Freimaurerei

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Beitrag von pierre10 »

ad_hoc hat geschrieben: @Pierre

Seien Sie bitte nachsichtig mit mir, wenn ich Ihnen mitteile, daß mir Ihr ständiger stoischer Gleichmut auf den Geist geht.
Haben Sie denn irgendein Thema, wofür Sie bereit wären, echt auf die Barrikaden zu gehen?

ad_hoc
Ist es nicht gerade der Vorteil, aber auch das Recht der Alten, sich eben nicht an Polemik zu beteiligen, sondern zu zuschauen, zuzuhören und nach Überlegung Kommentare abzugeben, oder eben auch schweigen.

Würden Sie mich kennen, hätten Sie diese Frage nicht gestellt. Nur sehe ich im Kreuzgang keinen Sinn, mich mit Menschen mit festgelegten Meinungen (dazu gehören Sie sichtlich nicht) anzulegen. Es geht mir immer um den eigenen Weg, nicht um die Wege der andern, für die ich nicht verantwortlich sein kann und will.

Zum Thema Weg gibt es ein paar Verse, aber das gehört wohl nicht hier hin.

Pierre
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Linus
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Beitrag von Linus »

Rosenzweig hat geschrieben:Und Luzifer beten wir auch nicht an, denn ein Gottesleugner kann kein Freimaurer werden.
Bloß dass Satanisten, gar keine Gottesleugner sind[sie sind allzu oft Gottgläubiger als Christen) sie machen nur ein Geschöpf Gottes (Luzifer)zu ihrem Gott sind sich aber der Existenz (und der Ablehnung) Gottes auch bewusst.
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Uwe Schmidt hat geschrieben:bin mir aber im Klaren, dass die führenden Maurer-Köpfe alles andere als der Wohl der Armen und Schwachen im Sinne hatten, im Gegenteil, es waren und sind bis heute gierige machtgeile Oberkapitalisten, die uns alle versklaven wollen - die Revolution haben sie lediglich gemacht, um die Macht an sich zu reißen. Es wird auf jeden Fall spannend, was auf uns zukommt.


Da spricht jemand, der sich nicht auskennt. Wie sollen sich gierige machtgeile Oberkapitalisten halten, wenn sie sich jedes Jahr demokratisch zur Wahl stellen müssen mit einem Limit von 3 Jahren?
(2 Wiederwahlen möglich)

Pierre, kopfschüttel
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Lehrlinge wählen die Hochgrade, oder wie? :ikb_laughing:
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Lehrlinge wählen die Hochgrade, oder wie? :ikb_laughing:
Manchmal aber verstehe ich Deinen Humor nicht.

Pierre
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Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Giosuè Carducci
Giosuè Carducci hat geschrieben:Taxil-Schwindel
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt! :roll:

Was die Scheidung der Menschheit in zwei Gruppen mit entgegengesetzten Interessen anbetrifft, empfehle ich Ihnen als ehemaligem Theologiestudenten "De Civitate Dei" von Aurelius Augustinus. Sehr lehrreich, insbesondere für diejenigen, welche meinen, das bundesrepublikanische Grundgesetz sei der Weisheit letzter Schluß!

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Thema bis auf weiteres gesperrt bis klar ist wie wir moderatoren und Inhaber mit Freimaurer propagand umgehen wollen

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Walter
Moderator
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Beitrag von Walter »

Dieser Thread (vormals mit Namen "Welche Zielsetzung haben Freimaurer?") ist nun als Exklusiv-Thread für dieses Thema wieder eröffnet worden. Nach wie vor gelten die bekannten Forenregeln.

Um unnötigen SPAM zu vermeiden, bitte vor dem Eintippen einer "neuen" Information erst einmal Suchen, ob sich hier schon jemand zuvor die Mühe machte. Besonders ist die Lektüre des abgeschlossenen Themas "Freimaurer und Kirche" angeraten.

LG
Walter
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Giosuè Carducci
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Beitrag von Giosuè Carducci »

Lieber Raphael,
Raphael hat geschrieben:
Was die Scheidung der Menschheit in zwei Gruppen mit entgegengesetzten Interessen anbetrifft,
was die Trennung von Gut und Böse anbetrifft, dachte ich an das durch die Gebrüder Grimm zum Sprichwort gewordene Die Guten ins Töpchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Hier im auschnittsweisen Zusammenhang:
Aschenputtel gehorchte, weinte aber, weil es auch gern zum Tanz mitgegangen wäre, und bat die Stiefmutter, sie möchte es ihm erlauben. »Du, Aschenputtel«, sprach sie, »bist voll Staub und Schmutz und willst zur Hochzeit? Du hast keine Kleider und Schuhe und willst tanzen!« Als es aber mit Bitten anhielt, sprach sie endlich: »Da habe ich dir eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen.« Das Mädchen ging durch die Hintertüre nach dem Garten und rief: »Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen,

die guten ins Töpfchen,
die schlechten ins Kröpfchen.
«

Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und,die Täubchen nickten mit den Köpfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an pick, pick, pick, pick und lasen alle guten Körnlein in die Schüssel. Kaum war eine Stunde herum, so waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da brachte das Mädchen die Schüssel der Stiefmutter, freute sich und glaubte, es dürfte nun mit auf die Hochzeit gehen.
Solche Denkweisen lassen sich bis auf einen Zeitraum von 20 000 bis 30 000 Jahren zurückverfolgen. Sie hängen immer mit Funden zusammen, die belegen, dass die Menschen numerische Überlegungen anstellten und Zahlensysteme entwickelten. Es geht dabei also nicht allein um christliche Utopien wie von Ihnen angedeutet, sondern um das menschliche Bedürfnis lang vor den ersten Hochkulturen nach Messbarkeit.
Dadurch konnte die Natur richtig eingeschätzt werden (Kalender) und es wurde die Jagd erleichtert. Der Mensch begann sich weiter zum Geistigen hin zu entwickeln. Falls Sie das interessiert, empfehle ich Erwachendes Denken - Geistige Leistungen aus evolutionspsychologischer Sicht von Friedhart Klix, Spektrum.

Die ersten theologischen Dualismen findet man bei Zarathustra.
Sie wurden in späteren Kulturen weiterentwickelt. Für uns besonders relevant ist das Johannesevangelium mit seinem stark entwickelten Dualismus.

In Jesu Gleichnissen tauchen Dualismen im Zusammenhang mit rabbinischer Rhetorik besonders häufig auf. Sie erstrecken sich dort keinesfalls nur auf Gut und Böse, auch auf töricht und weise , uvm und werden gleichfalls aus Ausdruck binären Denkens ebenso häufig in gleichartigen Begriffspaaren wie Klugheit-Reinheit u. ä. verwendet ("Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben." Mt 10, 16).
Raphael hat geschrieben: empfehle ich Ihnen als ehemaligem Theologiestudenten "De Civitate Dei" von Aurelius Augustinus. Sehr lehrreich, insbesondere für diejenigen, welche meinen, das bundesrepublikanische Grundgesetz sei der Weisheit letzter Schluß!
Danke. Der hier vorherrschende manichäische Einfluss, den ich für sich nicht negativ beurteile, gehört nicht zu meinen theologischen Lieblingsideen. Mir bedeutet eine Theologie mehr, wenn sie Frieden stiftet, versöhnt und Offenheit für fremde Kulturen und Ansichten vermittelt. Für mich ist Jesus vor allem Friedensbringer, ohne den ich niemals mit der Bibel bekannt geworden wäre. Mir bedeutet im Leben mehr das Konstruktive. Gottes Reich ist ein unsichtbares Friedensreich, das sich u. a. darin äußert, wie man mit seinem Nächsten umgeht. Wenn ich also meinen Bruder verteufle, gehöre ich nach meiner persönlichen Ansicht nicht zur Malchut, da mir das Königreich Gottes als Ausdruck göttlichen Friedens und nicht fanatischer Zwietracht erscheint.
Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man's beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es! Oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.
Lukas 17, 20-21

Herzlich
Dieter

vonZinnendorf
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Beitrag von vonZinnendorf »

Es kann sein, dass ich jetzt ein wenig "off topic" gerate. Ich möchte aber kurz zur Diskussion über "Wahrheit"zurückkehren:

Ich selber bin gläubiger Lutheraner. Für mich hat „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich." absoluten Bestand.

Ich bin ebenfalls Freimaurer. Ich toleriere es falls mein Gegenüber eine andere Geistes- und Glaubenshaltung einnimmt als ich. Er muss aber genauso meine Haltung respektieren.

Wir vermitteln auf diesem Weg also keine allgemeinverbindliche Wahrheit, sondern dass jeder die Wahrheit für sich selber finden muss und geben Werkzeuge zum Nachdenken zur Hand. Ich habe meine Wahrheit in unserem Herrn gefunden, finde es aber gut mich mit anderen auszutauschen.

vonZinnendorf
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Beitrag von vonZinnendorf »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Lehrlinge wählen die Hochgrade, oder wie? :ikb_laughing:
Trotz allem hat diese Frage eine Antwort verdient: Wir wählen jeweils unsere Vorstände, wie jeder andere Verein auch. Die Amtszeit bzw. Anzahl der Wiederwahl ist dabei beschränkt.

Die Hochgrade sind keine Ämter...

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Beitrag von pierre10 »

Die Arbeit der Moderatoren zu diesem Thema finde ich gut, (Zusammenfassung der Threads) die Diskussion sollte aber auf höherem Niveau weiter gehen.

Pierre
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Das liegt an den Beteiligten ;D

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Linus
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Beitrag von Linus »

vonZinnendorf hat geschrieben:Ich bin ebenfalls Freimaurer. Ich toleriere es falls mein Gegenüber eine andere Geistes- und Glaubenshaltung einnimmt als ich. Er muss aber genauso meine Haltung respektieren.
Und schon wieder kein gleichgewicht: Du tolerierst anderer Meinungen, verlangst aber Respekt gegenüber deiner Meinung..... :shock: (Falls du jetzt nicht weiterweißt: Fremdwörterduden hilft)
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Giosuè Carducci
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Beitrag von Giosuè Carducci »

vonZinnendorf hat geschrieben:
Wir vermitteln auf diesem Weg also keine allgemeinverbindliche Wahrheit, sondern dass jeder die Wahrheit für sich selber finden muss
Stell dir vor, der Vatikan würde der Deutschen Fußballnationalmannschaft die Wahrheits-Frage gestellt haben. Michael Ballack hätte behauptet, er erkennt die Wahrheit wie bei Platons Höhlengleichnis für sich nur in schattenhaften Umrissen. Vielleicht Jürgen Klinsmann: "Ich bin der Trainer und deshalb glaub ich an unseren Erfolg." Tim Borowski: "Ich komm aus Neubrandenburg und glaube an das Treptower Tor. Mehr ist nicht drin. Sorry, Leute." Was denkst du, wie schnell man Deutschen Fußball für Katholiken verboten hätte.

:freude:

vonZinnendorf
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Beitrag von vonZinnendorf »

Linus hat geschrieben:
vonZinnendorf hat geschrieben:Ich bin ebenfalls Freimaurer. Ich toleriere es falls mein Gegenüber eine andere Geistes- und Glaubenshaltung einnimmt als ich. Er muss aber genauso meine Haltung respektieren.
Und schon wieder kein gleichgewicht: Du tolerierst anderer Meinungen, verlangst aber Respekt gegenüber deiner Meinung..... :shock: (Falls du jetzt nicht weiterweißt: Fremdwörterduden hilft)
Jetzt werden wir aber kleinkariert... :nein:

Ich toleriere mein Gegenüber, erwarte dass er mich toleriert. Ich respektiere mein Gegenüber, erwarte dass er mich respektiert.

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Linus
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Beitrag von Linus »

vonZinnendorf hat geschrieben: Ich respektiere mein Gegenüber, erwarte dass er mich respektiert.
wie oft konvertierstr du am tag? 2 mal dreimal oder noch öfter?
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Linus hat geschrieben:
vonZinnendorf hat geschrieben: Ich respektiere mein Gegenüber, erwarte dass er mich respektiert.
wie oft konvertierstr du am tag? 2 mal dreimal oder noch öfter?
Also jetzt wird's echt albern. Respektierst Du etwa niemanden, der nicht den gleichen Glauben hat, wie Du?

vonZinnendorf
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Beitrag von vonZinnendorf »

Linus hat geschrieben:
vonZinnendorf hat geschrieben: Ich respektiere mein Gegenüber, erwarte dass er mich respektiert.
wie oft konvertierstr du am tag? 2 mal dreimal oder noch öfter?
Respekt

[der; lateinisch]

Achtung, Ehrerbietung; Ehrfurcht, Scheu. - Verb: respektieren.
Hier klicken!



Ich habe in diesem Sinne Achtung vor meinem Gegenüber.

Achtung

Ach|tung [f. -; nur Sg.] Anerkennung des Wertes, Wissen um den Wert von etwas oder jmdm.; A. vor jmdm. haben

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Linus
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Beitrag von Linus »

Leguan hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
vonZinnendorf hat geschrieben: Ich respektiere mein Gegenüber, erwarte dass er mich respektiert.
wie oft konvertierstr du am tag? 2 mal dreimal oder noch öfter?
Also jetzt wird's echt albern. Respektierst Du etwa niemanden, der nicht den gleichen Glauben hat, wie Du?
Nein. Tolerieren (dulden) aber schon.
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Giosuè Carducci
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Beitrag von Giosuè Carducci »

Linus hat geschrieben: Nein. Tolerieren (dulden) aber schon.
Johann Wolfgang von Goethe hat geschrieben: Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein; sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.
-
Maximen und Reflexionen

Der Olle ist immer wieder gut.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphael hat geschrieben:Was die Scheidung der Menschheit in zwei Gruppen mit entgegengesetzten Interessen anbetrifft
Giosuè Carducci hat geschrieben:was die Trennung von Gut und Böse anbetrifft, dachte ich an das durch die Gebrüder Grimm zum Sprichwort gewordene Die Guten ins Töpchen, die Schlechten ins Kröpfchen
Ich empfehle hierzu eher Augustins civitas Dei als Lektüre.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphael hat geschrieben:Was die Scheidung der Menschheit in zwei Gruppen mit entgegengesetzten Interessen anbetrifft
Giosuè Carducci hat geschrieben:was die Trennung von Gut und Böse anbetrifft, dachte ich an das durch die Gebrüder Grimm zum Sprichwort gewordene Die Guten ins Töpchen, die Schlechten ins Kröpfchen
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ich empfehle hierzu eher Augustins civitas Dei als Lektüre.
[/color]
Hoppla, das hatte Raphael im (unvollständig) zitierten Stück ja selber geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Was die Scheidung der Menschheit in zwei Gruppen mit entgegengesetzten Interessen anbetrifft, empfehle ich Ihnen als ehemaligem Theologiestudenten "De Civitate Dei" von Aurelius Augustinus.
Um so schlimmer, die dümmliche Antwort.
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Giosuè Carducci hat geschrieben:Danke. Der hier vorherrschende manichäische Einfluß, den ich für sich nicht negativ beurteile, gehört nicht zu meinen theologischen Lieblingsideen.
Ich hoffe, dein Theologiestudium war gratis. Jedenfalls war’s umsonst. Die alte pelagianische Polemik. Das hat die Kirche seit sechzehnhundert Jahren durch.
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Giosuè Carducci hat geschrieben:Für mich ist Jesus vor allem Friedensbringer, ohne den ich niemals mit der Bibel bekannt geworden wäre.
Matthæus (10,34-36) hat geschrieben:Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Johannes (14,27) hat geschrieben:27 Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz errege sich nicht und verzage nicht!
Abgesehen davon, rein logisch, klingt der Satz: »Ohne Jesus wäre ich nie mit der Bibel bekanntgeworden« irgendwie so ähnlich wie: »Ohne Old Shatterhand wäre ich nie mit Karl-May-Büchern bekanntgeworden«.
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Leguan hat geschrieben:Respektierst Du etwa niemanden, der nicht den gleichen Glauben hat, wie Du?
Die Person gewiß (wenn ich mal ungefragt antworten darf). Nicht notwendig, was ein anderer tut, sagt oder denkt. Gewiß nicht des andern Irrglauben. Täte ich das, respektierte ich ihn selber als Person ja nicht mehr.
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Giosuè Carducci
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Beitrag von Giosuè Carducci »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich hoffe, dein Theologiestudium war gratis. Jedenfalls war’s umsonst.
:mrgreen:

Es könnte schlimmer sein. ;)

Wenn man sich mit Manis Schriften auseinandersetzt und ein bißchen vergleicht, kommen einem manche Dinge des Augustinus Maximus bekannt vor...

Freilich klingt des polemisch, wer mit dem Hinweis auf Mani den ganzen Augustin vom Tisch fegt. Aber es ist dochn büschn was dran. Ich wollte schließlich nicht ein ganzes Buch verfassen, um zu erklären, weshalb ich im genannten Zusammenhang mich lieber nicht auf Augustin verlasse. Sehen Sie es einem verketzerten Lutheraner und auch noch Schürzenjäger, äh -bruder wie mir bitte nach. Dafür dürfen Sie auch kräftig über Luthers Schriften lästern, wenn wir uns warm schreiben... ;)
Zuletzt geändert von Giosuè Carducci am Dienstag 4. Juli 2006, 01:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Giosuè Carducci
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Beitrag von Giosuè Carducci »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Giosuè Carducci hat geschrieben:Für mich ist Jesus vor allem Friedensbringer, ohne den ich niemals mit der Bibel bekannt geworden wäre.
Matthæus (10,34-36) hat geschrieben:Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Johannes (14,27) hat geschrieben:27 Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz errege sich nicht und verzage nicht!
Abgesehen davon, rein logisch, klingt der Satz: »Ohne Jesus wäre ich nie mit der Bibel bekanntgeworden« irgendwie so ähnlich wie: »Ohne Old Shatterhand wäre ich nie mit Karl-May-Büchern bekanntgeworden«.
Oder wie: Ohne Kingkong wäre die weiße Frau nie so weit gekommen. Ich weiß. Einer meiner Lieblingstexte des NT ist die Offb. Nur Hand aufs Herz: Christologisch is des etwas gruselig.

Die von Ihnen zitierte Stelle bei Mt ist mir bekannt, obwohl Sie schon richtig erkannten, dass bei mir das Studium vergebens war. ;D Die Stelle ist für mich kein Widerspruch zum Bild des messianischen Reiches in Jesaja 11. Immerhin warnte Jesus realistisch, dass seine Anhänger nicht nur in ihren (rechtgläubigen) Familien mit Widerstand zu rechnen hätten.

Auf uns heute möchte ich eine derartige Passage besser nicht anwenden, obwohl... man weiß nie. Mir erschiene eine Umsetzung solcher Bibelverse in meinem Leben wie eine Pervertierung der Bibel. Aus etwas lebensstiftenden, lebenserhaltenden und fördernden wie dem Göttlichen fabrizieren manche Menschen Mord und Vergeltung. Ist das nicht krank?
Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften. Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden zusammen weiden, daß ihre Jungen beieinander liegen, und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter. Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des HERRN sein, wie Wasser das Meer bedeckt.
11, 1-9

OK, wahrscheinlich wäre ich der miserabelste Kreuzritter aller Zeiten geworden. Und das ist gut so. :)

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Giosuè Carducci
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Beitrag von Giosuè Carducci »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Um so schlimmer, die dümmliche Antwort.
Ach was! Steter Tropfen ... ;D

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ach was! Steter Tropfen ...
Wie wahr.....


ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Giosuè Carducci hat geschrieben:Wenn man sich mit Manis Schriften auseinandersetzt und ein bißchen vergleicht, kommen einem manche Dinge des Augustinus Maximus bekannt vor...

Freilich klingt des polemisch, wer mit dem Hinweis auf Mani den ganzen Augustin vom Tisch fegt. Aber es ist dochn büschn was dran. Ich wollte schließlich nicht ein ganzes Buch verfassen, um zu erklären, weshalb ich im genannten Zusammenhang mich lieber nicht auf Augustin verlasse. Sehen Sie es einem verketzerten Lutheraner und auch noch Schürzenjäger, äh -bruder wie mir bitte nach. Dafür dürfen Sie auch kräftig über Luthers Schriften lästern, wenn wir uns warm schreiben
Wie bereits gesagt, haben ja bereits die Pelagianer vor sechzehnhundert Jahren diesen Vorwurf erhoben. Ihn von einem naturgemäß pelagianischen Schürzenjäger oder -träger erneut zu hören, überrascht also nicht.

Wenn man aber Augustins – platonisch argumentierende – Auseinandersetzung mit dem Manichäismus studiert, merkt man schnell, wie haltlos das ist. Von Augustins Auseinandersetzung mit den Pelagianern wie Julian von Æclanum gar nicht zu reden. Es gibt kein böses Prinzip und keinen Gegengott, wie die Manichäer meinten. Wohl aber gibt es die gefallene Natur des Menschen, die sich nicht am eigenen Schopfe aus dem Dreck zu ziehen vermag, wie die Pelagianer es sich einbilden.
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Giosuè Carducci hat geschrieben:Einer meiner Lieblingstexte des NT ist die Offb. Nur Hand aufs Herz: Christologisch is des etwas gruselig.
Nee. Da geht’s um die Eucharistie. Das Herz aller Christologie.
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