Freimaurerei

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

@ Esperanto

Wer hat wem welche Macht geraubt?

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Beitrag von pierre10 »

Lieber Tim,

solche Diskussionen ohne Kenntnisse der Situation durch den einen oder anderen Teilnehmer sind einfach unnütz, wie z.B. die Aussage: Wissen ist Macht.......

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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Linus
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Beitrag von Linus »

Wer hatte da denn das Bedürfnis, Pierre, über Freimaurerei zu diskutieren? Der Erstbeitragschreiber warst du selbst.... :ja:
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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Pierre hat geschrieben:
Esperanto hat geschrieben:
Timotheus hat geschrieben:Welche Unfreiheiten schaffen denn Freimaurer in der Kirche?

Vor allem habt ihr uns die Macht genommen. Das ärgert mich ja am meisten.
Vielleicht bin ich schwer von Begriff, aber wieso haben die FM den Kirchen Macht genommen???????

Pierre, der sich bewusst ist, dass FM keine Macht suchen sondern das eigene innere Wissen aufbauen.

Jetzt tut doch nicht so, als ob ihr nicht wüsstet, was ich meine.....vor 1789 war der Katholizismus die herrschende Gesellschaftsideologie, seitdem ist es die Toleranz. Ohne die konspirative Arbeit der Freimaurer wäre das nicht möglich gewesen. Die höchsten Werte sind heute Freiheit und Toleranz, aber doch nicht mehr der kath. Glaube wie im Mittelalter. Und das bedauere ich natürlich zutiefst. Und schuld daran seid auch ihr Freimaurer (das Eigentliche war aber natürlich der 30-jährige Krieg, das diese verderbliche Entwicklung eingeleitet hat, das ist mir schon klar).

Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

@Esperanto:

Vielleicht hat der Katholizismus auch gerade deshalb aufgehört, die "herrschende Gesellschaftsideologie" zu sein, weil der katholische Klerus vor 1789 eben die Gesellschaft beherrschen wollte und sich mit der Monarchie und dem Adel gegen das Volk verbündet hatte? Und irgendwann hatte das Volk dann die Nase voll davon...

Im übrigen dachte ich immer, es handle sich beim katholischen Glauben um eine Religion und nicht um eine "herrschende Gesellschaftsideologie". Jesus hat doch gesagt: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt...", wieso will da der Katholizismus die Reiche dieser Welt beherrschen?

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Inabikari hat geschrieben:@Esperanto:

Vielleicht hat der Katholizismus auch gerade deshalb aufgehört, die "herrschende Gesellschaftsideologie" zu sein, weil der katholische Klerus vor 1789 eben die Gesellschaft beherrschen wollte und sich mit der Monarchie und dem Adel gegen das Volk verbündet hatte? Und irgendwann hatte das Volk dann die Nase voll davon...

Im übrigen dachte ich immer, es handle sich beim katholischen Glauben um eine Religion und nicht um eine "herrschende Gesellschaftsideologie". Jesus hat doch gesagt: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt...", wieso will da der Katholizismus die Reiche dieser Welt beherrschen?

Jesus wollte das nicht, aber ich will, dass Jesus die Welt beherrscht.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Esperanto hat geschrieben:Jesus wollte das nicht, aber ich will, dass Jesus die Welt beherrscht.

Fiet voluntas ejus. præterit enim figura hujus mundi. ipse
autem quem regem canimus regum regnabit in sempiterna
sæcula.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Das habt ihr aber sehr schön formuliert. Dann muss ich die Mitgliedschaft in meinem "anspruchsvollen Club" ja doch nicht aufkündigen. ;-) Ja, ich bin viel unterwegs. :-D

Grüße,

Timotheus
Doch. Du bist exkommuniziert solang du Mitglied in der Bruderkette, die dich bindet, bist, und nicht beichten warst.
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Ich beichte ja, aber nicht, dass ich in diesem anspruchsvollen Club bin. Ich beichte ja auch nicht, dass ich morgens Kaffee trinke.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Ich beichte ja, aber nicht, dass ich in diesem anspruchsvollen Club bin. Ich beichte ja auch nicht, dass ich morgens Kaffee trinke.
Kaffeetrinken (im übrigen Kaffee in Deutschland? :D ) ist keine Gefahr für Deine Seele. Die Bruderkette schon.
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Was lästerst du nur immer über den deutschen Kaffee? :-D Der, den ich mache, schmeckt immer sehr gut!

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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Was lästerst du nur immer über den deutschen Kaffee? :-D Der, den ich mache, schmeckt immer sehr gut!
Vergiß es. Der Kaffeehimmel beginnt in Wien (und endet in Italien). Deutschland (und Westösterreich) sind die Kaffevorhölle.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ganz langsam, Linus.

Wenn ich mal in Österreich bin, dann muß ich ausdrücklich einen richtigen Kaffeee verlangen, sonst bekomme ich nur das, was man in Österreich "auch noch" unter Kaffee versteht.
Die meisten österreichischen Variationen, bzw. das was der gemeine Österreicher unter Kaffee versteht, kann man jedenfalls nicht Kaffee nennen.
:D
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Linus
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Beitrag von Linus »

ad_hoc hat geschrieben:Ganz langsam, Linus.

Wenn ich mal in Österreich bin, dann muß ich ausdrücklich einen richtigen Kaffeee verlangen, sonst bekomme ich nur das, was man in Österreich "auch noch" unter Kaffee versteht.
Die meisten österreichischen Variationen, bzw. das was der gemeine Österreicher unter Kaffee versteht, kann man jedenfalls nicht Kaffee nennen.
:D
Gruß, ad_hoc
Na wenn ein Preuß' bei uns einen Kaffeee (oder noch schlimmer einen Kaffe ) Verlangt, ist er selber schuld. Das ist dann ein Filtertütengewäsch. Man sollt sich halt kundig machen: Melange, Großer/Kleiner Schwarzer/Brauner oder Mocca, Verlängerter, Einspänner, Fiaker, Maria Theresia, Irisch, Pharisäer, Kapuziner, Verkehrter Neumann,Schale Gold, Portion Kaffee.... heißt das bei uns. Je nach Kaffeehaus auch in verschiedenen Farbnuancen erhältlich.
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Simon
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Beitrag von Simon »

Linus hat geschrieben:
Timotheus hat geschrieben:Das habt ihr aber sehr schön formuliert. Dann muss ich die Mitgliedschaft in meinem "anspruchsvollen Club" ja doch nicht aufkündigen. ;-) Ja, ich bin viel unterwegs. :-D

Grüße,

Timotheus
Doch. Du bist exkommuniziert solang du Mitglied in der Bruderkette, die dich bindet, bist, und nicht beichten warst.
Bei Radio Vatikan beantwortet ein deutschsprachiger Priester ihm vorgelegte Fragen. Dieser schrieb, dass es heute wegen der Mitgliedschaft bei den Freimaurern keine automatische Exkommunikation mehr gibt.
Kann es sein, dass man dort einen Pater hingestzt hat, der sich nicht auskennt?

Freundliche Grüße
Simon
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
Zitat von Albert Schweitzer

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Simon hat geschrieben:Kann es sein, dass man dort einen Pater hingestzt hat, der sich nicht auskennt?
Durchaus möglich. Sowas kommt häufiger vor, als man denkt.

Ich erinnere mich an einen peinlichen Moment, als der Papst zum Weltjugendtag in Köln einflog. Die kommentierenden Moderatoren der Fernseh-Live-Übertragung ergossen sich im Smalltalk, und der Moderator fragte P. Eberhard v. Gemmingen (Leiter der deutschspr. Abteilung bei Radio Vatikan), welchen Eindruck der Papst bei seinem Abflug in Rom gemacht habe.

P. von Gemmingen sagte in etwa, der Papst habe blaß und angespannt gewirkt, möglicherweise gesundheitlich etwas angegriffen, blablabla - und verstummte plötzlich, als die Flugzeugtür aufging, und ein strahlender Benedikt XVI. in sichtlich guter Laune ausstieg.

Gerade bei Radio Vatikan - dessen Programm ich einmal hoch geschätzt habe, hat das Programmniveau in einigen Teilen empfindlich nachgelassen. Nichts gegen Pater von Gemmingen, aber gelegentlich sagt er auch was, nur um etwas zu sagen.

Die Auskunft, der Freimaurerei bezüglich, war schlichtweg falsch. Es ist auch heute einem Katholiken nicht gestattet, Freimaurer zu sein.
Das Lexikon für Theologie und Kirche (neueste Auflage) erklärt unter dem Stichwort Freimaurer:
LThK, Ausgabe 2006 hat geschrieben:
Dagegen behält das in der Erklärung der DBK ausgesprochene (moral.) Verbot einer Mitgliedschaft in der Freimaurerei seine Gültigkeit. Ja, dieses Verbot wurde am 26.11.1983 durch die römische Glaubenskongregation auf die ganze Welt ausgedehnt.
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Simon
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Beitrag von Simon »

Es wird darauf verwiesen, dass sich die Inhalte der kirchlichen Lehre und die Aussagen der Freimaurerei widersprechen.
Behauptet wird offensichtlich nur, dass eine vielleicht nicht hinterfragte Mitgliedschaft nicht automatisch zur Exkommunikation führt:
Freimaurer

Wir kommen nochmals zurück auf die Frage: darf man heute als Katholik Mitglied der Freimaurer sein? Arthur Herzog schickt uns dazu mehrere Fragen (arthur-herzog@t-online.de)
Die Vorstellungen von Gott und von Erlösung der Freimaurer und der katholischen Kirche widersprechen sich in solcher Weise, dass man als Katholik nicht Mitglied einer Loge sein kann. Es geht also nicht einfach darum, dass die Kirche das verbietet, sondern man kann nicht gleichzeitig ja und nein sagen. Das ist der Grund.
Arthur Herzog fragt aber: Wie konnte Mozart Christliches und Freimaurerisches vereinbaren?
Vielleicht muss die Antwort heißen: ein Genie steht über den Gegensätzen. Oder richtiger: Vielleicht war Mozart ein kein Denker, sondern ein Mensch der Intuition und hat aus beiden Welten das Beste herausgefischt.
Arthur Herzog fragt weiter: Was ist Gutes an der Freimaurerei?
Dass sie sich um die Veredelung des Menschen bemüht, um Ethos, dass Freimaurer sich anstrengen, so sehr, dass sie sich dadurch selbst erlösen wollen. Und genau das lehnt der katholische Glaube ab.
Wenn ein Katholik dennoch Mitglied einer Loge ist, kann sein, dass er sich mit der Theorie der Loge nicht so auseinandersetzt. Aber weil in ihr gar nicht über Religion gesprochen werden darf, besteht einfach die große Gefahr, dass alles Religiöse unterdrückt und vernichtet wird. Automatisch exkommuniziert ist man heute nicht mehr, wenn man in der Loge ist.
Herzliche Grüße
Simon
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Richtig. Die automatische Exkommunikation erfolgt nicht mehr. Allerdings steht das Verbot einer Mitgliedschaft definitiv fest. Da stellt sich die Frage, wie gläubige Katholiken das bewusste Ignorieren dieses Verbots mit ihrem Gewissen vereinbaren. Ein Zustand, der meiner Meinung nach gewissermaßen eine "freiwillige Selbstexkommunikation" beinhaltet.
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Wie wäre es davon jetzt einen Extra- Tread zu machen? Statt dass man bei den letzten Einträgen Bilder sehen kann, wird nur noch diskutiert.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Sehe ich genauso, Raphaela, hier im Thread sollte es wirklich nur (!) um Bilder der "Alten Messe" (inkl. Erklärungen) gehen, Freimaurerthemen können wo anders debattiert werden.

Gruß, Pit
Raphaela hat geschrieben:Wie wäre es davon jetzt einen Extra- Tread zu machen? Statt dass man bei den letzten Einträgen Bilder sehen kann, wird nur noch diskutiert.
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Wir haben doch noch einen - alten - FM-Thread im Gemüsegarten. Da kann man bei Diskussionsbedarf das Thema Freimaurerei sicher wieder aufleben lassen.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Deckung!! Ich höre Ottaviani schon mit dem Brecheisen nahen! Bild
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Nicht jeder Freimaurer ist Katholik und einem nicht so dermaßen gut informierten Menschen muss man doch eigentlich mal folgendes erklären: Der CIC ist das Kirchenrecht. Nach dem CIC ist die Mitgliedschaft eines Katholiken in der Freimaurerei nicht mehr verboten. Daraufhin erstellt Kardinal Ratzinger 1983 ein Schriftstück, ein Dokument, in welchem dargestellt wird, dass die Zugehörigkeit eines Katholiken zur Freimaurerei nach wie vor "schwere Sünde" sei. Dieses Schriftstück wird von Papst Johannes Paul II. unterzeichnet. Soweit dürften wir alle d'accord sein.

Aber jetzt fragt man sich doch als Nicht-Rechtsanwalt: Warum ist etwas Sünde, das immer verboten war, nun aber nicht mehr verboten, dafür aber immer noch Sünde ist? Kirchenrechtlich ist es nicht verboten und trotzdem werde ich exkommuniziert?

Ich nehme mal einen in der Sache natürlich völlig unangebrachten, aber populistischen Vergleich: Mord wird laut Strafgesetzbuch nicht mehr bestraft, der gesamte Paragraph ist gestrichen. Und dennoch heißt es: Mord ist nicht korrekt. Morden ist zwar nicht richtig, wird aber auch nicht bestraft.

Muss man das verstehen?

Freimaurer sind keine "Anti-Christen" und die Freimaurerei ist weder eine Sekte, noch sind alle Freimaurer Relativisten. Sie haben keinen "Guru", kein der Bibel fremdes, heiliges Buch, noch eine abweichende Glaubenslehre. Freimaurer glauben alle an eine übergeordnete, schöpferische Kraft, sind also keine Atheisten. Es gibt Freimaurer, die sich zum Christentum bekennen (und sich auch Großlogen-intern dazu bekennen müssen) und es gibt Freimaurer, die einer anderen Religion angehören. Man kann auch ethische Werte teilen, ohne der selben Religion anzugehören. Daher ist die Freimaurerei eine Wertegemeinschaft und keine Religionsgemeinschaft. Sie ist kein Kirchen-Ersatz und will dies auch nicht sein.

Ein Freimaurer bekehrt keinen anderen Bruder und wird auch nicht bekehrt. Man konzentriert sich auf das Verbindende und nicht auf das Trennende. Eine Erlösung wird übrigens auch nicht angeboten.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Timotheus hat geschrieben:Nicht jeder Freimaurer ist Katholik und einem nicht so dermaßen gut informierten Menschen muss man doch eigentlich mal folgendes erklären: Der CIC ist das Kirchenrecht. Nach dem CIC ist die Mitgliedschaft eines Katholiken in der Freimaurerei nicht mehr verboten. Daraufhin erstellt Kardinal Ratzinger 1983 ein Schriftstück, ein Dokument, in welchem dargestellt wird, dass die Zugehörigkeit eines Katholiken zur Freimaurerei nach wie vor "schwere Sünde" sei. Dieses Schriftstück wird von Papst Johannes Paul II. unterzeichnet. Soweit dürften wir alle d'accord sein.

Aber jetzt fragt man sich doch als Nicht-Rechtsanwalt: Warum ist etwas Sünde, das immer verboten war, nun aber nicht mehr verboten, dafür aber immer noch Sünde ist? Kirchenrechtlich ist es nicht verboten und trotzdem werde ich exkommuniziert?
Linus würde sagen: diese Argumentation ist sehr freimaurerisch. ;D

Sünde ist Sünde, ob sie nun im Kirchenrecht mit einer ausdrücklichen Sanktion belegt ist, oder nicht. Der Kern der Sache bleibt unberührt.
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Linus
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Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben: Linus würde sagen: diese Argumentation ist sehr freimaurerisch. ;D
:ja:
Sünde ist Sünde, ob sie nun im Kirchenrecht mit einer ausdrücklichen Sanktion belegt ist, oder nicht. Der Kern der Sache bleibt unberührt.
Genau. Im Kirchenrecht steht auch beispielsweise nix von Selbstbefriedigung, und trotzdem ist sie ne Schwere Sünde. Der CIC ist ja kein Beichtspiegel für Juristen....
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Simon hat geschrieben:Bei Radio Vatikan beantwortet ein deutschsprachiger Priester ihm vorgelegte Fragen. Dieser schrieb, daß es heute wegen der Mitgliedschaft bei den Freimaurern keine automatische Exkommunikation mehr gibt.
Kann es sein, daß man dort einen Pater hingestzt hat, der sich nicht auskennt?
Kaum. Eher einen, der bewußt lügt. – Kann man die Aussage jenes Paters irgendwo nachlesen? Oder wann war das?
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Nun denn, wenn ich überlege wieviele Katholiken in Deutschland Sex vor der Ehe haben, verhüten, ihre Sonntagspflicht einmal im Jahr zu Weihnachten erfüllen, nie beichten gehen, kaum moralische Grundsätze haben, dann bin ich ja noch gut dran mit meinen "Sünden" bez. der Freimaurerei. Wir jedenfalls verhalten uns anständiger und redlicher als manch ein ach so treuer Katholik, der ständig über Dinge schimpft die er nicht kennt. Wenn man es als sündhaft betrachtet, an sich selbst zu arbeiten, seine Persönlichkeit zu verbessern und im Verhalten stets ein gutes Beispiel zu sein, dann ist das natürlich Sünde.

Andererseits - wenn ich sehe wie kontrovers innerhalb der Kirche diskutiert und gestritten werden kann, dann bleibt es jedem selbst überlassen, ob er seinem Verstand, seiner Seele und Gott vertraut, oder einem Blatt Papier, das ein sterblicher Kardinal Ratzinger schrieb.

Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Timotheus hat geschrieben:... wenn ich überlege wieviele Katholiken in Deutschland Sex vor der Ehe haben, verhüten, ihre Sonntagspflicht einmal im Jahr zu Weihnachten erfüllen, nie beichten gehen, kaum moralische Grundsätze haben, dann bin ich ja noch gut dran mit meinen "Sünden" bez. der Freimaurerei. Wir jedenfalls verhalten uns anständiger und redlicher als manch ein ach so treuer Katholik, der ständig über Dinge schimpft die er nicht kennt. ...
Mich interessieren sehr die Ergebnisse Ihrer Überlegungen, deren Informationsgrundlage sicherlich auf redliche bzw. anständige Weise recherchiert wurden:

1. Wieviele "Katholiken" haben vorehelichen Geschlechtsverkehr?
2. Wieviele "Katholiken" wenden nicht erlaubte Verhütungsmethoden an?
3. Wieviele "Katholiken" verletzen Ihre WÖCHENTLICHE Sonntagspflicht?
4. Weiviele "Katholiken" verletzen Ihre jährliche Pflicht zur Teilnahme an der Hl. Kommunion und Beichte und zwar in der ÖSTERLICHEN BUßZEIT?

Insbesondere interessiert mich die Methode, mit der Sie die o.g. Informationen gewonnen haben, um beurteilen zu können, ob diese Methode den Anforderungen an eine seriöse statistische Erhebung genügt.

Übrigens, Timotheus - mit Verlaub - Sie sind selbst schlecht informiert:
Ich muß das leider so hart sagen, da Sie Katholiken beschuldigen "über Dinge zu schimpfen, die sie nicht kennen" - Sie vollziehen dies nachweislich selbst:

Bitte informieren Sie sich zunächst über die sogenannten "5 Gebote der Kirche"...

...und anschliessend möchte ich mich gerne mit Ihnen unterhalten über Ihre internen FM-Methoden Business-Aufträge untereinander zu verteilen, unliebsame Geschäftspartner aus dem Markt zu drängen (und sei der Markt auch noch so regional begrenzt), Absprachen hinsichtlich politischer, wirtschaftlicher und juristischer Zielsetzung durchzusetzen, "gefallene" Logenbrüder zu decken und einiges mehr...

Sicherlich sind Sie so anständig und lügen nicht, Sie sind redlich und ehrlich, Sie brauchen keine Hilfe von aussen, ausser jene Hilfe der eigenen FM-Brüder und sei es auch jene Hilfe der untersten Lions- und Rotary-Ebene - die "Gutdenker" und "naiven Wohlmeiner", die schon ab dieser Ebene zu absolutem Stillschweigen über Internas verpflichtet sind...

Was passiert eigentlich mit einem Logenbruder, der aussteigt? Sicherlich werde ich von Ihnen eine "erschöpfend" "ehrliche" Antwort von Ihnen erhalten!
Ubi spiritus domini ibi libertas!

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Simon hat geschrieben:Es wird darauf verwiesen, dass sich die Inhalte der kirchlichen Lehre und die Aussagen der Freimaurerei widersprechen.
Behauptet wird offensichtlich nur, dass eine vielleicht nicht hinterfragte Mitgliedschaft nicht automatisch zur Exkommunikation führt:
Freimaurer

Wir kommen nochmals zurück auf die Frage: darf man heute als Katholik Mitglied der Freimaurer sein? Arthur Herzog schickt uns dazu mehrere Fragen (arthur-herzog@t-online.de)
Die Vorstellungen von Gott und von Erlösung der Freimaurer und der katholischen Kirche widersprechen sich in solcher Weise, dass man als Katholik nicht Mitglied einer Loge sein kann. Es geht also nicht einfach darum, dass die Kirche das verbietet, sondern man kann nicht gleichzeitig ja und nein sagen. Das ist der Grund.
Arthur Herzog fragt aber: Wie konnte Mozart Christliches und Freimaurerisches vereinbaren?
Vielleicht muss die Antwort heißen: ein Genie steht über den Gegensätzen. Oder richtiger: Vielleicht war Mozart ein kein Denker, sondern ein Mensch der Intuition und hat aus beiden Welten das Beste herausgefischt.
Arthur Herzog fragt weiter: Was ist Gutes an der Freimaurerei?
Dass sie sich um die Veredelung des Menschen bemüht, um Ethos, dass Freimaurer sich anstrengen, so sehr, dass sie sich dadurch selbst erlösen wollen. Und genau das lehnt der katholische Glaube ab.
Wenn ein Katholik dennoch Mitglied einer Loge ist, kann sein, dass er sich mit der Theorie der Loge nicht so auseinandersetzt. Aber weil in ihr gar nicht über Religion gesprochen werden darf, besteht einfach die große Gefahr, dass alles Religiöse unterdrückt und vernichtet wird. Automatisch exkommuniziert ist man heute nicht mehr, wenn man in der Loge ist.
Herzliche Grüße
Simon
Der Pater hat natürlich Recht: Während der Kodex von 1917 für Logenmitgliedschaft im can. 2335 eine latae sententiae (sprich "automatische") Exkommunikation vorsah, bedroht der aktuelle von 1983 im can. 1374 die einfache Mitgliedschaft mit einer nicht näher spezifizierten gerechten Strafe und das Ausüben von Leitungs- oder Propagandafunktionen mit dem Interdikt.

Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Pelikan hat geschrieben:
Simon hat geschrieben:Es wird darauf verwiesen, dass sich die Inhalte der kirchlichen Lehre und die Aussagen der Freimaurerei widersprechen.
Behauptet wird offensichtlich nur, dass eine vielleicht nicht hinterfragte Mitgliedschaft nicht automatisch zur Exkommunikation führt:
Freimaurer

Wir kommen nochmals zurück auf die Frage: darf man heute als Katholik Mitglied der Freimaurer sein? Arthur Herzog schickt uns dazu mehrere Fragen (arthur-herzog@t-online.de)
Die Vorstellungen von Gott und von Erlösung der Freimaurer und der katholischen Kirche widersprechen sich in solcher Weise, dass man als Katholik nicht Mitglied einer Loge sein kann. Es geht also nicht einfach darum, dass die Kirche das verbietet, sondern man kann nicht gleichzeitig ja und nein sagen. Das ist der Grund.
Arthur Herzog fragt aber: Wie konnte Mozart Christliches und Freimaurerisches vereinbaren?
Vielleicht muss die Antwort heißen: ein Genie steht über den Gegensätzen. Oder richtiger: Vielleicht war Mozart ein kein Denker, sondern ein Mensch der Intuition und hat aus beiden Welten das Beste herausgefischt.
Arthur Herzog fragt weiter: Was ist Gutes an der Freimaurerei?
Dass sie sich um die Veredelung des Menschen bemüht, um Ethos, dass Freimaurer sich anstrengen, so sehr, dass sie sich dadurch selbst erlösen wollen. Und genau das lehnt der katholische Glaube ab.
Wenn ein Katholik dennoch Mitglied einer Loge ist, kann sein, dass er sich mit der Theorie der Loge nicht so auseinandersetzt. Aber weil in ihr gar nicht über Religion gesprochen werden darf, besteht einfach die große Gefahr, dass alles Religiöse unterdrückt und vernichtet wird. Automatisch exkommuniziert ist man heute nicht mehr, wenn man in der Loge ist.
Herzliche Grüße
Simon
Der Pater hat natürlich Recht: Während der Kodex von 1917 für Logenmitgliedschaft im can. 2335 eine latae sententiae (sprich "automatische") Exkommunikation vorsah, bedroht der aktuelle von 1983 im can. 1374 die einfache Mitgliedschaft mit einer nicht näher spezifizierten gerechten Strafe und das Ausüben von Leitungs- oder Propagandafunktionen mit dem Interdikt.


Es ist eindeutig geklärt, daß jedes Mitglied einer freimaurerischen Vereinigung von der Teilnahme an der Kommunion ausgeschlossen ist - also "exkommuniziert" ist! Daran ist nicht zu mauscheln oder irgendwie kirchenjuristisch zu verdrehen. Wer erkennt, daß er sich als Katholik in einer freimaurerischen Vereinigung befindet, muß umkehren durch die Teilnahme am Hl. Bußsakrament und durch die Tat, die seine Umkehr beweist:
Das ist AUSSCHLIESSLICH der Austritt aus der freimaurerischen Vereinigung: Lions-Club, Rotary oder wie auch immer der Club heißt.
Ubi spiritus domini ibi libertas!

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

@ Carl Craiser

Wenn ein Bruder sich dazu entschließt die Loge zu verlassen, kann er dies tun. Mit einem einzigen Schreiben ist er draußen. Danach passiert gar nichts mit ihm. Wir lauern ihm nicht auf, wir schaden ihm nicht und wir töten ihn auch nicht. Da wir nicht Scientology sind, passiert gar nichts.

"...und anschliessend möchte ich mich gerne mit Ihnen unterhalten über Ihre internen FM-Methoden..."

Gerne. Ich darf Ihnen verraten, dass ich bisher genau einen geschäftlichen Auftrag von einem Bruder vermittelt bekam, da seine Ehefrau und ich zufällig in der selben Branche arbeiten. Da ging es damals um genau 400 € + MwSt.

Natürlöich gab und gibt es Brüder, die in irgend einer Form zusammen arbeiten, wieso auch nicht? Man kennt sich ja schließlich ganz gut. Da dies allerdings auch zum Krach kommen kann, vermeidet man solche Dinge aber eher. Es gibt ein beispiel aus einer befreundeten Loge. Da war ein Bruder bei seinem Logenmeister fest angestellt und die beiden haben sich jedes Mal so in die Haare gekriegt, wegen irgendwelcher beruflicher Auseinandersetzungen, dass der eine austrat. Die von Ihnen angedeuteten "Klüngeleien" oder besser Auftrags-Verteilungen bezeichnen wir als Gesachäftsmaurerei. Solche Dinge gehören auf den Golfplatz oder zu den Lions, aber das wird bei uns nicht gern gesehen. Natürlich können Brüder m,iteinander ins Geschäft kommen und wenn ich einen Rechtsanwalt brauche, nehme ich natülich gerne einen Bruder, den ich bereits kenne. Es wird aber niemand "aus dem Weg geräumt".

Zur Politik: Politische Streitgespräche sind in der Loge tabu und finden nicht statt. Unter Logenbrüdern unterhält man sich über politische Dinge genau so wie in anderen Kreisen. Klar gibt es diese Themen, sie stehen aber nicht im Vordergrund und schon gar nicht gibt es irgendwelche gemeinsamen Zielsetzungen oder Pläne. Wenn sich ein Bruder politisch betätigen will, tut er dies für gewöhnlich in einer Partei, aber ganz bestimmt nicht in der Loge. Alles was man so an politischen Verschwörungen liest oder was in der P2-Loge abgeht, hat mit Freimaurerei herzlich wenig zu tun.

Da die Begriffe Freimaurerei und Loge nicht rechtlich geschützt sind, können sie natürlich auch missbraucht werden und dann mag es Leute geben, die unter dem Deckmantel einer vermeintlichen Loge das betreiben, was Sie bei uns vermuten.
Zuletzt geändert von Timotheus am Montag 10. Dezember 2007, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Carl Caiser hat geschrieben:
Pelikan hat geschrieben:
Simon hat geschrieben:Es wird darauf verwiesen, dass sich die Inhalte der kirchlichen Lehre und die Aussagen der Freimaurerei widersprechen.
Behauptet wird offensichtlich nur, dass eine vielleicht nicht hinterfragte Mitgliedschaft nicht automatisch zur Exkommunikation führt:
Freimaurer

Wir kommen nochmals zurück auf die Frage: darf man heute als Katholik Mitglied der Freimaurer sein? Arthur Herzog schickt uns dazu mehrere Fragen (arthur-herzog@t-online.de)
Die Vorstellungen von Gott und von Erlösung der Freimaurer und der katholischen Kirche widersprechen sich in solcher Weise, dass man als Katholik nicht Mitglied einer Loge sein kann. Es geht also nicht einfach darum, dass die Kirche das verbietet, sondern man kann nicht gleichzeitig ja und nein sagen. Das ist der Grund.
Arthur Herzog fragt aber: Wie konnte Mozart Christliches und Freimaurerisches vereinbaren?
Vielleicht muss die Antwort heißen: ein Genie steht über den Gegensätzen. Oder richtiger: Vielleicht war Mozart ein kein Denker, sondern ein Mensch der Intuition und hat aus beiden Welten das Beste herausgefischt.
Arthur Herzog fragt weiter: Was ist Gutes an der Freimaurerei?
Dass sie sich um die Veredelung des Menschen bemüht, um Ethos, dass Freimaurer sich anstrengen, so sehr, dass sie sich dadurch selbst erlösen wollen. Und genau das lehnt der katholische Glaube ab.
Wenn ein Katholik dennoch Mitglied einer Loge ist, kann sein, dass er sich mit der Theorie der Loge nicht so auseinandersetzt. Aber weil in ihr gar nicht über Religion gesprochen werden darf, besteht einfach die große Gefahr, dass alles Religiöse unterdrückt und vernichtet wird. Automatisch exkommuniziert ist man heute nicht mehr, wenn man in der Loge ist.
Herzliche Grüße
Simon
Der Pater hat natürlich Recht: Während der Kodex von 1917 für Logenmitgliedschaft im can. 2335 eine latae sententiae (sprich "automatische") Exkommunikation vorsah, bedroht der aktuelle von 1983 im can. 1374 die einfache Mitgliedschaft mit einer nicht näher spezifizierten gerechten Strafe und das Ausüben von Leitungs- oder Propagandafunktionen mit dem Interdikt.


Es ist eindeutig geklärt, daß jedes Mitglied einer freimaurerischen Vereinigung von der Teilnahme an der Kommunion ausgeschlossen ist - also "exkommuniziert" ist! Daran ist nicht zu mauscheln oder irgendwie kirchenjuristisch zu verdrehen. Wer erkennt, daß er sich als Katholik in einer freimaurerischen Vereinigung befindet, muß umkehren durch die Teilnahme am Hl. Bußsakrament und durch die Tat, die seine Umkehr beweist:
Das ist AUSSCHLIESSLICH der Austritt aus der freimaurerischen Vereinigung: Lions-Club, Rotary oder wie auch immer der Club heißt.
Wer sich schwerer Sünde bewußt ist und deshalb nicht zur Kommunion geht, oder auch wem sie gemäß can. 915 verwehrt wird, ist noch lange nicht exkommuniziert. Die Kirchenstrafe der Exkommunikation beinhaltet zwar auch den Ausschluß von der Kommunion, geht aber weit darüber hinaus. Kann man also nicht gleichsetzen, auch nicht mit Gänsefüßchen.
Zuletzt geändert von Pelikan am Montag 10. Dezember 2007, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.

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