oder wollen Mütter in Deutschland keine Schulbrote mehr zubereiten,oder Müsl in entsprechende ausalufsichere Behältnisse mehr verpacken.Ließe sich so mancher Euro mit sparen,der in andere wichtigere Bereiche der Familie investiert werden könnte.

Die gestrige Demo in Berlin gegen HatzIV. war wohl eher ein Flop.Kann ungeschminkt so sagen.
Das nach dem Karstadtdebakel nur noch einige Schein-und Alibikämpfe der Gewerkschaften bei VW in Hannover oder in anderen derzeit desolaten Berichen der dt.Industrie und Wirtschaft zu erwarten sind, müdsste doch wohl jedem klar sein.
Das wohl das dauernde laufen der Produktion und möglichst viele Arbeitsstd. für den dt.Arbeiter rauszuverhandeln sind,damit eine überleben überhaupt noch möglich sein wird, das dürfte wohl die Zukunft der dt.Gewerkschaften sein.


Wie war das noch vor einiger Zeit in einem US-Bundesstaat,das dortige Parlament verbot durch einen Irrtum die Sonntagsarbeit.Die ersten die dagegen sturm liefen waren die Gewerkschaften,die Einkommensbussen hätten zu einer nicht zu verkraftenden Verschlechterung, Verelendendung der amerikanischen AN geführt.

Ahnlich dürfte das wohl auch bei den Gewerkschaften in Deutschland zukünftig sein. Das das derzeit nicht unbedingt zugegeben werden möchte aus den Gewerkschaftspalästen heraus, kann sich wohl jeder denken.


Gruß,
Elisabeth

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Ob nun die erwähnte Website ein Impressum hat oder nicht, das Thema an sich ist sehr sehr wichtig.
Und bei wichtigen Themen ist umso "interessanter" wer die Inhalte aufbaut, auswählt und auf welche Art und Weise veröffentlicht. In der gymnasialen Oberstufe wird oder wurde im Rahmen von Interpretation un dErörterung zurecht darauf verwiesen, das die "Quelle" oder auch der Hintergrund des Autors in die Bearbeitung einbezogen werden muss! Kann natürlich sein, dass es heute "konformer" ist, dass einfach alles geglaubt werden sollte. Natürlich ist die Quelle und der Hintergrund dann unwichtiger, wenn ohnehin die eigene Meinung bestätigt wird.
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Deutschland ist nun mal ein Rohstoffarmes Land, und auf den Import und vor allem auf den Export von Produkten angewiesen, seien es Rohprodukte und oder Fertigprodukte.
Ja,ja, die immer wieder gleiche Argumentation innerhalb eines Systemamsatzes. Das dieser Annahme zugrunde liegende System wird nicht mehr hinterfragt. Das ist eine eher unkreative langweilig technokratische Sichtweise.
Das, durch ein globales Shareholder-Value-Wirtschaftssystem geprägte Gesellschaftssystem genügt übrigens nicht im geringsten den christlichen Werten von Nächstenliebe usw. Es sei denn man ist "christlich" im Sinne einer CDU, bzw. CSU, die das Attribut "Christlich" nur noch aus traditionellen Gründen im Namen zu tragen scheint!

Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Bildung nur einfach nur so hinszustellen,als wäre nur die wirtschaftliche Verwertbarkeit wichtig,..........
Sondern was steht bei den "Reformen" (z.B. Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur, Hervorhebung der Naturwissenschaften,) als Intention dahinter?
Ach ich vergaß natürlich, dass das Ziel einer humanistischen Bildung mit der Möglichkeit die Ethik politischer/wirtschaftlicher Entscheidungen besser einschätzen zu können, einfach mit zu wenig Naturwissenschaft nicht zu bewerkstellen ist. Da verzichten wir doch besser auf geistes-/gesellschaftswissenschaftliche Fächer. Die sind für Ethik eh weniger entscheidend als zum beispiel ein Dax!
Das ist im übrigen auch eine Gefahr beim Religionsunterricht. Eine Bibel, die nicht an wachstumsdiskussionen angepasst werden kann ist einfach nicht mehr zeitgemäß! Ich finde wir bräuchten nach Bibel und Lutherbibel endlich mal eine BDI-Bibel!
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:......oder oder der Grund für die Probleme dort ist recht einfach, unv verschleiert die eigentlichen Ursachen.
???Welche eigentlichen Ursachen werden verschleiert???
Du hast keine Einzige Ursache benannt. Du definierst kein einziges Ziel einer Bildungspolitik!
Du bewegst Dich bei allen Argumenten innerhalb eines politischen/wirtschaftlichen Systemes, durch das Du wahrscheinlich hinreichend abgesichert bist (wie ich übrigens auch).
Deine Forderungen (ohne Begründung und hinreichende Zielformulierung; falls man mal von Kosteneinsparungen absieht) erzeugen eine Aufteilung von Gesellschaft und eine Entsolidarisierung.
Wenn Du das willst, dann sag es doch einfach. Dann ist das eben Dein gesellschaftspolitisches Konzept.

Fichtel-Wichtel hat geschrieben: etliche Thesen aus Bildungspolitik
Zu der privaten Mitfinanzierung von Bildung:
Was ist denn dabei das Ziel? Doch nicht nur die Entlastung der öffentlichen Haushalte, oder? Das ist ja dann auch keine Ursachenbekämpfung sondern monokausale Technokratie.
Das dadurch die Kinder besser verdienender Eltern bessere Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten haben (die haben sie schon jetzt) wirst Du (hoffentlich) nicht bestreiten. Also, dann kannst Du ja auch deutlich formulieren, dass Du dies zumindest in Kauf nimmst.

Liebe Fichtel-Wichtel, wenn Du schon, zumindest oft, die Ursachen diskutieren willst, dann gehe sinnigerweise auch auf die Metaebene. Dann kannst Du die Bedingungen, die durch das Wirtschaftssystem erzeugt werden, nicht außer Acht lassen. Ansonsten solltest Du sagen, dass Du eine Änderung in dem Bereich nicht wünschst und eine Ungleichbehandlung aufgrund von Einkommen/Besitz (zumindest in Teilbereichen; z.B. Bildung) in Kauf nimmst. Dann ist das doch wenigstens klar. Wie Du das dann mit christlichen Grundsätzen in Übereinstimmung bringst ist dann etwas anderes (aber natürlich auch interessant).

Bernd Heinrich[/i]

Stefan

Beitrag von Stefan »

Nur kurz, da wenig Zeit:

das Impressum steht unter Kontakt:
http://www.staatsverschuldung.de/kontakt.htm

Politische Ambitionen kann ich nicht erkennen, da unter "Links/Rechts" ja gerade offen gelassen wird, wie das Thema angegangen werden muß. Dem Websitenbetreiber geht es nach meinem ersten Eindruck darum, Aufklärung zu betreiben, Problembewußtsein zu schärfen und nicht Lösungen anzubieten.

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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Es geht nicht nur immer nur um die gymnasiale Schulbildung.
Sondern auch um andere Schul und Ausbildungstypen,die es neben dem Gymasium gibt.
Und ich habe kein Abitur, sondern Hauptschulabschluss, (Hattingen /Ruhr).Daher sind mir Begriffe wie Metabene nicht gerade ein bekannter Begriff.Ich stamme aus einer rheinisch-westf.Kaufmannsfamilie,und lebe schon sehr viele Jahre in Bayern.
Christlich,Nächstliebend zu sein, wer will das denn nicht.
Diese Webseite und oder andere Infoquellen ,im Endeffekt kommt es auf das gleiche heraus.
Bei näherer Berachtung der Sachlage, erschleißt sich nun mal,das ein christliche Handhabung vieler Probleme kaum noch durchfürbar ist.
Ich hab mittlerweile kein allzu großes Problem mehr damit,froh zu sein, wenn einem das nötige Kleingeld zu Verfügung steht um sich Bildung zu leisten, mein Verbrauch an Lifestylprodukten ist sowieso wesentlich geringer als beim allgemeinen Durchschnitt.
Meine Erfahrungen gerade während der vergangenen Jahre ,die mich oft genug in Kontakt mit jungen Menschen aus durchschnittlichen AN-Familien brachten,haben mich immer wieder in sehr großes Erstaunen versetzt,was Anspruchsverhalten,Prioritätensetzen, Umgang mit fremden Eigentum betraf,vieles davon war mir aus meiner Lebenswelt,und bedingt durch die Werte und Normen die mir seinerzeit zuhause vermittelt wurden sehr fremd,das mir der Vorwurf gemacht wurde, ich sei eine Repräsentantin alter Werte und Normen (von eine Lehrerin ) sei nur nebenher erwähnt.
Das erwähnen von christlichen verantwortlichen Verhalten in Wirtschaft und Industrie sit zwar sehr schön, doch wird es davon wohl kaum weniger Arbeitslose geben in Zukunft, noch darauf aufbauende neue Investionen.


Wenn ihnen etwas wegweisendes in der Hinsicht bekannt sein sollte, wie es zu einer wesentlichen Verbesserung der allgemeinen wirtschaftl.Lage in Deutschland kommen könnte unter Einbindung von christlichen Werten, dann berichten sie bitte davon.

Freundliche Grüße nach
Bochum Stiepel,
Gruß,
Elisabeth
Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Sonntag 3. Oktober 2004, 18:39, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Deutschland ist nun mal ein Rohstoffarmes Land, und auf den Import und vor allem auf den Export von Produkten angewiesen, seien es Rohprodukte und oder Fertigprodukte.
Bernd Heinrich Stein hat geschrieben: Ja,ja, die immer wieder gleiche Argumentation innerhalb eines Systemamsatzes. Das dieser Annahme zugrunde liegende System wird nicht mehr hinterfragt. Das ist eine eher unkreative langweilig technokratische Sichtweise.


Nun denn Herr Stein oder Pater Stein dann erläutern sie doch bitte den oben wieder gegebenen Satz ein wenig näher?
Vielen Dank !
Freundliche Grüße in den Ruhrpott,das starke Stück Deutschland,

Elisabeth


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otto
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Re: Die Staatsverschuldung - stehen wir vor dem Bankrott?

Beitrag von otto »

Stefan hat geschrieben: Frage: Was ist heute zu tun, um eine solche Verelendung der Bevölkerung zu vermeiden, wie sie in dem Beitrag als mögliche Folge beschrieben wird? Ist es nicht Christenpflicht, den Armen nicht erst zu helfen, wenn sie schon arm sind, sondern sie gar nicht erst zu Armen werden zu lassen? Ist es nicht Christenpflicht, mit Nachdruck auf die drohenden Gefahren hinzuweisen?
(Ich empfehle jedem die ausführliche Lektüre der Seite, den ich sehe massive Probleme spätestens in 10 - 15 Jahren auf unser Land zukommen.)
Stefan die Staatsverschuldung ist ein großes Problem.

Der Bonn - Berlin Umzug riss tiefe Löcher in den Staatshaushalt.

Die Beamten- Politikerpensionen und Übergangsgelder kosten Unmengen an Steuermitteln.

Die Spitzensteuersatzabsenkung lässt die Steuereinnahmen weiter absinken.

Die überhöhten Steuersätze auf Kraftstoff und Tabak treiben den Konsumenten ins benachbarte Ausland.

Die alte Rechnung wenn die Steuersätze sinken steigen die Investitionen und somit die Steuereinnahmen, kann in einer Globalen nicht mehr aufgehen.

Das Abwürgen des Konsums durch die gefühlte Hartz IV Angst erstickte die Binnennachfrage soweit das große Kaufhausketten nur durch erheblichen Personalabbau ihre wirtschaftlich Existenz absichern können.

Die Hartz IV Reform deren erklärtes Ziel die Absenkung der Kosten im Sozialbereich ist, löst eine gegenteiligen Effekt aus. Die Steuereinnahmen sinken durch Hartz IV schneller, als die Ausgaben in den Sozialhaushalte dadurch absinken.

Die Lösung ist eine umfangreiche Reform die vor allem die Ober - und Mitteleschicht belastet.

Ein notwendiger Einschnitt ist keine Zahlung des Kinder – Erziehungsgeld an Bürger mit einen Jahreseinkommen über 20 000 €.

Streichung der Eigenheimzulage und die Reduzierung der Unternehmenssubventionen auf das Notwendige.

Keine weitere Absenkung der EK - Steuersätze sowie der Verzicht auf Kultur - und Prunkbauten.

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit...
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Der inländische Konsum war schon vor HartzIV. mehr oder weniger beendet,bzw. auf das nötigste beschränkt.

Der Umzug von Bonn nach Berlin ist ganz bestimmt net der einzige Grund für den derzeitigen Zustand der Staatsfinanzen.

Das die Pisaergebnisse sind wie sind, daß viele junge Menschen auf Grund ihre schulischen Bildungsdedizite keine Chance auf einen Ausbildungsplatz mehr haben,oder eine Ausbildung nur zu speziellen Konditionen ,durch spezielle Förderprogramme wie sie unter anderem in BW und NRW in größerem Umfang angeboten und ständig ausgeweitet werden,hat auch eben diesen Grund,der gottseidank auch von einer Lehrerin mal erwähnt wurde.
Es findet eher eine Orientierung an den Schwachen und Mittelschwachen in einer Schulklasse und später Ausbildungsklasse statt. Wenn dann noch eine gewisse Verweigerungshaltung seitens der Schüler und Auszubildenden vorhanden ist,dann ist es natürlich wesentlich nervenschonender von Seiten der Lehrer und Ausbilderseite diesen nachzugeben.Die stärkeren Schüler haben somit keinerlei Chance sich ihren Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln, zu profilieren,hervorzutuen.Das das auf Dauer demotivierend , leistungsmindernd ist bei diesen Schülergruppen ist wohl logisch,zumal sofort jeder Versuch einer persönlichen Leistungssteigerung als Ellebogeneinsatz, unsoziales Verhalten, nichtunterordnendes nichtanpassendes Schülerverhalten von seiten der Lehrer und der Mitschüler geahndet wird.Das nennt sich Keine Sozialkompetenz, doch diejenigen die Nichtwollenkönnendürfen die sind sozialkompetent.Das im endeffekt nur Wissen,Bildung zu einem späteren beruflichen Werdegang führen, wird völlig ausgeklammert,entweder alle gleich doof,oder alle gleich schlau.Was anderes darf es nicht geben.Wer sich dagegen wehrt, bekommt die Priviligierte Herkunftskeule und oder die Nichtsozialekompetenzkeule übergezogen,und oder beides,und das nichrt nur von den Mitschülern,sondern auch von Lehrern.
Ahja, das nur so nebenher, sparsamer Umgang mit kostenlos bereitgestellten Materialien,auch der dezente Hinweis sind lt.Lehreraussage unsozial,und werden von vielen Schülern / Auszubildenden mit Kopfschüttel, Verneinung ,oder dem Kommentar quittiert:" Warum wieso, der Ecker hat es doch,kriegt doch genug Moss vom Arbeitsamt /den Rehaträgern.Die Aussage hört man auch beim Thema heizen bei offenem Fenster,wenn man dann dabei an die derzeitigen Ölpreise denkt......
Förderung der Schwachen kann also nicht bedeuten,daß das gleichzeitig eine Benachteiligung der Lernbereiten,der Lernstärkeren bedeutet.Oder auch vielleicht eben Lernschwacher jedoch aus besser situierten Familien stammend,und daher gewöhnt ihre ihnen zur verfügung stehenden Resourscen anstatt für Lifestyl für Lernmaterialien auszugeben .

Das Problem in Deutshcland fängt doch damit an das bei Einstellungs-,Prüfungstests oder auch von Unternehmen an Real oder Wirtschaftsschulen durchgeführten Eignungsstests, die Punktebewertung dermassen verschoben werden muss, damit überhaupt ein gewisser Anteil der Prüflinge in der Lage ist ,eine Lehrstelle zu bekommen.Ähnliches gilt für den Bereich der verufsbildenden Schulen.
Ablenkungsmanöver mit dem Hinweis auf einen evtl.hohen Ausländeranteil sind irrelevant,weil es auch berufsbildende Schulklassen ohne einen einzigen Aisländer gibt.

Wie sollen denn Handel,Wandel ,Wissenschaft ,undForschung überhaupt noch funktionieren, bei dem an den Schulen herrschenden klassenlosen System,das sehr eifrig von allen Lehrern verteidigt.
Wer als 20jähriger so ohne weiteres doppelt alten Mitschülern den Mund verbieten darf,wie soll der sich in der gesellschaftlichen Hirachie denn dann wissen zu benehmen.
Auch der immerwieder vor kommende Hinweis auf die soziale Herkunft als nichtrelavant,bzw. sie so hinzustellen ist verkehrt.
Die soziale Herkunft wird keiner los,auch mit akadem.Titel oder steilen gesellschaftl.Aufstieg .

Vor kurzem erfuhr man durch ein Inserat, eines oberfränkischen Krankenhauses, daß die Krankenpflegeschule keine Nur-Hauptschüler mehr aufnimmt,sondern nur nach dem Abschluß einer anderen Berufsausbildung mit ausgeübter berufl.Tätigkeit.
Hat mich schon sehr erstaunt.
Nun gibt es solche und solche Hauptschüler, sieht man an mir.
Das meine soz.Herkunft die permanente Hege und Pflege mir immer sehr nützlich waren will ich in keinster Weise bestreiten.

Außer mir war nur noch eine weitere Mitschülerin in meiner Hauptschulklasse auch nicht aus einer Stahlarbeiterfamilie stammend, sondern Tochtet eines Rechtsanwaltes.

Bisher habe ich in diesem Thread noch keine Entwürfe ,präzisen Lösungsvorschläge für auch nur eines der zahlreichen Probleme die Deutschland hat ,eingetragen vorgefunden.
Immer nur für alles die sog.Besserverdiener, Bessergestellten und ihre Angehörigen verantwortlich zu machen ist eine Möglichkeit,jedoch keine Lösung.
Was wäre wohl los in Deutschland ,wenn es die Besserverdiener, die Bessergestellten nicht gäbe in Deutchland?Wogmöglich nur Chaos?
Das die Situation der Familien in Deutschland ziemlich beschi.... sit ,und immer noch schwieriger wird, übersieht keiner,bestreitet keiner, und von keinerlei Bereitschaft das zu ändern ,kann auch nicht die Rede zusein.

Nun die Benzinpreise und die "wenigen" Bewohner Deutschland die in Grenzgebieten wohnen ,und dann im günstigeren Nachbarland tanken, zu schimpfen kann es auch nicht sein.
Ich wohne ca.30km von der CZ,doch tanken tu ich gründsätzlich in Deutschland.

Ich wünsche mir einige weitere,praktikabele Vorschläge ,ähnlich dem dessen mit dem Kindergeldentzug ab 100.000€ Jahreseinkommen hier in diesem Thread vorzufinden.
Würde sicher mancher LeserIn gern als Anregung ,zwecks Weitergabe an "Politpeople" mitnehmen.
Danke!

Gruß,
Elisabeth

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