Stefan hat geschrieben:
Gleichwohl ich immer noch nicht Roberts Worten zustimmen will: Ich hätte nichts gegen einen vorzeitigen Gerichtsprozeß beim Herrn einzuwenden; aber soll er entscheiden, ob und wann er Singer auseinandernimmt.
So, die Postings von Jürgen, Pit und anderen lassen mich doch noch einmal nachdenken.
Stefan, ich stimme dir zu: Würde Singer sterben, würde ich ihm keine Träne nachweinen. Ich hätte auch absolut nichts dagegen, wenn seine Bücher verboten würden. Nur: Verbot allein nützt nichts - auch nicht bei den Nazis. Wenn man nicht darauf aufmerksam macht, wie pervers eine Ideologie ist, die eine Abstufung im Lebensrecht von Menschen macht, kann man noch so viele Bücher verbieten und Volksverhetzer bestrafen. Der springende Punkt ist nicht, ob Singer oder irgendein Nazi lebt, der springende Punkt ist, ob es eine größere Zahl von Menschen gibt, die Abstufungen beim menschlichen Leben machen.
Die Frage ist, wie man das einem Nichtchristen - unter Christen dürfte es keine Diskussion geben - begreiflich machen kann. Am deutlichsten nachvollziehbar dürfte es sein, wenn man sagt "auch dein Kind könnte behindert sein - auch du könntest zu einem Menschen werden, der für Singer und Konsorten keine Person mehr ist.
In einem Punkt nehme ich allerdings nichts zurück: Wenn hier jemand, der deutlich über die Pubertät hinaus ist und über eine große Allgemeinbildung verfügt und von dem man daher denken sollte, dass er weiß, was er sagt bzw. postet, hier mehrfach fordert, einen anderen Menschen umzubringen, obwohl kein Fall von Notwehr, Tyrannenmord oder sonst irgendein schwerwiegender Grund vorliegt, ist das ein klarer Verstoß gegen die christliche Sittenlehre und stellt sich der Verfasser eher auf eine Stufe mit einem Singer oder Rosenberg auf eine Stufe als er sich mit dieser Ansicht innerhalb der katholischen Kirche befindet.