Wenn Du meinst, daß Kommunisten und linksradikale Fanatiker manchmal (nicht immer) Verständnis für Gewalt aufbrachten (für Massenmord weiß ich nicht), dann muß ich Dir leider Recht geben.
Ja, es wurden - nicht nur in der Sowjetunion - Verbrechen "im Namen des Sozialismus" begangen. Über die Haltung von "Gutmenschen" rede ich nicht, da ich den Begriff ablehne und was die Jakobiner der Französischen Revolution betrifft, so war deren ursprüngliche Einstellung nicht verkehrt, aber es war das Schlimme, daß auch dort "die Revolution ihre eigenen Kinder fraß", wie es so treffend heißt.
Aber Verbrechen und Greueltaten wurden nicht nur im Namen des Sozialismus, sondern auch im Namen Gottes begangen.Wieviele Kreuzfahrer/-ritter gingen mit einem "Gott will es" in die Schlacht, um nicht nur die muslimischen Männer, sondern nicht selten auch Frauen und Kinder niederzumetzeln?
Wieviele Soldaten in Rußland schlachteten noch im 1. Weltkrieg fremde, gegnerische Soldaten "für Zar und Vaterland" ab, nachdem die Popen vorher die Waffen gesegnet hatten, damit die Soldaten "das heilige Mütterschen Rußland" verteidigen (!?) konnten?
Wieviele Menschen töteten andere Menschen, weil diese aus religiösen oder politischen Gründen als minderwertig betrachtet wurden, egal ob die Opfer dieses Wahnsinns "ungläubige muselmanische Bastarde", "verdammte Franzosen" oder "dumme, unzivilisierte Polaken" waren oder wer auch immer?
Du schreibst, daß die Linken häufiger ein Verständnis für Massenmorde etc. hatten!
Meinst Du die Linken im Allgemeinen (also auch die Sozialisten ansich) oder meinst Du die radikalen unter den Kommunisten, besonders die militanten?
Ich bezweifel nämlich, daß z.B. die christlichen Sozialisten in den frühen 1920er Jahren wie Leonard Ragatz so eingestellt waren.
Im Gegenteil:
Sie wurden von der KPD abgelehnt, weil sie am Evangelium festhielten und nicht an die Ideologie des Kommunismus glaubten.
Gruß, Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben:
...
Gutmenschen und Jakobiner und überhaupt Linke bringen auffallend oft Verständnis für politischen Mord und Massenmord auf, wenn die Absicht human, fortschrittlich erscheint.
Der Zweck heiligt die Mittel, wenn er sich mit der humanitären Phrase drapiert.