Systematischer Ort der Mariologie

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
mk

Systematischer Ort der Mariologie

Beitrag von mk »

Hallo liebe Mitdiskutantinnen und - diskutanten, ;) wer kann mir weiterhelfen, wo ich bei neueren Theologen etwas über die systematische Verortung der Mariologie nachlesen kann? Ich möchte ein bischen verschiedene Ansätze (also etwa ekkelsiologisch, christologisch, soteriologisch, anthropologisch etc.) in diesem Bereich vergleichen, weiß aber nicht, wo ich anfangen soll...;) Wäre schön, wenn sich Leute finden, die sich da ein bischen auskennen. Dankeschön!

Magnus

Ralf

Beitrag von Ralf »

Ich fand dieses Buch extrem gut: nicht zu dick, aber umfasst so einiges (besonders die Jungfräulichkeit, aber nicht nur die):

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Der Ort der Mariologie ist am Schluss von Lumen Gentium. Lies ein dogmatisches Lehrbuch, z.B. Beinert.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

mk

Beitrag von mk »

cathol01 hat geschrieben:Der Ort der Mariologie ist am Schluss von Lumen Gentium. Lies ein dogmatisches Lehrbuch, z.B. Beinert.
Eine so von oben herab kommende Antwort verbitte ich mir - glaubst du etwa, ich hätte diese Frage hier rein gestellt, ohne mich zumindest ansatzweise mit der Sache bereits befaßt zu haben?
Leo Scheffczyk hat geschrieben:So wird charakteristischerweise bei den theologischen Neuansätzen nach dem Konzil die Mariologie gelegentlich auch in die Gnadenlehre einbzogen, von anderen auch in die Eschatologie. [...] Es [sc. das Konzil; M. K.] wollte und konnte mit der Lozierung der Mariologie am Ende der Kirchenlehre nicht die theologisch-methodologische Frage nach der Stellung der Marienlehre im System der Dogmatik klären. (Der systematische Ort der Mariologie heute, in: ThGl 68 (1978), 414)
So einfach, wie Du meinst, ist es also nicht, darum hoffe ich ja, hier auf kompetente Menschen zu stoßen, die mir weiterhelfen können!
Zuletzt geändert von mk am Montag 15. März 2004, 23:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Niels
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Beitrag von Niels »

Schließe mich Ralfs Empfehlung an. Menkes Buch habe ich mit großem Gewinn gelesen.

Auch empfehlenswert (und kürzer):
Thomas Ruster: Mariologie. Einführung in Grundfragen (Vorlesungsskript)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Niels
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Beitrag von Niels »

Vielleicht zu speziell, aber enthält Abschnitte, die Dich interessieren dürften:
http://eos-verlag.de/html/eos00098.htm
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

mk hat geschrieben:Eine so von oben herab kommende Antwort verbitte ich mir - glaubst du etwa, ich hätte diese Frage hier rein gestellt, ohne mich zumindest ansatzweise mit der Sache bereits befaßt zu haben?
Davon bin ich in der Tat ausgegangen. Sorry!
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Ich denke, der Ort der Mariologie kann nicht klar ausgemacht werden. Die Lehrbücher sind diesbezüglich nicht einer Meinung. Die Mariologie ist, so würde ich sagen, Bindeglied zwischen Christologie/Soteriologie und Ekklesiologie, wobei sie ebenfalls einen Platz in der Anthropologie, der Gnadenlehre und der Eschatologie haben könnte. In der Tat ist der Ort der Mariologie ein Ort, an dem sich christologische, soteriologische, ekklesiologische, anthropologische, eschatologische, pneumatologische und schliesslich ökumenische Reflexion treffen (sollten). Vielleicht könnte man die Mariologie aber auch ganz streichen?

*schnell weg*
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Ralf

Beitrag von Ralf »

Niels hat geschrieben:Schließe mich Ralfs Empfehlung an. Menkes Buch habe ich mit großem Gewinn gelesen.

Auch empfehlenswert (und kürzer):
Thomas Ruster: Mariologie. Einführung in Grundfragen (Vorlesungsskript)
Ein sehr interessantes Skript, mit auch zum Teil deutlich anderen Schwerpunkten und Schlussfolgerungen!

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

cathol01 hat geschrieben:Ich denke, der Ort der Mariologie kann nicht klar ausgemacht werden. Die Lehrbücher sind diesbezüglich nicht einer Meinung. Die Mariologie ist, so würde ich sagen, Bindeglied zwischen Christologie/Soteriologie und Ekklesiologie, wobei sie ebenfalls einen Platz in der Anthropologie, der Gnadenlehre und der Eschatologie haben könnte. In der Tat ist der Ort der Mariologie ein Ort, an dem sich christologische, soteriologische, ekklesiologische, anthropologische, eschatologische, pneumatologische und schliesslich ökumenische Reflexion treffen (sollten). Vielleicht könnte man die Mariologie aber auch ganz streichen?
In Deiner positiven Aussage stimme ich Dir voll zu, sehe aber in einer Streichung der Mariologie als eigenem Traktat das Problem, daß die "ubiquitäre" Mariologie letztlich nirgends mehr ist. Vielleicht wirkt die Mariologie nur dann als Bindeglied, wenn sie auch (wenigstens gelegentlich) um "ihrer selbst" willen betrieben wird.

Weiter denke ich, daß die Mariologie ohne Verwurzelung in einer entsprechenden Spiritualität - in "Marienverehrung" bzw. einem Umgang mit ihr als real-existierender Person - immer zu der Akademisierung tendieren wird, die Ruster, Ratzinger zitierend, in seinem Skript anprangert.

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Niels
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Re:

Beitrag von Niels »

Niels hat geschrieben:Schließe mich Ralfs Empfehlung an. Menkes Buch habe ich mit großem Gewinn gelesen.

Auch empfehlenswert (und kürzer):
Thomas Ruster: Mariologie. Einführung in Grundfragen (Vorlesungsskript)
Inzwischen überarbeitet.
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Archange
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Re: Systematischer Ort der Mariologie

Beitrag von Archange »

Standardwerk "Marienlexikon" von Bäumer/Scheffczyk (6 Bände, 1988-1994) sowie Ergänzungen online:
https://marienlexikon.de/marienlexikon/

Bibliographie zur (deutschsprachigen) Marienliteratur:
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"Glauben, habt Glauben; Gott ist Arzt und Medizin."
(Hl. Leopold Mandic)

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