Christ86 hat geschrieben:Germanen und Kelten sind ja auch eine Volksgruppe und keine Nation. Logisch und absolut richtig, dass sie keinen Nationalgedanken untereinander besassen. Die Stämme waren das, was heute Volk genannt wird. Teilweise vereinigten sich verschiedene Stämme zu einem Volk (z.B. DE) oder blieben unabhängig (Slawen, Kelten).
Ah, also waren die "Nationen" doch nicht immer und ewiglich da und auch irgendein "Nationalgedanke", ein Bewusstsein dessen o. ä. war ebenso nicht immer bei denen da, bei denen es das heute ist.
Die Stämme sahen sich nicht als eine Einheit bzw. kannten diese nicht, über die Ansammlung von Familienverbänden, die einen Häuptling wählten (oder sonst wie bestimmten); diese Rückprojektion moderner Konzepte ins Altertum ist unbrauchbar.
Christ86 hat geschrieben:Die Griechen waren in mehrere Herrschaftsgebiete unterteilt, aber doch immer so geeint, dass sie sich als Einheit verstanden haben und Fremde als Stotterer beschrieben haben.
Ah ja, wann denn nun genau und unter welchen Umständen, hm? Mykener, Kreter und Dorer (und auch diese Bezeichnung sind eher nachträglicher und theoretischer Natur) sahen sich gewiss nicht als Einheit oder "Nation" und kannten dieses Konzept nicht.
(Ich möchte übrigens gar nicht wissen, wie damals ein gewöhnlicher im aiolischen Gebiet lebender Mensch, einen Reisenden aus dem dorischen so betitelte und wie "verbunden" die sich so fühlten ...)
Christ86 hat geschrieben:Welcher dieser Staaten besteht noch oder lebt heute in Frieden? Keiner! Jene, die überhaupt noch bestehen, fordern die Trennung (UK, E) oder haben sich bereits blutig getrennt (YU).
Einmal abgesehen davon, dass die gegenwärtige Existenz oder das zeitgeistige Empfinden und die dazugehörige "Bewertung" nichts über die Qualität einer Sache aussagt und diese Argumentation bzgl. des Friedens gerade auch von EU-Befürwortern angewendet wird ("Durch die polit. europäische Einigung und die Abschwächung oder gänzliche Auflösung des Nationengedankens leben wir jetzt in Frieden." - 'Durfe ich alles schon lesen und ich halte davon auch nicht sonderlich viel ...), kamen derartige Konflikte und Separationsbestrebungen tatsächlich erst durch einem bewussten Nationsbegriff zustande. Die Sache wird zur Lösung für die Probleme, die sie selbst geschaffen hat. - Außerdem ändert das nichts an der Tatsache, dass "supranationale" Staatsgebilde lange stabil bestehen konnten.