Pfarrer hatte es ausformuliert dabei, sprach aber komplett ohne Manuskript - hier selbiges von mir abgetippt:
"Computer sind blöd!" So lautet ein Werbeslogan.
Computer sind eigentlich ungeheuer nachtragend - alles andere als blöd... Sie registrieren alles. Sie speichern alles: Verkehrssünden, Steuersünden, Internetsünden. Selbst, was gelöscht ist, kann der Fachmann wiederherstellen.
Unter den Menschen ist es ganz ähnlich. Menschen können manchmal ungeheuerlich nachtragend sein. Alles registrieren und speichern , vor allem das Negative.
Die Menschen der Bibel haben deshalb immer wieder überlegt, ob Gott auch so ist. Sie sind jedoch zu einer anderen Erkenntnis gelangt. Im Psalm 130 heißt es: "Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte da vor dir bestehen? Doch
bei dir ist Vergebung... "
Wo Menschen von Konflikten reden, da redet Jesus von Kontakt. Wo Menschen einander richten, da richtet er auf. Wo Menschen einander den Kopf waschen, da wäscht er die Füße. Woe Menschen einander zu Fremden und Feinden erklären, da streckt er über alle Grenzen hinweg die Hand zur Versöhnung entgegen.
Menschen können neu anfangen, ohne dass ihre Taten gespeichert werden. Gott trägt nichts nach. Das ist die Botschaft Jesu. Es kann einen enormen Aufwand an Zeit und Kraft kosten, um eine gestörte Beziehung zu anderen wieder in Ordnung zu bringen. Verzeihung brauche wir, damit wir wieder unbelastet miteinander leben können.
Bei der Vorbereitung auf diese Predigt kam mir eine kleine Geschichte unter, sie soll aus Südamerika stammen...Und sie bringt auf den Punkt, worum es geht:
ein 13jähriger Junge stahl aus einem Lieferwagen einen Karton mit Käse. Als er den Käse essen wollte, holte die Polizei den Dieb aus seinem Versteck heraus. Bei der anschließenden Vernehmung log der Junge den Wachtmeister nach Strich und Faden an. Der Wachtmeister hörte sich diese Lügen an, schrieb sie aber nicht ins Protokoll. Er tat etwas Anderes: Er ging mit dem Jungen in der Bahnhofswirtschaft ans Büffet. "Was möchtest du denn essen?" Die hungrigen Augen des Jungen kamen von einem Sülzkotelett nicht los. "Also Sülzkotelett mit Bratkartoffeln!" Beim Essen liefen dem Jungen die Tränen übers Gesicht. Diese reaktion des Beamten auf seine Lügentour hatte er nicht erwartet.
Einige Monate später besuchte die Mutter mit ihrem Jungen den Wachtmeister. Der Junge hatte eine Lehrstelle gefunden. "Mein Junge ist wie umgewandelt", sagte die Mutter. "Und dafür möchten wir uns bei Ihnen bedanken, Herr Wachtmeister!"
Ich weiß nicht, ob jeder Wachtmeister ein Christ gewesen ist. Aber ich weiß, dass er christlich gehandelt hat, im Geist Jesu.
"Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren war."