Nachfolge=Nettsein

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Petra
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Nachfolge=Nettsein

Beitrag von Petra »

Hallo,

seit längerem fällt mir auf, wie häufig die Gebote des Herrn von vielen ausgelegt werden mit „Nett-sein“. Wie konnte aus einem „Liebe deinen Nächsten“ ein „Sei lieb zu deinem Nächsten, was immer er tut“ werden?
Liege ich falsch? Sollte man tatsächlich seine Meinung verstecken hinter der zur Zeit angesagten „Knuddel deinen Nächsten bis er sich geliebt fühlt-Vorschrift“?

Dieses Freundlich-sein-zu-allen kann doch nicht die einzige Frucht sein, die wir bringen sollen? Aber wie kann man das anderen vermitteln? Und wie jemanden klarmachen, dass es nicht der Wunsch Gottes ist, dass jeder seiner Kinder „everybody’s darling“ werden muss?

Vor einigen Tagen las ich wieder die Sätze von Madeleine Delbrêl:
>Ein andermal glauben wir [...] es sei schon wahre Nächstenliebe, wenn wir anderen Freude bereiten, ihre Wünsche erfüllen und ihnen das einzige Glück geben, das sie kennen und wonach sie verlangen. Wir vergessen dabei, dass der Genuss der Freude in einer sündigen Menschheit ständig von Ungerechtigkeiten verfälscht wird und wir daher oft Gefahr laufen, mit dem, was Gott geschaffen hat, Böses zu tun.<

Wieso ist Nachfolge des Herrn für viele nicht mehr als ein religiöser Knigge?

Lieben Gruß
Petra

Edith
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Beitrag von Edith »

Gute Frage!

Ich hatte kürzlich eine kleine Auseinandersetzung mit einer Karmelitin (!), die der Meinung zu sein scheint, es sei doch egal, wie man eine Messe feiert und wer aller zur Kommunion geht. Hauptsache "sie fühlen sich wohl und haben eine Gottesbeziehung".
Hm.... ich konnte mit dieser Wohlfühleinstellung auch nicht sonderlich viel anfangen.

Rate mal: ich bekam zur Antwort, daß man ja wisse, daß ich sehr konservativ sei..... :kratz: und mit meiner Einstellung sicherlich niemanden zum Herrn locken könne..... hm....

Edith
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Re: Nachfolge=Nettsein

Beitrag von Edith »

Petra hat geschrieben:Wieso ist Nachfolge des Herrn für viele nicht mehr als ein religiöser Knigge?
weil alles andere zu anstrengend ist.....

Stefan

Beitrag von Stefan »

Edith hat geschrieben: Rate mal: ich bekam zur Antwort, daß man ja wisse, daß ich sehr konservativ sei..... :kratz: und mit meiner Einstellung sicherlich niemanden zum Herrn locken könne..... hm....
Zum Herrn locken ... lol
Ist Glaube eine Verlockung - klingt wie eine Falle, in die jemand tapern soll.

max72
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Beitrag von max72 »

Edith hat geschrieben:Gute Frage!

Ich hatte kürzlich eine kleine Auseinandersetzung mit einer Karmelitin (!), die der Meinung zu sein scheint, es sei doch egal, wie man eine Messe feiert und wer aller zur Kommunion geht. Hauptsache "sie fühlen sich wohl und haben eine Gottesbeziehung".
Warum bekomme ich immer den Eindruck, dass sowas gerade in Deutschland passiert? Von den Karmelitten habe ich ne andere Erfahrung...

Die Frage ist aber wirklich wichtig: Was bedeutet Naechstenliebe? Zum Beispiel, wenn jemand etwas tut, was man nicht in Ordnung findet? Ich las zum Beispiel letztens in Sales' Philothea ueber rechte Rede. Man solle nicht ein Urteil ueber andere Faellen. Gleichzeitig sagt er aber, man muesse unakzeptables nicht einfach so stehen lassen.

Wann aber ist es ein dauerndes ungerechtes Urteilen, und wann ein notwendiges Ansprechen von Uebeln.

Ich denke, wir meinen heute, wir duerfen absolut keinem auf die Fuesse treten, ganz egal was der macht. Harmonie ist das wichtigste, selbst wenn dabei Schlechtes unter den Teppich gekehrt wird. Das ist so dieses "Gott ist so gut, der verzeiht Dir alles, in den Himmel kommen sowieso alle, ob sie wollen oder nicht"

Wenn ich jemanden wirklich Liebe, dann muss ich doch auch mal deutliche Worte sagen um ihn wach zu ruetteln und ihn vor einem Fehler zu warnen. Oder etwa nicht?

Gruesse

Max

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

max72 hat geschrieben:Wenn ich jemanden wirklich Liebe, dann muss ich doch auch mal deutliche Worte sagen um ihn wach zu ruetteln und ihn vor einem Fehler zu warnen. Oder etwa nicht?

Gruesse

Max
So sehe ich das auch. Wenn ich zu jemanden immer nett bin, statt mich zu bemühen, wahrhaftig zu sein, zeige ich eigentlich, wie egal der andere mir ist.

Jemanden knuddeln, bis er sich geliebt fühlt halte ich im Prinzip für nicht schlecht (den Anstand natürlich vorausgesetzt). Dadurch kann viel Heilung geschehen von Verletzungen aus der Kindheit, aber man kann trotzdem in der Liebe und gleichzeitig in der Wahrheit bleiben.

Cicero
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Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26

Re: Nachfolge=Nettsein

Beitrag von Cicero »

Petra hat geschrieben: Vor einigen Tagen las ich wieder die Sätze von Madeleine Delbrêl:
>Ein andermal glauben wir [...] es sei schon wahre Nächstenliebe, wenn wir anderen Freude bereiten, ihre Wünsche erfüllen und ihnen das einzige Glück geben, das sie kennen und wonach sie verlangen. Wir vergessen dabei, dass der Genuss der Freude in einer sündigen Menschheit ständig von Ungerechtigkeiten verfälscht wird und wir daher oft Gefahr laufen, mit dem, was Gott geschaffen hat, Böses zu tun.<

Wieso ist Nachfolge des Herrn für viele nicht mehr als ein religiöser Knigge?
Genau dagegen wehrt sich Madeleine wegen der Bedingungslosigkeit,
die sie zum Maßstab für Nachfolge macht.
In ihrer Umwelt sind es die Kommunisten, deren hehres Anliegen die
Verbesserung der Sitaution für die Arbeiter ist.
Sie schreibt da an einer Stelle (Quelle habe ich gerade nicht parat, deshalb aus dem Gedächtnis):
Die Kommunisten lieben den nächsten um den Preis des Hass auf Gott.

Wenn Du Texte von Madeleine liest, kannst Du "Kommunisten" beinahe beliebig durch ein aktuelleres Wort, wie z.B. Materialisten, Kapitalisten,
Humanisten ... ersetzen, Du kommst immer zum selben Ergebnis.

Nachfolge bedeutet nicht den Ausschluß besserer Lebensbedingungen
für Benachteiligte in dieser Welt. Aber Nachfolge bedeutet erst Recht
nicht um besserer Lebensbedingungen hier das Wort Gottes nicht
konsequent zu leben.
Es ist immer der Wille Gottes, der zählt und nichts anderes.

Der Wille Gottes ist
nicht:
Piep, Piep, Piep, wir ham uns alle lieb.
sondern:
Liebe zuallererst Gott - und -
Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst.

Dann können wir nicht immer "nett" sein, weil wir auch unangenehme
Wahrheiten sagen müssen. Aber wir sollen sie aus Liebe sagen und
nicht um den Nächsten zu piesacken.

Petra
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Beitrag von Petra »

Cicero, das Delbrêl-Zitat hätte ich mehr abgrenzen sollen zu der Schlussfrage. Mir ist schon klar, was sie ausdrücken will, aber offensichtlich war es in dem Beitrag oben nicht klar genug dargestellt. :/

Ralf

Beitrag von Ralf »

Warum das Nettsein als Maß aller Dinge gesehen wird?

1. grundsätzlich: weil die Mehrhei (unbewusst) nicht an einen Gott als Vater, sondern als Opa glaubt bzw. den haben will. Der liebe Großvater eben, nicht der vater, der erzeiht, sondern der Opa, der einem Lollis und jede Menge Spielzeug schenkt, in die Natur geht und in den Zoo. Nicht der Vater, der Grenzen setzt.

2. in Deutschland: weil die hiesige Gesellschaft in einer enormen Identitätskrise steckt: Abgrenzung ist verpönt. Zu einer Identität gehört immer ein Festmachen von "was ich nicht bin". Das können viele nicht.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ralf hat geschrieben:»Großvater … jede Menge Spielzeug«
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Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Edith
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Beitrag von Edith »

Ralf hat geschrieben: Abgrenzung ist verpönt. Zu einer Identität gehört immer ein Festmachen von "was ich nicht bin". Das können viele nicht.
... da ist was dran.... ja.... hm....
Abgrenzen ist auch sofort gleichgesetzt mit Intoleranz.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Jeden lieben im biblischen Sinn bedeutet nicht zu jedem nett sein, sondern alle seine Nächsten bejahen als von Gott geliebte.

Übrigens: Vor der Nächstenliebe steht die Selbstliebe. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Selbstliebe ist Voraussetzung der Nächstenliebe. Nur wer gut zu sich selber ist, kann auch den anderen akzeptieren.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Petra
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Beitrag von Petra »

>Wir werden immer versucht sein Heranwachsende zu sein, die nicht lieben können, ohne sich selbst zu lieben. Um Christus nachzufolgen, muss man diese Unreife ausgleichen, in die wir immer wieder verfallen, gerne verfallen.<
(M.Delbrêl, Die Liebe ist unteilbar)

Stefan

Beitrag von Stefan »

***Hier setzte - glaube ich - eine Diskussion über den Friedensgruß ein.
Hierfür ein gleichnamiger neuer Thread eröffnet.*** Stefan

City-Ruf
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Beitrag von City-Ruf »

Ich habe den Eindruck, dass manche Christen durch ihr "Anderssein" (im Sinne von "Glauben" - statt "nicht Glauben/Zweifeln") ziemlich selbstverliebt (geworden?) sind und sich von daher das Recht rausnehmen in bestimmten Fällen lieblos zu sein, bzw. je nach Wunsch.
Ich fordere nicht, dass Gläubige sich vor lauter Nächstenliebe total verausgaben, nein. Auch sehe ich kein Recht der Mitmenschen einen liebenden Christen auszunutzen, allerdings wünsche ich mir manchmal von Christen mehr Offenheit für den Nächsten, sei der Nächste nun Christ oder nicht. Mit Offenheit meine ich vor allem sich nicht abzugrenzen durch Isolierung/Absonderung, sondern offen zu sein für Beziehungen, auch wenn sie nicht 100% so sind, wie wir es uns wünschen würden (im Sinne von "Anspruch").
Ich hoffe man konnte verstehen, was ich meine. :roll:

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.

City-Ruf
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Beitrag von City-Ruf »

Margarete G. hat geschrieben: Nein, offen gesagt, habe ich nicht verstanden was Du meinst. Aber Du kannst ja den Anfang machen und das Verhalten selber praktizieren, das Du hier als wünschenswert für Christen beschreibst.

Ich jedenfalls bin weder isoliert noch grenze ich mich durch "Absonderung" ab, noch unterhalte ich "Beziehungen" ausschließlich mit Menschen, die 100%ig wie ich sind oder wie ich "es mir wünschen" würde. Ich wüßte nicht einmal, wie ich sie mir anders wünschen sollte. Sie sind eben so, wie sie sind.
Allerdings setze ich Grenzen, die von anderen zu respektieren sind - so wie auch ich die Grenzen anderer Menschen zu respektieren habe. Der Rest Deines Beitrages ist gleichfalls eine pauschale Unterstellung, die Du Christen machst, und die ich einfach nicht für zutreffend halte. Aber vielleicht versuchst Du es noch einmal und formulierst Deinen "Wunsch" verständlicher.
Mhh. Hast du mich nun verstanden oder nicht? Ich habe keine Pauschalunterstellung gemacht. Daher wundere ich mich, dass du dich angegriffen fühlst.
Um es mal anders zu formulieren: Man spürt in der Gesellschaft zu wenig vom Einfluss der Christen. Christsein ist nicht nur beten und den Glauben aufnehmen, sondern auch Weitergabe und das tun, was gefordert ist (auch in Gremien/Politik/Vereinen/Lobbygruppen, aber auch normaler Arbeitsplatz und Freizeit). Dafür gibt es viele Möglichkeiten. So ein Forum hier ist in beschränktem Mass ja auch eine Möglichkeit der Weitergabe, daher hatte ich bei dem "Vorwurf" (es war mehr ein Wunsch) auch nicht in erster Linie an Forenmitglieder gedacht.

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.

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umusungu
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Re: Nachfolge=Nettsein

Beitrag von umusungu »

Petra hat geschrieben:Dieses Freundlich-sein-zu-allen kann doch nicht die einzige Frucht sein, die wir bringen sollen? Aber wie kann man das anderen vermitteln? Und wie jemanden klarmachen, dass es nicht der Wunsch Gottes ist, dass jeder seiner Kinder „everybody’s darling“ werden muss?
Frage 1: Wie lebst Du?`

Frage 2: Warum willst Du es anderen vermitteln und wie?

City-Ruf
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Beitrag von City-Ruf »

Margarete G. hat geschrieben:Ich hatte bereits geschrieben, daß ich Dich NICHT verstanden habe. [...]
Alten- und Krankenbesuchsdienste, Nachbarschaftshilfe, Hospizdienste, Caritas und viele andere christliche Verbände, Eine-Welt-Gruppen ... und, und, und... Die hocken da wohl alle in beschaulichen Runden beisammen, um zu beten und sonst nichts zu tun????
Klar gibt es diese Gruppen. Mich beschleicht nur der Verdacht, dass manche ultraorthodoxen Katholiken, auch ganz gut ohne diese Gruppen auskommen möchten. Also zum Teil hast du mich ja schon verstanden, sonst würden wir ja nicht über dieses soziale Engagement reden, oder?

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.

City-Ruf
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Beitrag von City-Ruf »

Margarete G. hat geschrieben:Seit wann reden "wir" über dieses soziale Engagement. Du hast den Anschein erweckt, dass Du es bis jetzt noch nicht zur Kenntnis genommen hättest, und ich habe Dich darauf hingewiesen.

Jetzt ist es plötzlich ein "Verdacht", der "Dich beschleicht", dass "manche ultraorthodoxen Katholiken...." Welche konkreten Anhaltspunkte hast Du denn für den "schleichenden Verdacht"? Ich habe nämlich keine.
So ein Schwachsinn, ich habe nirgendwo den Anschein erweckt, dass ich soziales Engagement von Christen noch nicht kenne. Sowas blödes. Natürlich reden "wir" über dieses soziale Engagement.
Den "schleichenden Verdacht" habe ich durch Äußerungen von Katholiken in verschiedenen Internetforen und auch durch Bücher, wobei nirgendwo explizit gewünscht wird, dass dieses soziale Engagement nicht mehr existiert, sondern wo dies indirekt geschieht, indem gesagt wird, die Kirche ist kein "Sozialkonzern" usw.

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Die Aufgabe der irdischen Kirche, also der Gläubigen:

- Liturgie
- Martyrium (im allgemeinen Sinn, also Zeugnis geben und Zeugen des Glaubens sein)
- Diakonie (die Nächstenliebe)

Ein Tisch braucht zum Stehen mindestens drei Beine. Die Belastungsfähigkeit hängt vom schwächsten Bein ab, nicht vom stärksten.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

City-Ruf hat geschrieben:
Margarete G. hat geschrieben: Um es mal anders zu formulieren: Man spürt in der Gesellschaft zu wenig vom Einfluss der Christen. Christsein ist nicht nur beten und den Glauben aufnehmen, sondern auch Weitergabe und das tun, was gefordert ist (auch in Gremien/Politik/Vereinen/Lobbygruppen, aber auch normaler Arbeitsplatz und Freizeit). Dafür gibt es viele Möglichkeiten. So ein Forum hier ist in beschränktem Mass ja auch eine Möglichkeit der Weitergabe, daher hatte ich bei dem "Vorwurf" (es war mehr ein Wunsch) auch nicht in erster Linie an Forenmitglieder gedacht.
Um es mal anders zu formulieren - die Gesellschaft verweigert sich weithin dem Einfluß der Christen, denke ich. Das ist ja das Problem des NETT-Seins; der Christ als der nützliche Sozialheini, aber wehe, er fängt an Tacheles zu reden. Und leider, leider fassen auch viele Christen ihren Glauben als ihre reine Privatsache auf. Das ist halt der Nachteil der Säkularisierung.
Nein, ich fasse deinen Beitrag nicht als Vorwurf auf; das Ganze geht einfach an der Wirklichkeit vorbei.
Wenn Christentum aufs Caritative reduziert wird (weil es das Angenehmste für die Gesellschaft und das Ungefährlichste ist , denn es bedroht niemanden mehr), dann gute Nacht

:sleep: :sleep: :sleep: ...

Den Ausdruck ultraorthodoxe Katholiken finde ich wirklich Klasse

:mrgreen:

Geronimo

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