Inflationsrate

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Beitrag von Kurt »

Pit hat geschrieben:2. Ja, ich bin ein "Sozi", wenn Du damit jemanden meinst, der die Ideen des Sozialismus, speziell so, wie sie die christlichen Sozialisten vertraten und vertreten, nicht ablehnt.
Wenn Du mit "Sozi" jemanden meinst, der den Kommunismus gut findet, dann bin ich definitiv kein (!) "Sozi".
Der Sozialismus beschreibt aber nur die Übergangsphase von der bourgeoisen zur kommunistischen Gesellschaft. Letztere ist der klassenlose Endzustand. Dazu schreibt aber das katholische Lehramt:
DH 3930:

"Ist es katholischen Bürgern erlaubt, bei der Wahl von Volksvertretern ihre Stimme solchen Parteien oder Kandidaten zu geben, die zwar keine der katholischen Lehre entgegengesetzten Prinzipien verkünden, ja sogar den christlichen Namen für sich beanspruchen, tatsächlich jedoch sich mit dem Kommunismus verbinden und sie mit ihrer Handlungsweise unterstützen?"

Antwort (vom Papst Johannes XXIII am 2. April 1959 bestätigt):

Nein, nach der Richtlinie des Dekrets des Hl. Offiziums vom 1.Juli 1949, Nr. 1 [*3865].

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Kurt hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:2. Ja, ich bin ein "Sozi", wenn Du damit jemanden meinst, der die Ideen des Sozialismus, speziell so, wie sie die christlichen Sozialisten vertraten und vertreten, nicht ablehnt.
Wenn Du mit "Sozi" jemanden meinst, der den Kommunismus gut findet, dann bin ich definitiv kein (!) "Sozi".
Der Sozialismus beschreibt aber nur die Übergangsphase von der bourgeoisen zur kommunistischen Gesellschaft. Letztere ist der klassenlose Endzustand. Dazu schreibt aber das katholische Lehramt:
DH 3930:



"Ist es katholischen Bürgern erlaubt, bei der Wahl von Volksvertretern ihre Stimme solchen Parteien oder Kandidaten zu geben, die zwar keine der katholischen Lehre entgegengesetzten Prinzipien verkünden, ja sogar den christlichen Namen für sich beanspruchen, tatsächlich jedoch sich mit dem Kommunismus verbinden und sie mit ihrer Handlungsweise unterstützen?"

Antwort (vom Papst Johannes XXIII am 2. April 1959 bestätigt):

Nein, nach der Richtlinie des Dekrets des Hl. Offiziums vom 1.Juli 1949, Nr. 1 [*3865].
Du hast völlig recht, aber die "Herz-Jesu-Sozialisten" sehen das anders; sauberes, folgerichtiges Denken ist nicht ihre Sache. Sie können und wollen nicht begreifen, daß sie sich von Kommunisten grundsätzlich nicht unterscheiden.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Sie können und wollen nicht begreifen, daß sie sich von Kommunisten grundsätzlich nicht unterscheiden.
Wie auch von National-Sozialisten.... Ist alles eine Brut. Zuerst hellrot, dann Dünkler, schließlich ins Braune abgleitend.

Pit, du hast im übrigen nur diesen einen "Lösungsweg" (einen ziemlich klassisch Sozialistischen) skizziert. Keine Alternative. Daher gehe ich aus, das du Anhänger dieser lehre bist (was andere Beiträge von dir im Forum auch zu bestätigen scheinen)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Beitrag von taddeo »

"Ist es katholischen Bürgern erlaubt, bei der Wahl von Volksvertretern ihre Stimme solchen Parteien oder Kandidaten zu geben, die zwar keine der katholischen Lehre entgegengesetzten Prinzipien verkünden, ja sogar den christlichen Namen für sich beanspruchen, tatsächlich jedoch sich mit dem Kommunismus verbinden und sie mit ihrer Handlungsweise unterstützen?"
Selbst die negative Antwort auf diese Frage setzt noch voraus, daß die Parteien "keine der katholischen Lehre entgegengesetzten Prinzipien verkünden". Was hätte der selige Papst Johannes dann zu unseren Parteien gesagt, jetzt, wo Kommunal- und Landtagswahlen anstehen?
Wenn man nur eine Partei wählen darf, die "keine der katholischen Lehre entgegengesetzten Prinzipien" verkündet, muß man hierzulande zwangsläufig Nichtwähler werden. Ich verstehe jeden Katholiken, der es aus diesem Grund schon ist.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Die Zinssenkung der FED wird die Inflation beschleunigen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11360
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

Soeben hatte ich ein geschäftliches Telefonat mit einem Mann aus Hamburg. Dabei kamen wir auch kurz auf die Politik zu sprechen: Er sagte mir sein vor kurzem verstorbener Vater hätte immer über die Politik gesagt:
Es ist der gleiche Futtertrog, nur die Schweine wechseln.
Offenbar kommen auch andere Leute zu ähnlichen Schlussfolgerungen wie Ewald.

tam
Beiträge: 65
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 16:25

Beitrag von tam »

Kurt hat geschrieben: Der Sozialismus beschreibt aber nur die Übergangsphase von der bourgeoisen zur kommunistischen Gesellschaft. Letztere ist der klassenlose Endzustand. Dazu schreibt aber das katholische Lehramt:
Es gibt wohl auch weniger radikale Sozialismusvorstellungen. Aber unabhängig vom katholischen Lehramt und gängigen Sozialismusdefinitionen: Ich habe noch keinen Sozialisten getroffen, der keine diesseitigen Heilserwartungen hegte. Aus diesem Grunde ist „Sozialismus“ tendenziös atheistisch, weil er jenseitige Heilslehren ablehnen muss, will er sich nicht selber as absurdum führen. Denn was ist die Erwartung des Himmelreiches gegen läppische „Zuckererbsen“ (Heine) hienieden?

Jeder „Sozialist“ gerät so über kurz oder lang in Widerspruch zur christlichen Ethik, weil jeder Sozialismus nichts anderes ist, als der Umsturzplan der natürlichen, wie sittlichen Weltordnung, in der eine diesseitige Erlösung, ein Ersatz von Natur- durch so genannte Menschenrechte schlicht nicht vorkommen kann.

Benutzeravatar
Peti
Beiträge: 2566
Registriert: Donnerstag 4. Oktober 2007, 11:45
Wohnort: Landkreis München

Beitrag von Peti »

Johannes XXIII hat schon darauf hingewiesen, man sollte "bestimmte Bewegungen, die sich mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Fragen, oder der Politik befassen, unterscheiden von falschen philosophischen Lehrmeinungen über das Wesen, den Ursprung und das Ziel der Welt und Menschen, auch wenn diese Bewegungen aus solchen Auffassungen entstanden und von ihnen angeregt sind"

(Pacem in Terris 159)

tam
Beiträge: 65
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 16:25

Beitrag von tam »

Peti hat geschrieben:Johannes XXIII hat schon darauf hingewiesen, man sollte "bestimmte Bewegungen, die sich mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Fragen, oder der Politik befassen, unterscheiden von falschen philosophischen Lehrmeinungen über das Wesen, den Ursprung und das Ziel der Welt und Menschen, auch wenn diese Bewegungen aus solchen Auffassungen entstanden und von ihnen angeregt sind"

(Pacem in Terris 159)
Der Sozialismus ist keine Bewegung sondern Meinung „über das Wesen, den Ursprung und das Ziel der Welt und des Menschen“, eine diesseitige Heilserwartung, weil das sozialistische Paradies erkennbar nicht im Himmel sondern der irdischen Zukunft liegt. Bewegungen im Sinne der Enzyklika wären vielleicht Attac oder Green Pace, wenn „sie immer auf die Grundsätze des Naturrechts achten, sich nach der Soziallehre der Kirche richten und in Übereinstimmung mit den Richtlinien des kirchlichen Lehramts stehen“. (Ebenda 160)

Und weiter heißt es unter 160:

In der Tat darf niemand außer acht lassen, daß es Recht und Pflicht der Kirche ist, nicht nur die Reinheit der Glaubens- und Sittenlehre zu schützen, sondern ihre Autorität auch im Bereich diesseitiger Dinge einzusetzen, wenn nämlich die Durchführung der kirchlichen Lehre in konkreten Fällen ein solches Urteil notwendig macht“.

In 158 wird die Voraussetzung für die Unterscheidung benannt. Es geht mitnichten um die Idee einer Bewegung sondern den Unterschied zwischen Irrtum und den Irrenden, also um den Menschen die „im Irrtum oder in ungenügender Kenntnis über Dinge befangen sind, die mit religiös-sittlichen Werten zusammenhängen“.

Wenn heute also jemand der Klarheit des Glaubens ermangelt oder zu falschen Lehren abgewichen ist, kann es sein, daß er später, von Gottes Licht erleuchtet, die Wahrheit annimmt.“ (ebenda 159)

Wenn die Enzyklika unterscheidet, dann zwischen Ideen oder Bewegungen und den Menschen, die sich für solche engagieren. Diese sind zwar dem Irrtum verfallen, aber ihr „gerechtes“ Engagement fernab einer festen Ideologie, wie beispielsweise Sozialismus, zeigt, dass sie für die Erkenntnis der göttlichen Wahrheit nicht verloren sind und ihnen vielleicht ein freundlicher Klaps oder kräftige Tritt hülft, den verschlungenen Rückweg zur christlichen Herde schneller zu finden.

So zumindest interpretiere ich diesen Teil der Enzyklika, aber ich lasse mich hierin auch gerne belehren.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Zinssenkung der FED wird die Inflation beschleunigen.
Mit Inflation wird jedoch ein wirtschaftlicher Prozeß bezeichnet, der alle Eigentümer von Geldvermögen auf schleichende Weise enteignet.
Dieser Prozeß trifft also die Eigentümer von großen Geldvermögen stärker als die "Kleinen".

Darüber hinaus ist Inflation im Datenkranz, welche von den wirtschaftlichen Modellen geliefert wird, nur eine der zu beobachtenden Zielgrößen. Andere wären Produktivität, Wachstum, Arbeitslosigkeit/Beschäftigung, Staatsverschuldung etc. ..........

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphael hat geschrieben:Mit Inflation wird jedoch ein wirtschaftlicher Prozeß bezeichnet, der alle Eigentümer von Geldvermögen auf schleichende Weise enteignet.
Nein.
Raphael hat geschrieben:Dieser Prozeß trifft also die Eigentümer von großen Geldvermögen stärker als die "Kleinen".
Nein.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Mit Inflation wird jedoch ein wirtschaftlicher Prozeß bezeichnet, der alle Eigentümer von Geldvermögen auf schleichende Weise enteignet.
Nein.
Doch! :roll:

Durch die überproportionale Vergrößerung der Geldmenge wird der Wert der schon vorhandenen Geldmenge verringert. Diese Entwertung enteignet faktisch die bisherigen Geldvermögensbesitzer.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Dieser Prozeß trifft also die Eigentümer von großen Geldvermögen stärker als die "Kleinen".
Nein.
Wer mehr verliert, ist mehr geschädigt!

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Beitrag von Kurt »

Soros sieht schlimmste Krise seit 60 Jahren

Eine interessante Analyse, die Vieles beim Namen nennt:
...Jedes Mal, wenn die Kreditexpansion in Schwierigkeiten geriet, intervenierten die Finanzbehörden, pumpten Liquidität in die Wirtschaft und fanden auch andere Wege, die Wirtschaft anzukurbeln. ... Das System war so erfolgreich, dass die Menschen an die „Magie des Marktes“ zu glauben begannen, ... Ich sage dazu Marktfundamentalismus. Marktfundamentalisten glauben, dass Märkte ein Gleichgewicht anstreben und dass dem Allgemeinwohl am besten gedient ist, wenn man den Teilnehmern erlaubt, ihre Eigeninteressen zu verfolgen. Dabei handelt es sich ganz offenkundig um eine falsche Vorstellung, weil es ja die Interventionen der Behörden waren, die den Zusammenbruch der Finanzmärkte verhinderten und nicht die Märkte selbst. ...
Der Superboom geriet außer Kontrolle, als die neuen Produkte so kompliziert wurden, dass die Behörden das Risiko nicht mehr berechnen konnten und sich auf die Methoden des Risikomanagements der Banken zu verlassen begannen. In ähnlicher Weise verließen sich Rating-Agenturen auf die von den Erfindern dieser synthetischen Produkte bereitgestellten Informationen. Ein schockierender Verzicht auf jegliche Übernahme von Verantwortung.
...

Die Zentralbanken mussten beispiellose Geldmengen in das System pumpen und Kreditzusagen auf ein nie dagewesenes Ausmaß an Wertpapieren und auf eine größere Zahl von Institutionen als je zuvor ausweiten. Dadurch wurde die Krise schwerwiegender als jede andere seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Zeit der Kreditexpansion muss nun eine Phase der Kontraktion folgen, weil manche der neuen Kreditinstrumente und Vergabepraktiken unseriös und nicht haltbar sind. Außerdem ist die Fähigkeit der Finanzbehörden, die Wirtschaft anzukurbeln aufgrund des Unwillens im Rest der Welt, noch zusätzliche Dollarreserven anzulegen, begrenzt.
Allerdings würde ich in den Interventionen der Behörden das Hauptproblem sehen, warum es jetzt so heftig kommt. Denn wie oft "wollte" sich der Markt bereinigen, und kam nicht dazu, weil die Behörden steuernd eingriffen? Dadurch wurden notwenige Bereinigungen verhindert. Aber sie wurden nur aufgeschoben.
Die Interventionen der Notenbanken kann man mit Renovierungsarbeiten vergleichen, die immer nur die Optik aufbessern, aber nie gründlich durchgeführt werden. So sammelt sich ein Reparaturstau an, der irgendwann mal zum Problem wird: Dann ist Abreißen und Neubauen günstiger als Flicken.

Christian
Beiträge: 1802
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Beitrag von Christian »

Raphael hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Zinssenkung der FED wird die Inflation beschleunigen.
Mit Inflation wird jedoch ein wirtschaftlicher Prozeß bezeichnet, der alle Eigentümer von Geldvermögen auf schleichende Weise enteignet.
Dieser Prozeß trifft also die Eigentümer von großen Geldvermögen stärker als die "Kleinen".
Mit der von dir getätigten Aussage im zweiten Teil des Satzes bin ich nicht ganz einverstanden(hervorhebung durch Fettdruck von mir). Tatsache ist das die Politik seit einem Jahrzehnt darauf ausgerichtet ist den Mittelstand zu zerstören. Klein- und Mittelbetriebe kraxeln am Existenzminimum und bei einer endgültigen Pleite stehen diese vor dem Nichts. Die vermeintlich Großen sind zum Teil durch Immobilien und auch Staatshilfen abgesichert. Der Mittelstand in der Bundesrepublik verarmt. Die Kluft zwischen Groß - und Klein wird immer größer , das liberal-kapitalistische Wirtschaftssystem der vergangenen Jahrzehnte ist abgeschafft und wir nähern uns einem Wirtschaftssystem des totalen Profits und der totalen Ausbeute.

Gruß,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Raphael

Beitrag von Raphael »

Christian hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Zinssenkung der FED wird die Inflation beschleunigen.
Mit Inflation wird jedoch ein wirtschaftlicher Prozeß bezeichnet, der alle Eigentümer von Geldvermögen auf schleichende Weise enteignet.
Dieser Prozeß trifft also die Eigentümer von großen Geldvermögen stärker als die "Kleinen".
Mit der von dir getätigten Aussage im zweiten Teil des Satzes bin ich nicht ganz einverstanden(hervorhebung durch Fettdruck von mir). Tatsache ist das die Politik seit einem Jahrzehnt darauf ausgerichtet ist den Mittelstand zu zerstören. Klein- und Mittelbetriebe kraxeln am Existenzminimum und bei einer endgültigen Pleite stehen diese vor dem Nichts. Die vermeintlich Großen sind zum Teil durch Immobilien und auch Staatshilfen abgesichert. Der Mittelstand in der Bundesrepublik verarmt. Die Kluft zwischen Groß - und Klein wird immer größer , das liberal-kapitalistische Wirtschaftssystem der vergangenen Jahrzehnte ist abgeschafft und wir nähern uns einem Wirtschaftssystem des totalen Profits und der totalen Ausbeute.

Gruß,

Christian
Damit machst Du "ein neues Faß auf":
Im Wirtschaftssystem gibt es nicht nur Geldvermögensbesitzer, sondern auch Sachvermögensbesitzer. Die Inflation trifft jedoch lediglich die Geldvermögensbesitzer.
Sachvermögensbesitzer sind durch Inflation nur "peripher tangiert". Man kann davon ausgehen, daß der Nominalwert des Sachvermögens sogar steigt - eben wegen der Inflation. Ob sie dadurch jedoch einen realen Vermögenszuwachs erreichen, hängt noch von weiteren Faktoren ab.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Kurt hat geschrieben:Soros sieht schlimmste Krise seit 60 Jahren

Eine interessante Analyse, die Vieles beim Namen nennt:
...Jedes Mal, wenn die Kreditexpansion in Schwierigkeiten geriet, intervenierten die Finanzbehörden, pumpten Liquidität in die Wirtschaft und fanden auch andere Wege, die Wirtschaft anzukurbeln. ... Das System war so erfolgreich, dass die Menschen an die „Magie des Marktes“ zu glauben begannen, ... Ich sage dazu Marktfundamentalismus. Marktfundamentalisten glauben, dass Märkte ein Gleichgewicht anstreben und dass dem Allgemeinwohl am besten gedient ist, wenn man den Teilnehmern erlaubt, ihre Eigeninteressen zu verfolgen. Dabei handelt es sich ganz offenkundig um eine falsche Vorstellung, weil es ja die Interventionen der Behörden waren, die den Zusammenbruch der Finanzmärkte verhinderten und nicht die Märkte selbst. ...
Der Superboom geriet außer Kontrolle, als die neuen Produkte so kompliziert wurden, dass die Behörden das Risiko nicht mehr berechnen konnten und sich auf die Methoden des Risikomanagements der Banken zu verlassen begannen. In ähnlicher Weise verließen sich Rating-Agenturen auf die von den Erfindern dieser synthetischen Produkte bereitgestellten Informationen. Ein schockierender Verzicht auf jegliche Übernahme von Verantwortung.
...

Die Zentralbanken mussten beispiellose Geldmengen in das System pumpen und Kreditzusagen auf ein nie dagewesenes Ausmaß an Wertpapieren und auf eine größere Zahl von Institutionen als je zuvor ausweiten. Dadurch wurde die Krise schwerwiegender als jede andere seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Zeit der Kreditexpansion muss nun eine Phase der Kontraktion folgen, weil manche der neuen Kreditinstrumente und Vergabepraktiken unseriös und nicht haltbar sind. Außerdem ist die Fähigkeit der Finanzbehörden, die Wirtschaft anzukurbeln aufgrund des Unwillens im Rest der Welt, noch zusätzliche Dollarreserven anzulegen, begrenzt.
Allerdings würde ich in den Interventionen der Behörden das Hauptproblem sehen, warum es jetzt so heftig kommt. Denn wie oft "wollte" sich der Markt bereinigen, und kam nicht dazu, weil die Behörden steuernd eingriffen? Dadurch wurden notwenige Bereinigungen verhindert. Aber sie wurden nur aufgeschoben.
Die Interventionen der Notenbanken kann man mit Renovierungsarbeiten vergleichen, die immer nur die Optik aufbessern, aber nie gründlich durchgeführt werden. So sammelt sich ein Reparaturstau an, der irgendwann mal zum Problem wird: Dann ist Abreißen und Neubauen günstiger als Flicken.
Richtig ist, daß nicht nur das Wissen über relevante Marktdaten die wirtschaftlichen Entscheidungen der Marktteilnehmer beeinflußt, sondern - nach meiner persönlichen Meinung - in einem viel größerem Maße das Unwissen!

Das Unwissen geht weit über die allgemeine Prognoseunsicherheit hinaus, sondern bezieht sich in viel größerem Maße auf die tatsächlichen Herstellungskosten der am Markt verkauften Produkte.

maliems
Beiträge: 2742
Registriert: Dienstag 24. Juli 2007, 22:36

Beitrag von maliems »

Die Reichen werden deshalb weniger geschädigt, weil sie Vermögensberater haben, die ihnen eine höhere Rendite bescheren.

Wenn wir pro Jahr eine schleichende Inflation von 10% haben und der Millionär einen Vermögensberater, der ihm 12% im Jahr bringt, hat er einen realen Gewinn von 2%

Wer als Rentner sein Erspartes auf dem Sparbuch hat, hat einen realen Verlust von gut 8%.

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

maliems hat geschrieben:...
Wenn wir pro Jahr eine schleichende Inflation von 10% haben und der Millionär einen Vermögensberater, der ihm 12% im Jahr bringt, ...
... dann wird der Millionär in Ermangelung von Dummheit stehenden Fußes den Vermögensberater wechseln!
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Freitag 25. Januar 2008, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Beitrag von Kurt »

Inflation bedeutet nichts anderes als Geldentwertung. Auf eine Inflation reagiert man am besten durch Investition in wertbeständige Sachgüter wie Edelmetalle, Immobilien, Aktien oder Grundstücke.

In Anbetracht der Marktlage erscheint die Investition in Ackerflächen und Wiesen am lukrativsten; man bekommt sie noch relativ preiswert, und die Nachfrage wird langfristig anziehen.
Alle anderen Güter sind zur Zeit schon recht teuer.

Wer hingegen Geld anhäuft (egal ob arm oder reich), wird durch eine Inflation Verluste machen.

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Solange die Börse weltweit über den Luftdollar definiert wird, geht es abwärts, weil es egal ist ob der Dollar effektiv nichts oder weniger als nichts wert ist ... wie bitte? UUGB will ein bisschen mehr Geld? ...215 MRD Luftdollar für Kriegs- und Marktstützungs"dienste"? ...Kein Problem - die FED druckt's im Zusatzschicht"dienst" - Lieferung in 8 Tagen - 3% Nachlass bei Barzahlung in EURO...

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,530947,00.html

Ich halte das für eine windige Sache; da soll wohl wieder vertuscht & abgelenkt werden.
Das gehört alles zum Großlügenkomplex á la 11.9. und...............

Der DAX hält sich; wenn erst mal die EZB mit den Zinsen runtergeht, dann wird die Blase noch größer ..........und der unausweichliche Absturz tiefer & härter.

Aber das Merkel sagt, wir sollen alle ganz ruhig bleiben und die Kleinanleger werden sogar noch gelobt, weil sie sich so "vernünftig" verhalten.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

tam
Beiträge: 65
Registriert: Mittwoch 26. September 2007, 16:25

Beitrag von tam »

Vielleicht sollte man sein Geld doch lieber gänzlich in die Ausbildung seiner Kinder investieren, statt den Mammon zu versuchen.

Christian
Beiträge: 1802
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Beitrag von Christian »

Ewald Mrnka hat geschrieben:http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,530947,00.html

Ich halte das für eine windige Sache; da soll wohl wieder vertuscht & abgelenkt werden.
Das gehört alles zum Großlügenkomplex á la 11.9. und...............

Der DAX hält sich; wenn erst mal die EZB mit den Zinsen runtergeht, dann wird die Blase noch größer ..........und der unausweichliche Absturz tiefer & härter.

Aber das Merkel sagt, wir sollen alle ganz ruhig bleiben und die Kleinanleger werden sogar noch gelobt, weil sie sich so "vernünftig" verhalten.
Es wird versucht vertrauen in das System zu stärken , denn ohne Vertrauen zerbricht die Seifenblase. Ian Gordon hat auf seiner Netzseite www.thelongwaveanalyst.ca den Kontradieff-Zyklus auf unsere Zeit übertragen demnach befinden wir uns im 4.Zyklus(winter). Ich denke am Ende wird es eine Verschiebung der Wirtschaftsmacht geben China und Indien werden die neuen Mächtigen . Die Wirtschaft der USA wird zusammenbrechen kurz danach dürften Italien,Spanien , Frankreich und einige andere folgen. Der Übergang von den westlichen Wirtschaftsystemen zu den asiatischen Wirtschaftssystemen dürfte ca. 10 Jahre dauern . Diese zehnjährige Phase ohne klare Wirtschaftsführung dürfte eine spannende Phase werden.

Gruß,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Kurt hat geschrieben:Soros sieht schlimmste Krise seit 60 Jahren

Eine interessante Analyse, die Vieles beim Namen nennt:
...wirklich genial ausgefuxt, dieser Soros. Man lese gaaanz aufmerksam
diesen alten Artikel aus dem Jahre 2000.

...daraus hier ein unauffälliger Nebensatz:

"...Jeder Devisenhändler und jeder Risikofondsmanager reibt sich die Hände, wenn Zentralbanken und Politiker anfangen, gegen die Markttendenzen zu spekulieren. Nie konnte der international erfolgreiche Fondsmanager George Soros mehr verdienen als in der Zeit der EWS-Turbulenzen und aufgeregten Interventionen 1992 und 1993...."

(ein unbedeutendes Suchergebnis)

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Christian hat geschrieben: Der Übergang von den westlichen Wirtschaftsystemen zu den asiatischen Wirtschaftssystemen dürfte ca. 10 Jahre dauern . Diese zehnjährige Phase ohne klare Wirtschaftsführung dürfte eine spannende Phase werden.

Gruß,

Christian
Interessant und spannend sicher, aber es wird viele in Not und Elend bringen, es wird Kriege geben, politische Verwerfungen.......und es wird einigen auch an den Kragen gehen.

Ich persönlich hatte auf einen eher weniger "interessanten" Lebensabend gehofft. Aber man muß sich den Dingen stellen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Christian hat geschrieben: ...
Es wird versucht vertrauen in das System zu stärken , denn ohne Vertrauen zerbricht die Seifenblase....
Das "System" ist nicht das Problem, auch nicht das Vertrauen in jenes "System". Das Problem sind u.a. die mit Zahlen bedruckten Papierschnipsel, deren "Zahl" nicht mit dem greifbaren Gegenwert übereinstimmt - man könnte Inflation auch als Konsequenz der "falschen Waage" bezeichnen.
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Freitag 25. Januar 2008, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Manchmal drängt sich mir auch der Vergeich mit dem "Raubrittertum" auf, welches in unserer Geschichte einen gewissen Stellenwert besitzt. Wobei deren Herolde die wohl gewichtigste Stellung innehatten. Diese Herolde verführen gleichsam alle Geldbesitzer rund um den Globus auf den "Handelsstrassen" die für "Raubritter" lukrativen "Wege" zu benutzen:

Keine Panik - VOL1
http://www.merkur.de/2008_04_leiter_boe ... no_cache=1
Keine Panik - VOL2
http://boerse.ard.de/content.jsp?go=mel ... ent_272754
keine Panik - VOL3
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/gelda ... 06349.html
keine Panik - VOL4
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,530146,00.html
Keine Krise
http://www.zeit.de/online/2008/05/davos-joffe
Keine Furcht
http://www.zeit.de/news/artikel/2008/01/23/2461924.xml

... am "Schlagbaum" angekommen müssen sich die Opfer dann folgendes anhören:
"...schlimmste Krise seit 60 Jahren".
...was wird dann also jedes einzelne dieser Opfer tun?
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Freitag 25. Januar 2008, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Paul Heliosch hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Soros sieht schlimmste Krise seit 60 Jahren

Eine interessante Analyse, die Vieles beim Namen nennt:
...wirklich genial ausgefuxt, dieser Soros. Man lese gaaanz aufmerksam
diesen alten Artikel aus dem Jahre 2000.

...daraus hier ein unauffälliger Nebensatz:

"...Jeder Devisenhändler und jeder Risikofondsmanager reibt sich die Hände, wenn Zentralbanken und Politiker anfangen, gegen die Markttendenzen zu spekulieren. Nie konnte der international erfolgreiche Fondsmanager George Soros mehr verdienen als in der Zeit der EWS-Turbulenzen und aufgeregten Interventionen 1992 und 1993...."

(ein unbedeutendes Suchergebnis)
[/color]

George Soros ist nun allerdings in der Tat das Krebsgeschwür selber, partem pro toto zu nennen. Wer weiß noch, wie der Mann Milliarden gewann, als er Anfang der neunziger Jahre nach jenem Geheimtreffen auf Elisabeths Britannia mit den Verrätern aus der DC (wie Andreatta, neben Bankiers wie Draghi) gegen Pfund und Lira Unsummen Geldes verschob? Wie er vor rund acht Jahren gegen Malaisien spekulierte?

(In Italien brach damals das politische System zusammen, vor allem aber das wirtschaftliche: Eine „Privatisierungswelle“ ohne gleichen brach los, große Teile des Volksvermögens sind seitdem in fremder Hand, ähnlich wie es kaum später in Rußland geschah. In Malaisien allerdings funktionierte es dank Mahatir nicht so recht.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Beitrag von Kurt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:http://www.aktienboard.com
Sowas liest Du? :shock:

ist nun allerdings in der Tat das Krebsgeschwür selber, partem pro toto zu nennen.


Das macht seine Analyse des Marktgeschehens aber nicht falsch.
Sonst wäre er ja auch nie zu Reichtum gekommen.
Daß Baissisten in oftmals besser dastehen als Haussisten ist auch kein Geheimnis.

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Beitrag von Kurt »

Paul Heliosch hat geschrieben:Diese Herolde verführen gleichsam alle Geldbesitzer rund um den Globus auf den "Handelsstrassen" die für "Raubritter" lukrativen "Wege" zu benutzen:
Ich kann nicht verhehlen, dass die "Geldbesitzer" die "verführenden Herolde" durchaus verdient haben.

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Kurt hat geschrieben:...
Das macht seine Analyse des Marktgeschehens aber nicht falsch.
Das ist unbestritten ...nur ist der Mann ein Meister des strategischen Kommunikationsmanagements - Deshalb sollte auch hier die Frage gestellt werden: Wer hat was wann zu welchem Zweck publiziert.

Paul Heliosch
Beiträge: 1615
Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Raphael hat geschrieben:...
Richtig ist, daß nicht nur das Wissen über relevante Marktdaten die wirtschaftlichen Entscheidungen der Marktteilnehmer beeinflußt, sondern - nach meiner persönlichen Meinung - in einem viel größerem Maße das Unwissen!

Das Unwissen geht weit über die allgemeine Prognoseunsicherheit hinaus, sondern bezieht sich in viel größerem Maße auf die tatsächlichen Herstellungskosten der am Markt verkauften Produkte.
Die Unwissenheit ist wirklich erschreckend ...auch jene über die Tatsache, daß der im Börsenjargon so gerne genutzte Begriff "Kapitalvernichtung" nichts anderes ist, als eine Tarnkappe für einen Vorgang den die Opfer - so sie den Vorgang denn "sehen" könnten - als Raubrittertum bezeichnen würden.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema