Antiamerikanismus in Deutschland

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Die Amis sind das BÖSE an sich.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Amis sind das BÖSE an sich.
Ahhhhja. :roll:

Tschuldige während ich ein paar süße Kätzchen zu Tode klopfe und Fledermäuse den Kopf abbeiße.

Cheers,

John
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

John Grantham hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Amis sind das BÖSE an sich.
Ahhhhja. :roll:

Tschuldige während ich ein paar süße Kätzchen zu Tode klopfe und Fledermäuse den Kopf abbeiße.
Dich als Brite zu tarnen wird Dir auch nicht helfen. ;D
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Peregrin hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Amis sind das BÖSE an sich.
Ahhhhja. :roll:

Tschuldige während ich ein paar süße Kätzchen zu Tode klopfe und Fledermäuse den Kopf abbeiße.
Dich als Brite zu tarnen wird Dir auch nicht helfen. ;D
Wieso? Ozzy (der nunmal Brite ist) hat ja auch gerne mal einen Fledermauskopf abgebissen. ;-)

(Witzigerweise halten mich viele Deutsche für einen Briten, und sind überrascht, wenn ich sie aufkläre...ob sie es als Kompliment meinen, ist allerdings die Frage. ;D Ein britischer und eigentlich ziemlich antiamerikanischer Freund von mir allerdings ist immer völlig entsetzt, wenn Leute vor ihm sagen, ich sei Brite. :D)

Cheers,

John
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

John Grantham hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben: Tschuldige während ich ein paar süße Kätzchen zu Tode klopfe und Fledermäuse den Kopf abbeiße.
Dich als Brite zu tarnen wird Dir auch nicht helfen. ;D
Wieso? Ozzy (der nunmal Brite ist) hat ja auch gerne mal einen Fledermauskopf abgebissen. ;-)
Das meinte ich doch. Du wolltest Dich durch Appropriation gewisser kultureller Eigenheiten in die Landsmannschaft von Ozzy rücken - wir aber wissen es besser.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Peregrin hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Tschuldige während ich ein paar süße Kätzchen zu Tode klopfe und Fledermäuse den Kopf abbeiße.
Dich als Brite zu tarnen wird Dir auch nicht helfen. ;D
Wieso? Ozzy (der nunmal Brite ist) hat ja auch gerne mal einen Fledermauskopf abgebissen. ;-)
Das meinte ich doch. Du wolltest Dich durch Appropriation gewisser kultureller Eigenheiten in die Landsmannschaft von Ozzy rücken - wir aber wissen es besser.
Ach sooooo -- aber ich bin doch Teetrinker und mag Plum Pudding und fahre einen englischen Wagen haben einen englischen Nachnamen und...äh...bin Anglikaner! ;D :)

Na gut, ich gebe zu, ich liebe Baseball und (American) Football. Mist, meine Tarnung ist aufgeflogen. ;D

Cheers,

John
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Christian
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Beitrag von Christian »

John Grantham hat geschrieben:
Na gut, ich gebe zu, ich liebe Baseball und (American) Football. Mist, meine Tarnung ist aufgeflogen. ;D

Cheers,

John
Pfui , ein Freund von mir der auf der Insel wohnt bezeichnet American Football als Frauensport( Ich freu mich schon auf den 22.08.07 England -Deutschland im neuen Wembleystadion und Christian ist dabei)

Gruß ,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Christian
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Beitrag von Christian »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Amis sind das BÖSE an sich.
Ewald , Du bist ein gebildeter Mensch ich habe doch Hoffnung gehabt das du eine differenziertere Sichtweise hast.

Gruß ,

Christian
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Pit
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Beitrag von Pit »

Also sind alle Chilenen, Puerto-Ricaner, Brasilianer, Bolivianer, Ecuadorianer und viele andere Bewohner des amerikanischen Kontinents "das Böse an sich"?
Oder denkst Du nicht etwas einseitig?

Gruß, Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Amis sind das BÖSE an sich.
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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Nun Ewald meint sicherlich die US-Amerikaner. "Amis" nennt man sie ja hier umgangssprachlich. Ich habe das anfangs auch nicht verstanden. Aber das für nicht wenige heute jene das personifizierte Böse darstellen ist meiner Meinung nach nur zu gut verständlich. Was sollen denn anderes die vielen in Mesopotamien etwa, um beim näheren Thema zu bleiben (obgleich es sich seinerzeit in Indochina ganz ähnlich verhielt nur konnte man damals noch viel raffinierter verstuschen) denken, wenn ein 2-Meter Koloß einem Jüngling den Gewehrlauf ins Gesicht hält und ihn in sonderbarer Gossensprache anbrüllt, nachts Familien unter höllischem Lärm geweckt werden, der Hausvater vor den Augen seiner Angehörigen gedemütigt wird, die Mutter von irgendeinem dahergelaufenen Amerikaner mit den Händen berührt wird, muslimische Mädchen anderswo vergewaltigt werden um wenig später dann nach vollbrachter Schandtat ermordet zu werden, eine Menschenschinderin aus n-amerikan. Kleinstadtmief wehrlose Gefangene "aus Spaß" erniedrigt und dabei ganz stolz posiert etc etc.?
Ja, da kann ich sowohl Ewalds Wertung als auch den Haß der Opfer gut nachempfinden.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Dennoch bekennen sich die US-Amerikaner wenigstens zu den basalen Rechten des Menschen - klingt liberal, ist es aber nicht. Der Mensch hat Recht auf persönliche Freiheit, innerhalb guter Grenzen natürlich.

Ich denke den Eindruck, der ihr Deutsche von den USA habt, ist von Militäranlagen in Bayern, von Nachkriegsbesatzungszeit (willkürlichen Erschiessung SS-Angehöriger, Wehrmachtssoldaten, und Verhungerung deutscher Offiziere und Soldaten in den Rheinwiesen, sowie spätere Torturen in Militärgefängnissen bis 1949) und den heutigen Berichten zur "menschunwürdigen Lage" der irakischen Gefängnisse geprägt.

Wobei also der Vergleich mit anderen Staaten, z.B. Russland, Volksrepublik China, Vietnam, Saudi-Arabien, Libien, Indonesien, Venezuela bewusst nicht gemacht wird. Dort sind die Umstände viel erbärmlicher.

Unbewusst rechnen wir es aber den US-Amerikanern stärker an, da wir sie für zivilisierte westliche Mitmenschen halten und somit besseres von denen erwarten (aus persönlicher Sicht).

Die Welt ist eben nicht schön. Wir müssen Kritik üben, aber nicht pauschalisieren wie unser - in der Tat höchst vernünftige (und deshalb an Nuancen gehaltene - Ewald das in emotionalem Zustand tut.

"Die" Amis gibt es ja sowieso nicht. Es gibt Schwarz-Us-Amerikaner, WASPs, Mexikaner in den USA, Indianer in den USA, arabische Einwanderer, jüdische Amerikaner, deutschstämmige Amerikaner, ostasiatische Amerikaner, europäische Einwanderer usw. usw. Man könnte höchstens sagen, dass die US-Regierung bewusst der Welthochfinanz und bestimmten okkulten und gnostischen Kreisen (nicht nur Freimaurerei) in die Hand spielt bzw. von dengleichen massgebend kontrolliert wird.

Dennoch ist die Volksseele der US-Amerikaner meiner Meinung nach der wahren Religion mehr geöffnet als die heutige post-neo-marxistische, post-Kulturrevolutionäre Europäische Volksseele (lies: westeuropäische Volksseele), die sich in dekadentem Verhalten, Konsumentismus, Agnostico-Atheismus ("et si Deus non daretur" - Benedikt XVI.), und Liberalsozialismus verliert. Dabei sind die Amerikaner, obwohl die USA am meisten importieren, keine hard-line Materialisten, unsere deutsche, englische, französische und vor allem skandinavische Völker aber unter Hand sehr wohl.

Ich sehe da nicht nur schwarzes. Natürlich ist die heutige US-Gesellschaft, inklusive Freimaurerlogen und Regierungsordnung, ein Produkt unserer europäischer Philosophien, Denkrichtungen, Okkultismen, Denominationen ("Kirchen") und Theologien. Die USA sind nicht unabhängig von unserer eigenen Identität zu sehen, als Separatstaat oder ähnliches. Eine vice-versa Entwicklung hat es übrigens durch die Marshall-Pläne, NATO und US-Kontrolle über Westdeutschland seit 1950 gegeben - wenn auch langsam.

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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Ich denke den Eindruck, der ihr Deutsche von den USA habt, ist von Militäranlagen in Bayern, von Nachkriegsbesatzungszeit (willkürlichen Erschiessung SS-Angehöriger, Wehrmachtssoldaten, und Verhungerung deutscher Offiziere und Soldaten in den Rheinwiesen, sowie spätere Torturen in Militärgefängnissen bis 1949) und den heutigen Berichten zur "menschunwürdigen Lage" der irakischen Gefängnisse geprägt.

Antiamerikanismus ist doch nicht nur eine dt. Angelegenheit, geschätzter Athanisios. Es gab ihn schon lange vor dem Krieg auch anderswo in Europa. Aber dazu wissen Sie, sicher besser Bescheid als ich.
Persönlich bin ich z.b. als Passschweizer (meine altungar. Fam. stammt aus Siebenbürgen, ist aber bereits 1924 als es dann schon längst dem rumän. Kgr. einverleibt wurde, emigriert), der keine Opfer aus dem II. Weltkrieg zu beklagen hat, recht schnell sowohl in Rahmen meiner schulischen als auch universitären Erziehung mit dieser Anschauung in Berührung geraten.
Und wenn ich so schau was von dort drüben so herübergeströmt ist: Jeans, klebrige Limonaden, Kaugummi, Burger-King, Pornographie, Gospel, Rap und anderlei Ghettomusik und mir dann aber anseh was auch heute noch im alten Europa an Schönheit und Eleganz sich trotzdem erhalten hat und zu welch Leistungen die Europäer, im Bereich der Literatur und Künste etwa, nach wie vor fähig sind da wird mir um Europa ganz warm ums Herz. Auch wenn es "dekadent" sein sollte ist es auch dann noch immer amerikan. Mittelmäßigkeit und Doppelmoral vorzuziehen.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Es gibt natürlich auch ein paar anständige Amerikaner; es gab ja auch anständige Kommunisten und anständige Nationalsozialisten. Damit ist selbstverständlich werder Kommunismus noch Nationalsozialismus zu rechtfertigen.

Es gibt immer etliche Gerechte in allen Nationen - daher wird man in den USA zuwangsläufig auch wertvolle Menschen finden.

Das für die User, die mit ihrem "Differenzieren" alles zerreden und, abgesehen von der Verurteilung von "Rechten", offenbar zu keiner Einschätzung, zu keinem festen Standpunkt kommen können.

Für mich sind die USA und diejenigen, die sie am Nasenring führen, das BÖSE an sich; ich meine das wirklich so.

Das Menschenrechts- und Demokratiegequatsche der Anglo-Amerikaner ist nichts weiter als Lüge, Heuchelei und Propaganda. Man redet von "Demokratie", "Menschenrechten" und will damit Kulturen zersetzen, ausbeuten und beherrschen. Die humanitäre Phrase ist seit jeher zur ideologischen Waffe verkommen.

Man kann das selbstverständlich anders sehen. Vor Jahrzehnten habe ich auch anders gedacht und in den USA eine positive Macht gesehen. Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen :mrgreen:
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Athanasius2 hat geschrieben: Ich denke den Eindruck, der ihr Deutsche von den USA habt, ist von Militäranlagen in Bayern, von Nachkriegsbesatzungszeit (willkürlichen Erschiessung SS-Angehöriger, Wehrmachtssoldaten, und Verhungerung deutscher Offiziere und Soldaten in den Rheinwiesen, sowie spätere Torturen in Militärgefängnissen bis 1949)... geprägt.
Das mag hier im Forum zutreffen, aber sicher nicht für den medial veröffentlichten Antiamerikanismus der Linken. Die meisten Deutschen wissen doch heute von diesen Ereignissen der unmittelbaren Nachkriegszeit gar nichts und darüber gesprochen darf auch nicht werden (vgl. den kürzlichen "Fall Kampl" in Österreich). Grabungsgenehmigungen für die Rheinwiesen werden bis heute von den Behörden angeblich standhaft verweigert.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
Athanasius2 hat geschrieben: Ich denke den Eindruck, der ihr Deutsche von den USA habt, ist von Militäranlagen in Bayern, von Nachkriegsbesatzungszeit (willkürlichen Erschiessung SS-Angehöriger, Wehrmachtssoldaten, und Verhungerung deutscher Offiziere und Soldaten in den Rheinwiesen, sowie spätere Torturen in Militärgefängnissen bis 1949)... geprägt.
Das mag hier im Forum zutreffen, aber sicher nicht für den medial veröffentlichten Antiamerikanismus der Linken. Die meisten Deutschen wissen doch heute von diesen Ereignissen der unmittelbaren Nachkriegszeit gar nichts und darüber gesprochen darf auch nicht werden (vgl. den kürzlichen "Fall Kampl" in Österreich). Grabungsgenehmigungen für die Rheinwiesen werden bis heute von den Behörden angeblich standhaft verweigert.
Na klar, über die Verbrechen der Alliierten wird der Matel der Liebe und des Vergessens gebreitet.

Über die Verbrechen der Deutschen wird man ja komfortabel und ausführlichst informiert. Das kennt man ja alles bis zu Überdruß - über die Verbrechen, die an den Deutschen begangen worden sind, wird geschwiegen.

Gott sei Dank gibt es das Internet. Die Wahrheit läßt sich auf Dauer nicht unterdrücken und die Lüge nicht auf Dauer aufrechterhalten.
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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Peregrin hat geschrieben: Das mag hier im Forum zutreffen, aber sicher nicht für den medial veröffentlichten Antiamerikanismus der Linken. Die meisten Deutschen wissen doch heute von diesen Ereignissen der unmittelbaren Nachkriegszeit gar nichts und darüber gesprochen darf auch nicht werden (vgl. den kürzlichen "Fall Kampl" in Österreich). Grabungsgenehmigungen für die Rheinwiesen werden bis heute von den Behörden angeblich standhaft verweigert.
Zensur bleibt eben typisch Deutsch (aber auch typisch Russisch, ob unter Stalin, Putin oder Nikolaus II.). Ob unter Wilhelm II., den Revolutionären von 1848, ob unter der Herrschaft von Honecker und Ulbricht, ob unter Hitler und Goebbels. Ob unter Merkel, Schröder oder Schmidt (ich meine nicht den Harald).

Kleinseelisch ist auch, der geschichtlichen Wahrheit nicht ins Auge schauen zu wollen. Aber das ist ja seit dem 18. Jahrhundert eine Krankheit unseres heiss geliebten Kontinentes (vor allem ihres Westteils). Die Ignoranz der Deutschen über das vollständige Bild des II. Weltkriegs (nicht dass ich glaube ich kenne das Totalbild, auch ich weiss - per Propaganda und Schulsystem - weit mehr über deutsche bzw. NS-Grausamkeiten als über die der Sowjets und der "Anglo-Amerikaner") ist und bleibt ein Skandal und eine Blockade gesunder Geschichtsbewältigung. Damit haben wir in den Niederlanden glücklicherweise heute, wenn auch in einem liberalsozialistischen Klima, weniger Probleme. Bei uns laufen sogar Sendungen zu den Leiden der Vertriebenen und den Massenerschiessungen der Sowjets während des letzten Weltkriegs. (Oder des "vorletzten" Weltkriegs, wenn man im Irakkrieg die Prolepsis eines III. Weltkriegs sieht.)

Der Antiamerikanismus der Linken der in Deutschland vorherrscht (wobei aber "links" und "rechts", im Sinne der LinksPartei und der NPD, fast genau das gleiche sind und vertreten), hat vor allem damit zu tun, dass man den Kapitalismus ablehnt, diese ideologischen Relikte aus eigener sozialistischen Vergangenheit (ab 1933 bis 1989 wurde z.B. in Leipzig gegen die "Kapitalisten" demonstriert) hegt, und vor allem weil man, vor allem die Liberalsozialisten (=SPD u.a.), eine grössere Rolle der materialistischen Weltordnung möchte, also die Ausschaltung der UNO durch die USA bedauert. Authentische Kritik ist das in der Tat wohl kaum, und - ausser bei den Gefängnisumständen - auch keine moralische. Nur die eigenen Interessen werden vertreten. Eigentlich kleinbürgerlich und wenig solidär.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Es gibt natürlich auch ein paar anständige Amerikaner; es gab ja auch anständige Kommunisten und anständige Nationalsozialisten. Damit ist selbstverständlich werder Kommunismus noch Nationalsozialismus zu rechtfertigen.

Es gibt immer etliche Gerechte in allen Nationen - daher wird man in den USA zuwangsläufig auch wertvolle Menschen finden.

Das für die User, die mit ihrem "Differenzieren" alles zerreden und, abgesehen von der Verurteilung von "Rechten", offenbar zu keiner Einschätzung, zu keinem festen Standpunkt kommen können.

Für mich sind die USA und diejenigen, die sie am Nasenring führen, das BÖSE an sich; ich meine das wirklich so.

Das Menschenrechts- und Demokratiegequatsche der Anglo-Amerikaner ist nichts weiter als Lüge, Heuchelei und Propaganda. Man redet von "Demokratie", "Menschenrechten" und will damit Kulturen zersetzen, ausbeuten und beherrschen. Die humanitäre Phrase ist seit jeher zur ideologischen Waffe verkommen.

Man kann das selbstverständlich anders sehen. Vor Jahrzehnten habe ich auch anders gedacht und in den USA eine positive Macht gesehen. Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen :mrgreen:
Nein, ich glaube dass ein Amerika dass frei von Manipulation wäre, ein gutes Land wäre und mit weit besserem Einfluss als heute noch (ich betrachte dennoch die westeuropäische Wirtschaftswiederbelebung nach 1948 und nach 1973 als ein US-amerikanischer Segen).

Ich bin kein Anti-AMerikaner. Vor allem nicht nach kurzen Kontakten mit US-Amerikanern und Leute die in Washington ziemlich "nah dran" sind oder gewesen sind.

Übrigens ist "Amerikanismus", ausser wenn es um die theologisch-praktische Strömung geht die von Papst Leo XIII. verurteilt wurde, keine Ideologie wie der Kommunismus oder der Nationalsozialismus.

Die USA als Staat haben schon gutes gebracht. Das ist meine Meinung. Ich sehe sie als positive Macht. Noch. Auch wenn ich den Verrat (z.B. in Vietnam, wo der Katholische Präsident Ngo Dinh Diem von der CIA verraten wurde; Diem war Bruder des später umstrittenen sedisvakantistischen Erzbischofs Ngô dinh Thuc) usw. in Betrachtung nehme und ins Totalbild hineinstelle.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Cosimo hat geschrieben:[

Antiamerikanismus ist doch nicht nur eine dt. Angelegenheit, geschätzter Athanisios. Es gab ihn schon lange vor dem Krieg auch anderswo in Europa. Aber dazu wissen Sie, sicher besser Bescheid als ich.
Persönlich bin ich z.b. als Passschweizer (meine altungar. Fam. stammt aus Siebenbürgen, ist aber bereits 1924 als es dann schon längst dem rumän. Kgr. einverleibt wurde, emigriert), der keine Opfer aus dem II. Weltkrieg zu beklagen hat, recht schnell sowohl in Rahmen meiner schulischen als auch universitären Erziehung mit dieser Anschauung in Berührung geraten.
Und wenn ich so schau was von dort drüben so herübergeströmt ist: Jeans, klebrige Limonaden, Kaugummi, Burger-King, Pornographie, Gospel, Rap und anderlei Ghettomusik und mir dann aber anseh was auch heute noch im alten Europa an Schönheit und Eleganz sich trotzdem erhalten hat und zu welch Leistungen die Europäer, im Bereich der Literatur und Künste etwa, nach wie vor fähig sind da wird mir um Europa ganz warm ums Herz. Auch wenn es "dekadent" sein sollte ist es auch dann noch immer amerikan. Mittelmäßigkeit und Doppelmoral vorzuziehen.
Ich finde es reichlich generalisierend zu sagen, dass Amerikaner mittelmässig seien und einen Doppelmoral hegen.

Kulturleistungen gibt es im Europa der letzten dreissig Jahre auch kaum, und die Kunst ist wirklich nicht mehr als europäisch zu benennen.

Ich hätte gerne Beispiele europäischer Kulturleistungen nach 1970 die die US-Amerikaner nicht haben.

Die heutige materialistische Dekadenz vieler europäischen Völker ist tatsächlich der historischen europäischen Volksseele fremd. Wir sind aber ent-europäisiert, deswegen kann das Pseudosystem "Europäische Union" (EU) auch nichts werden als eine aufgelegte liberalsozialistische Ideologie die sogar möglich tyrannisch werden könnte.

Die US-Amerikaner haben auch grosse Schriftsteller.

Und Pornographie und schlechtgeschnittene Jeans werden heute zu einem grossen Teil auch in Westeuropa fabriziert, bzw. angepriesen. Sie beherrschen uns ja auch. Fast-Food gleichfalls. Slow-Food gibt es in Amerika auch - auf dem "platten Lande" wenigstens: cranberry delicacies und sonstiges. Fast-Food passt besser bei unserer oberflächlichen-materialistischen westeuropäischen Mentalität von heute, als bei der, der US-Amerikaner etwa in Kansas oder Georgia.

Gospel kommt natürlich nicht an Gregorianik oder Bach ran. Aber trotzdem wird dort noch Gottes Lob gesungen. Und nicht wie hier - bewusst oder unbewusst - wie ein Museumstück vergangener Kultur behandelt. Wer singt heute noch diese Grosstücke der ach so bösen vorkonziliaren liturgischen Zeit der Westkirche?

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WiTaimre
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Beitrag von WiTaimre »

Was sollen denn anderes die vielen in Mesopotamien etwa, um beim näheren Thema zu bleiben (obgleich es sich seinerzeit in Indochina ganz ähnlich verhielt nur konnte man damals noch viel raffinierter verstuschen) denken, wenn......
Nun, die, denen das widerfuhr, werden denken: es ist nicht besser als vorher. Ist es aber allen Irakern passiert, auf solche Grobiane zu treffen?

Wie ist es bei uns, wenn kleine Schüler von groesseren alles abgeknöpft kriegen, die Koepfe in die Kloschüssel gestunkt kriegen oder man verdrischt sie, wenn sie nicht kuschen - diese groesseren Schueler sind nicht garantiert dadurch "Amerikaner", weil sie kein Zierblatt sittlicher Erziehung zur Ausgewogenheit und Mass und Fairness darstellen.
Hat man diesen groesseren Schuelern hier etwa auch 2 Std vorher ihre Kameraden in die Luft gejagt
- und verfolgt sie irgendwer hier heimtueckisch und stursinnig mit Suizid-Bombern, die mit freundlichen Knopfaugen und ganz normal im Strassenbild in verschiedensten Verkleidungen sich kleinen Menschenansammluungen wie Rekrutierungsbueros dazugesellen und der Besatzungssoldat von der andern Strassenseite hat ploetzlich Fuesse und Haende vor sich liegen oder andere Koerperteile zerfetzter Buerger um die Ohren fliegen?
Wenn dem einer sagt, da und da, das sei jemand, der mit diesen Moerder-Schleichern zu tun habe, sie entsende oder sie wenigstens stoppen oder vermindern koenne, dann wird der nicht nach Knigge vorgehen.

Das koennen unsere boesartig entgleisten Mini-Despoten eigner deutscher Genese nicht fuer sich als Entschuldigung nehmen.

Es gibt sicherlich hier wie auch dort ein paar abgrundtief seelisch Verwahrloste Typen, die taeten sowas mit Wehrlosen auch dann, wemn sie nicht in der Armee waeren und wenn sie kein Grauen vor ihrem Einsatz haetten, wo alles so fremd ist.

Es ist aber dennoch ein Unterschied,
- ob ein Staat solchen Terror zum Prinzip erhob und zur hoechsten Effizienz schaerfte (Stalin, Hitler, Saddam, und weitere totalitaere Fuersten)
- oder ob generell Recht und Ordnung einsehbar und verstaendlich sind und innerhalb eines Wissens, dass der Einzelne grad in der Lage war, aber nicht in der Vollmacht "aller"

Hier ist es auch einseitig weggekommen, wie das Verhalten der USA als Besatzer in Deutschland war. Nennt mir eine deutsche Stadt in den Westzonen, die man des Theoriesystems wegen und aus der Theorie-Sturheit wegen komplett insuffizienten Logismus heraus bereits nach 2 Jahren zu 90% zu Tode hungern liess, nachdem sie "vom Faschismus befreit" waren? Ich kann Elbing und Koenigsberg nennen.
Ich kann auch die "Bau-Kolonnen-Mobilisierung" erwaehnen, 1941 durch Stalin, woran auch der Lohn fuer deren eilige noetige und einleiuchtende Arbeit, die Industrie aus der Frontzone zu holen, als man aus besetzten ("vor dem anrueckenden Faschismus beschuetzten") baltischen Laendern saemtliche Maenner von 18-45 Jahre als ueber Nacht aus den Betten klopfte, die Familie dere auch verschleppte, und diese Maenner als "ab nun Soldaten" in diese Aufbau-Arbeit nach Sibirien schaffte, womit man sie zugleich vernichtete - die Maenner - die erste Serie 1941 hat es zu auch 90% nicht überlebt, weil man diese Hungergestalten, nachdem sie tapfer und bis zur voelligen koerperlichen Erschoepfung diese Arbeit getan hatten, dann als "Schuetzenbatallione" in der ersten Reihe der Front in die Suempfe jagte, damit die Wehrmacht an ihnen die Munition aufbrauchen sollte, also am Ende erschoss man sie mit Hilfe des Kriegsgegners, wohl wegen der Geheimhaltung der Aufbau-Arbeiten im Ural. Sie haben rund 1/3 der besetzen Voelker in Sklavendiensten fuer das System ums Leben kommen lassen! Dabei hatten diese auch noch die Pflicht, froehlich zu singen und sich ausdruecklich alle paar Wochen fuer ihre fuersorgliche "Evakuierung" zu bedanken! Dass man auch ihre Frauen und Kinder verschleppte und bis zu 35 Jahre lang deren Ueberlebende in Verbannungsrregionen von 40 x 40 km um die grossen Lager als ewiger Drohung zu leben zwang, egal wo und ohne Nachricht voneinander, enteignet bis aufs Nachthemd, das man beim Verhaften anhatte - auch swas ist den andern Besatzern nicht vorwerfbar.
Es gab ueberhastete Zornaktionen auch hier, zweifellos, aber das war keine lange Zeit und nicht vom System der Demokratischen Kapitalisten so vorgesehen. Kurz und hart. Auch wurden ein paar Orte wegen der Unterbringung all der hier bei NS-Reich gefangenen Menschen fuer bis zu 4 Jahre den Bewohnern zu nutzen verboten, aqber nicht enteignet.
Aber auch nicht gegen jeden Menschen war die Besatzung hier hart. Wir, als wir frei kamen aus der Ost-Version, verteilten noch lange Zeit Care-Pakete fuer die Bevoelkerung, weil hier so eine Enge und Armut vom Krieg her noch war. Man konnte sich auf diese West-Besatzer auch verlassen, dass Recht Recht bleibt und es nur noetig war, sich nicht kriegerisch gegen die Besatzer-Soldaten zu wenden.
Sie haben uns auch nicht flaechendeckend Frau um Frau immer wieder nocheinmal vergewatigt!
Aber die Sowjet-Russen damals, und diese und die Sowjet-Polen die warfen einen aus Notunterkuenften immer mal wieder raus, wenn man nicht schnell genug starb. Briten wiesen uns Wohnraum zu, notfalls polizeilich, aber niemand musste deshalb erfrieren oder verhungern, dass man deshalb andere auf die winterliche Strasse geworfen haette, wie aber unter den Sowjets! Und das lag an ihrer schon zu lange praktizierten Lehre, die alles verwarf, was uns sittlich wertvoll war, selbst den Menschen im Tod misshandelten sie noch, um G0TT damit irgendwas "zu beweisen".

Aber nichtmal wir paar Ueberlebenden haetten je formuliert, Russen oder Polen seien "Das Boese an sich", Ewald!
Du hast wohl nie etwas sehr Boeses selbst erlebt, Du verknuepfst den Begriff mit Prinzipien, Wirtschaftsphilosophen oder sowas - damit blaest Du in das Horn jener, die uns, soweit ich durch meine Familie und unsere ganzen Freundeskreise noch Mit-Zeuge war,
Und frag mal die aus den KZs beider "national-sozialistischer Staaten" - frag mal die Minderheiten-Voelker nach ihrer Behandlung innerhalb der Roten Armee, was deren Muetter bangen mussten, dass die nicht schon in der Kaserne zu Tode gemobbt wuerden. Davor sind noch 1990 junge Leute in die Waelder entflohen.

So etwas wird keiner von Euch der USA in unserm Land vorhalten koennen. Und so tun sie es auch nicht mit andern Laendern, auch nicht im Irak, Afghanistan oder Indonesien oder wo noch.

Der Ueberbau einer Rechte-Religion ist allemale etwas Rettung fuer mehr Menschen als der Ueberbau eines Menschen nur als Kollektive wahrnehmenden Neuheiden.

Im uebrigen: ein gutes Neues Jahr euch allen !
Schalom - Pax
mfG WiT

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