Ahmadineschad

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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Gut gut dann lösch es halt. Aber dann bitte gefälligst konsequent meinen gesamten Account!

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Cosimo,

"mit Heeren von Meuchelmördern"
"debile Hinterwäldler"

sorry, meinst Du damit das israelische Volk ?

Wenn ja, dann denk mal über Deine Worte nach !

Gruß, Pit
carpe diem - Nutze den Tag !

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Nietenolaf hat geschrieben:
Tacitus hat geschrieben:Weshalb verteidigst Du ein Regime, das zum Völkermord aufruft?
Das ist aber auch ein "Pappkamerad".
Der Pappkamerad wird zum Wanderpokal. Ich gebe ihn hiermit Dir zurück!
Nietenolaf hat geschrieben:In den diversen Reden darüber ging es um das Ende des Staates Israel und ausdrücklich nicht um die Ermordung von Juden.
Ach so. Peinlich nur, dass dieser kleine aber feine Unterschied nur von Dir wahrgenommen wird.

Nicht einmal der Europäische Rat, der nun wirklich kein Freund Israels ist, und gewalttätige Palästinenser, wie die Hamas, versteht, wie kein Pädagoge seine Zöglinge, mag Deiner Exegese der Präsidentenworte folgen. In einer Erklärung vom 16. Dezember 2005 wendet er sich gegen die „Auslöschung“ Israels. Hm, klingt verdammt nach mörderischer Abwicklung, oder? Diese und andere Reaktionen hier.

Die netzeitung schreibt in einem Bericht:
netzeitung hat geschrieben:Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat die Palästinenser zu massenhaften Anschlägen im Nahen Osten aufgefordert. Israel müsse von der Landkarte getilgt werden, sagte der Hardliner am Mittwoch vor Studenten auf einer Konferenz in Teheran.
«Es gibt keinen Zweifel: Die neue (Anschlags-)Welle in Palästina wird das Stigma im Antlitz der islamischen Welt ausradieren», sagte Ahmadinedschad auf dem Treffen mit dem Titel «Die Welt ohne Zionismus».
«Jeder, der Israel anerkennt, wird im Zornesfeuer der islamischen Nation verbrennen», so der Präsident. Den jüdischen Staat anzuerkennen, würde bedeuten, dass man die Aufgabe und Niederlage der islamischen Welt hinnehme.
Die Aussage Achmadinedschads steht in der Tradition der iranischen Revolution: „Tod den USA! Tod Israel!“ Bis heute werden solche Rufe beim Freitagsgebet skandiert. Der Vorgänger des iranischen Präsidenten, Akbar Haschemi Rafsandschani, erläuterte, wie er sich das Ende des Staates Israel vorstellen könnte: „Eine einzige Atombombe würde Israel spurlos auslöschen.“
Achmadinedschad im Oktober 2005: "Wir stehen inmitten eines historischen Krieges, der seit hunderten von Jahren andauert. Wir müssen uns die Niedrigkeit unseres Feindes bewusst machen, damit sich unser heiliger Hass wie eine Welle immer weiter ausbreitet." Quelle

Du wußtest es. Also unterlasse bitte in Zukunft diese politischen Eseleien!

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Cosimo hat geschrieben: Doch möchte ich doch darauf hinweisen, dass mich Deine ... äußerst böswilligen Verdrehungen meiner, zugegeben recht scharfen, Worte ...
Wo habe ich Deine Worte "äußerst böswillig" verdreht? Hic Rhodus, hic salta!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tacitus hat geschrieben:Ach so. Peinlich nur, daß dieser kleine aber feine Unterschied
nur von Dir wahrgenommen wird.
Der Unterschied ist nicht klein, sondern riesengroß. Zwei völlig ver-
schiedene Dinge.
Die Netzeitung (laut Tacitus) hat geschrieben:Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat die
Palästinenser zu massenhaften Anschlägen im Nahen Osten
aufgefordert.
Offensichtlich eine Lüge, durch nichts belegt. Reineweg erstunken.
Tacitus hat geschrieben:Der Vorgänger des iranischen Präsidenten, Akbar Haschemi
Rafsandschani, erläuterte, wie er sich das Ende des Staates
Israel vorstellen könnte: „Eine einzige Atombombe würde
Israel spurlos auslöschen.“
Ach. Es könnte auch meine Tante Trudi gesagt haben. Und weiter?
Bitte belege das Zitat doch einmal, und bring dazu den Kontext.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pit hat geschrieben:Hallo Cosimo,
"mit Heeren von Meuchelmördern"
"debile Hinterwäldler"
sorry, meinst Du damit das israelische Volk ?
Wenn ja, dann denk mal über Deine Worte nach !
Gruß, Pit
Denk du mal nach. Wessen Truppen wüten doch gleich im Irak?

Dennoch schießt Cosimo hier erheblich übers Ziel hinaus. Sicher
gibt es debile Hinterwäldler in der US-Armee, aber leider auch
andere. Bei den Briten erst recht.

Ebenso wenig kann man Soldaten pauschal als Meuchelmörder
beschimpfen, selbst nicht Soldaten einer unrechtmäßig angreifenden
und brandschatzenden Eroberertruppe.

Wohl aber gibt es Spezialeinheiten – oft von privaten Söldnerfirmen
gestellt –, die als Meuchelmörder durchs Land ziehen, nach dem
Vorbild des meuchelmordenden Mossad und seiner Befehlsgeber in
der israelischen Regierung.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Robert,

das sehe ich genauso!
Ich zitiere mal eben Cosimo:

"und doch wird die USA und (Hervorhebung von mir) DAS ZIONISTISCHE UNGEHEUER immer einen Rechtfertigungsgrund finden, um mit HEEREN VON MEUCHELMÖRDERN übers Land herzufallen...."

Und ehrlichgesagt glaube ich nicht, daß Cosimo mit dem "zionistische(n) Ungeheuer" die USA gemeint hat.

Bei aller - auch berechtigter - Kritik an der israelischen Politik sollte er sich zurückhalten und seine Worte besser überlegen.

Gruß, Pit

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Dennoch schießt Cosimo hier erheblich übers Ziel hinaus.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Und ehrlichgesagt glaube ich nicht, daß Cosimo mit dem "zionistische(n) Ungeheuer" die USA gemeint hat.
Wieso denn nicht, es gibt ja die Ostküste :D
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Pit
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Beitrag von Pit »

stimmt, ich hatte ganz vergessen, daß ja die Ostküste zusammen mit CIA und Illuminaten die Neue Weltordnung anstrebt.
Nebenbei:
Sind die Hauptverantwortlichen der "Illus" eigentlich die Rockefellers oder doch die Bush`s ?

Gruß, Pit
;-)
Linus hat geschrieben:
Wieso denn nicht, es gibt ja die Ostküste :D
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Worte des Großen Vorsitzenden Mahmud Ahmadi-Nedschad:

Am 26. Oktober 2005 in einer Rede auf einer Konferenz in Teheran unter dem Motto "Eine Welt
ohne Zionismus" (www.hagalil.com & Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.10.2005, zitiert nach
iranischer Nachrichtenagentur ISNA, 26.10.2005)
Der Imam [Khomeini] sagte auch: Das Regime, das Jerusalem besetzt hält,
muss aus den Geschichtsbüchern eliminiert werden. In diesem Satz steckt viel
Weisheit. Das Palästina-Problem ist nichts, worüber man mit Kompromissen
hinweggehen kann [...] Es gibt keinen Zweifel: Die neue (Anschlags-)Welle in
Palästina wird dieses Stigma [Israel]im Antlitz der islamischen Welt ausradieren
[...] Wenn jemand unter Druck der Hegemonialmächte etwas falsch versteht,
oder wenn er aus Naivität, Egoismus oder Hedonismus dazu kommt, das
zionistische Regime anzuerkennen - sollte er wissen, dass er im Feuer der
islamischen Gemeinschaft [umma] verbrennen wird [...]
Am 8. Dezember 2005 vor Medienvertretern am Rande eines Gipfeltreffens islamischer Staaten
in der saudischen Pilgerstadt Mekka nach Angaben der amtlichen Teheraner Nachrichtenagentur
IRNA (Tagesspiegel, 08.12.2005, zitiert nach iranischer Nachrichtenagentur IRNA)
Manche der europäischen Staaten bestehen darauf, dass Hitler Millionen von
unschuldigen Juden ermordet hat. Jeder, der das sogar mit konkreten Beweisen
bezweifelt, wird entweder verurteilt oder landet im Gefängnis. Wir erkennen diese
Behauptungen (Holocaust) nicht an, aber auch falls es wahr sein sollte, stellen
wir den Europäern die folgende Frage: Ist die Ermordung von unschuldigen
Juden Grund genug, um Besatzer in Jerusalem zu unterstützen? Falls die
Europäer es ehrlich meinen, sollten sie den Zionisten in einigen ihrer Länder, wie
z. B. Deutschland oder Österreich, einen Platz geben.
Am 14. Dezember vor mehreren 10.000 Iranern in der Stadt Zahedan während einer Rundreise
durch die Provinz Sistan-Belutschistan in Südostiran.(zitiert nach dpa, 14.12.2005)
Statt das Hauptproblem (die israelischen Angriffe in Palästina) zu thematisieren,
widmet sich der Westen dem Märchen vom Massaker an den Juden. .... Wenn
Gott, die Propheten und die Religion im Westen verleugnet werden, kümmert das
niemanden, aber wenn jemand dieses Märchen vom Massaker an den Juden
nicht glaubt, dann heult die zionistische Propagandamaschine laut auf.
Quelle

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Tacitus hat geschrieben:Rafsandschani „Eine einzige Atombombe würde
Israel spurlos auslöschen.“
Ach. Es könnte auch meine Tante Trudi gesagt haben. Und weiter?
Bitte belege das Zitat doch einmal, und bring dazu den Kontext.
Soso, die Tante Trudi. Dann weiß ich ja, woher Du das hast. Du weißt, dass ich weiß, dass Du keinen Beleg für dieses Zitat akzeptierst. Bei Kriminellen nimmst Du halt immer nur das Beste an. Das ehrt Dich. Ich hab das Zitat aus der Zeit:
Die Zeit hat geschrieben:Ali Akbar Haschemi Rafsandschani, der Expräsident, drohte im Dezember 2001 gar mit einem Nuklearschlag: »Eine einzige Atombombe würde Israel spurlos auslöschen.«
Wie gesagt, vergiss es! Die iranische Führung ist friedliebend. Man dreht ihr die Worte im Munde um. Böse Amis!

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Und ehrlichgesagt glaube ich nicht, daß Cosimo mit dem "zionistische(n) Ungeheuer" die USA gemeint hat.
Wieso denn nicht, es gibt ja die Ostküste :D
Bild

Wenn die Amerikanerin so lieben könnte, wie die Deutsche glaubt, daß die Französin es täte - dann würde sich die Engländerin schön freuen. Sie hätte einen herrlichen Anlaß, sich zu entrüsten.
Kurt Tucholsky

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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Nun ich interpretiere diese Stellungnahmen dahin, dass sich S.Exz. der Präsident des Iran strikt (und das mit gutem Recht) gegen die Installation einer "Zivilreligion" Holocaust verwehrt.
Ob er den Judenmord nun tatsächlich leugnet oder nicht? Er meldet zugegeben gewisse Zweifel an (die wohl daher rühren, daß man nach dem ungeheuren Lug und Betrug den man dort durch den Westen ausgesetzt war kein Vertrauen gegenüber diesem mehr aufbringen kann und von vornherein sich genötigt sieht alles von dort kommende zunächst skeptisch zu hinterfragen), doch verharrt dabei nicht in einem starren Dogmatismus sondern schließt sensu strictu die Möglichkeit seiner tatsächlichen Historizität keineswegs aus. Trotzdem würde dies dann aber keineswegs das den Palästinensern seit Jahrzehnten nunmehr schon erfahrene Unrecht nur irgendwie rechtfertigen.
Auch gebe ich zu bedenken, dass in den Ländern des Orient es weit verbreitete Sitte ist sich einer stark emotionalen und nicht minder bildhaften Sprache zu bedienen, die in nördlichen Breiten nicht selten gewisse Irritationen auslösen kann.
Seisdrum die kontroversen Meinungen über ein konkret historisches Ereignis können nicht als Legitamation für irgendwelches Vorgehen gg Iran dienen.
Ich möchte nur daran erinnern, daß eine Vielzahl (französischer)Geschichtswissenschafter sich bis heute beharrlich weigern den Massenmord an der royalistisch-katholischen Bevölkerung in der Vendée (1793-96) als solchen anzuerkennen

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Cosimo, dieser Beitrag ist "sensu strictu" nur noch peinlich. Du solltest ihn löschen.

Und dann empfehle ich Dir, nach Teheran zu fliegen, und mit "S.Exz. dem Präsidenten des Iran", in einem Teheraner Straßencafe iranischen Tschaih (persischer Schwarztee) schlürfend, auf die Rückkunft des zwölften Imams zu warten.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tacitus hat geschrieben:Worte des Großen Vorsitzenden Mahmud Ahmadi-Nedschad: […]
Zu deinem ersten Zitat (Hagalil & Co.):
Das geht nicht gegen das jüdische Volk, nicht einmal gegen den Staat
Israel, sondern lediglich gegen das zionistische Régime, ist also erstaun-
lich gemäßigt, gemessen an den communis opinio der Umma.
Eine Anmerkung zur Übersetzung: Was als „Welle“ wiedergegeben
und vom Übersetzer durch das Wort „Anschlags-“ attribuiert wird,
ist wohl die Entsprechung des arabischen Begriffs Intifada.

Zu deinem zweiten Zitat (Tagesspiegel), Teil eins:
Die Sache ist in Deutschland durch das Strafrecht und seine Anwen-
dung in der Rechtsprechung dahingehend entschieden worden, daß
jede weitere wissenschaftliche Erforschung der angesprochenen Sach-
verhalte bei schweren Strafen untersagt ist. Damit wurde für jeden
denkenden Menschen jeglicher Zweifel hinsichtlich jener Sachverhalte
ausgeräumt. Eine Diskussion über sie kommt darum hier nicht in Be-
tracht.

Zu deinem zweiten Zitat (Tagesspiegel), Teil zwei:
Darüber sprachen wir bereits oben irgendwann einmal. Achmedi-
nedschads bewußt provokanter (uns Europäer provozierender) Vor-
schlag sollte allen Hyperzionisten unter uns Gojim doch zu denken
geben. Man stelle sich einmal die Geschichte Palästinas der letzten
hundert Jahre auf Bayern projiziert vor.

Zu deinem dritten Zitat (DPA):
Hätte der Übersetzer korrekterweise „Mythus“ statt „Märchen“ ge-
schrieben, wäre der Sinn klarer – und die Aussage ganz plausibel.
Ich schrieb dazu neulich:
[/color]
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Was Achmedi-Nedschads Wort von der Mythisierung
des nationalsozialistischen Judenmordes als „Holocaust“
betrifft, so hat er in der Tat völlig Recht, falls er das –
wie es mir scheint – so meint, wie Ernst Nolte es einst
geprägt hat, als er vom »negativen Mythos« sprach.
Mittlerweile ist längst nicht nur in Deutschland, sondern
weit darüber hinaus der nationalsozialistische Juden-
mord zum obersten Kultur- und Staatsmythus erhoben
worden.

Es beginnt mit dem Sakralbegriff „Holocaust“ selbst.
Dann Kultstätten, staatliche Feste bzw. Tage des kulti-
schen Vollzugs, gesetzliche Schutzvorschriften, die den
Mythus und seinen Kult unter harter Strafdrohung vor
Entweihung schützen. (Die Mechanismen, die hinter
den Kulissen des öffentlich zelebriertes Kults ablaufen,
kann man in vielen Details bei Norman Finkelstein
nachlesen.)

Wohl gemerkt: Mit solcher Charakterisierung eines
Mythus vom „Holocaust“ und seinem öffentlichen Kult
ist ausschließlich über unsere Gegenwart und ihre geisti-
ge Konfiguration etwas ausgesagt, und zwar formal, in
keiner Weise dagegen eine Sachaussage über jene Ge-
schichte getroffen, in welcher der beschriebene Mythus
seine sachliche Grundlage hat. Die Sachaussagen trifft
der Mythus, was jede weitere Erörterung erübrigt, so-
lange der Mythus wirksam ist.
Tacitus hat geschrieben:So so, die Tante Trudi […]
Die »Zeit« ist hier, wie du selber schon ahntest, in der Tat keine seriö-
se Quelle. Der Kontext fehlt völlig, und ohne diesen ist die Aussage,
mag Rafsandschani sie nun getroffen haben oder nicht, vollkommen
neutral. Ein solcher Kontext wird vielmehr erst durch den redaktio-
nellen Rahmen hergestellt: Rafsandschani habe »gedroht«, und zwar
mit einem »Nuklearschlag«.

Nichts davon im Zitat selbst, soweit wiedergegeben. Und wer nur
über eine Messerspitze gesunden Menschenverstandes verfügt, er-
kennt ohne weiteres, daß der vom redaktionellen Bearbeiter herge-
stellte Zusammenhang abwegig ist, denn der Iran ist technisch noch
heute wenigstens zehn Jahre von einer Nuklearschlagsfähigkeit ent-
fernt (wenn er sie denn anstrebte); damals also fünfzehn Jahre oder
mehr. Lächerlich, unter solchen Umständen „drohen“ zu wollen.

(Woher der »Zeit«-Autor sein „Zitat“ hat, weiß ich inzwischen übri-
gens. Aber such mal selber. ;D)
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das geht nicht gegen das jüdische Volk, nicht einmal gegen den Staat
Israel, sondern lediglich gegen das zionistische Régime, ist also erstaun-
lich gemäßigt, gemessen an den communis opinio der Umma.
Lass mich bitte nicht an Deiner Seriosität zweifeln, Robert. Wie soll das gehen? Meinst Du, es wird zwischen dem "normalen" Israeli und dem Zionisten unterschieden? Fragt der Selbstmordattentäter im Straßencafe in Tel Aviv erst nach der politischen Überzeugung, bevor er sich in die Luft sprengt?
Wie kommst Du zu der Aussage, dies würde sich nicht gegen den Staat Israel richten? Robert, das ist lächerlich und grotesk!
Du weißt, dass ein Jude, der im Staate Israel lebt, grundsätzlich als Zionist angesehen wird, und der Staat Israel als das zu vernichtende Resultat zionistischer Aktivität.

Unterscheidet Akbar Hashemi Rafsandschani, wenn er anlässlich des Al-Quds-Tages in Teheran am 14. Dezember 2001 ;) folgendes äußert:
Rafsandschani hat geschrieben:Die Anwendung einer einzigen Atombombe würde Israel völlig zerstören, während sie der islamischen Welt nur begrenzte Schäden zufügen würde. Die Unterstützung des Westens für Israel ist geeignet, den Dritten Weltkrieg hervorzubringen, zwischen den Gläubigen, die den Märtyrertod suchen, und jenen, die der Inbegriff der Arroganz sind.
Hier und hier.

Das nenne ich eine wahrhaft "intelligente" Bombe, die zwischen politischen Überzeugungen unterscheiden kann!

Die Unterscheidung zwischen Zionisten, Israel und Juden mag für Salon-Dschihadisten in Berlin-Mitte von eminenter Bedeutung sein. Für die Hamas, die von Iran unterstützt wird, z.B. ist sie das nicht. In der Charta der Hamas wird wahlweise von Juden, Zionisten und Israel gesprochen. Auszüge (Hervorhebungen von mir):
Die Charta der Hamas hat geschrieben:- "Die Islamische Widerstandsbewegung ist eine ausschließlich palästinensische Bewegung, die Allah die Glaubenstreue hält und deren Weg der Islam bestimmt. Sie strebt danach, das Banner Allahs über jedem Zentimeter Palästinas zu entfalten."
- "Israel wird aufsteigen und solange bestehen, bis der Islam es eliminiert hat, so wie er seine Vorgänger eliminiert hat."
- "Das Land Palästina ist ein Islamischer Waqf (Heiliger Besitz), der den kommenden Generationen der Moslems bis zum Ende der Zeiten als Vermächtnis gegeben wurde. Es darf weder darauf verzichtet werden, noch darf etwas davon abgetrennt werden."
- "Palästina ist ein islamisches Land ... Deshalb ist die Befreiung Palästinas für jeden Moslem die höchste persönliche Pflicht, wo immer er sich befindet. (...) Der Jihad ist die persönliche Pflicht jedes Moslems, seit die Feinde Teile des moslemischen Landes geraubt haben. Angesichts des Raubes durch die Juden ist es unvermeidlich, dass ein Banner des Jihad gehisst wird."
- "Friedensinitiativen und so genannte Friedenslösungen oder internationale Konferenzen zur Lösung des Palästina-Problems widersprechen den Überzeugungen der Islamischen Widerstandsbewegung. (...) Diese Konferenzen sind nichts anderes als ein Mittel, um Ungläubige als Schlichter in den islamischen Ländern zu bestimmen. (...) Für das Palästina-Problem gibt es keine andere Lösung als den Jihad. Die Initiativen, Vorschläge und internationalen Konferenzen sind reine Zeitverschwendung, eine sinnlose Bemühung."
- "Ägypten wurde durch das verräterische Camp-David-Abkommen aus dem gemeinsamen Kampf (gegen den Zionismus) herausgelöst. Die Zionisten versuchen, die anderen arabischen Staaten in ähnliche Abkommen hineinzuziehen. (...) Vom gemeinsamen Kampf gegen den Zionismus abzulassen ist Hochverrat; verflucht ist, wer eine solche Tat begeht."
- 'Die Zeit' wird solange nicht kommen, solange Moslems nicht die Juden bekämpfen und sie töten. Dann aber werden sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken, und die Steine und Bäume werden rufen: 'Oh Moslem, ein Jude versteckt sich hinter mir, komm' und töte ihn.'"
- "Die Feinde haben lange Zeit Ränke geschmiedet ... und riesigen, bedeutungsvollen, materiellen Reichtum angesammelt. Mit ihrem Reichtum haben sie weltweit die Kontrolle über die Medien übernommen, ... mit ihrem Geld haben sie in verschiedenen Teilen der Welt Revolutionen gesteuert. (...) Sie standen hinter der Französischen Revolution, der Russischen Revolution und den meisten anderen Revolutionen. (...) Sie standen hinter dem I. Weltkrieg und bildeten den Völkerbund, mit welchem sie die Welt regierten. Sie standen hinter dem II. Weltkrieg, durch den sie riesige finanzielle Gewinne erzielten. (...) Sie sind die Drahtzieher eines jeden irgendwo in der Welt geführten Krieges."
- "Der Hamas betrachtet sich selbst als Speerspitze und Vorhut des gemeinsamen Kampfes gegen den Welt-Zionismus. (...) Islamische Gruppen in der ganzen arabischen Welt sollten das Gleiche tun, da sie für ihre zukünftige Aufgabe, den Kampf gegen die kriegstreiberischen Juden, bestens gerüstet sind."
Quellen hier und The Charter of the Hamas.

Auf der Hamas-Seite findet sich unter "Facts of Palestine" auch eine Definition Palästinas: "Wo ist Palästina? Es grenzt an den Libanon im Norden, Syrien und Jordanien im Osten, berührt Saudiarabien und Ägypten im Süden und das Mittelmeer im Westen." (APA)

Fassen wir zusammen: Akbar Hashemi Rafsandschani, Mahmud Achmadinedschad, die Hamas, die Dschihadisten der Welt - keiner trifft die rabulistischen Unterscheidungen, die Robert Ketelhohn aus Berlin-Mitte meint treffen zu müssen.
Robert, ich frage mich, weshalb? Man muss kein Freund des Westens sein, um in Achmadinedschad einen potentiellen Massenmörder zu sehen. Robert, weshalb?

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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

anstatt über potentielle Massenmörder zu fantasieren solltest Du Dir mal über die tatsächlichen mal paar Gedanken machen. Gerade diese bezeichnete ich als elendige Meuchelmörder!
Aber was kümmern einem schon ein paar arabische Untermenschen :cry:
http://www.time.com/time/magazine/artic ... id=rss_top

Martin O
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Beitrag von Martin O »

Cosimo hat geschrieben:anstatt über potentielle Massenmörder zu fantasieren solltest Du Dir mal über die tatsächlichen mal paar Gedanken machen. Gerade diese bezeichnete ich als elendige Meuchelmörder!
Aber was kümmern einem schon ein paar arabische Untermenschen :cry:
http://www.time.com/time/magazine/artic ... id=rss_top
Wer hat gesagt, dass Mord in Ordnung ist, weil andere auch morden? Wer hat gesagt, dass die US-Soldaten im Irak Unschuldslämmer sind? Wenn man auf diesem Niveau argumentiert, kann man jeden Völkermord rechtfertigen. Z.B. sind die Sudetendeutschen schuld an ihrer Vertreibung, denn Deutschland hat die Tschechoslowakei zu Unrecht besetzt. Der Holocaust wäre zu rechtfertigen, wenn man nur nachweisen könnte, dass irgendwelche Juden Deutsche umgebracht haben. Die stalinistischen Säuberungen, bei denen willkürlich Massen von Menschen ermordet wurden, wären in Ordnung gewesen, weil auch der Zar ein Massenmörder war.

Mensch, macht einmal die Augen [Punkt] Nur weil Deutschland den Holocaust durchführte, ist es noch lange nicht in Ordnung, was Stalin tat oder was in den USA passiert ist (Fast-Ausrottung der [Punkt]) Ebensowenig sind Morde von US-Amerikanern ein Grund, Israel zu vernichten (Motto: Wenn man den eigentlichen Feind nicht treffen kann, tötet man dessen Sohn oder jüngeren Bruder).

Ich bin der letzte, der den Irakkrieg gutheißt und wünsche mir noch weniger einen Krieg im Iran geschweige denn eine Vernichtung der Perser - ebensowenig wie eine Vernichtung der Israelis, die manche hier gutzuheißen scheinen. Ich hoffe allerdings, dass der Iran bald einen Präsidenten bekommt, der weniger mit dem Feuer spielt. Das wäre für alle Beteiligten besser.
Demokratie ist die schlechteste Staatsform - abzüglich aller übrigen (Winston Churchill)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tacitus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das geht nicht gegen das jüdische Volk, nicht einmal gegen den Staat
Israel, sondern lediglich gegen das zionistische Régime, ist also erstaun-
lich gemäßigt, gemessen an den communis opinio der Umma.
Lass mich bitte nicht an Deiner Seriosität zweifeln, Robert. Wie soll
das gehen? Meinst Du, es wird zwischen dem "normalen" Israeli und
dem Zionisten unterschieden?
Mein gutester, etwas mehr Zweifel könnte dir generell nicht schaden.
In deinem Zitat redete Achmedinedschad lediglich von der Beseitigung
eines Régimes. – Kennst du noch jemanden, der so etwas verlangt?

»Spieglein, Spieglein an der Wand …«

Noch kurz zum Rafsandschani-Zitat: Wenn du noch ein wenig mehr
Kontext findest (alles habe ich auch nicht, aber noch etwas mehr, als du
jetzt nachgeschoben hast), dann wirst du merken, daß Rafsandschani
beim Atombombenvergleich (eine „islamische“ Bombe würde Israel
vernichten können, die „jüdische“ Bombe der islamischen Welt dage-
gen nur begrenzten Schaden zufügen) nicht drohte, sondern ein denk-
bares, von ihm selbst nur in der Ferne gesehenes Szenario beschrieb
(»falls die Umma eines Tages über dieselben Waffen verfügt, die Israel
heute hat« – so ungefähr war, aus dem Gedächtnis wiedergegeben, die
Formulierung).

Ferner wirst du – na ja, könntest du wachen Geists bemerken, daß
Rafsandschani hier vor allem die Europäer und Amerikaner anspricht
(er redet von „Kolonialmächten“) und ihnen deutlich zu machen ver-
sucht, wie ihre Unterstützung Israels ihren eigenen Interessen schäd-
lich sei; in diese Argumentation gehört auch der o. a. Atombomben-
vergleich, der darauf hinausläuft, es könne eine solche konfrontative
Situation entstehen, die schließlich einen dritten Weltkrieg heraufbe-
schwüre, wenn nicht die „Kolonialmächte“ endlich ihre Unterstüt-
zung Israels beendeten.

Diese Ansicht Rafsandschanis braucht man nicht zu teilen. Es könnte
beispielshalber sein, daß es den dritten Weltkrieg bereits heraufbe-
schwört, wenn man nur Israel jene Unterstützung ernstlich zu entzie-
hen versucht. Wie auch immer, eine Drohung liegt hier nicht vor.

Was Palästina und die Hamas betrifft: Dazu mach doch bitte einen
eigenen Strang auf, wenn du drüber sprechen möchtest.

Im übrigen ist jeder Mensch ein „potentieller Massenmörder“. Wie
Cosimo zu Recht sagt, solltest du dir, statt über Potentialitäten zu
phantasieren, einmal die echten Massenmörder anschauen: als da wä-
ren Bush, Cheney, Rumsfeld etc.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Martin O. hat geschrieben:weil auch der Zar ein Massenmörder war
Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?
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Beitrag von Martin O »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Martin O. hat geschrieben:weil auch der Zar ein Massenmörder war
Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?
Nicht alle Zaren, gut.

Sicher muss man auch hier differenzieren, aber ich wollte eigentlich nicht über russische Geschichte diskutieren, sondern auf die Tatsache hinweisen, dass das Unrecht, das ein Regime begeht, nicht anderen Regimes das Recht gibt, ebenfalls Unrecht zu begehen.
Demokratie ist die schlechteste Staatsform - abzüglich aller übrigen (Winston Churchill)

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:

Was Achmedi-Nedschads Wort von der Mythisierung
des nationalsozialistischen Judenmordes als „Holocaust“
betrifft, so hat er in der Tat völlig Recht, falls er das –
wie es mir scheint – so meint, wie Ernst Nolte es einst
geprägt hat, als er vom »negativen Mythos« sprach.
Mittlerweile ist längst nicht nur in Deutschland, sondern
weit darüber hinaus der nationalsozialistische Juden-
mord zum obersten Kultur- und Staatsmythus erhoben
worden.

Es beginnt mit dem Sakralbegriff „Holocaust“ selbst.
Dann Kultstätten, staatliche Feste bzw. Tage des kulti-
schen Vollzugs, gesetzliche Schutzvorschriften, die den
Mythus und seinen Kult unter harter Strafdrohung vor
Entweihung schützen. (Die Mechanismen, die hinter
den Kulissen des öffentlich zelebriertes Kults ablaufen,
kann man in vielen Details bei Norman Finkelstein
nachlesen.)

Wohl gemerkt: Mit solcher Charakterisierung eines
Mythus vom „Holocaust“ und seinem öffentlichen Kult
ist ausschließlich über unsere Gegenwart und ihre geisti-
ge Konfiguration etwas ausgesagt, und zwar formal, in
keiner Weise dagegen eine Sachaussage über jene Ge-
schichte getroffen, in welcher der beschriebene Mythus
seine sachliche Grundlage hat. Die Sachaussagen trifft
der Mythus, was jede weitere Erörterung erübrigt, so-
lange der Mythus wirksam ist.
DAS traust Du Dir zu schreiben???

[Punkt]
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Iranische Kampagne gegen die NPD

Die NPD hat angekündigt, während der WM 2006 "solidarische Aktionen" mit der iranischen Nationalmannschaft veranstalten zu wollen. Wir sind eine Gruppe iranischer Studenten in Deutschland und Iran, die uns dagegen wehren wollen. Wir haben einen offenen Protest-Brief an die NPD geschrieben und ihre Funktionäre aufgefordert, das Vorhaben aufzugeben. Im Folgenden können Sie den Brief lesen:

„Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre Partei hat angekündigt, während der Fussball-WM 2006 solidarische Aktionen für Iran und seine Nationalmannschaft veranstalten zu wollen. Wir, als Iraner, sind gegen diese Entscheidung und bitten Sie nachdrücklich darum, auf Ihr Vorhaben zu verzichten. Unser Land und unsere Nationalmannschaft brauchen keine Unterstützung von einer rechten Partei wie Ihrer. Wir sind geschichtsbewusste Menschen, die sich den Verbrechen der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg bewusst sind und diese absolut verurteilen. Wir haben aus der Geschichte Lehren gezogen und wollen mit einer rechtsextremen Partei wie der NPD nichts zu tun haben. Wir widersetzen uns jedem Versuch, dass wir als Iraner als Verbündete einer Partei beansprucht werden, die den Holocaust verharmlost und sich nicht entschieden gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit ausspricht, sondern diesen duldet oder gar fördert.
Mit freundlichen Grüßen“

Wir haben auch einen zweiten Brief an den iranischen Botschafter in Deutschland verfasst, in dem wir ihn aufgefordert haben, sich offiziell gegen den Plan der NPD zu wenden. Die Übersetzung dieses Briefes lautet:

„Sehr geehrter Herr Mohammad Mehdi Akhundzadeh,
der Botschafter der Islamischen Republik Iran in Deutschland,

die rechtsextreme Partei NPD hat offiziell angekündigt, während der Fussball-WM in Deutschland solidarische Aktionen für unser Land und unsere Nationalmannschaft veranstalten zu wollen. Angesichts dessen, dass diese Partei eine zur Gewalt tendierende, rassistische, ausländerfeindliche, antisemitische und antimuslimische Politik treibt und deren Tendenz zu einem der größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte, nämlich Adolf Hitler, niemandem verborgen ist, sind wir ausdrücklich gegen deren Entscheidung und fordern Sie auf, als Vertreter unseres Landes in Deutschland, ihren offiziellen Protest gegen diesen Plan zu verkünden. Allein die Nachricht, über das Vorhaben der Neonazis, unsere Nationalmannschaft zu fördern, hat dem Ansehen der Iraner, vor allem deren in Deutschland genug Schaden zugefügt. Wir bitten Sie ausdrücklich darum, bevor Neonazis die iranische Flagge auf den Straßen und in den Stadien Deutschlands schwingen und unseren Ruf und den Ruf unseres Landes mehr denn je beflecken, öffentlich der Entscheidung der NPD zu widersprechen und die Abneigung aller Iraner rassistischen Gruppierungen gegenüber zu verkünden. Im Voraus bedanken wir uns bei Ihnen für Ihre Kooperation.

Mit freundlichen Grüßen“
Quelle

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Ewald Mrnka
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Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Martin O hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Martin O. hat geschrieben:weil auch der Zar ein Massenmörder war
Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?
Nicht alle Zaren, gut.

Sicher muss man auch hier differenzieren, aber ich wollte eigentlich nicht über russische Geschichte diskutieren, sondern auf die Tatsache hinweisen, dass das Unrecht, das ein Regime begeht, nicht anderen Regimes das Recht gibt, ebenfalls Unrecht zu begehen.
Roosevelts & Churchill waren vielleicht keine Massenmörder - aber auf jeden Fall Kriegstreiber und Kriegsverbrecher - die durch Addis Schweinereien eben auch nicht weißgewaschen werden können.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

John-Paul
Beiträge: 137
Registriert: Sonntag 12. September 2004, 20:10

Beitrag von John-Paul »

prim_ass hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:

Was Achmedi-Nedschads Wort von der Mythisierung
des nationalsozialistischen Judenmordes als „Holocaust“
betrifft, so hat er in der Tat völlig Recht, falls er das –
wie es mir scheint – so meint, wie Ernst Nolte es einst
geprägt hat, als er vom »negativen Mythos« sprach.
Mittlerweile ist längst nicht nur in Deutschland, sondern
weit darüber hinaus der nationalsozialistische Juden-
mord zum obersten Kultur- und Staatsmythus erhoben
worden.

Es beginnt mit dem Sakralbegriff „Holocaust“ selbst.
Dann Kultstätten, staatliche Feste bzw. Tage des kulti-
schen Vollzugs, gesetzliche Schutzvorschriften, die den
Mythus und seinen Kult unter harter Strafdrohung vor
Entweihung schützen. (Die Mechanismen, die hinter
den Kulissen des öffentlich zelebriertes Kults ablaufen,
kann man in vielen Details bei Norman Finkelstein
nachlesen.)

Wohl gemerkt: Mit solcher Charakterisierung eines
Mythus vom „Holocaust“ und seinem öffentlichen Kult
ist ausschließlich über unsere Gegenwart und ihre geisti-
ge Konfiguration etwas ausgesagt, und zwar formal, in
keiner Weise dagegen eine Sachaussage über jene Ge-
schichte getroffen, in welcher der beschriebene Mythus
seine sachliche Grundlage hat. Die Sachaussagen trifft
der Mythus, was jede weitere Erörterung erübrigt, so-
lange der Mythus wirksam ist.
DAS traust Du Dir zu schreiben???

[Punkt]
Den einen erfüllt es mit Respekt. Der nächste wendet sich mit Grausen.

John-Paul
Beiträge: 137
Registriert: Sonntag 12. September 2004, 20:10

Beitrag von John-Paul »

Tacitus hat geschrieben:
Iranische Kampagne gegen die NPD

Die NPD hat angekündigt, während der WM 2006 "solidarische Aktionen" mit der iranischen Nationalmannschaft veranstalten zu wollen.
Es scheint ja eine regelrechte Liebe deutscher Rechtsextremisten zum iranischen Regime ausgebrochen zu sein.

Nun, die Staatsvorstellungen beider Seiten dürften so weit ja auch nicht auseinander liegen.

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Pelikan
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Registriert: Mittwoch 7. Juli 2004, 17:09

Beitrag von Pelikan »

DER SPIEGEL interview with Ahmadinejad

Nach diesen klaren Worten wäre es surreal, auf einer komplizierten Exegese seiner Rede vom "Mythos" Holocaust zu bestehen. Der Mann ist ein armseliger Holocaustleugner und Islamofaschist. Seine Herrschaft ist eine Bedrohung für den Frieden.

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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

John-Paul hat geschrieben:
Tacitus hat geschrieben:
Iranische Kampagne gegen die NPD

Die NPD hat angekündigt, während der WM 2006 "solidarische Aktionen" mit der iranischen Nationalmannschaft veranstalten zu wollen.
Es scheint ja eine regelrechte Liebe deutscher Rechtsextremisten zum iranischen Regime ausgebrochen zu sein.

Nun, die Staatsvorstellungen beider Seiten dürften so weit ja auch nicht auseinander liegen.
Die unerwiderte Affinität der Deutschen Rechten zu Iran verwundert mich sehr. Eher müsste sie doch das neue Sparta im vorderen Orient besingen. Eine brutale Militärdiktatur, die den vermeintlichen Untermenschen drangsaliert wo es nur geht. Nur will sich halt das palästinensische Volk nicht als Helot für den Lakedaimon verdingen und wehrt sich verbissen.
Nein, ideologisch müßte der Rechtsextremist eher gewissen Formen des Zionismus stark zugetan sein.
Zuletzt geändert von Cosimo am Mittwoch 31. Mai 2006, 10:47, insgesamt 2-mal geändert.

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Pelikan hat geschrieben:DER SPIEGEL interview with Ahmadinejad

Nach diesen klaren Worten wäre es surreal, auf einer komplizierten Exegese seiner Rede vom "Mythos" Holocaust zu bestehen. Der Mann ist ein armseliger Holocaustleugner und Islamofaschist. Seine Herrschaft ist eine Bedrohung für den Frieden.
Ah ja, der Spiegel...

Also, US Troops sollen dem Iran Frieden bringen.

So wie im irakischen Haditha ?
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Zunächst:

Ein wirklich interessantes Interview.

Der iranische Präsident wirft eine wirklich für Deutschland existenzielle Frage auf:

Ahmadinejad: No, I have a question for you. What kind of a role did today's youth play in World War II?

SPIEGEL: None.

Ahmadinejad: Why should they have feelings of guilt toward Zionists? Why should the costs of the Zionists be paid out of their pockets? If people committed crimes in the past, then they would have to have been tried 60 years ago. End of story! Why must the German people be humiliated today because a group of people committed crimes in the name of the Germans during the course of history?

SPIEGEL: The German people today can't do anything about it. But there is a sort of collective shame for those deeds done in the German name by our fathers or grandfathers.

Ahmadinejad: How can a person who wasn't even alive at the time be held legally responsible?

SPIEGEL: Not legally but morally.

Ahmadinejad: Why is such a burden heaped on the German people? The German people of today bear no guilt. Why are the German people not permitted the right to defend themselves? Why are the crimes of one group emphasized so greatly, instead of highlighting the great German cultural heritage? Why should the Germans not have the right to express their opinion freely?

SPIEGEL: Mr. President, we are well aware that German history is not made up of only the 12 years of the Third Reich. Nevertheless, we have to accept that horrible crimes have been committed in the German name. We also own up to this, and it is a great achievement of the Germans in post-war history that they have grappled critically with their past.

Ahmadinejad: Are you also prepared to tell that to the German people?

SPIEGEL: Oh yes, we do that.

Ahmadinejad: Then would you also permit an impartial group to ask the German people whether it shares your opinion? No people accepts its own humiliation.

SPIEGEL: All questions are allowed in our country. But of course there are right-wing radicals in Germany who are not only anti-Semitic, but xenophobic as well, and we do indeed consider them a threat.

Ahmadinejad: Let me ask you one thing: How much longer can this go on? How much longer do you think the German people have to accept being taken hostage by the Zionists? When will that end - in 20, 50, 1,000 years?
Quelle: Spiegel - Interview, wie oben verlinkt.

Hervorhebungen von mir.
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

Martin O
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Registriert: Dienstag 7. Oktober 2003, 21:53

Beitrag von Martin O »

Hallo Prim_ass

Also, ich kann zu den Hervorhebungen nur sagen, dass ich Deutscher bin, bisher keine Einschränkungen meiner Meinungsfreiheit erfahren habe und auch noch nie Geisel von Zionisten war.

(Aber ich gehöre ja auch zur durch freimaurerisch-zionistisch-bolschewistisch verdorbenen Masse)
Demokratie ist die schlechteste Staatsform - abzüglich aller übrigen (Winston Churchill)

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Martin O
Martin O hat geschrieben:Hallo Prim_ass

Also, ich kann zu den Hervorhebungen nur sagen, dass ich Deutscher bin, bisher keine Einschränkungen meiner Meinungsfreiheit erfahren habe und auch noch nie Geisel von Zionisten war.

(Aber ich gehöre ja auch zur durch freimaurerisch-zionistisch-bolschewistisch verdorbenen Masse)
Offensichtlich schätzt Ahmadinejad Dich falsch ein, wenn er sagt: No people accepts its own humiliation.

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