Mutter Theresa von Kalkutta

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Robert Ketelhohn
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Mutter Theresa von Kalkutta

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Morgen wird Mutter Theresa von Kalkutta seliggesprochen. Natürlich war das heute auch Thema in unserm christlichem Haushalt. Und das kam so:

Unsre Larissa, inzwischen drei Jahre und fast zwei Monate alt, hatte die Ausgabe der Tagespost vom letzten Donnerstag beim Wickel. Auf der Titelseite ein großes Photo, das den Papst und Mutter Theresa zeigte.

Larissa (auf den Papst zeigend):   Wer ist das, Papa? (auf Mutter Theresa zeigend:)
                                                        Und das? Wer ist das?
Papa (auf den Papst zeigend):       Na, den kennst du doch!
Larissa:                                           Johannes Paul!
Papa:                                              Na, siehste! Richtig! (auf Mutter Theresa
                                                       zeigend:) Und das ist die sel. Mutter Theresa.
                                                       Weißt du, die … –
Larissa:                                           Das is Kasperle! Das is Kasperle!
Papa (gewaltsam das Lachen
unterdrückend, während Mamma
schon unter dem Tisch liegt):
        Ach Quatsch, Larissa, die Mutter Theresa war eine
                                                        Nonne, weißt du, die mit mit vielen andern Nonnen
                                                        in einem Kloster … –
Larissa:                                           Nein, das is Kasperle! Und Mamma is Krokodil!
(Mamma erstickt unter dem Tisch
vor Lachen.)

Papa:                                             Die haben im Kloster immer gebetet und die Messe
                                                       gefeiert, und sie haben sich in Indien um die Armen
                                                       und die Kranken gekümmert … –
Stimme unter dem Tisch:             Um die Kinder! (glucks)
Papa:                                              Ja, um die armen und kranken Inder … –
Larissa:                                          Papa is auch Krokodil!
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Raphael

Beitrag von Raphael »

Kindermund tut Wahrheit kund! :mrgreen:

GsJC
Raphael

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Herzlichste Grüße an Larissa-für die neue Bezeichnung von Klosterfrauen im allgemeinen und speziellen.

Gruß,
Elisabeth

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Die indischen Anteile,Musik,Tanz während der Seeligsprechung von Mutter Theresa haben mir am besten gefallen.So zart und doch so megastark,das schönste und ansprechenste an die menschl.Seele.
Gruß,
Elisabeth

ivanhoe
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Beitrag von ivanhoe »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Die indischen Anteile,Musik,Tanz während der Seeligsprechung von Mutter Theresa haben mir am besten gefallen.So zart und doch so megastark,das schönste und ansprechenste an die menschl.Seele.
Gruß,
Elisabeth
Wenn ich meine Meinung zu Deinem Beitrag und zum Tanz vor dem Altar in deutschen Kirchen schreibe, dann werde ich gesperrt, soll ich's riskieren? :mrgreen:

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Thema war nicht der Tanz vor deutschen Altären, sondern in Rom während der Seligsprechung der Mutter Teresa, ausgeführt von Inderinnen. Da der Vatikan das wohl eingeplant hat - sonst hätte es auch nicht stattgefunden - wärest Du päpstlicher als der Papst.

Was anderes sind die liturgischen Tänze bei uns. Ich persönlich kann damit rein gar nichts anfangen, ist auch nicht, wie ich meine, Teil unserer Kultur und erscheint mir darum auch gekünstelt, nicht "echt".

Wiederum was anders ist zb. afrikanische oder asiatische Liturgie. Dass die nicht 1:1 europäisch ist, halte ich für normal, sogar ausgesprochen katholisch (oder glaubst Du im Ernst die Liturgie der Christen der ersten 3 oder 4 Jahrhunderte wäre wie unsere gewesen?) Vernünftige Anpassung, Assimilierung dessen, was brauchbar ist (prüfet alles, behaltet das gute), ist "gesund".
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

ivanhoe
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Beitrag von ivanhoe »

Erich Dumfarth hat geschrieben:Was anderes sind die liturgischen Tänze bei uns.
genau das meine ich.
Erich Dumfarth hat geschrieben:Ich persönlich kann damit rein gar nichts anfangen, ist auch nicht, wie ich meine, Teil unserer Kultur und erscheint mir darum auch gekünstelt, nicht "echt".
das gleiche meine ich ja, nur ausdrücken würde ich das anders. Die Lust am tanzen in unseren Kirchen ist alles andere, als liturgische Elemente zu sehen... aber dafür würde man mich sperren. :wink:
Erich Dumfarth hat geschrieben:Wiederum was anders ist zb. afrikanische oder asiatische Liturgie.
korrekt.
Zuletzt geändert von ivanhoe am Sonntag 19. Oktober 2003, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das war eigentlich kein Tanz, sondern die Prozession mit den Reliquien von Mutter Theresa.
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ivanhoe
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Beitrag von ivanhoe »

Ketelhohn hat geschrieben:Das war eigentlich kein Tanz, sondern die Prozession mit den Reliquien von Mutter Theresa.
korrekt, aber das weibliche Geschlecht sieht überall Tanzen und... na ja, lassen wir's. :wink:

Petra
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Beitrag von Petra »

...Tanzen und.... Erzähl, erzähl, erzähl, biiiitteeee.

ivanhoe
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Beitrag von ivanhoe »

Petra hat geschrieben:...Tanzen und.... Erzähl, erzähl, erzähl, biiiitteeee.
Dein brennendes Verlangen nach virtuellen Abenteuer kann ich verstehen, aber leider nicht stillen. Obwohl mich die Versuchung packt und der Reiz der Verstimmung meine Sinne zum Schwingen bringen könnte, werde ich Dir dieses "Vergnügen" ersparen. ;)

Peter
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Beitrag von Peter »

Don Blech, komm man wieder zur Ruhe … und zum Thema.

»Ein US-Senator soll Mutter Teresa einmal gefragt haben: ›Sind Sie nie entmutigt, wenn Sie das Ausmaß der Armut sehen und begreifen, wie wenig Sie tun können?‹ ›Gott hat mich nicht dazu bestellt, erfolgreich zu sein‹ hatte sie geantwortet. ›Gott hat mich bestellt, treu zu sein.‹

(aus: Kathryn Spink, Mutter Teresa — Ein Leben für die Barmherzigkeit, Gustav Lübbe Verlag, S. 288)

Peter
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Beitrag von Peter »

„Vom Blut her bin ich Albanerin. Von der Staatsbürgerschaft her Inderin. Vom Glauben her bin ich katholische Schwester. Von meiner Berufung her gehöre ich der ganzen Welt. Und mein Herz gehört ganz und gar Jesus.“ Worte von Mutter Teresa.

Ganzer Bericht

Edith
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Beitrag von Edith »

Petra hat geschrieben:...Tanzen und.... Erzähl, erzähl, erzähl, biiiitteeee.
Männer.

Ich sage nur: Harry und Sally. 8)

Ihr irrt Euch dauernd, wenn ihr denkt zu denken zu wissen was Frauen denken.
Lass es Petra. Verwirr sie nicht. :lol:

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Edith hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:...Tanzen und.... Erzähl, erzähl, erzähl, biiiitteeee.
Männer.

Ich sage nur: Harry und Sally. 8)

Ihr irrt Euch dauernd, wenn ihr denkt zu denken zu wissen was Frauen denken.
Lass es Petra. Verwirr sie nicht. :lol:
Dazu Pinguins Signatur:
Es ist nicht so einfach, uns Frauen hinter die Schliche zu kommen. (Teresa von Avila)


Ich glaube, daß das auch auf Mutter Teresa zutrifft.
Sie ist auch oft mißverstanden worden.

Dr. Dirk
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Mutter Teresa - pro und contra

Beitrag von Dr. Dirk »

Der Thread wurde abgesplittet aus dem Strang "Wer ist Pater Leo Maasburg". Dirk hat ihn nicht eröffnet.
Biggi


Natürliche Kontrazeption ist sicher und zuverlässig, Kondome sind lebenstötend und funktionieren nicht: Mit dieser Propaganda fördert die Kirche Hunger, Krankheit und Massensterben überall, wo Armut und Katholizismus zusammentreffen -- und Mutter Teresa war Zeit ihres Lebens fanatische Stellvertreterin dieser Ideologie.
Nun ja, ich denke, dieses Statement macht den Hintergrund zumindest des Heise-Artikels klar. Natürlich kann niemand gut oder heilig sein, der so einer Ideologie folgt, wie dem katholischen Glauben. :roll:
Wie gesagt, Mutter Teresas Sorge galt dem Leben nach dem Tod, nicht dem irdischen. Deshalb taugt sie durchaus zur Vorzeigeheiligen. Zum Vorbild für ethisch verantwortliches Handeln taugt sie nicht. In einem Interview mit der MIZ hat Mark Lindley, der sich oft in Indien im Atheist Centre aufhält und die praktische Sozialarbeit dort unterstützt, den Unterschied so formuliert: für einen Humanisten (oder eine Humanistin) kann es nicht die wichtigste Aufgabe sein, Trost für die Sterbenden zu geben, sondern Hilfe für die Lebenden zu organisieren.
Die andere Webseite ist auch nicht besser. Auch hier offenbart sich sehr schnell, dass der Grund für die Kritik an Mutter Teresa eigentlich das Unverständnis und die grundsätzliche Ablehnung des katholischen Glaubens ist.

Das Problem dieser Webautoren ist nicht die persönliche Heiligkeit von Mutter Teresa, sondern dass sie gemäß eines Glaubens gelebt hat (was sie ja selbst hervorheben), den sie selbst ablehnen. Dass jemand gemäß des katholischen Glaubens gelebt hat, ist aber ein Argument für seine Heiligkeit, nie ein Argument dagegen. Was ist also Dein Problem, Andy?

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Im Übrigen: Wenn Mutter Teresa ihre Aufgabe darin sah, sich um die Ärmsten der Armen zu kümmern, nämlich um diejenigen, die von allen anderen abgelehnt werden - besonders die Sterbenden, warum sollte sie dann Wohnprojekte finanziell unterstützen? Diese Art Kritik finde ich ziemlich heuchlerisch.

Edith
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Beitrag von Edith »

Ihr könnt ja einen Mutter Teresa Thread eröffnen.... :motz:

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Tschuldigung. :/

Vielleicht kann das ja ein Mod absplitten..

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Wie gesagt, Mutter Teresas Sorge galt dem Leben nach dem Tod, nicht dem irdischen.
Interessanterweise habe ich mal genau das Gegenteil gelesen, nämlich Mutter Teresa hätte den Menschen im irdischen Leben Hilfe und Trost gegeben, das Leben nach dem Tod aber vernachlässigt. Sie hätte zwar Nächstenliebe gelebt, den Menschen aber nicht Jesus Christus verkündet, ohne den es kein Leben nach dem Tod gibt. Diese Kritik kam aus der evangelikalen Ecke.

Dirk hat geschrieben:Auch hier offenbart sich sehr schnell, dass der Grund für die Kritik an Mutter Teresa eigentlich das Unverständnis und die grundsätzliche Ablehnung des katholischen Glaubens ist.
Wie man sieht, trifft dies auch auf Kritik aus anderen Lagern zu.

Gruß
Angelika

Edith
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Beitrag von Edith »

Dirk hat geschrieben:Tschuldigung. :/

Vielleicht kann das ja ein Mod absplitten..
Biggi? Das ist Deine Chance! 8)

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Angelika
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Wohnort: Berlin

Beitrag von Angelika »

Dirk hat geschrieben:Tschuldigung. :/

Vielleicht kann das ja ein Mod absplitten..
Ähm ... ja ... dem schließ ich mich an. :/

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

Dirk hat geschrieben:Nun ja, ich denke, dieses Statement macht den Hintergrund zumindest des Heise-Artikels klar. Natürlich kann niemand gut oder heilig sein, der so einer Ideologie folgt, wie dem katholischen Glauben. :roll:
Ja, bei Heise ist das leider durchaus oft so. Der Fairnis halber muß aber auch dazu gesagt werden, dass es unter den vielen Telepolis-Redakteuren auch einige Atheisten gibt, die trotzdem in der Lage sind ein religiöses Thema sachlich und neutral zu bewerten.
Dirk hat geschrieben:Die andere Webseite ist auch nicht besser. Auch hier offenbart sich sehr schnell, dass der Grund für die Kritik an Mutter Teresa eigentlich das Unverständnis und die grundsätzliche Ablehnung des katholischen Glaubens ist.
Selbst wenn das die Motivation ist, widerlegt dies dann auch gleich automatisch die erhobenen Vorwürfe?
Dirk hat geschrieben:Dass jemand gemäß des katholischen Glaubens gelebt hat, ist aber ein Argument für seine Heiligkeit, nie ein Argument dagegen. Was ist also Dein Problem, Andy?
Hauptsächlich die handfesten anderen Vorwürfe:

- Die Behandlung finde oft durch medizinisch nicht ausreichend
ausgebildete Schwestern statt.

- Leicht heilbare Patienten würden nicht in ein Krankenhaus eingewiesen, sondern ihnen werde durch die Behandlung geschadet, z.B. durch Verwendung nicht sterilisierter Spritzen.

- Es werde keine ausreichende Schmerzbehandlung erteilt.

- Der Orden benutze das ihm zufließende Geld nicht für die Verbesserung dieser Umstände.

- Der Verbleib, der dem Orden zufließenden Mittel werde nicht offengelegt.

- Der Orden verwende in einigen Niederlassungen wie in Papua-Neuguinea das Geld statt für die Hilfe für die Armen außschließlich für deren Missionierung.

- Teresa habe Kontakte zu Diktatoren und Kriminellen wie Haitis ehemaligem Diktator Jean-Claude Duvalier und dem Millionenbetrüger Charles Keating unterhalten.

Gruß,
Andreas.

Edith
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Beitrag von Edith »

Andy, abgesehen davon daß Du nicht zu merken scheinst, daß das hier nicht das Thema ist.... :motz: (ich fragte danach, welchen Orden P. Maasburg angehört)!

...ist das nicht alles ein wenig weit an den Haaren herbeigezogen?
*kopfmildeschüttel*

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Edith hat geschrieben:
Dirk hat geschrieben:Tschuldigung. :/

Vielleicht kann das ja ein Mod absplitten..
Biggi? Das ist Deine Chance! 8)
Chance ergriffen! Test bestanden!

P.S.: Ich bin aber leider nicht permanent online. Also bitte nicht so drängeln! ;)
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

Edith hat geschrieben:Andy, abgesehen davon daß Du nicht zu merken scheinst, daß das hier nicht das Thema ist.... :motz: (ich fragte danach, welchen Orden P. Maasburg angehört)
Meine Antwort dazu steht leider noch im alten Thread:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=1369

Gruß,
Andreas.

Ralf

Beitrag von Ralf »

AndyWB hat geschrieben:
- Teresa habe Kontakte zu Diktatoren und Kriminellen wie Haitis ehemaligem Diktator Jean-Claude Duvalier und dem Millionenbetrüger Charles Keating unterhalten.

Gruß,
Andreas.
Ich habe nie verstanden, wieso dies, wenn man sich Jesu Umgang so anschaut, ein Vorwurf sein soll. Zu den anderen kann ich nichts sagen, da sie Detailkenntnisse erfordern, die ich nicht habe.

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

Ralf hat geschrieben:
AndyWB hat geschrieben:
- Teresa habe Kontakte zu Diktatoren und Kriminellen wie Haitis ehemaligem Diktator Jean-Claude Duvalier und dem Millionenbetrüger Charles Keating unterhalten.

Gruß,
Andreas.
Ich habe nie verstanden, wieso dies, wenn man sich Jesu Umgang so anschaut, ein Vorwurf sein soll. Zu den anderen kann ich nichts sagen, da sie Detailkenntnisse erfordern, die ich nicht habe.
Über diesen Punkt kann man sicher streiten, will ich aber nicht. Ich habe ihn der Vollständigkeit halber mit aufgeführt, weil ich nach den Vorwürfen gegen das Missionswerk gefragt wurde.

Gruß,
Andreas.

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

Juergen hat geschrieben:Und hier noch was:
http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... sp?ID=6635
Tagespost hat geschrieben:Abgerundet wurde der Vortrag mit Photoaufnahmen der Seligen, die sich – wie die Bilder belegen – nicht zu schade war, schmutzige und überfüllte öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, umgeben von Menschen, die nach einem Wort und einer Berührung verlangten. „Eine Jahrtausendheilige!“ wie Pater Maasburg seine Erfahrungen mit der Seligen zusammenfasste.
Viele Gelegenheiten sie im armen Indien in überfüllten Bussen zu treffen und einige Fotos zu machen kann es aber nicht gegeben haben, denn ausgerechnet jener Pater Maasburg äußerte sich am 20.Oktober 2003 in einem Interview noch so:
Ihre Produktivität ist unbegreiflich. Und zwar bei einer Reisetätigkeit, die sie etwa alle 3 Tage an einen anderen Ort führte, 30 Jahre lang.
http://www.kath.net/detail.php?id=6226

Und wohin diese Reisen gingen, ist auch bekannt und sogar selbst von katholischer Seite unbestritten - wenn auch nicht gerne erwähnt:
Selbst ihr spiritueller Berater Edward Le Joly, Autor einer der unzählbaren Hagiographien über Teresa, bemerkte bereits 1986 in einer Konversation mit einer Schwester, dass Teresa "ständig abwesend" sei.

Mehrere Versuche von Prinzessin Diana, Teresa in Kalkutta zu treffen, schlugen fehl, weil diese nie dort war -- so dass die Treffen schließlich in Rom und New York stattfanden.
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/15888/1.html

Gut die Heise-Seite mag atheistisch sein - Edward Le Joly ist es jedenfalls mit Sicherheit nicht.

Gruß,
Andreas.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Bei der Auseinandersetzung um Mutter Teresa geht es im Grunde um die verbiesterte Frage - wollen wir lieber über die Qualität der zu bestellenden Medikamente diskutieren und die Leute bis zu der uns genehmen Lieferung derselben verrecken lassen oder kümmern wir uns um sie, obwohl sie ohne Medikamente auf jeden Fall umgehend sterben?

Es ist noch nie sinnvoll gewesen, die zwei Arten der Caritas gegeneinander auszuspielen noch ist es sinnvoll, von Leuten zu verlangen, wie sie helfen sollten. Genauso gut könnte man den Hlg. Franziskus nachträglich zur Schnecke machen, weil er sein Vermögen nicht den Armen direkt schenkte, es auch nicht zinsbringend für caritative Zwecke anlegte, sondern einfach sich umwendete und darauf ganz verzichtete.

Schön wäre es, einen von den Leuten, die sich so eifrig mit Mutter Teresa auseinandersetzen, einmal bei der Pflege der Siechen getroffen zu haben ... Wer von denen hat denn überhaupt je was Caritatives in diesem Ausmasse auf die Beine gestellt?

Es ist m.E. völlig unzulässig, nur eine bestimmte Art von caritativem Handeln als die einzige anzusehen und die andere von vornherein zu diffamieren. Jeder muss das tun, was ihm gegeben und aufgetragen ist.

Was mich am allermeisten bei der Mutter-Teresa-Geschichte stört, hat mit ihr gar nichts zu tun. Komisch, dass sich so wenige Leute darüber aufgeregt haben, welche eine Unverschämtheit und ein Unding die Beerdigung von Mutter Teresa war, wo sich die Repräsentanten des Staates Indien vor Lobhudelei über Teresa fast überschlugen - ohne jegliche Scham darüber, dass Indien selbst nicht nur ausserstande, sondern auch gar nicht Willens ist, das Elend in den Griff zu bekommen, und dass es ein Armutszeugnis sondergleichen ist, sich so breit und fett auf der Nächstenliebe eines anderen Menschen auszuruhen und gleichzeitig zig Milliarden in die Rüstung und die Entwicklung modernster Technologie zu pumpen.
Das ist für mich der Skandal an sich.

Geronimo

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

Geronimo hat geschrieben:Schön wäre es, einen von den Leuten, die sich so eifrig mit Mutter Teresa auseinandersetzen, einmal bei der Pflege der Siechen getroffen zu haben ...
Naja - einige davon waren schon da und vor allem auch dabei, also so ist das nun wieder nicht. (Dr. Robin Fox z.B., aber auch andere.)

Das ist aber nicht mal das Kernproblem und auch nicht die Behandlungsmethoden, die sie anwandte, sondern was mich stört, ist eben diese Art wie nachträglich Heilige gemacht werden.

Gut, ich als Protestant habe ohnehin keine neutrale Einstellung zu der katholischen Heiligenverehrung, also bin ich so oder so befangen. Trotzdem kann es nicht angehen, wenn Biographien dermaßen "geglättet", und alles Zwiespältige, alle Ecken und Kanten weggefeilt und zugedeckt werden.

Wie menschlich darf eine Heilige also noch sein? - Wenn es nach Pater Maasburg geht, sollte da wohl so gut wie nichts mehr übrrigbleiben. Versteh mich richtig: Es geht (mir) keineswegs darum das Werk von Mutter Teresa zu schmälern, aber nur wer nichts macht, der macht auch keine Fehler - und es muss also dann erlaubt sein, diese dann auch zu benennen und *dann* kann man sich eventuell mal Gedanken darüber machen, ob sie nun eine Heilige war oder nicht.

Aber die auffällige Eile, die der Papst an den Tag legt sie nun auf Biegen und Brechen, möglichst im Galopp zur Heiligen zu machen, gepaart mit Verstößen gegen festgelegte Wartefristen ("Sondererlaubnis seiner Heiligkeit"), der erstmalige Einsatz von Computern bei der Abwicklung dieses Verfahrens in der Geschichte der katholischen Kirche überhaupt (Da man es sonst nicht in der vorgegeben Zeit geschafft hätte.), und noch einige andere Dinge - *das* alles, ist nun wirklich nicht dazu angetan, das man eine *glaubwürdige* Heilige bekommt.

Welchen Sinn soll dann aber das Ganze am Ende haben, wenn man den Menschen eine schöne Geschichte erzählt und fast jeder weiß: "Naja - also genauso war das nun aber nicht..." ?

Gruß,
Andreas.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Man wird nicht dadurch weniger heilig, weil man Fehler macht. Andy. Außerdem ist mir nicht bekannt, warum die Reisen der Mutter Teresa von der Kirche ungern erwähnt werden, desweiteren nicht, was das mit der Prinzessin Diana soll. Übrigens hat Muter Teresa auch mal Papst Paul VI. warten lassen, Diana ist also in guter Gesellschaft (jetzt hoffentlich sowieso).

Warum ist Mutter Teresa weniger "glaubwürdig heilig", weil man sich etwas beeilt hat? Klara von Assisi wurde viel schneller heilig gesprochen, zuerst wollte man sie am Tag ihres Todes heilig sprechen.

Im übrigens muss man auch als Protestant nicht negativ zur katholischen Heiligenverehrung stehen. Darf man durchaus, stört uns aber wenig. Walter Nigg ist der beste dtsprachige Hagiograph gewesen und war reformierter Theologe, es geht also durchaus. Er hat viel zur Vermenschlichung beigetragen und viele Heilige von ihren Sockeln der Unnahbarkeit geholt.

Vielleicht solltest Du Dich mal mit dem katholischen Verständnis der Heiligsprechung ausienandersetzen, da wird u.a. niemand "heilig gemacht". und wenn Du Mutter teresa verstehen willst (ielleicht willst Du das ja, wer weiß), empfehle ich Dir mehr über Franziskus von Assisi zu lesen - Teresa hat wohl viel franziskanischer gelebt (und ihr Orden tut das heute noch) als die meisten westl. FranziskanerInnen das tun. Sie feierte auch stets das Franziskusfest in ihrem Orden, es gehört fest dazu.

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