Slowakischer Erzbischof lobt "Nazi"-Regierung

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Pit
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Beitrag von Pit »

Nicht erst seit der Französischen Revolution, sondern schon wesentlich länger, anderenfalls wäre nämlich gälisch immer noch die Hauptsprache Irlands, oder?

Gruß, Pit

[quote="Robert Ketelhohn"

Der Unterschied ist: Seit der französischen Revolution haben sie den Unterworfenen die Sprache der Eroberer aufgezwungen, ...[/quote]
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kephas
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Re: Slowakischer Erzbischof lobt "Nazi"-Regierung

Beitrag von kephas »

Athanasius2 hat geschrieben:Pfarrer Dr. Tiso war weder Faschist noch Nationalsozialist, und hat 1942 angeordnet alle Deportationen zu stoppen als seine Regierung erfuhr, daß ein Teil der jüdischen männlichen Zwangsarbeiter wovon im Bericht die Rede ist, erschosse worden war im sog. Generalgouvernement.
Hier ein Zitat von Tiso
(ist von wikipedia, daher vielleicht zweifelhaft):
Tiso hat geschrieben:Es wird gefragt, ob es christlich sei, was mit den Juden gemacht wird, ob das menschlich sei, ob es keine Plünderei sei... Ich frage: Ist es christlich, wenn eine Nation ihren ewigen Feind loswerden will? ... Dass das jüdische Element das Leben der Slowaken bedroht hat, davon müssen wir niemanden überzeugen. Es würde noch schlimmer aussehen, wenn wir uns von ihm nicht rechtzeitig gereinigt hätten. Und wir haben es auf Gottes Anweisung getan: Slowake, wirf weg, entledige dich deines Schädlings...
( Jozef Tiso, Holíc, 16. August 1942, bei der Deportation von Juden nach Auschwitz)

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Pit hat geschrieben:Nicht erst seit der Französischen Revolution, sondern schon wesentlich länger, anderenfalls wäre nämlich gälisch immer noch die Hauptsprache Irlands, oder?

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Der Unterschied ist: Seit der französischen Revolution haben sie den Unterworfenen die Sprache der Eroberer aufgezwungen, ...
In Irland hat man die Bevölkerung nicht ausgerottet. Schottland des 18. Jahrhunderts wäre ein besser Beispiel, wo vor allem gezielt die katholisch-jakobitischen Gebiete etnisch gesäubert wurden und Massenmorde vorkamen. Die waren aber nicht typisch, und die Iren z.B. wurden nicht vertrieben, wenn auch schon unter englische Herrschaft gestellt durch grosse Ländereien.

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Athanasius2
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Re: Slowakischer Erzbischof lobt "Nazi"-Regierung

Beitrag von Athanasius2 »

kephas hat geschrieben:
Hier ein Zitat von Tiso
(ist von wikipedia, daher vielleicht zweifelhaft):
Tiso hat geschrieben:Es wird gefragt, ob es christlich sei, was mit den Juden gemacht wird, ob das menschlich sei, ob es keine Plünderei sei... Ich frage: Ist es christlich, wenn eine Nation ihren ewigen Feind loswerden will? ... Dass das jüdische Element das Leben der Slowaken bedroht hat, davon müssen wir niemanden überzeugen. Es würde noch schlimmer aussehen, wenn wir uns von ihm nicht rechtzeitig gereinigt hätten. Und wir haben es auf Gottes Anweisung getan: Slowake, wirf weg, entledige dich deines Schädlings...
( Jozef Tiso, Holíc, 16. August 1942, bei der Deportation von Juden nach Auschwitz)
Wie Du schon sagst, zweifelhaft. Beweis für Antisemitismus ist es aber nicht an sich. Tiso war deswege auch noch kein politischer Faschist. Und da seine Photos usw. schon manipuliert wurden, kann ich mir noch besser eindenken, dass Sozialisten und andere mit einer anti-kirchlichen Agenda selbst Reden herbeiphantasiert haben.

Auch war August 1942 nur ein Transport jüdischer Männer ins Generalgouvernement geschickt worden. Keine Familien, Frauen, Kinder oder Greise. "Judenausrottung" war das (sicherlich damals) noch nicht, höchstens Versklavung jüdischer Männer.

Deswegen ist die Ansprache eher zweifelhafter Herkunft in meiner Ansicht.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Athanasius2 hat geschrieben: In Irland hat man die Bevölkerung nicht ausgerottet. Schottland des 18. Jahrhunderts wäre ein besser Beispiel, wo vor allem gezielt die katholisch-jakobitischen Gebiete etnisch gesäubert wurden und Massenmorde vorkamen. Die waren aber nicht typisch, und die Iren z.B. wurden nicht vertrieben, wenn auch schon unter englische Herrschaft gestellt durch grosse Ländereien.
Was sich in Irland unter britischer Herrschaft abgespielt hat, läßt sich durchaus unter dem Begriff des geplanten und schleichenden Genozids zusammenfassen. Nach Ausbruch der Kartoffelpest in den 1840er Jahren wurden weiterhin planmäßig riesige Getreidelieferungen um des besseren Profits willen aus Irland nach England transportiert, derweil die irische Bevölkerung zu Hunderttausenden krepierte. In den Jahren vor und nach der Kartoffelpest verlor Irland ca. 2 Millionen Menschen, etwa die Hälfte durch Hunger und Hungerfolgen, die andere Hälfte wanderte aus, um dem sicheren Hungertod zu entkommen.
If only closed minds came with closed mouths.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Was sich in Irland unter britischer Herrschaft abgespielt hat, läßt sich durchaus unter dem Begriff des geplanten und schleichenden Genozids zusammenfassen. Nach Ausbruch der Kartoffelpest in den 1840er Jahren wurden weiterhin planmäßig riesige Getreidelieferungen um des besseren Profits willen aus Irland nach England transportiert
Das nannte und nennt man Freihandel.

El-Handel ben Frei akbar, we Adam rasul el-Handel.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Christian
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Beitrag von Christian »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Athanasius2 hat geschrieben: In Irland hat man die Bevölkerung nicht ausgerottet. Schottland des 18. Jahrhunderts wäre ein besser Beispiel, wo vor allem gezielt die katholisch-jakobitischen Gebiete etnisch gesäubert wurden und Massenmorde vorkamen. Die waren aber nicht typisch, und die Iren z.B. wurden nicht vertrieben, wenn auch schon unter englische Herrschaft gestellt durch grosse Ländereien.
Was sich in Irland unter britischer Herrschaft abgespielt hat, läßt sich durchaus unter dem Begriff des geplanten und schleichenden Genozids zusammenfassen. Nach Ausbruch der Kartoffelpest in den 1840er Jahren wurden weiterhin planmäßig riesige Getreidelieferungen um des besseren Profits willen aus Irland nach England transportiert, derweil die irische Bevölkerung zu Hunderttausenden krepierte. In den Jahren vor und nach der Kartoffelpest verlor Irland ca. 2 Millionen Menschen, etwa die Hälfte durch Hunger und Hungerfolgen, die andere Hälfte wanderte aus, um dem sicheren Hungertod zu entkommen.
Jahrhundertelang wurde seitens Englands versucht die katholische Kultur in England auszurotten. Beispiele sind hier die Zerstörung der Klöster unter Heinrich, Verbot der Feier des Oster- und Weihnachtsfest usw.
Mit der großen Hungersnot kam die Gelegenheit dieses widerspenstige Land ethnisch zu säubern. Zum Kampf gegen den Hunger in Irland erhielten die Iren 2000 (zweitausend) Pfund , zur gleichen Zeit wurden Sklavenhalter in Indien mit 20 Millionen Pfund bzw. Afrika mit 80 Millionen Pfund entschädigt.

Sei es die Hungersnot oder die heute noch anhaltende Besetzung Nordirlands das Ziel war immer die Unterwerfung eines tapferen Volkes unter die Krone. Heute noch werden die Oraniermärsche durch katholische Viertel gezogen um die Katholiken in Irland zu demütigen einer größten Hetzer ist der protestantische Pfarrer Paisley.
Als Karol Wojtyla (der damaliger Papst Johannes Paul II.) 1988 eine Rede vor dem Europäischen Parlament hielt, stand Paisley plötzlich auf und schrie, "ANTICHRIST, I DENOUNCE YOU AND YOUR FALSE TEACHING!" (Antichrist, ich verurteile Dich und Deine verkehrte Lehre)". Gleichzeitig hielt er ein Poster, worauf stand "POPE JOHN PAUL II ANTICHRIST" (Papst Johannes Paulus II Antichrist)". Nachdem Paisley aus dem Saal gewiesen wurde, fuhr Wojtyla mit seiner Rede fort
(quelle wikipedia)
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Christian hat geschrieben: Jahrhundertelang wurde seitens Englands versucht die katholische Kultur in England auszurotten. Beispiele sind hier die Zerstörung der Klöster unter Heinrich, Verbot der Feier des Oster- und Weihnachtsfest usw.
Die Abschaffung des Oster- und Weihnachtsfestes geschah unter Cromwell, traf Anglikaner und Katholiken gleichermaßen und hatte mit der Krone nichts zu tun. Der König war enthauptet worden.
Sei es die Hungersnot oder die heute noch anhaltende Besetzung Nordirlands das Ziel war immer die Unterwerfung eines tapferen Volkes unter die Krone.
Der Fall in Nordirland liegt leider viel komplizierter. Der Begriff der "Besetzung" trifft es nicht, wenn es so einfach wäre, wären die Briten da längst raus, das kann ich Dir sagen.
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Christian
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Beitrag von Christian »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Christian hat geschrieben: Jahrhundertelang wurde seitens Englands versucht die katholische Kultur in England auszurotten. Beispiele sind hier die Zerstörung der Klöster unter Heinrich, Verbot der Feier des Oster- und Weihnachtsfest usw.
Die Abschaffung des Oster- und Weihnachtsfestes geschah unter Cromwell, traf Anglikaner und Katholiken gleichermaßen und hatte mit der Krone nichts zu tun. Der König war enthauptet worden.
Das war mir nicht bekannt . Meine Info war nur das das alleinig nur die Katholiken betraf.

Wir Deutschen sind ja ausgesprochene Irland/Schotlands "Fans" daher sind wohl solche Informationen recht einseitig....

Aber demnächst bin ich wieder imn London und dann gehts weiter nach Wales ( war leider letzte Zeit zu wenig dort.. :cry: )

gruß ,


Christian
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