Christen und die Weltwirtschaft

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Pit
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Re: Christen und die Weltwirtschaft

Beitrag von Pit »

Lieber Edi, ich werde Dich mal etwas über die Sitaution aufklären.
Ich kenne es de facto vom Hören, nämlich von zwei Personen, die bei besagter Firma gearbeitet haben.
Es sieht aber so aus, daß ich nicht weiß, ob hier evtl. jemand von der Firma mitließt. Wenn ich den Namen nennen würde, hätte ich seitens der Firma schneller eine Unterlassungsklage am Hals als es mir lieb wäre. Und das auf mich zu nehmen, für so naiv und blöd wirst Du mich nicht halten, oder?

Gruß,Pit
Edi hat geschrieben: ...
Das war keine Aufforderung an dich, Namen zu nennen. Ich habe nämlich inzwischen verstanden, dass du das nicht willst.
Ich könnte hier auch etwas schreiben, lasse es aber, da ich es nur vom Hörensagen weiss.
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Pit
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Re: Kinderarbeit

Beitrag von Pit »

1. Was glaubst Du, bekommt ein Kind am Tag bezahlt, daß in Bolivien in einer Fabrik Fußbälle näht?
2. Wieviel glaubst Du, kann das Kind davon behalten?
3. Warum arbeitet das Kind wohl dort?

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben: ...
Ja. Ich kaufe lieber dem Kind die Frucht seiner Arbeit ab, als es hungern zu lassen.
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ar26
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Beitrag von ar26 »

Ach Pit,

siehs mal so, wenn ich etwa Dich verklagen wöllte, hätte ich ein Problem. Ich müßte dem Gericht erklären, wer der Klagegegner ist. Wenn ich da sagen würde, das ist der Pit ausm Kreuzgang, der in echt aus Münster kommt, was würden die dann wohl machen?

Also fühl Dich frei, uns mitzuteilen, was Dir unter den Nägeln brennt.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Du hättest kein Problem. Der Gegner wäre ich. Wenn hier also was geschrieben wird (wie ausdrückliche Antireklame), was mir eine Abmahnung einhandeln könnte, ist der Beitrag weg und der Schreiber draußen.
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Linus
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Re: Kinderarbeit

Beitrag von Linus »

Nebenbei halte ich es für ein Gerücht, daß ich z.B. kein Handy mehr kaufen dürfte, weil es ja sein könnte, daß in der Fabrik von Nokia in Bochum oder einer anderen Firma in Deutschland oder Westeuropa vieleicht Kinder arbeiten.
Pit, nicht die Endfertigung. Die Rohstoffe kommen aus Gebieten, wo Kinderarbeit üblich ist.
Pit hat geschrieben:1. Was glaubst Du, bekommt ein Kind am Tag bezahlt, daß in Bolivien in einer Fabrik Fußbälle näht?
2. Wieviel glaubst Du, kann das Kind davon behalten?
3. Warum arbeitet das Kind wohl dort?
Robert Ketelhohn hat geschrieben: ...
Ja. Ich kaufe lieber dem Kind die Frucht seiner Arbeit ab, als es hungern zu lassen.
Robert ist zuzustimmen. Besser das Kind kriegt irgendwas, als garnichts. Daß das nicht das Optimum (=Schule statt Arbeit, befestigte Unterkunft, 2 warme Mahlzeiten/Tag,...) ist, versteht sich von selbst
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Linus,

das Problem ist, daß das Kind von der Arbeit sehr wenig hat.
Beispiel Bolivien:
In den Andenregionen des Landes gibt es Erzminen, in denen sehr oft Kinder arbeiten müssen. Warum?
Die Eltern sind oft zu arm, um die Kinder ernähren zu können, weshalb auch die Kinder arbeiten müssen, um die Familie mit durchfüttern zu helfen.
Fazit:
- Die Kinder können auf Grund der Arbeit nicht zur Schule gehen, bleiben ohne Bildung und somit auch ohne Berufsausbildung.
- Die Eltern können den Kindern nicht helfen, weil sie entweder nur einen Hungerlohn bekommen oder weil sie arbeitslos sind.
- Wenn diese Kinder eines Tages (sofern sie überhaupt das 20. Lebensjahr überleben) selber Kinder bekommen, fängt der Teufelskreis von vorne an.
Sicherlich wäre der Ansatz von Robert richtig, wenn (!) die KInder etwa davon hätten, aber Fakt ist, daß z.B. in Brasilien häufig Kinder kleine "Andenken" an Touristen verkaufen. Viele Touristen wissen aber nicht, daß hinter dem Verkauf bzw. der Herstellung der Andenken Syndikate stecken, die die Sachen billig - meist eben durch Kinderarbeit - herstellen und zu wesentlich höheren Preisen von den Kindern verkaufen lassen. Die Kinder selber erhalten einen Hungerlohn, nicht selten einen Stundenlohn von umgerechnet wenigen Cent.
Wenn man den Kindern die Andenken abkauft, unterstützt man die Sydikate, da diese ja merken, daß sich der Verkauf lohnt.
Aber man kann helfen!
Oft gibt es entweder Kooperationen, in denen sich z.B. in Bezug auf den Kaffeeanbau und -verkauf , Kleinbauern zusammengeschloßen haben, um für den Kaffe faire Preise zu erzielen, weil ja die Zwischenstation über den Großgrundbesitzer und Zwischenhändler wegfällt.
Der Kaffe kostet hierzulande zwar etwas mehr, aber wenn er mehr gekauft würde, würde auch der Preis sich regulieren (ANgebot und Nachfrage).
Oder es gibt Organisationen, die an die Eltern der Kinder Kleinkredite vergeben, so daß diese ein kleines Geschäft eröffnen können und dann (und sei es nur in der näheren Umgebung) dies oder jenes verkaufen können. Damit sind die KInder nicht mehr auf Arbeit angewiesen, um die Eltern finanziell zu unterstützen und können zur Schule gehen.

Gruß,Pit
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Christian
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Beitrag von Christian »

Das Schicksal der Wanderarbeiter in China ist auch nicht besser. In der dritten Welt werden Produkte produziert die du und ich tagtäglich konsumieren. Ich behaupte das der Konsument diese Produkte nicht kaufen würde, wenn die Menschen dort nach deutschen Standard bezahlt werden würde. Der Konsument will es billig. Ein Beispiel : Als ich vor zehn Jahren mein Geschäft eröffnete gab es 28 Hersteller für mein Hauptprodukt mit Produktion in Deutschland. Heute produziert keiner dieser Hersteller mehr hier , einer produziert in Kroatien, drei in Polen der ganze andere Rest produziert in China. Wer sein gewissen beruhigen will soll im dritte Weltladen kaufen und Fair Kaffee trinken , vielleicht schläfst du dann besser aber in dieser globalisierten Wirtschaft änderst du nichts.

Gruß,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Pit
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Beitrag von Pit »

Mit dem Kauf von fairem Kaffe ist natürlich nicht alles getan, das ist mir klar, aber es wäre vieleicht ein (!) kleiner Schritt in die Richtung.
Globalisierung gab es schon, als normannische Händler Gewürze aus Byzanz und Stoffe aus China bezogen.
Und die Wohlhabenden im Florenz der Renaissance liebten auch Schmuck aus dem Orient, globaler Handel ist also nichts Neues.
Deswegen bin ich auch nicht gegen die Globalisierung,sondern gegen die Art (!) der Globalisierung.
Ich mache mir eben Gedanken, wie ich ein kleines Bißchen helfen kann, Mißstände zu beheben.
Denn wie Ewald und einige andere vieleicht auch denken:
Egal, Hauptsache, mir (!) geht es gut!
ist nicht meine Sache.

Gruß,Pit
Christian hat geschrieben: ...
Wer sein gewissen beruhigen will soll im dritte Weltladen kaufen und Fair Kaffee trinken , vielleicht schläfst du dann besser aber in dieser globalisierten Wirtschaft änderst du nichts.

Gruß,

Christian
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben: Ich mache mir eben Gedanken, wie ich ein kleines Bißchen helfen kann, Mißstände zu beheben.
Damit hilfst du aber nicht wirklich. Es beruhigt bloß dein Gewissen. Bringen tuts aber herzlich wenig (So wie die CO2 Debatte: ich geh heute zu Fuß, dann leidet die Umwelt weniger)
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overkott
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Beitrag von overkott »

Als Christen nehmen wir Verantwortung auch in der Weltwirtschaft wahr.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ja, auch in der Wirtschaft ist verantwortliches Verhalten gefragt.

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