Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

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Sempre
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Dass seit einigen Jahren die falsche Deutung der Religionsfreiheit die Herrschaft übernimmt, ist seehr schade, aber nicht zwangsläufig. Man hätte es auch können anders machen.
Meinst du? Aber das Anbringen von Symbolen nur einer Religionsgemeinschaft in öffentlichen Gebäuden ist doch eine klare Bevorzugung. Das ist wie Werbung für eine bestimmte Firma, und Konkurrenzfirmen sind ausgeschlossen. Dass das nicht in Ordnung ist, ist doch völlig klar. :achselzuck:
Sehe ich auch so. Religionsfreiheit bedeutet auch gemäß Dignitatis Humanae, dass der Staat die Religionen in der Öffentlichkeit nicht zu behindern hat. Sie haben gleiches Recht vor dem Staat. Der Vatikan hat dementsprechend einige Länder zu Verfassungsänderungen gedrängt. In Italien hat er vor 25 Jahren dafür gesorgt, dass die katholischen Staatsreligion aus der Verfassung gestrichen wird.

Dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte kann man m.E. von der Warte des 2. Vatikanischen Konzils aus keinen Vorwurf machen. Er ist die Instanz, die die Sache laut Dignitatis Humanae zu beurteilen hat. Er ist zuständig, über die Erfordernisse der öffentlichen Ordnung zu befinden. Und Gleichbehandlung wird heute als erforderlich angesehen.


Welch eine Herabwürdigung, dass man das Kruzifix als kulturelles Symbol verteidigt. Auch das geht auf die Kappe des Vatikan. Laut dem Konkordat ist der Katholizismus Teil des historischen Erbes des italienischen Volkes. Die italienische Bischofskonferenz verteidigt dementsprechend ebenfalls das Kruzifix als ein kulturelles Symbol. So sieht es heute aus: die Hirten der Kirche Gottes verteidigen das Kruzifix als kulturelles Symbol einer Nation.

Nun will der Vatikan laut "Focus" alle Christen ermuntern, sich gegen dieses Gerichtsurteil zu wehren. Was soll man denn jetzt bitteschön argumentieren?

Das Urteil kommt jedenfalls gerade Recht zu den Disputationen mit den Piusbrüdern, wo es auch um die Religionsfreiheit geht.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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cantus planus
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von cantus planus »

Kurz auf diesen hervorragenden Beitrag geantwortet: Um Folklore zu verteidigen, müssen wir nicht aufstehen und protestieren. Das Kreuz sei uns Leben! Wo das angefochten wird, ist Widerrede angebracht. Doch das Erstere ist ein Symptom für längst verpasstes Letzteres. Da kann ich meinem Vorredner nur beipflichten.
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Clemens
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Clemens »

Dann wollt Ihr also freiwillig dem modernen Verständnis von Religionsfreiheit zustimmen?
Das fände ich schade.

Wie gesagt: Religionsfreiheit bedeutete ursprünglich nicht, dass der Staat sich von allen religiösen Gemeinschaften gleichweit fernhalten soll, sondern nur, dass niemand wegen seiner Religion(slosigkeit) benachteiligt werden darf.
Deutschland hat sich im GG mit gutem Grund zur Verantwortung vor (dem christlich verstandenen) Gott, als der Grundlage unserer Kultur und Tradition bekannt.

Auch wenn inzwischen andere Religionen und Atheismen sehr stark geworden sind: das Christentum ist Leitkultur in Europa.
Die historisch gewachsene besondere Verbindung zwischen dem deutschen Staat und den großen Kirchen ist daher nicht verfassungswidrig. Solange kein Kind gezwungen wird, an einem Schulgottesdienst teilzunehmen oder wegen des Unglaubens seiner Eltern schlechter benotet wird, hat demnach auch keines einen Grund, sich zu beklagen.
Auch nicht darüber, dass andere das Kreuz im Klassenzimmer hängen sehen wollen.

Das heißt auch: die Bevorzugung der Großkirchen durch den Staat rechtfertigt nicht die Forderung nach Gleichbehandlung anderer Religionen.
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

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lifestylekatholik
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von lifestylekatholik »

Clemens hat geschrieben:Wie gesagt: Religionsfreiheit bedeutete ursprünglich nicht, dass der Staat sich von allen religiösen Gemeinschaften gleichweit fernhalten soll, sondern nur, dass niemand wegen seiner Religion(slosigkeit) benachteiligt werden darf.
Was meinst du denn mit »benachteiligt«? Benachteiligung und Bevorteilung sind doch immer relativ. Wenn ich A bevorzuge und ihm Sonderrechte einräume, setze ich damit B zurück. Wenn Religionsgemeinschaft A ihre Symbole in öffentlichen Gebäuden ausstellen darf, Religionsgemeinschaft B (und C und D ...) aber nicht, ist das eine Benachteiligung von B (und C und D ...). Da beißt doch die Maus keinen Faden ab.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Sempre
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Sempre »

Clemens hat geschrieben: Wie gesagt: Religionsfreiheit bedeutete ursprünglich nicht, dass der Staat sich von allen religiösen Gemeinschaften gleichweit fernhalten soll, sondern nur, dass niemand wegen seiner Religion(slosigkeit) benachteiligt werden darf.
Die Frage ist, wer entscheidet, ob Kruzifixe im Klassenzimmer nicht-christliche Schüler benachteiligen? Laut Dignitatis Humanae ist es Aufgabe des Staates, die öffentliche Ordnung zu wahren, und eine Religion ggf. in die Schranken zu weisen.

Genau das tut hier der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte.

Die Besatzer haben es damals den "Gründervätern der Bundesrepublik" überlassen, das anders zu sehen, als heute der Europäische Gerichtshof.

Beide haben laut Dignitatis Humanae Kompetenz für ihre jeweilige Entscheidung.

Gruß
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Epiklese
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Epiklese »

Sempre hat geschrieben: Das Urteil kommt jedenfalls gerade Recht zu den Disputationen mit den Piusbrüdern, wo es auch um die Religionsfreiheit geht.
Die Piusbrüder haben ja auch immer darauf hingewiesen, daß ihre Argumentation gegen die Religionsfreiheit keine Argumentation dafür ist, Menschen zur "Annahme" des Glaubens zu zwingen. Sie teilen also auch dasjenige Verständnis, das du (äh, Clemens) in deinem ersten Beitrag angesprochen hast. Nur haben sie schon frühzeitig gewarnt, daß die Folge der Religionsfreiheit seien wird, daß z.B. Kruzifixie aus den Klassen verschwinden werden, die Kirche gleichberechtigt neben den falschen Religionen und Sekten stehen wird und ggf. zusammen mit diesem aus dem öffentlichen Leben gedrängt wird.
Orabo spiritu, orabo et mente; psallam spiritu, psallam et mente.

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Clemens
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Clemens »

Benachteiligen heißt:
- Du kriegst keine Sozialwohnung usw., weil du Moslem bist.
- Du bist nicht wahlberechtigt, weil du Adventist bist.
- Dein katholisches oder atheistisches Kind muss an einem evangelischen Schulgottesdienst oder am Religionsunterricht teilnehmen, obwohl du das nicht willst.
- Du musst vor Gericht auf die Bibel schwören, obwohl du das ablehnst.

Benachteiligt in diesem ursprünglichen Sinne bist du nicht, wenn ...
- du als Evangelischer gerne an Mariä Himmelfahrt deinen Laden öffnen willst, obwohl es in einem katholischen Bundesland aber ein gesetzlicher Feiertag ist.
- du ertragen musst, dass in deinem Klassenzimmer ein Kreuz hängt, obwohl du Atheist bist.
- in einem staatlichen Kindergarten Fastenbrechen nicht genauso intensiv gefeiert wird, wie Weihnachten.
- deine Freikirche keinen Staatskirchenvertrag mit der Bundesrepublik abschließen oder übers Finanzamt Mitgliedsbeiträge einziehen darf.

Aber das ist heutzutage immer weniger Politikern und Journalisten vermittelbar.
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Christiane
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Christiane »

@Clemens: :daumen-rauf: :klatsch:
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Sempre
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Sempre »

Clemens hat geschrieben:Benachteiligen heißt:
...
Aber das ist heutzutage immer weniger Politikern und Journalisten vermittelbar.
So ist es. Und es ist so mit gutem Grund. Denn wer bestimmt denn, was Benachteiligen heißt? Dein einziges Argument ist: früher hat man das aber anders gesehen. Die Antwort der Opponenten wird lauten: dann heul doch! :heul:

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lifestylekatholik
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von lifestylekatholik »

Clemens hat geschrieben:- Dein katholisches oder atheistisches Kind muss an einem evangelischen Schulgottesdienst oder am Religionsunterricht teilnehmen, obwohl du das nicht willst.
- Du musst vor Gericht auf die Bibel schwören, obwohl du das ablehnst.
Wo ist der prinzipielle Unterschied zu:
- Du musst jeden Tag stundenlang das Propagandaplakat der Zeugen Jehowas anstarren, obwohl du das ablehnst?

Das ist doch das Kreuz: Werbung, Propaganda, Infiltration und Indoktrination der jungen und unverbogenen Kinderseele durch den reaktionären, geistknechtenden, machtgeilen Kirchenapparat alter, vertrockneter Männer.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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holzi
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von holzi »

Clemens hat geschrieben:- deine Freikirche keinen Staatskirchenvertrag mit der Bundesrepublik abschließen oder übers Finanzamt Mitgliedsbeiträge einziehen darf.
Körperschaften öffentlichen Rechts - dazu zählen ja auch etliche Freikirchen (mir fällt spontan zu allererst der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden ein, der ist KdöR), wenn sie sich entsprechend organisieren - dürften das sehr wohl mit dem Staat aushandeln, tun es aber aus ihrem Selbstverständnis als Freikirche heraus nicht!

civilisation
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von civilisation »

Übrigens: So reagiert Österreich auf das EMGR-Urteil:

Breite Front für Kreuze in der Schule

http://diepresse.com/home/bildung/schul ... e/index.do

daraus:
Wien(red.) Schlichtweg nicht akzeptabel“ ist das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EMGR), wonach Kreuze in den Klassenzimmern die Religionsfreiheit verletzen würden, für Kardinal Christoph Schönborn. Das Kreuz sei das Sinnbild der christlichen Wurzeln Europas. Dem schlossen sich fast alle politischen Parteien an. Einzig die Grünen begrüßten den – vorerst auf Italien gemünzten – Spruch: Man trete für die Trennung von Staat und Kirche ein, daher brauche es keine religiösen Symbole in der Schule, so Abgeordneter Harald Walser.

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Bernado
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Bernado »

Das neueste Urteil dieser von keiner demokratischen Institution wirklich legitimierten Gerichte (das gilt in meinen Augen sowohl für den EUGh als auch für das Menschenrechtsgericht des Europarates) unterstreicht die beunruhigende Tendenz, die nationalen Verfassungen unter Berufung auf sehr nebulöse und ebenfalls nie demokratisch legitimierte Rechtsfiguren auszuhebeln.

Es gibt in europa nun mal verschiedene Gestaltungen des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat - strikte Trennung und Laizismus in Frankreich, konkordatsgestützte Kooperation in Deutschland. Da steht zunächst gar nicht die Frage, was "besser" oder "schlechter" ist, sondern was die jeweilige demokratische und legitime Verfassungs- und Rechtsordnung (am besten natürlich mit Zustimmung des Staatsvolkes) vorsieht. Und genau da melden sich die Supergerichte immer öpfter mit einem "sch*ßegal" - wir diktieren euch hier eine Einheitsverfassung.

Und die folgt merkwürdigerweise immer den Prinzipien des idiotischsten Progressismus.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Christ86
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Christ86 »

Italiens Protestanten haben sich jetzt auch geäussert, und gehen hart mit gewissen Ansichten ins Gericht:
Reformierte Nachrichten hat geschrieben:Italiens Evangelische zufrieden mit Kruzifix-Verbot

WELT

Während das offizielle Rom den Entscheid des Europäischen Gerichtshofs für
Menschenrechte vom Dienstag zum Kruzifix-Verbot in italienischen
Schulzimmern anfrechten will, jubeln die evangelischen Christen Italiens.
Domenico Maselli, Präsident der FCEI, der Vereinigung Evangelischer
Christen Italiens, begrüsst das Urteil, da es der Religionsfreiheit diene.


RNA/nev

Der italienische Kruzifix-Streit war von der finnischstämmigen Italienerin
Soile Lautsi ausgelöst worden, die im Jahr 22 gegen das Kruzifix im
Schulzimmer ihrer Kinder protestiert hatte. Domenico Maselli von der FCEI
ist zufrieden mit dem Gerichtsentscheid. Wer darin die Negierung der
christlichen Wurzeln Europas sehe, verkenne das grosse Verdienst des
Christentums, allen Menschen die Türen zur Freiheit geöffnet zu haben.

Die Moderatorin der Waldenserkirche, Maria Bonafede, hat erklärt: «Dieser
Gerichtsentscheid wahrt die Rechte aller: jener, die glauben, jener, die
anders glauben, und jener, die nicht glauben.


Noch entschiedener drückt sich die Baptistenpräsidentin Italiens, Anna
Maffei, aus:
Den gekreuzigten Christus wie ein nationales Symbol zu
verteidigen bedeute, den christlichen Glauben zu verdrehen.
Und Holger
Milkau, Dekan der italienischen Lutheraner, sagte, der öffentliche Raum sei
nicht der Ort, um Anmassungen auszudrücken
. Laut dem Waldenserprofessor
Paolo Ricca ist der Gerichtsentscheid richtig: Im multireligiösen Umfeld
müsste ein Kruzifix-Verbot ausser in Schulräumen auch in öffentlichen
Verwaltungsbüros und Gerichten durchgesetzt werden.
http://www.ref.ch
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Niels
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Niels »

"Straßburger Kruzifix-Urteil entwickelt sich zum Bumerang-Effekt": http://www.kath.net/detail.php?id=24447
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Christ86
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Christ86 »

Niels hat geschrieben:"Straßburger Kruzifix-Urteil entwickelt sich zum Bumerang-Effekt": http://www.kath.net/detail.php?id=24447
Daraus
«Ganz Italien schart sich um das Kruzifix», übertitelte die Tageszeitung «Il Tempo» einen doppelseitigen Beitrag über den Stand der Dinge.
Und dabei kommt es auch zu merkwürdigen Szenen.

So ließ San Remos Bürgermeister Maurizio Zoccarato aus Protest ein zwei Meter hohes Kreuz vor dem Rathaus aufstellen. Zudem ordnete er in allen kommunalen Schulen Kontrollgänge an, um dort das Kruzifix aufzuhängen, wo etwa eines fehlen sollte. Auch die Gemeinde Sassuolo bei Modena und der Provinzrat von Trapani orderten laut einem Bericht der Tageszeitung «Avvenire» größere Kreuz-Kontingente. Noch schärfer reagierte Bürgermeister Riccardo Roman im norditalienischen Galzignano Terme: Von jetzt an wird dort in zweiwöchigem Abstand überprüft, ob in allen öffentlichen Gebäuden ein Kreuz hängt - wenn nicht, drohen 5 Euro Bußgeld.
:kugel: :D :freude: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Seltsam, dass die italienischen Protestanten so ganz anders reagieren, siehe oben... :achselzuck:
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Marion
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Marion »

Christ86 hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:"Straßburger Kruzifix-Urteil entwickelt sich zum Bumerang-Effekt": http://www.kath.net/detail.php?id=24447
Daraus
...Bürgermeister Riccardo Roman im norditalienischen Galzignano Terme: Von jetzt an wird dort in zweiwöchigem Abstand überprüft, ob in allen öffentlichen Gebäuden ein Kreuz hängt - wenn nicht, drohen 5 Euro Bußgeld.
:kugel: :D :freude: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Seltsam, dass die italienischen Protestanten so ganz anders reagieren, siehe oben... :achselzuck:
Das ist echt klasse!
Wir haben schon noch ein paar mutige Jungs die auf der rechten Seite stehen :)
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civilisation
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von civilisation »

Im lombardischen Busto Arsizio beschränkt sich die Kommune noch darauf, die EU-Flaggen an den Amtsgebäuden auf Halbmast zu setzen.
Warum muß die "EU-Flagge" überhaupt gesetzt werden? - Überhaupt nicht mehr setzen wäre noch besser. - Keine Chance einem Molloch.

Quelle des Zitats: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 74,.html

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Christ86
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Christ86 »

civilisation hat geschrieben:
Im lombardischen Busto Arsizio beschränkt sich die Kommune noch darauf, die EU-Flaggen an den Amtsgebäuden auf Halbmast zu setzen.
Warum muß die "EU-Flagge" überhaupt gesetzt werden? - Überhaupt nicht mehr setzen wäre noch besser. - Keine Chance einem Molloch.

Quelle des Zitats: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 74,.html
Und aus diesem Artikel
Entsprechend gering waren die Erfolgsaussichten für die Kreuzkritiker bisher. Zu ihnen gehört der Richter Luigi Tosti. Er wollte es nicht hinnehmen, dass er bei der Arbeit das Kreuz im Rücken hatte - und weigerte sich, Sitzungen durchzuführen, solange das katholische Symbol an der Wand hing.

Im Jahr 25 verurteilte ihn ein Gericht zu sieben Monaten Haft auf Bewährung wegen "Unterbrechung einer öffentlichen Dienstleistung" und suspendierte ihn ein Jahr vom Dienst.
Erst im Jahr 29 sprach der Kassationsgerichtshof ihn frei. Die Rechtsgrundlage für Kreuze in den Gerichtssälen - eine Anordnung des Justizministers von 1926, aus der Mussolini-Zeit also - sei schlicht illegal, befand das Gericht. Die Kreuze in den Gerichtssälen Italiens hängen weiterhin an ihrem Platz.
:kugel: :klatsch: :klatsch: :klatsch: Die Italiener werden mir immer sympathischer :)
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Christiane
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Christiane »

Christ86 hat geschrieben:
Seltsam, dass die italienischen Protestanten so ganz anders reagieren, siehe oben... :achselzuck:
Das Kruzifix ist eben auch speziell katholisch und früher bezeichnete man katholischerseits die Protestanten nicht ohne Grund als Feinde des wahren Glaubens. Mich wundert die Reaktion nicht.
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Epiklese
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Epiklese »

Christiane hat geschrieben:früher bezeichnete man katholischerseits die Protestanten nicht ohne Grund als Feinde des wahren Glaubens
Früher war aber wirklich alles besser! Bild ;)
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Edi
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Edi »

Gewisse prot. Richtungen mögen kein Kruzifx, an dem Jesus hängt und haben daher nur ein Kreuz ohne den Corpus. Sie sind der Meinung man habe ja den Sieg mit Jesus und daher sehen das Kreuz ohne den dranhängenden Herrn als Symbol des Sieges und der Auferstehung an.

Als ob es einen einzigen Christen gäbe, der nicht auch oft genug noch, den gekreuzigten Herrn benötigte.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Christiane
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Christiane »

Epiklese hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:früher bezeichnete man katholischerseits die Protestanten nicht ohne Grund als Feinde des wahren Glaubens
Früher war aber wirklich alles besser! Bild ;)
:breitgrins: :P
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Linus
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Linus »

Edi hat geschrieben:Gewisse prot. Richtungen mögen kein Kruzifx, an dem Jesus hängt und haben daher nur ein Kreuz ohne den Corpus. Sie sind der Meinung man habe ja den Sieg mit Jesus und daher sehen das Kreuz ohne den dranhängenden Herrn als Symbol des Sieges und der Auferstehung an.

Als ob es einen einzigen Christen gäbe, der nicht auch oft genug noch, den gekreuzigten Herrn benötigte.
manche haben garkein Kreuz mehr.

Dafür'nen Kelch - die Böhmischen Brüder etwa
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Peregrin
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Peregrin »

Über die EMRK kann man das Kreuz machen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Peregrin
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Peregrin »

HeGe hat geschrieben: Der Artikel ist übrigens schon in seiner Überschrift falsch. :patsch:

Der EGMR ist eine Einrichtung aufgrund der Europäischen Menschenrechtskonvention, wie der Europarat, und hat mit der EU oder den EG nichts zu tun.
Naja, mit dem Vertrag von Lissabon will die ja auch die EU als Institution der EMRK beitreten, isofern ist "gar nichts zu tun" vielleicht ein bißchen irreführend.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Ewald Mrnka
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Ewald Mrnka »

Islam als Bereicherung:

http://www.kreuz.net/article.1146.html

Was ist dem noch hinzuzufügen?!
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Nassos
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Nassos »

Yoga?
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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cantus planus
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von cantus planus »

:kugel: :kugel: :kugel:
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Lioba
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Lioba »

Interessant ist die islamische Reaktion im Kreuzstreit- wahrscheinlich riecht der Scheich den Braten und will sich nicht als Multi-Kulti-Alibi vor den Karren der Liberalen und Atheisten spannen lassen, um nachher der Buhmann für den Volkszorn zu sein. Intelligenter als die evangelische Fraktion. Denen ist wohl die interkonfessionelle Konfrontation noch zu wichtig als dass sie die aktuelle Gefahr recht erkennen können.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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Ewald Mrnka
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Ewald Mrnka »

Lioba hat geschrieben:Interessant ist die islamische Reaktion im Kreuzstreit- wahrscheinlich riecht der Scheich den Braten und will sich nicht als Multi-Kulti-Alibi vor den Karren der Liberalen und Atheisten spannen lassen, um nachher der Buhmann für den Volkszorn zu sein. Intelligenter als die evangelische Fraktion. Denen ist wohl die interkonfessionelle Konfrontation noch zu wichtig als dass sie die aktuelle Gefahr recht erkennen können.
Ich habe mit dem Mann gesprochen, er ist gebildet, moderat, vernünftig und hat gesunde Ansichten.

Dr. Yavuz Özoguz steht mir näher als Modernisten, Liberale & Sozen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Miserere Nobis Domine
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Re: Neues von der gendergerechten Multikulti-Gesellschaft

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Naja, die Özoguz-Brüder... intelligent sind sie ja. Aber leider in einigen Dingen zu undifferenziert.

Ich kann auch ehrlich gesagt nicht verstehen, was die beiden am Khomeinismus so toll finden. Also mir wäre das zu traurig, so ein Leidens- und Schmerzkult. Ich hab es da mehr mit dem Auferstandenen...

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