Kommunionempfang des Priesters

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

overkott hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Sissi hat geschrieben:Übrigens ist es auch im Katholischen möglich, den Wein an die Gemeinde auszuteilen, nur ist es halt nicht üblich.
Warum eigentlich nicht?

Jesus Christus sprach: "Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden"

Warum legt ihr keinen Wert darauf auch hier Jesu Aufforderung zu folgen?
Tun die Apostelnachfolger doch auch.
Warum teilen sie dann das Brot aus und essen es nicht auch alleine? Hat Jesus zum Brot etwas anderes gesagt, als zum Wein?

Warum hat der Apostel Paulus zugelassen, dass in den Gemeinden der Urkirche alle Abendmahlsteilnehmer aus dem Kelch tranken?
Was hat Jesus denn mit den Emmausjüngern gemacht?

Hat die hl. Elisabeth auch Wein ausgeteilt?
War Elisabeth eine römisch-katholische Priesterin? Das wußte ich gar nicht.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Lutheraner hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Sissi hat geschrieben:Übrigens ist es auch im Katholischen möglich, den Wein an die Gemeinde auszuteilen, nur ist es halt nicht üblich.
Warum eigentlich nicht?

Jesus Christus sprach: "Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden"

Warum legt ihr keinen Wert darauf auch hier Jesu Aufforderung zu folgen?
Tun die Apostelnachfolger doch auch.
Warum teilen sie dann das Brot aus und essen es nicht auch alleine? Hat Jesus zum Brot etwas anderes gesagt, als zum Wein?

Warum hat der Apostel Paulus zugelassen, dass in den Gemeinden der Urkirche alle Abendmahlsteilnehmer aus dem Kelch tranken?
Was hat Jesus denn mit den Emmausjüngern gemacht?

Hat die hl. Elisabeth auch Wein ausgeteilt?
War Elisabeth eine römisch-katholische Priesterin? Das wußte ich gar nicht.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Stellt sich dir Frage nach welche Elisabeth? Die Mutter von JdT?
War Elisabeth eine römisch-katholische Priesterin? Das wußte ich gar nicht.
Interesanter Ansatz bez. des Frauenpriestertums.

LG
Fiore
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overkott
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Beitrag von overkott »

Baerchen hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Sissi hat geschrieben:Übrigens ist es auch im Katholischen möglich, den Wein an die Gemeinde auszuteilen, nur ist es halt nicht üblich.
Warum eigentlich nicht?

Jesus Christus sprach: "Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden"

Warum legt ihr keinen Wert darauf auch hier Jesu Aufforderung zu folgen?
Tun die Apostelnachfolger doch auch.
Warum teilen sie dann das Brot aus und essen es nicht auch alleine? Hat Jesus zum Brot etwas anderes gesagt, als zum Wein?

Warum hat der Apostel Paulus zugelassen, dass in den Gemeinden der Urkirche alle Abendmahlsteilnehmer aus dem Kelch tranken?
Was hat Jesus denn mit den Emmausjüngern gemacht?

Hat die hl. Elisabeth auch Wein ausgeteilt?
Lukas 24,30 beschreibt eine "Abendbrotszene", aber nicht ein Pessachmahl, das einige Tage zuvor gefeiert wurde.
Elisabeth hat m. W. Brot ausgeteilt. Ob und was sie den Bedürftigen an Getränken gereicht hat, ist nicht überliefert. (Bitte Korrektur, wenn etwas anderes bekannt ist!)
Ja, sicher.

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

FioreGraz hat geschrieben:Stellt sich dir Frage nach welche Elisabeth? Die Mutter von JdT?
Ich denke er meint Elisabeth von Thüringen oder Elisabeth von Portugal. Beiden wird zugeschrieben Brot gegen den Willen des Gatten an die Armen verteilt zu haben. Als sie dabei einmal "ertappt" wurde, verwandelte sich das Brot in Rosen. In Portugal finden sich viele Kacheldarstellungen dieses "Rosenwunders". Die Thüringer haben die Wundergeschichte wohl wegen der Namensgleichheit der Heiligen übernommen
FioreGraz hat geschrieben:
War Elisabeth eine römisch-katholische Priesterin? Das wußte ich gar nicht.
Interesanter Ansatz bez. des Frauenpriestertums.
Das war doch ein Scherz. Overkott verwechselt hier erschreckenderweise das Austeilen des Leibs Christi beim Hl. Abendmahl mit einer Armenspeisung.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Eine gute Frage, die ich mir regelmässig stelle, und ich sehe keinen Grund, warum in einer römisch-katholischen Messe die Gläubigen nicht Brot und (!) Wein kommunizieren sollten. Erlaubt ist es.

Gruß, Pit
Lutheraner hat geschrieben:
Jesus Christus sprach: "Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden"

Warum legt ihr keinen Wert darauf auch hier Jesu Aufforderung zu folgen?
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Pit
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Beitrag von Pit »

Doch habe ich, denn es wandelt sich die Substanz, nicht die Materie. Und was die Materie betrifft, bleibt der Messwein auch nach der Wandlung Wein.
Anderenfalls könnte jemand mit einer chronischen Hepatitis ja nach (!) der Wandlung problemlos den Kelch mit Messwein trinken, oder ? ;-)

Gruß, Pit
Lutheraner hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Aber selbst von dem "wenigen" Alkohol im Messkelch, kann ein alkoholkranker Mensch wieder rückfällig werden.
Diese Diskussion ist so sch***, wie die, ob és nicht unhygienisch sei bei ostkirchens einen Löffel zu verwenden.

It's the Lord himself, stupid!
Du scheinst die Transsubstantiationstheorie nicht verstanden zu haben.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Pit hat geschrieben:Eine gute Frage, die ich mir regelmässig stelle, und ich sehe keinen Grund, warum in einer römisch-katholischen Messe die Gläubigen nicht Brot und (!) Wein kommunizieren sollten. Erlaubt ist es.
Brot allein genügt.

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Pit
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Beitrag von Pit »

.. wenn man keine andere Wahl hat. Ich für meinen Teil nutze jedenfalls jedensmal die Chance, wenn ich in beiderlei Gestalt (Brot und Wein) kommunizieren kann.

Gruß, Pit
overkott hat geschrieben:
Brot allein genügt.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

...natürlich "genügt" der Empfang des Leibes Christi - in dem Sinn, dass wir nichts "verpassen" oder uns nichts "abgeht", wenn wir IHN empfangen. Aber prinzipiel möglich wäre es schon, dass man in jeder Messe die Kelchkommunion empfängt... Sie Frage ist, ob es sinnvoll ist... ist das Risiko, dass kostbare Tropfen verschüttet gehen, nicht zu groß?
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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overkott
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Beitrag von overkott »

Lutheraner hat geschrieben:Overkott verwechselt hier erschreckenderweise das Austeilen des Leibs Christi beim Hl. Abendmahl mit einer Armenspeisung.
"Gottheit, tief verborgen betend nah ich dir. Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier. Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin, weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin."

Und der Hl. Vater fährt fort:

"Jesus, der Herr, das Brot des ewigen Lebens, treibt uns an und macht uns aufmerksam auf die Situationen des Elends, in denen sich noch ein großer Teil der Menschheit befindet - Situationen, deren Ursache häufig eine klare und beunruhigende Verantwortung der Menschen einschließt."

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Anderenfalls könnte jemand mit einer chronischen Hepatitis ja nach (!) der Wandlung problemlos den Kelch mit Messwein trinken, oder ? ;-)
Warum? Hepatitis B ist jedenfalls nicht über die Schleimhäute ansteckend.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Ich habe auch nicht von der Ansteckung und Infizierung mit der Hepatitis B geschrieben, sondern von Menschen, die schon an einer chronischen Hepatitis (eben die Hepatitis B) leiden.
Und da kann ich schon einiges zu erzählen.

Gruß, Pit
Linus hat geschrieben:
Warum? Hepatitis B ist jedenfalls nicht über die Schleimhäute ansteckend.
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Sissi
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Beitrag von Sissi »

Also mir wurde die Praxis, daß nur die Gemeinde keinen Wein bekommt mal so erklärt:

1. In der frühen Kirche sei es üblich gewesen, daß Brot und Wein verteilt wurde.

2. Man sei aus praktischen (früher nahmen oft tausend Menschen und mehr an der Messe teil) und hygienischen Gründen später davon abgekommen.

3. Verboten war es trotzdem nie, wird auch in seltenen Fällen wohl noch gemacht.

4. Das Zweite Vatikanische Konzil hat wohl - soweit ich weiß - die Möglichkeit auch besonders hervorgehoben, praktisch ist aber nichts passiert.

Mich würde interessieren, wie Luther zu diesem Thema dachte. Ob er er selbst die Austeilung des Wein schon praktiziert es die Lutheraner erst in späterer Zeit eingeführt haben?

Die Lutherische Orthodoxie war ja sooo schön katholisch. Das gilt umso mehr, wenn ich es hinnehmen mußt, daß sich der katholische Bischof hier hinter einen Volksaltar stellt (hat was von Küchentisch *lol*) und ein paar Meter weiter, die Lutheraner an einem schönen, barocken Hochaltar feiern. Andererseits war der lutherische Landesbischof früher mal für die Grünene politische aktiv - sagt auch sehr viel. Doch so lange es halt die wahrhaft katholischen Inseln - nein, nicht die Piusbrüder - halt doch eher bei den Lutheranern gibt, muß man keinen Gedanken ans Konvertieren verschwenden.

Sissi
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Beitrag von Sissi »

Linus hat geschrieben: Warum? Hepatitis B ist jedenfalls nicht über die Schleimhäute ansteckend.
Hepatisis B ist in der Regel eine Strafe für Unkeuschheit. Sie wird durch Körperflüssigkeiten übertragen.

Wußtet Ihr eigentlich, daß die Ständige Impfkommission, die Hepatisis B-Impung für Säuglinge vorschreibt (ist Bestandteil der sechsfach-Impfung)? Und nun fordern doch tasächlich ein paar von diesen roten Polit-Kasperköppen, es sollen nur noch vollständig geimpfte Kinder in den Kindergarten aufgenommen werden. Tja, nun fragt man sich, was die da im Kindergarten machen... Und wieder ein Argument mehr, sein Kind selbst zu betreuen. :-)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Ich habe auch nicht von der Ansteckung und Infizierung mit der Hepatitis B geschrieben, sondern von Menschen, die schon an einer chronischen Hepatitis (eben die Hepatitis B) leiden.
Und da kann ich schon einiges zu erzählen.

Gruß, Pit
Erzähl.
Linus, auch täglich mit Hepatitis B zu tun habend.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Sissi hat geschrieben:3. Verboten war es trotzdem nie, wird auch in seltenen Fällen wohl noch gemacht.
Sicher kein dogmatisches Verbot allerdings als Brauch schon als verpflichtend zu sehen, der aber natürlich, da kein depositum fidei, durch die kirchliche Autorität geändert werden konnte. (vgl. Konzil v. Konstanz)

LG
Fiore
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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Doch so lange es halt die wahrhaft katholischen Inseln - nein, nicht die Piusbrüder - halt doch eher bei den Lutheranern gibt, muß man keinen Gedanken ans Konvertieren verschwenden.
Wenn man das "Katholische" nur am Vorhandensein von Hochaltären festmacht, dann magst Du recht haben.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Vielen Dank für die konkreten Antworten auf mein Anliegen,insbesondere
die nicht so sehr vom Thema abschweifenden von Rudolf Karner,adeodat
und ecce homo.Pit-im Prinzip hast Du mit Deinem Andachts einwand völlig
recht aber wenn` s in einer Kapellenabendmesse mit vielleicht 15-20
Besuchern passiert und der Kommunionhelfer, der Banknachbar war,
plötzlich zur Unzeit zum Altar trabt oder mich die Mama ,die gewöhnlich nur
Tradi-Messen oder lateinische NOM im Stil wie`s der Papst mag besucht
anstösst mit der Bemerkung:"Was treiben denn die da vorne",dann
krieg ichs halt auch mit.
Zum Thema Kommunion unter beiden Gestalten: Auch das Brot allein
enthält den ganzen Christus.Wollte man allen Kommunikanten einer
gut besuchten Eucharistiefeier einer grösseren Gemeinde Brot und
Wein reichen, müsste man ja mindestens 10 Kelche konsekrieren.Bei
Messfeiern im kleinen Rahmen gibt es in meiner Gemeinde regelmässig
Brot und Wein für alle,die die Kommunion so empfangen wollen.Wer
nicht will muß aber nicht .(Soviel für die Alkis).Nur der Priester muß-
womit wir wieder beim eigentlichen Thema sind !
Als Tradiszene Geprägte war ich anfangs sehr skeptisch mit dem Kelch
empfang,wurde dann eines Tages von einem Priester,der keine Hostie
mehr hatte und mir stattdessen den Kelch reichte überrumpelt(bzw.vom
Herrn durch den Priester),machte eine sehr tiefe Erfahrung(man spürt
den Wein ja viel länger als die schnell geschluckte hostie-nimmt den
Geschmack,besonders wenn man vorher nüchtern war noch lange nach der
Messe in den Alltag mit hinaus-es ist sozusagen das umgekehrte tantum
ergo: praestant sensuus supplementes fidei-und ich denke jetzt nicht mehr
daß der Glaube durch den Laienkelch in Gefahr kommt Defekte zu
erleiden.Aber jetzt bin ich selbst abgewichen vom Thema!
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Pit
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Beitrag von Pit »

Tja, sicher hast Du recht, daß es je nach Grösse der Gemeinde bzw. der Feiernden/Kommunizierenden nicht immer sinnvoll ist, in beiderlei Gestalten zu kommunizieren bzw. eher unpraktisch. Aber meine Einwände gingen eigentlich auch in die Richtung, ob es erlaubt ist, so zu kommunizieren (also Brot und ! Wein), und das ist definitiv der Fall.
In Taize ist es übrigens (etwas OT) so, daß morgend die Hostien während der Messe in der Krypta konsekriert werden, und anschliessend in der Kirche gegen Ende des Morgengebetes ausgeteilt werden.
Jedesmal in beiderlei Gestalt !
Und wieviele Menschen sind dort so in der Woche nach Ostern beim Morgengebet? 2000? 3000?
Aber es ist grundsätzlich - denke ich - immer eine Entscheidung, die von der Situation vor Ort abhängt.
Zum Thema Alkohol kam ich, weil es mir angesichts mancher Beiträge darum ging, ob z.B. ein Priester, der an einer Hepatitis B erkrankt ist, Messwein trinken muss!

Gruß, Pit

incarnata hat geschrieben: ...
Pit-im Prinzip hast Du mit Deinem Andachts einwand völlig
recht aber wenn` s in einer Kapellenabendmesse mit vielleicht 15-20
Besuchern passiert und der Kommunionhelfer, der Banknachbar war,
plötzlich zur Unzeit zum Altar trabt oder mich die Mama ,die gewöhnlich nur
Tradi-Messen oder lateinische NOM im Stil wie`s der Papst mag besucht
anstösst mit der Bemerkung:"Was treiben denn die da vorne",dann
krieg ichs halt auch mit.
...
Zum Thema Kommunion unter beiden Gestalten: Auch das Brot allein
enthält den ganzen Christus.Wollte man allen Kommunikanten einer
gut besuchten Eucharistiefeier einer grösseren Gemeinde Brot und
Wein reichen, müsste man ja mindestens 10 Kelche konsekrieren.Bei
Messfeiern im kleinen Rahmen gibt es in meiner Gemeinde regelmässig
Brot und Wein für alle,die die Kommunion so empfangen wollen.Wer
nicht will muß aber nicht .(Soviel für die Alkis).Nur der Priester muß-
womit wir wieder beim eigentlichen Thema sind !
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Pit
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Beitrag von Pit »

1. Kinder sollten so oder so ausreichend geimpft werden. die entsprechend ausreichende Impfung von Kindern hierzulande abzulehnen, grenzt für mich schon an Körperverletzung - gegenüber den Kindern.
2. Hepatitis B kann auch auf anderem Weg übertragen werden, oder warum hat sich meine Mutter Anfang der 70er Jahre eine chronische "Gelbsucht" eingefangen, als man ihr eine "versaute" Blutinfusion gab?

Gruß, Pit
Sissi hat geschrieben:
Hepatisis B ist in der Regel eine Strafe für Unkeuschheit. Sie wird durch Körperflüssigkeiten übertragen.

... Und nun fordern doch tasächlich ein paar von diesen roten Polit-Kasperköppen, es sollen nur noch vollständig geimpfte Kinder in den Kindergarten aufgenommen werden. Tja, nun fragt man sich, was die da im Kindergarten machen... Und wieder ein Argument mehr, sein Kind selbst zu betreuen. :-)
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overkott
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Beitrag von overkott »

incarnata hat geschrieben:Zum Thema Kommunion unter beiden Gestalten: Auch das Brot allein enthält den ganzen Christus. Wollte man allen Kommunikanten einer gut besuchten Eucharistiefeier einer grösseren Gemeinde Brot und Wein reichen, müsste man ja mindestens 10 Kelche konsekrieren. Bei Messfeiern im kleinen Rahmen gibt es in meiner Gemeinde regelmässig Brot und Wein für alle, die die Kommunion so empfangen wollen. Wer nicht will muß aber nicht. (Soviel für die Alkis). Nur der Priester muß - womit wir wieder beim eigentlichen Thema sind !
Es ist gut, wenn gerade Traditionelle dieses Thema mal ins Zentrum stellen. Wir wollen ja insbesondere vor Gründonnerstag keine liturgische Hysterie entfachen.

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Adeodat
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Laienkelch

Beitrag von Adeodat »

Der Kelchempfang durch die Gemeinde ist sicher eine gute Sache und die Weisung Christi: Trinkt alle daraus, sollte uns immer im Gedächntis bleiben. Sieht man es von daher, liegt die Beweispflicht für das liturgische Vorgehen ja sogar eher bei denen, die die Kommunion nur unter einer Gestalt austeilen.
Mein Problem an der Stelle ist vor allem, dass die "Ecken" aus denen innerkirchlich besonders laut der Kommunionempfang unter beiden Gestalten für das Volk gefordert wird, eben auch diejenigen Ecken sind, die das besondere Priestertum gerne relativieren, wenn nicht gleich einstampfen wollen. Wenn eine Forderung nach dem Laienkelch in so einem Zusammenhang aufkommt, habe ich Probleme damit.
Aber man muss schon sehen, dass es eine gute Sache ist, wenn die Gemeinde nach dem Priester Leib und Blut Christi so empfangen kann, wie es auch eingesetzt ist. Notwendig zur Gültigkeit ist es hingegen nicht. Und es muss ebenfalls sichergestellt sein, dass die Feier liturgisch korrekt und in Würde abläuft. Denn was haben wir davon, wenn am Schluß zwar alle am Kelch genippt haben, aber jede Sammlung und Andacht verloren geht? Da wären Wege zu suchen, wie man beides - in einer praktizierbaren Weise - vereinen kann.

Bester Gruß,

Adeodat
Non nobis domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!
Psalm 115

BrunoBerlin
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Beitrag von BrunoBerlin »

Jeder Einwand gegen die Kelchkommunion (von Gesunden) ist ein Vorwand.

Sissi
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Beitrag von Sissi »

FranzSales hat geschrieben:Wenn man das "Katholische" nur am Vorhandensein von Hochaltären festmacht, dann magst Du recht haben.
...und solchen Truppenteilen wie die von "Wir sind die Kirche" usw.

Zur Erinnerung:

"Wir sind Kirche (WsK) ist eine Initiative in Deutschland und Österreich, die aus dem Kirchenvolks-Begehren vom 16. September - 12. November 1995 hervorgegangen ist und sich für Reformen in der römisch-katholischen Kirche einsetzt. In Österreich heißt sie „Plattform Wir sind Kirche“. Die Initiative ist von der römisch-katholischen Kirche offiziell nicht anerkannt, da die Forderungen "zum Teil der christlichen Lehre widersprechen und in offenem Gegensatz zur kirchlichen Ordnung stehen" (Kardinal Joseph Ratzinger, 1997).

Ziel der Bewegung ist es, grundlegende Reformen im kanonischen Kirchenrecht herbeizuführen. Zu den konkreten Zielen von Wir sind Kirche gehört die vollständige Gleichberechtigung der Frau in den Ämtern der Kirche und eine eben solche Gleichberechtigung der Laien mit dem Klerus, sowie eine liberalere Sexualethik. Weitere Forderungen sind die Abschaffung des Pflicht-Zölibats und Fortschritte in der Ökumene.

Die Initiative Wir sind Kirche sammelte 1.845.141 Unterschriften. Von den Unterzeichnern signierten 1.483.340 als römisch-katholisch für eine grundlegende Erneuerung der Kirche Jesu. Maßgeblich organisiert durch den Städteplaner Christian Weisner, damals Hannover, gehörten zu den Erstunterzeichnern und Sympathisanten dieser erstmaligen Aktion in der 2000-jährigen Kirchengeschichte unter anderen: Lea Ackermann, Franz Alt, Roland Breitenbach, Magdalene Bußmann, Eugen Drewermann, Peter Eicher, Norbert Greinacher, Bernhard Häring, Gotthold Hasenhüttl, Friedhelm Hengsbach, Hanns Dieter Hüsch, Franz Kardinal König, Hans Küng, Dieter Kürten, Norbert Mette, Christa Nickels, Norbert Piechotta, Annette Schavan, Wolfgang Seibel SJ, Rita Süßmuth, Erwin Teufel, Wolfgang Thierse.

WsK ist in allen deutschen Bistümern vertreten und begleitet seit 1995 die kirchlichen-politische Entwicklung der römisch-katholischen Kirche in Deutschland kritisch. "Wir sind Kirche" ist mit "We are Church", die in allen 5 Erdteilen tätig und mittlerweile in 41 Staaten vertreten ist, verbunden. Gemeinsam propagieren sie Reformforderungen, die zu einer "menschlichen Kirche im Sinne Jesu", so wie dies die Mitglieder von "Wir sind Kirche" verstehen, führen sollen.

Wir sind Kirche äußert sich in Österreich kritisch über eine mögliche großzügige Freigabe der Messliturgie auch zu Praktiken vor der Liturgiereform von 1970 und hält dahingehende Schritte für einen rückschrittliche Tendenz."

Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Wir_sind_Kirche

Sissi
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Beitrag von Sissi »

Pit hat geschrieben: Zum Thema Alkohol kam ich, weil es mir angesichts mancher Beiträge darum ging, ob z.B. ein Priester, der an einer Hepatitis B erkrankt ist, Messwein trinken muss!
Für einen keusch lebenden Menschen ist die Chance ist Westeuropa an Hepatitis B zu erkranken gleich Null. Gilt für Priester wie für Kleinkinder und alle anderen Menschen auch. Ein geringfügig höheres Risiko besteht bestenfalls bei bestimmten Mediziniern und Sozialarbeitern, die mit den Kranken abeiten.
1. Kinder sollten so oder so ausreichend geimpft werden. die entsprechend ausreichende Impfung von Kindern hierzulande abzulehnen, grenzt für mich schon an Körperverletzung - gegenüber den Kindern.
Wenn man so argumentiert, muß man seine Kinder aber auch zur Benutzung von Kondomen anhalten und selbst auch welche verwenden. Man sollte bedenken, daß staatliche Kommissionen heutzutage nicht auf dem Boden katholischer Sexualethik stehen und ihre Ergüsse in jedem Fall kristisch hinterfragen. Den Sexualkundeunterricht an den Schulen hinterfragt man doch auch kritisch..
2. Hepatitis B kann auch auf anderem Weg übertragen werden, oder warum hat sich meine Mutter Anfang der 70er Jahre eine chronische "Gelbsucht" eingefangen, als man ihr eine "versaute" Blutinfusion gab?
Dann ist das aber während der Schwangerschaft bekannt. Es wird ja sogar routinemäßig ein Aids-Test durchgeführt. Pauschale Unterstellungen halte ich jedenfalls für nicht akzeptabel. Es werden ja auch nicht alle Kinder immer mit Kaiserschnitt entbunden, damit sie sich nicht mit AIDS infinzieren.

Sissi
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Beitrag von Sissi »

BrunoBerlin hat geschrieben:Jeder Einwand gegen die Kelchkommunion (von Gesunden) ist ein Vorwand.
Sehe ich auch so. Andererseits wäre die Hepatistis eine gute Erklärung dafür, warum die (lutherische) Kirchen meistens so leer sind: Alle liegen an Hepatistis B danieder, die sie sich durch den Kelch geholt haben. :-)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Sissi hat geschrieben:Für einen keusch lebenden Menschen ist die Chance ist Westeuropa an Hepatitis B zu erkranken gleich Null. Gilt für Priester wie für Kleinkinder und alle anderen Menschen auch. Ein geringfügig höheres Risiko besteht bestenfalls bei bestimmten Mediziniern und Sozialarbeitern, die mit den Kranken abeiten.
Ich kenne ein Gegenbeispiel. Jahrgang 74, passiert eben damals.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Ich habe noch zwei Fragen an Dich:
1. Woraus schliesst Du, daß sich meine Mutter während der Schwangerschaft mit der Hepatitis B infiziert hat, und
2. Hälst Du es für sinnvoll oder nicht sinnvoll Kinder gegen die bekannten Kinderkrankheiten impfen zu lassen?

Gruß, Pit
Sissi hat geschrieben:
Wenn man so argumentiert, muß man seine Kinder aber auch zur Benutzung von Kondomen anhalten und selbst auch welche verwenden. Man sollte bedenken, daß staatliche Kommissionen heutzutage nicht auf dem Boden katholischer Sexualethik stehen und ihre Ergüsse in jedem Fall kristisch hinterfragen.
...

Dann ist das aber während der Schwangerschaft bekannt. Es wird ja sogar routinemäßig ein Aids-Test durchgeführt.
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Pit hat geschrieben: 2. Hälst Du es für sinnvoll oder nicht sinnvoll Kinder gegen die bekannten Kinderkrankheiten impfen zu lassen?
Das hängt vom relativen Risiko ab. Es gibt ja bekanntlich auch die Möglichkeit von Impfschäden.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Maurus
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Re: Kommunionempfang des Priesters

Beitrag von Maurus »

Ecce Homo hat geschrieben:
Baerchen hat geschrieben:Wo ist das Problem?
Als demütig würde ich es empfinden, wenn der zelebrierende Priester erst nach der Austeilung der Kommunion an die anderen Gläubigen kommunizieren würde. Also erst den anderen Messteilnehmern reichen und dann selber nehmen.
*räusper* --- wie kann man weiterschenken, was man nicht selbst empfangen hat? Wer bitte steht da im Mittelpunkt, der PRIESTER? Der sich demütig machen will?
Irgendwo hat Baerchen recht. Wenn er der (hier falschen) Demut folgen würde, dann würde er nach den Gläubigen kommunizieren (das gibt es so häufig, dass es in RS vorkam). Deshalb vermute ich, dass hier Zeit- und "praktische" Gründe vorliegen.

Bei richtiger Ausführung würde erst der Priester kommunizieren. Es würde ein Moment der Sammlung und des Innehalten mit dankbarem Gebet folgen. Dann die Austeilung an die Kommunionhelfer - und noch mal das gleiche. Dann erst Kommunionausteilung an die Gemeinde. Man sieht daran, dass der Ritus, der eben doch seinen Vorgängern ähnelt, für derartige Assistenz nicht ausgelegt ist.

Ecce Homo
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Re: Kommunionempfang des Priesters

Beitrag von Ecce Homo »

Maurus hat geschrieben: Bei richtiger Ausführung würde erst der Priester kommunizieren. Es würde ein Moment der Sammlung und des Innehalten mit dankbarem Gebet folgen. Dann die Austeilung an die Kommunionhelfer - und noch mal das gleiche. Dann erst Kommunionausteilung an die Gemeinde. Man sieht daran, dass der Ritus, der eben doch seinen Vorgängern ähnelt, für derartige Assistenz nicht ausgelegt ist.
Aber es wäre trotzdem so machbar. Warum sollte er nicht den Kommunionhelfern einen kurzen Moment lassen? Warum nicht? Wir haben doch Zeit, oder nicht? Warum muss das alles so schnell, schnell gehen? :/
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