Erziehungsstile

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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ich glaube, wir verstehen uns ganz prima. Er hat mich auf jeden Fall noch nicht zum Wechseln aufgefordert. :mrgreen:
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Okay, ich kenn deinen Beichtvaterzwar nicht, würde jedoch wenn es um Gewaltprävention in der Kindererziehung geht, eher einen Arzt für Entwicklungspädiatrie aufsuchen, als einen Priester. "Jesu Blut macht jeden Schaden gut" ist zwat tröstlich, aber bringt einem in der Erziehung nicht wirlich weiter. Gewissenserforschung, wieso weshalb warum man in gewissen Situationen sein Kind schlägt ist durchaus angebracht. Auf der anderen Seite sollte man auch etwas über die kindliche Entwicklung und über kindliche Verhaltensauffälligkeiten Bescheid wissen, um solche Situationen zu knacken und auch um dem Kind zu helfen. Denn ein Kind, dass sich so verhält, dass die Eltern nur noch körperliche Gewalt als Rettung sehen, braucht dringend Hilfe. Der Weg vom Klapps auf dem Popo zu richtigen Verkloppen ist nicht mehr weiter. Mit jedem Klapps sinkt die Hemmschwelle.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Nueva hat geschrieben:Mit jedem Klapps sinkt die Hemmschwelle.
Liebe Nueva, ich weiß zwar nicht, wo Du Deine Weisheiten her hast, aber ich kann das nicht teilen. Und ich weiß mich da auch mit Experten im Einklang. Natürlich gibt es eine Grenze - es gibt immer eine Grenze. Und die sollte nie überschritten werden. Ich hoffe nicht, dass Du mich so verstanden hast, als würde ich Züchtigung als Erziehungsmittel propagieren.
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Peti
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Beitrag von Peti »

Welche Experten? Aber schreib jetzt nicht über Bücher, die du garnicht gelesen hast.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Doch, es tut mir leid, aber so habe ich dich verstanden. Und wenn das so nicht teilen kannst, dann tut es mir leid für dich, weil du dann nicht siehst, wie schnell Gewalt, auch in der Familie eskalieren kann.
Von welch seltsamen Experten redest du denn da? Was sind das denn für seltsame Typen? Gewalt führt immer zu Gegengewalt, auch in der Erziehung und das manchmal nach Jahren.
Ja, die Grenzen, welche Grenze zeigt denn ein Erwachsener, der ein Kind mit einem Klapps züchtigt? Welche Grenze und welcher Wert wird dem Kind dadurch vermittelt?
Es ist ja wohl einleuchtend, dass wenn einmal, ein Kind duch Klappse eingeschüchtert ist, das bei der nächsten Gelegenheit wieder gemacht wird, nach dem Motto" Die braucht nur ein paar auf den Hintern, dass sie pariert!" Kinder lassen sich sowas eine zeitlang gefallen, aber wenn sie älter werden, dann funktioniert das mit dem Klapps halt nicht mehr. Bestenfalls wollen die Kinder dann nichts mehr mit ihren Eltern zu tun haben und schlechtestenfalls..
Ein Klapps schadet nicht, diesen Ansatz halte ich für sehr bedenklich in der christl. Erziehung, . Auf der einen Seite wird die Nachfolge Christi und die Liebe Gottes gepredigt und auf der anderern Seite sieht man den einzigen Ausweg mit einem störrischen Kind zurecht zukommen, indem man es haut. Es gibt durchaus andere Methoden, um solche Situationen gewaltfrei zu lösen.
Meine Weisheiten nehme ich aus 17jahrelanger Erfahrung im Gespräch mit Eltern, die Schwierigkeiten mit ihrem Nachwuchs haben.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Du bist nicht zufällig Manager der sog. Punkband "Die Ärzte"?

Also, Prügelstrafe nein - es kann passieren, dass einem "die Hand ausrutscht". Ein Klapps ist ein Klapps und nicht tut nicht weh. Ein Klapps kann auch freundschaftlich verabreicht werden.
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Du hast ja Ansichten. Ein Klapps tut nicht weh :nein: Das sehen Kinder aber anders.
die hans sollte eben grad nicht ausrutschen. Soviel Selbstbeherrschung sollte ein Erwachsener schon haben. Wenn nicht, sollte er sich mal ganz genau überlegen, weshalb sowas passiert.
wie kommst du denn darauf, ich wäre Manager einer Punkband? 8)

Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

Gerhard hat geschrieben:Du bist nicht zufällig Manager der sog. Punkband "Die Ärzte"?

Also, Prügelstrafe nein - es kann passieren, dass einem "die Hand ausrutscht". Ein Klapps ist ein Klapps und nicht tut nicht weh. Ein Klapps kann auch freundschaftlich verabreicht werden.
Wenn einem Erwachsenen die Hand bei einem Kind ausrutscht, dann hat der Erwachsene sich nicht in der Gewalt - er lässt sich am Kind aus.
Das würde er niemals einem Erwachesenen gegenüber zulassen, außer er ist schon so tief gesunken, daß ihm auch da einiges "ausrutscht".
Ich habe mir als Mutter, solange meine Kinder noch nicht Erwachsen waren, immer versucht vor Augen zu führen, ob ich mich denn auch so einem Erwachsenen gegenüber verhalten würde, oder ob ich hier etwas mir erlaube bzw. herausnehme.
Z.B. finde ich es furchtbar, in Gegenwart von Kindern, über sie zu sprechen, in der dritten Person. Das ist einfach nur peinlich - für alle.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Aletheia hat geschrieben:Wenn einem Erwachsenen die Hand bei einem Kind ausrutscht, dann hat der Erwachsene sich nicht in der Gewalt - er lässt sich am Kind aus.
Aleth, "er lässt sich am Kind aus" klingt für mich nach Vorsatz. Ich habe schon vorher geschrieben, dass es Grenzen geben muss, die nicht überschritten werden dürfen. Dies gilt auch in diesem Fall.

@Nueva: "Gewalt erzeugt Gegengewalt."
Zuletzt geändert von Gerhard am Mittwoch 19. November 2008, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Nueva hat geschrieben:Für was dein Beichtvater alles herhalten muss ;)
Sehe ich auch so.
Ein Beichtvater ist schließlich kein Therapeut.
Er kann allerdings auch geistlicher Begleiter sein, ob er da aber ins Familienleben auf so eine Art "rein zu fuschen" hat? :hmm:

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ist ein Pfarrer nicht ein Seelsorger?
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Albert
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Beitrag von Albert »

Gerhard hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Wenn einem Erwachsenen die Hand bei einem Kind ausrutscht, dann hat der Erwachsene sich nicht in der Gewalt - er lässt sich am Kind aus.
Aleth, "er lässt sich am Kind aus" klingt für mich nach Vorsatz. Ich habe schon vorher geschrieben, dass es Grenzen geben muss, die nicht überschritten werden dürfen. Dies gilt auch in diesem Fall.

@Nueva: "Gewalt erzeugt Gegengewalt."
Das halte ich in diesem Fall für Unsinn.

ZUr Liebe gehört eine gewisse Strenge.

Wo man mit dem Selbstverwirklichungswahn hinkommt, sieht man an den Folgen der dekadente Gesellschaft.

Grüße,
Albert

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Peti
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Beitrag von Peti »

Gerhard hat geschrieben:Du bist nicht zufällig Manager der sog. Punkband "Die Ärzte"?

Also, Prügelstrafe nein - es kann passieren, dass einem "die Hand ausrutscht". Ein Klapps ist ein Klapps und nicht tut nicht weh. Ein Klapps kann auch freundschaftlich verabreicht werden.
Ich glaube, Nueva versteht als überzeugte Christin und Mutter von 8 Kindern schon etwas von Erziehung. Bei ihr kannst du dir Rat holen.

Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

Gerhard hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Wenn einem Erwachsenen die Hand bei einem Kind ausrutscht, dann hat der Erwachsene sich nicht in der Gewalt - er lässt sich am Kind aus.
Aleth, "er lässt sich am Kind aus" klingt für mich nach Vorsatz. Ich habe schon vorher geschrieben, dass es Grenzen geben muss, die nicht überschritten werden dürfen. Dies gilt auch in diesem Fall.

@Nueva: "Gewalt erzeugt Gegengewalt."
Natürlich muß es Grenzen geben - für den Erwachsenen. Wie soll er denn Grenzen dem Kind setzen, wenn er bei sich selbst nicht auch Grenzen setzen kann.
Wenn du sagst - da rutscht dir die Hand aus - dann ist das für mich ein Sich-Gehen-Lassen. Aber das ist doch kein Vorsatz oder Absicht. Das wäre dann ja gar nicht gut. Und ich denke schon, das muß nicht sein. Schließlich lässt du dich von einem Kind zu diesem Verhalten verleiten. Wieso denn?
Wenn du das nicht als Fehlverhalten siehst, dann verstehe ich nicht deine Erziehung. Wäre es ein Jugendlicher, bei dem dir die Hand ausrutscht, so erzeugt das inneren Groll und Wut. Und das kann er dann ebenfalls bei jemanden ausleben, ohne daß du das weisst.

Respekt erzeugt Respekt.

Ich wünsche mir einen höflichen Umgang zwischen Eltern und Kinder, jedenfalls haben wir das so in unserer Familie gehalten. Und wir haben uns auch schon mal entschuldigt bei unseren Kindern, wenn wir Fehler gemacht haben. Was wir von anderen erwarten, das halten wir doch auch selbst so.

**Samthandschuhe an: ich will dich mit meinen Äußerungen nicht beleidigen oder verletzen - aber ich wünsche mir schon, daß du das sensibler betrachtest. ** Samthandschuhe aus. :)

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Albert hat geschrieben:
Gerhard hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Wenn einem Erwachsenen die Hand bei einem Kind ausrutscht, dann hat der Erwachsene sich nicht in der Gewalt - er lässt sich am Kind aus.
Aleth, "er lässt sich am Kind aus" klingt für mich nach Vorsatz. Ich habe schon vorher geschrieben, dass es Grenzen geben muss, die nicht überschritten werden dürfen. Dies gilt auch in diesem Fall.

@Nueva: "Gewalt erzeugt Gegengewalt."
Das halte ich in diesem Fall für Unsinn.

ZUr Liebe gehört eine gewisse Strenge.

Wo man mit dem Selbstverwirklichungswahn hinkommt, sieht man an den Folgen der dekadente Gesellschaft.

Grüße,
Albert

Ach so, das ist Unsinn, wie erklärst du dir dann, dass Kinder aus gewalttäitgem Elternhaus, auch gewalttätig werden?

Selbstverwirlichungswahn? Wo hab ich über sowas geschreiben? :nein:
Wenn die Strenge so aussieht, dass der Erwachsene seine Macht über Kinder ausspielen darf und ihnen auch mal eine Ohrfeige verpaßen darf - nee danke :nein:
Zur Erziehung gehört vor allem Liebe, Liebe, Liebe, gewürzt mit einer Prise Strenge, Konsequenz und ganz viel Humor (gottvertrauen voraussgestzt).

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Und warum werden Kinder aus gewalttätigem Elternhaus friedfertig? Liebe Nueva, das ist kein Maßstab.

Liebe beinhaltet ein gesundes Maß an Strenge. Wenn ich meinen Kindern die volle Freiheit lasse, ist das nicht immer zum Wohle des Ganzen.
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regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Nueva hat geschrieben::
Zur Erziehung gehört vor allem Liebe, Liebe, Liebe, gewürzt mit einer Prise Strenge, Konsequenz und ganz viel Humor (gottvertrauen voraussgestzt).
darf ich noch eins oben drauf setzen, was ich auch wichtig finde,

es gehört vor allem dazu sein Kind ernst zu nehmen, es dort abzuholen wo es grade steht. und nicht immer alles über seinen Kopf hinweg zu entscheiden und zu machen.

(das heisst aber auch nicht, dass ich mir von den Kindern auf dem Kopf rumtanzen lasse)

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

regina 32 hat geschrieben:es dort abzuholen wo es grade steht.
:jump:
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Ganz einfach: Aus Angst!

Was verstehst du unter der vollen Freiheit?
Fürchtest du die Freiheit?

Auch Kinder können den Umgang mit ihrer Freiheit lernen, und werden sich dadurch ihrer Grenzen bewußt.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

regina 32 hat geschrieben:
Nueva hat geschrieben::
Zur Erziehung gehört vor allem Liebe, Liebe, Liebe, gewürzt mit einer Prise Strenge, Konsequenz und ganz viel Humor (gottvertrauen voraussgestzt).
darf ich noch eins oben drauf setzen, was ich auch wichtig finde,

es gehört vor allem dazu sein Kind ernst zu nehmen, es dort abzuholen wo es grade steht. und nicht immer alles über seinen Kopf hinweg zu entscheiden und zu machen.

(das heisst aber auch nicht, dass ich mir von den Kindern auf dem Kopf rumtanzen lasse)
Ja, das sowieso.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Nueva hat geschrieben:Ganz einfach: Aus Angst!
Angst ist ein schlechter Ratgeber.

"Tue was Du fürchtest" ("Zauberer von Oz")
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Du zitierst einen Zauberer? :shock:
Da hab ich was aktuellers als den alten Oz

http://www.katholisch.de/25590.html


der Linkr führt einige Eklärungen an, weshalb zugeschlagen wird und zeigt Ansätze aus so einem Dilemma rauskommen. Um eines klarzustellen: Ich unterstelle dir keine Gewaltbereitschaft und er ist auch nicht als Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen.
Alles klar?

Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

regina 32 hat geschrieben:
Nueva hat geschrieben::
Zur Erziehung gehört vor allem Liebe, Liebe, Liebe, gewürzt mit einer Prise Strenge, Konsequenz und ganz viel Humor (gottvertrauen voraussgestzt).
darf ich noch eins oben drauf setzen, was ich auch wichtig finde,

es gehört vor allem dazu sein Kind ernst zu nehmen, es dort abzuholen wo es grade steht. und nicht immer alles über seinen Kopf hinweg zu entscheiden und zu machen.

(das heisst aber auch nicht, dass ich mir von den Kindern auf dem Kopf rumtanzen lasse)
Schön. Und wenn das geschieht, das Ernst nehmen, dann tanzt auch kein Kind auf dem Kopf herum :) Kinder sind nämlich auch sehr verständnisvoll und lieben die Eltern.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Nueva hat geschrieben:Du zitierst einen Zauberer? :shock:
Da hab ich was aktuellers als den alten Oz
Ich zitiere eine Stelle, aus einem Kinderbuch über ein Mädchen, das in seine Heimat zurück möchte. Der Zauberer ist in diesem Buch ein Schwindler, der auch ganz unprätentiös zugibt, ein schlechter Zauberer zu sein, und dem Mädchen hinterher hilft an seine eigenen Kräfte zu glauben.

Im Übrigen wird dieses Zitat auch einem anderen Mann zugeschrieben (Ralph Waldo Emerson).

Aber ich möchte nicht altklug wirken. :kiss:
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Melody
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Re: Erziehungsstile

Beitrag von Melody »

Vielleicht passt meine Antwort am ehesten noch hier mit hinein, aber definitiv nicht in den Thread Religionsunterricht... :)

Betreff: "Religionsunterricht"?
taddeo hat geschrieben:Sobald ein Kind sich artikulieren kann, fängt es - von Tag zu Tag mehr und intensiver - an, sich seinen Eltern zu widersetzen und will gerade NICHT den Eltern gefallen, sondern seinen eigenen Kopf durchsetzen. Die ganze kindliche Entwicklung ist ein einzige Sich-Distanzieren von den Eltern.
:hae?:

:achselzuck:

Nein, definitiv nein.
Das kannst Du nicht verallgemeinern.
Mir stand immer das Gebot des Herrn vor Augen.
Für meine Eltern war ich zwar nicht brav genug, aber das liegt an etwas anderem.

Ich wollte jedenfalls IMMER, dass meine Mama sich freut... :(
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Re: Erziehungsstile

Beitrag von taddeo »

Ob Deine Mama das auch so gesehen hat? :pfeif:

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Re: Erziehungsstile

Beitrag von Melody »

Ich sagte ja schon, dass meine Eltern es wahrscheinlich etwas anders sahen, lag daran, dass sie auch ungewöhnlich hohe Anforderungen hatten bzw. die ganze Situation bei mir zu Hause etwas anders war.

Aber z. B. welches Kind bringt wohl die Süßigkeiten, die andere zu ihrem Geburtstag in der Grundschule verteilen, von sich aus erstmal mit nach Hause und fragt die Mama, ob sie vielleicht was haben möchte?! Ich hab das getan.

Deshalb gefällt mir Deine Verallgemeinerung nicht.
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Re: Erziehungsstile

Beitrag von cantus planus »

Fakten haben es so an sich, dass es ihnen meistens egal ist, ob sie uns gefallen oder nicht...

Was Taddeo beschreibt, ist klar nachgewiesen und entwicklungspsychologisch betrachtet eine Notwendigkeit. Die zunehmende Eigenständigkeit des Kindes führt laufend zu Konflikten mit der Behüterrolle der Eltern. Das muss man nicht dramatisieren, weil es gewöhnlich normal und notwendig ist. Extremfälle wie Überbehütung und Einzelkindsyndom sind da schwieriger und ein echtes Problem.

Wenn der Elternwille und das Streben des Kindes nach Eigenständigkeit nie in Konflikt gerieten, stimmt irgendetwas nicht.

Darüberhinaus darf man nicht vergessen, was Eltern nicht gerne zugeben: in jedem Versuch, ein Kind zu erziehen, schwingt immer auch eine gewisse Portion Egoismus des Erziehers mit.
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Re: Erziehungsstile

Beitrag von taddeo »

Meiner Meinung nach ist der schwierigste Lernprozeß, den man als Eltern durchmachen muß, derjenige hin zu der Erkenntnis, daß der ganze Weg eines Kindes von der Geburt an ein Weg weg von den Eltern ist. Die ersten Monate schaut das noch ganz anders aus, aber spätestens wenn ein Kind zu Krabbeln beginnt, wird das überdeutlich. Damit das Kind freudestrahlend zu Mama oder Papa herkommen kann, muß es erst einmal wegkrabbeln oder -laufen dürfen.
Erziehen heißt, dem Kind die Freiheit zu diesem Weg weg von den Eltern zu geben, und ihm gleichzeitig zu vermitteln, daß es auf diesem Weg nie allein ist, sondern stets von den Eltern und von Gott begleitet wird. Man muß dem Kind Rüstzeug für den Weg mitgeben, aber man darf nicht den Weg für sein Kind gehen. Je mehr ein Kind das Gefühl hat, selbständig sein zu dürfen, desto leichter wird es ihm fallen, aus freien Stücken und mit Liebe an seinen Eltern zu hängen. Zumindest ist das meine Beobachtung bei meinen eigenen und vielen fremden Kindern.

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Re: Erziehungsstile

Beitrag von Melody »

cantus planus hat geschrieben:Wenn der Elternwille und das Streben des Kindes nach Eigenständigkeit nie in Konflikt gerieten, stimmt irgendetwas nicht.
Wenn das Kind weiß, dass ein derartiges Streben keinen Sinn macht, wenn es keinen Ärger haben möchte, dann kann es sich aber einfach in die Situation ergeben und sich damit arrangieren. AUCH um seinen Eltern zu gefallen. :achselzuck:
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Re: Erziehungsstile

Beitrag von taddeo »

Wenn sich ein Kind widerspruchslos in so eine Situation ergeben muß, stimmt was mit den Eltern nicht, nicht mit dem Kind.

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Re: Erziehungsstile

Beitrag von cantus planus »

Melody hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wenn der Elternwille und das Streben des Kindes nach Eigenständigkeit nie in Konflikt gerieten, stimmt irgendetwas nicht.
Wenn das Kind weiß, dass ein derartiges Streben keinen Sinn macht, wenn es keinen Ärger haben möchte, dann kann es sich aber einfach in die Situation ergeben und sich damit arrangieren. AUCH um seinen Eltern zu gefallen. :achselzuck:
Natürlich. Das Kind muss ja auch lernen, Kompromisse zu schließen oder den eigenen Willen unter Umständen auch einmal gar nicht durchsetzen zu können.

Aber wenn das ständig passierte, wäre das höchst gefährlich. Dann haben wir es nicht mehr mit Erziehung, sondern mit erfolgreicher Dressur zu tun.

Khalil Gibran hat das, was Taddeo schon sagte, sehr schön ausgedrückt:
Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.
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