Das VATER UNSER in ca. 10 Fortsetzungen

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Bruno-Maria Schulz
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Das VATER UNSER in ca. 10 Fortsetzungen

Beitrag von Bruno-Maria Schulz »

=Das Vater unser

Das VATER UNSER ist das allumfassendste Gebet, das zu beten -nicht zu sprechen- uns von Zeit zu Zeit; wenn im Wissen um die Gottnähe gebetet, Stärkung und Rettung aus höchster Not nicht nur verspricht, sondern gibt.

Die 9 Sätze bzw. Bitten daraus, besprach ich mit vielen Theologen und mit Gott verbundenen Menschen. Es wäre schön, diese grundlegenden Dinge des Gebetes aller Gebete, gemeinsam zu beleuchten:

Nicht dieses Gebet selbst gibt uns Hilfe, sondern der einzig lebendige Gott, den wir in diesem Gebet zu finden suchen.

Es beginnt mit VATER UNSER

Wir haben also die Erlaubnis, Gott als UNSER VATER anzusprechen.
Kein Herrscher gab jemals seinen Untertanen diese Erlaubnis, und was für ein Hanswurst ist ein Kaiser gegen Gott. Gott aber, dürfen wir mit VATER ansprechen. Tun wir‘s mit tausend Freuden!

Christus hat uns mehrfach gesagt, DER VATER WIRD EUCH GEBEN, WORUM IHR IHN BITTET. Bitten wir also unseren Vater im Himmel mit allem Herzensverstand den wir haben darum; mit Gott und in Gott leben zu dürfen um einst auf ewig bei Gott zu sein!

Bei Matthäus lesen wir, dass Gott weiß was wir brauchen, bevor wir Ihn darum bitten und Er es uns geben wird, wenn wir Ihn darum bitten. Christus ist unser Bürge dafür.
Bitten wir auch um die Erkenntnis zu erfassen was wir brauchen und nicht wie ein Kind oftmals unbedachte Wünsche erbitten, die uns schaden würden.

Ein Freund sagte mir; ok. - dann bitte ich um einen Lottogewinn.
Solches wäre ohne Frage schrecklicher Unsinn. Würden wir um einen Lottogewinn bitten, wenn wir plötzlich Angesicht zu Angesicht Gott gegenüberstehen würden? Ganz gewiss nicht.

Jeder der Gott gesehen hätte und die unendliche Herrlichkeit des Reiches Gottes in die wir einzugehen bestimmt sind, würde vielmehr bitten um die Gnade Gottes mit Ihm und in Ihm leben zu dürfen; um ein seinen Leistungen entsprechend gutes Leben, um Hilfe in der Beachtung der beiden Gebote der Gottes- und Nächstenliebe, Schätze zu sammeln im Himmel, um zu gegebener Zeit dort weiter zu leben; in der unermesslichen Herrlichkeit Gottes.

Ein unvernünftiges Tier bittet um den leckeren Giftbrocken. Die Erkenntnis, dass der Teufel solche für uns ausgelegt hat, finden wir ebenfalls in der Bibel und im Gebet das wir beginnen mit UNSER VATER

2. Teil:

DER DU BIST IM HIMMEL.

Wir bekennen also mit DU BIST, dass Gott unser Vater im Himmel wirklich und tatsächlich lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit in der Trinität mit dem Sohn und dem Geist Gottes und dass der Allerhöchste und einzige Gott durch den Glauben und das Gebet mit uns verbunden ist.

Du BIST!

Ich weiß somit um Gottes Sein in dem Ort, den wir, weil wir ihn nicht fassen können - schlicht als Himmel bezeichnen - um dessen Existenz uns aber von Christus berichtet wurde.
Von Christus, aus dem Willen Gottes heraus gezeugte nicht geschaffene, Sohn Gottes.
Dem aus unendlicher Liebe zu uns Menschen, menschgewordenem Sohn Gottes, der war Ewigkeiten vor Seiner Menschwerdung und sein wird in alle Ewigkeit, wie wir wissen aus Jesu Wort in Joh 8,58 : Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.

Es sind weder Phrasen noch gelernte Worte, die wir da denken und beten wie uns Jesus Christus lehrte, sondern es ist Offenbarung Gottes, durch Jesus Christus, der die Offenbarung Gottes war.
Gott, den ich Dich Vater nennen darf
- Du BIST im Himmel -

Das ist bereits der größte Teil des Glaubensbekenntnisses und birgt längst in sich: Erkenntnis des Seins des Dreieinigen Gottes.

Eine alte Bäuerin sagte mir einmal so um 1947 und sie ist längst bei Gott:
»Wenn du betest, so bete stets im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes...
dann wird Gott bei dir sein.«

Jesus der Christus sagte, wenn Ihr meinem Vater in meinem Namen bittet, so wird euch gegeben werden.
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Dritter bis letzter Teil folgt dieser Tage

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Bruno-Maria Schulz
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Beitrag von Bruno-Maria Schulz »

3. Teil

GEHEILIGT WERDE DEIN NAME

dies versprechen wir Gott täglich im Vater Unser. Tun wir es.
Geheiligt werde Dein Name ist Mahnung Jesu Christi an uns, den Namen Gottes nicht unehrenhaft im Munde zu führen; Gottes Name nie anders, als im Gebet und Ehrfurcht auszusprechen. In Ehrfurcht - in Gottesfurcht.

Gottesfurcht ist nicht Furcht vor Gott, sondern die Furcht, Gottes Liebe leichtfertig auf's Spiel zu setzen - sie zu verlieren.

Wie verletzend ist lästerliches Reden über Andere. Wie ungleich schlimmer, den Namen unseres Schöpfers zu verunehren.

Gott der Allmächtige Herrscher; Schöpfer des Himmels und der Erde, kann nicht billigen, dass wir SEINEN Namen spaßeshalber oder im Zorn gebrauchen; wegen Nichtigkeiten ACH DU LIEBER GOTT, wegen Quatsch -MEIN GOTT- rufen. Die Namen Gott und Jesus werden so oft in den läppischsten Gelegenheiten und sogar im Zorn ausgesprochen.

Jeder muss unbedingt wissen, welche Gotteslästerung dies bedeutet. Das ist keineswegs so harmlos wie angenommen.
Es ist harmlos für Stupide, die es nicht besser wissen!. Nicht aber für Wissende.

In kaiserlichen Zeiten wurde die herablassende Namensaussprechung des Herrschers mit dem Tode bestraft. Bis 1914 war unehrenhafte Nennung des Namens Kaiser Wilhelm I. u. II Majestätsbeleidigung; wurde unnachsichtig hart geahndet.

Was ist ein heute albern wirkender Kaiser oder König? Wie viel mehr Vergehen ist dies mit dem Namen des ewigen Gottes! Des Gottes, der über unser Sein oder Nichtsein befindet, vor Beginn der Zeit war und immer sein wird, uns liebt und an Seiner Ewigkeit teilhaben lassen will - sofern wir an Ihn glauben.

Bruno-Maria Schulz

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Bruno-Maria Schulz
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Beitrag von Bruno-Maria Schulz »

4. Teil

und weiter sind wir mit Gott in innigem Kontakt wie Christus uns lehrte, mit:

ZU UNS KOMME DEIN REICH

in dem Wissen, dass Gott über Christus sein Kommen angekündigte zum Jüngsten Tag. Dem Tag, wo Jesus Christus wiederkommen wird, sitzend zur Rechten Gottes, um zu richten und um das Reich Gottes als allein existent - ohne Welt, ohne Universum, und möglicherweise auch ohne Hölle, in Ewigkeit zu etablieren.

OHNE HÖLLE ist gewagt zu vermuten, aber längst nicht so gewagt wie Aussagen einiger Theologen, die die Hölle bezweifeln, deren Realität indes von Jesus Christus vielfach bestätigt ist.
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Man erlaube mir hier eine kleine Privatmeinung, die zu 99% falsch sein wird, nämlich die, dass die Hölle - wenn eben nicht samt Insassen vernichtet, in einer Hemisphäre vollkommener Vergessenheit sein wird. Jesus sprach von EWIGER Verdammnis, also nie endender Hölle. Meiner völlig nebensächlichen Meinung nach, könnte ein Weiterexistieren der Hölle nach dem Tag des Endgerichtes und der alleinigen Existenz des Reiches Gottes, nur in vollkommener Unerreichbarkeit liegen - in ewig sich vergrößernder Entfernung. Aber dieser Gedankensplitter; einer unserer theol. Gespräche, ist ohne jede Gültigkeit.
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Wir, die wir - falls das Jüngste Gericht nicht noch in unserer Lebenszeit stattfindet - vorher sterben werden, hoffen, wie jene Verstorbenen vor uns, die Gott sehen aber noch nicht in Seinem Reich leben dürfen (späteres Thema Fegfeuer oder Purgatorium), in das ewige Reich Gottes einzugehen, wie Christus versprach dem Schächer neben Ihm am Kreuz:

NOCH HEUTE WIRST DU MIT MIR BEI MEINEM VATER SEIN sagte Jesus dem rechtens zum Tod verurteilten Scheusal, dem nur sein Glaube geholfen hatte und dem Christus wegen seines Glaubens verzieh.
NOCH HEUTE - nicht irgendwann, sondern NOCH HEUTE sagte Christus zu diesem Mörder, der spät, aber am Tag seines Todes Gott in Christus erkannte; seine übergroße Schuld bekannte.
Dieser Mensch hatte nun endlich Christus erkannt und fand Fürsprache in Jesus Christus vor Seinem Vater.

Jesus, der ganz Gott UND ganz Mensch war, ganz Mensch sein musste in der Stunde seines Todes am Karfreitag, als Er rief:
VATER, VATER, WARUM HAST DU MICH VERLASSEN.
Dieses Verlassensein von Gott, machte Jesus Christus in diesem Moment wieder einmal - so wie am Ölberg und bei anderen Gelegenheiten, zum ganzen nur-Menschen, zum Menschen, zu dem Gott sich entäußert hatte. Zum Menschen, der unser schmerzhaftes Gefühl der Gottferne kennt. Zum Menschen, der wenn Er sagt >NOCH HEUTE< dies in den Stunden des gleichen Tages meint, und nicht in irgendwelchen Ewigkeiten.

NOCH HEUTE
sagt uns sehr deutlich, wann wir Gott sehen; nämlich am Tage unseres Sterbens. Am Tage da wir gerufen werden; dem Tag den Gott uns bestimmt hat - nicht den wir bestimmen dürfen!

Wir bitten mit DEIN REICH KOMME, dass Gottes Reich bereits hier auf der Welt spürbar wird.
Dies würde durchaus Realität, wenn wir; wenn die Welt nach den Geboten Gottes, dem Gebot der Gottes- und Nächstenliebe lebte. Gottes Reich berühre uns - nicht das Reich und das Wirken des Teufels, der zu oft (von uns) zum Fürsten der Welt ermächtigt wird - durch unseren Unglauben.

Gottes Reich kommt in jedem Fall über die Welt, wenn Christus am Ende der Zeit wiederkommt um zu richten, um Gottes Werk und Ratschluss zu vollziehen und zu vollenden.
Und wir werden leben im Reich Gottes, das mit dem Wirken Jesu bereits anbrach, als Jesus uns sagte:
Im Haus Meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte Ich euch dann gesagt: ICH GEHE, UM EINEN PLATZ FÜR EUCH VORZUBEREITEN?
DEIN REICH KOMME,
ist somit unsere ausgestreckte Hand zu Jesu Hand, die Er nie zurückzieht, wie aber um so öfter ausschlagen.

Bruno-Maria Schulz

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Bruno-Maria Schulz
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Beitrag von Bruno-Maria Schulz »

5. Teil:
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DEIN WILLE GESCHEHE

Es geschehe Gottes Wille, auch dann, wenn dies gegen unseren Willen steht und wir erst im Rückblick später erkennen werden, das dies der beste Weg war.

Ja, es fällt schwer tatsächlich so viel Gottvertrauen zu haben, dass wir GOTT VERTRAUEN gemäß dem Wort Jesu: WAS SORGT IHR EUCH... trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit! Alles Weitere wird euch hinzu gegeben werden.

Wir bitten, dass in unserem Leben und der Welt Gottes Wille geschehe, im uns rettenden, vollkommenen Vertrauen darauf, dass Gottes Lenkung unserer Geschicke die bessere Lösung ist, uns zuträglicher als unser Wille.... wenn - und dies ist Voraussetzung,

wenn unser Glaube unerschütterlich ist, sich nicht nur auf Bitten beschränkt.
Wenn Danken überwiegt und unser Leben im Alltag auf Gott baut.

Unser Wünschen und Wollen ist kurz, materiell, unvermögend. Die Folgen unserer Bitten erkennen wir nicht; überschauen nicht deren Tragweite. Daher enden wir unsere Bitten stets mit dem Zusatz DEIN Wille geschehe - nicht meiner.

Wir bitten, dass Gottes Wille geschieht, und nie der des Teufels, der so überaus erfolgreich ist, in der Erreichung seines Strebens in der Welt. Der bei Gläubigen wie bei Atheisten, ja selbst innerhalb der Kirche seine Intensionen spüren lässt, die er ununterbrochen angreift. Ja, sie zeitenweise sogar unterwanderte; die von Jesus auf Petrus gegründete Kirche, die von den Pforten der Hölle niemals überwunden werden kann, gemäß dem Versprechen Jesu, dem Willen Gottes und dem in der Kirche fortwährenden Wirken des Heiligen Geistes.

Wenn uns schwer fällt eine Lösung unserer Probleme zu finden, ist die beste Entscheidung beharrlich zu beten:

DEIN WILLE GESCHEHE.

Gottes Wille ist der Weg vollkommener Liebe und unwandelbarer Gerechtigkeit.
Im Rückblick werden wir immer erkennen, dass nur tiefgläubige Anrufung Gottes, dass SEIN Wille geschehe, Bestlösungen ergab.
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Bruno-Maria Schulz

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Bruno-Maria Schulz
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Beitrag von Bruno-Maria Schulz »

6. Teil:
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WIE IM HIMMEL, SO AUF ERDEN geschehe Gottes Wille, weil wir um die Allmacht und Güte Gottes im Himmel wissen, nachdem Jesus Christi Offenbarung des Himmels uns sagt, dass Gott seine Allmacht zum von Ihm gewählten Zeitpunkt auf den jetzigen Einflussbereich des Unwahren, Bösen und Abstoßenden ausdehnen wird.

Vollstreckt Gott dies wie angekündigt, so ist der Welt Ende ebenso gekommen, wie das Ende einer Einflussnahme des Satans.
Wo alleine der Wille Gottes herrscht, ist kein Böses; ist Liebe, ist Gott, ist der Himmel. Deshalb geschieht hier noch nicht Gottes, sondern der freie Wille des Menschen. Folgerichtig ist Gottes selbstgewählte Ohnmacht hier Fakt.

Diese, dem Willen und der Gerechtigkeit Gottes entsprechende Ohnmacht Gottes (was den freien Entscheid des Menschen angeht) ist nicht Kraftlosigkeit. Es ist nicht Einschränkung der Allmacht Gottes des absolut Allmächtigen!

Es ist lediglich das nicht offensichtliche Eingreifen Gottes, das alleine den Menschen frei macht zur Entscheidung für Gut oder Böse.

Nur dieser Freiraum gibt der Welt Sinn. Es wäre auch dem Teufel nicht gerecht, der nun nicht mehr den Menschen sieben dürfte wie Weizen (Lk 22,31) wobei dem Satan Erfolg versagt bleibt, wenn wir Gott bitten, dass GOTTES Wille geschehe.

Eine Einwand dazu lautete; GOTT HAT NICHT NÖTIG, DEM TEUFEL GEGENÜBER GERECHT ZU SEIN.

Richtig! Aber Gottes Gerechtigkeit ist absolut und grenzenlos. Gott hätte eben so wenig „nötig gehabt" die entsetzliche Passion zu durchleiden. Er hätte sagen können - den zur Hölle führenden Teil erlasse ich euch. Punktum.

Nein; - Gott löste diese Schuld in grenzenloser Gerechtigkeit gegenüber dem Satan aus, nahm sie auf sich. Wehe uns, wenn wir weitere Verdammnis auf uns laden.

Die Restschuld, die wir uns nun noch als Schuld uns aufluden, können wir verkleinern um zu Gott zu gelangen, oder vergrößern um Verdammnis endgültig verdient zu haben. Diese grenzenlos freie Entscheidung liegt bei uns.

Ohne gottgegebene freie Entscheidung für Gott oder die Lüge, wäre die Welt nicht Wartezimmer Gottes. Jeder würde sich in Kenntnis der Allmacht und Güte Gottes für das Gute entscheiden. Der Himmel wäre hier - eine Bewährung fände nicht statt.
Das Zusehen Gottes, entspricht der unendlichen Gerechtigkeit Gottes, weil ohne freie Entscheidung jede Gerechtigkeit widersinnig würde.

Erfassten wir Gott durch Anschauung sichtbaren Eingreifens Gottes, so wäre dies ohne Willensentscheid, denn die sichtbaren Folgen des Entscheides gegen Gott, erzwängen Glauben ebenso, wie ein sichtbarer Abgrund, ein Fernhalten davon erzwingt.

Nun aber, und nur so, ohne Gottes direktes Eingreifen, sind wir frei. Eine Freiheit, deren Gewicht nur sehr Wenige erfassen.

Es können nur die Menschen erfassen, die sich der Wahrheit öffneten, dass Gott sich mit Jesus und in Jesus und durch Jesus offenbarte und durch die Passion und Hinwegnahme tödlicher Schuld, uns den Weg in Seine Herrlichkeit öffnete - sofern wir diese Gnade annehmen.

Bitten wir täglich insbesondere in unserem eigenen Wollen und Tun, dass sich Gottes Wille wie im Himmel, auch bezüglich unserem Geschick erfüllt.

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Bruno-Maria Schulz

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Bruno-Maria Schulz
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Beitrag von Bruno-Maria Schulz »

7. Teil
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UNSER TÄGLICH BROT GIB UNS HEUTE, heißt der siebte Satz des Gebetes, das uns Jesus ans Herz legte und lehrte.

Würde der Mensch nach Gottes Willen leben, Gottes- u. Nächstenliebe achten - gäbe es keinen Hunger und die nächste Bitte: UNSER TÄGLICH BROT GIB UNS HEUTE wäre weniger dringlich. Denn würden wir Gottes Gebote halten - gäbe es in der Fülle der Welt keinen Hunger.

Wir aber lassen zu, dass Unzählige unserer Mitmenschen ihr täglich Brot nicht haben. Viele sterben auch heute durch Verhungern, verursacht an vielen Stellen der Welt ausschließlich durch Hass, Mord, Krieg und Machtgier. Gier, die Hungernde ihrer Möglichkeit zum Broterwerb beraubt..

Missachtung der Nächstenliebe ruft Not und Hunger hervor. Gott gab dem Menschen der dafür arbeitet, sein täglich Brot. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen. Jeder hätte mehr als ausreichend, wenn der Mensch nicht dem Bösen nachgebend, dem Mitmenschen seinen Broterwerb unmöglich machte; des Mitmenschen Existenz durch Gewaltausübung entgegenarbeitete.

Gemäß Gottes Wille ist dies Brot, dies Einkommen, nicht auf Kosten Anderer zu beziehen. Nicht ohne eigene Leistung. Schmarotzen ist Verstoß gegen das Gebot der Nächstenliebe; gegen das Gebot, Brot durch Arbeit zu verdienen. Dem Starken ist dies Gebot Aufforderung, dem Schwachen das Seine zukommen zu lassen. Dem Schwachen! Nicht dem, der aus Anderer Arbeit zu leben versteht.

Uns ist genügend Ackerland gegeben, dass Alle satt werden. Es sind genügend Ressourcen da, um den Acker zu bewässern. Würde zB. so viel Geld für Meerwasserentsalzung und Wasserleitungen ausgegeben wie für Weltraumforschung oder Waffen - so wäre im Überfluss Wasser und Nahrung da.

Dürfen wir noch das Vater Unser beten und UNSER TÄGLICH BROT GIB UNS, wenn wir Überproduktion an Lebensmitteln vernichten wo andernorts Menschen grausam verhungern? Verhungern, nicht weil wir ihnen nicht abgaben, sondern weil die von uns produzierten Waffen dort statt Ackerbau, Krieg brachten? Weil wir Stärkeren nicht einschreiten, wenn in fernen Ländern starke Despoten Schwache am Broterwerb hindern, weil ein Einschreiten unseren Interessen nicht nützt? Wenn in den ärmsten Ländern außerhalb unserer klimatisierten Hotels Mensch wie Schöpfung erlischt während wir genüsslich schlemmen?

Wo ist da unsere Gottes- und Nächstenliebe? Wo unsere Güte? Wo unser Christsein? Dürfen wir UNSER TÄGLICH BROT GIB UNS HEUTE beten ohne zu handeln in konsequentem Wort und Tat?

Das rechte Wort wäre der erste Schritt. Sprächen Viele das rechte Wort, so würden mehr mitziehen als wir glauben. Das rechte Wort ist das wahre Wort und was wahr ist, offenbarte uns Jesus Christus. Die Welt aber tendiert zur Lüge.

Verhalten wir uns im Rechten Wort? Denken wir an unseren Nächsten, oder an uns selbst, wenn wir beten
UNSER TÄGLICH BROT GIBT UNS HEUTE?

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Bruno-Maria Schulz

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Bruno-Maria Schulz
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Beitrag von Bruno-Maria Schulz »

achter Teil
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In der achten Anrede Gottes im Gebet der Gebete, erflehen wir würdig zu sein zu beten, mit dem Wort:

UND VERGIB UNS UNSERE SCHULD

Unsere weitreichendste Bitte an Gott, denn unsere Unzulänglichkeit, unsere Schuld die wir immer wieder auf uns laden, steht überdeutlich vor uns.

Christus wusste, ganz Gott und ganz Mensch; wie stark, wie schnell man sich hier in Schuld verstricken kann, und flocht daher diese Bitte mit ein, in das uns geschenkte Gebet.

Diese Bitte unterstreicht erneut, die absolute Vorrangigkeit der Gottes- und Nächstenliebe, denn die Bitte um Gottes Verzeihen unserer Verfehlungen gegen Gott und unsere Mitmenschen, gegen das Gebot zu vergeben unseren Nächsten, kleidete Christus unabdingbar in das Versprechen das wir Gott geben müssen:
WIE AUCH WIR VERGEBEN UNSEREN SCHULDIGERN

Nur und ausschließlich dann, wenn wir ALLEN die gegen uns je sündigten vergeben haben, können wir auf Vergebung Gottes hoffen...
wenn wir im 9. Satz Gott versprechen

WIE AUCH WIR VERGEBEN UNSEREN SCHULDIGERN

Diese Zusage ist unausweichbare Bedingung, Vergebung unserer Schuld erhoffen zu können. Die Bitte VERGIB UNS UNSERE SCHULD, ist Eines mit dem Gelöbnis selbst zu verzeihen. Sonst ist uns Gottes Vergeben versagt; das ewige Leben in Gott ausgeschlossen. Selbst zu verzeihen, ist daher Grundbedingung unseres Lebens, hier und in Ewigkeit!

Wir versichern dem Dreieinigen Gott bei der Existenz unserer Seele, dem Mitmenschen zu verzeihen, um verziehen zu bekommen! Gott, der uns bei sich in Seinem Reich, in seiner Herrlichkeit haben will, dem Vater allen Seins, Ihm versprechen wir Vergebung ALLEN, die an uns schuldig wurden - ungeachtet der von uns empfundenen Schwere dieser Schuld; die oft geringer ist als unsere eigene!
Diese überaus tiefgreifende Verpflichtung die uns Jesus Christus, der in die Welt hinEINGEBORENE Sohn Gottes auferlegte und die einzuhalten ist, ist Voraussetzung JEGLICHEN Gottbezuges.

Mit „Wie wir vergeben unseren Schuldigern" schließen wir mit dem Dreieinigen Gott den wunderbar göttlichen Pakt; ZU VERGEBEN UNSEREN SCHULDIGERN. Denken wir daran, wenn wir das VATER UNSER beten, dass dies Versprechen, AUSGESPROCHEN VOR GOTT, uns absolut bindet! Gott reicht uns nur dann die Hand, wenn wir unsere Hand Jenen reichen und verzeihen, die gegen uns schuldig wurden. In sehr vielen Worten Christi wird dies deutlich:

>Gehe hin, versöhne dich mit deinem Bruder, dann komme zu Mir< (nicht vorher!)

Gottes Liebe ist nicht völlig bedingungslos. Ohne Zutun, ohne Glaube ist sie nicht zu haben. Wir haben die freie Wahl, im Gebet die dargebotene Hand Gottes zu ergreifen, - oder - nicht zu beten. Da Glaube laut Jesus der einzige Weg zu ewigem Leben in Gottes Herrlichkeit ist, wäre es vernichtend, nicht zu beten.

Wie aber können wir ernsthaft Gott unserem Vater bitten VERZEIH MIR - WIE ICH VERZIEHEN HABE, - wenn wir es noch nicht taten?
Immer vorausgesetzt der Glaube ist fundiert, bringt uns nur Verzeihen in Gottnähe; macht nur absoluter Glaube würdig zu beten.

WEHE DEM MENSCHEN, DER SEIN LEBEN IN DER WELT BEENDET, OHNE ALLEN VERGEBEN ZU HABEN, DIE GEGEN IHN SCHULDIG WURDEN.

Ausgeschlossen ist, ein Weilchen mit dem Vergeben zu warten! Wissen wir denn, ob wie dieses „Weilchen" noch haben. Vergeben heißt, JETZT vergeben und nicht Gottes Vergebung herausfordern, denn: >Du sollst nicht versuchen den Herrn deinen Gott<. Christus vergab Jenen, die ihn ans Kreuz schlugen! - Was sind Lappalien die Andere uns taten dagegen? Was die Splitter im Auge unseres Nächsten gegen den Balken in unserem?

Besonders wenn wir uns der würdelosen Utopie hingeben, ohne Gott auskommen zu können, den wir so oder so in maßloser Verwunderung sehen werden, am Tag da wir unseren überaus verwundbaren, sterblichen Körper verlassen müssen, um uns zu verantworten; hoffend vergeben zu bekommen: >Wie wir vergaben unseren Schuldigern<... Hatten wir vergeben?

Wie zerbrechlich unser Leben ist, merken wir sehr schnell, wenn dieser Körper mal nicht funktioniert. Wenn wir plötzlich und unerwartet aus dem täglichen Leben gerissen werden und wegen läppischer Krankheit oder Unfall eine zeitlang oder für den Rest unseres Lebens aus der täglichen Routine genommen werden. Wie schnell merkt man dann, wie unwichtig man ist; wie das Leben ohne uns sehr gut weitergeht, wie wenig wichtig eigenes Sein bisher war.
Man merkt plötzlich, wie sehr alles diesseitige Sein auf funktionierendem Körper in funktionierender Umgebung angewiesen ist, mit seinen engen Temperaturgraden, Sauerstoffanteilen und tausend anderen Dingen die exakt stimmen müssen; angewiesen ist, auf dieses bisschen so hinfälliger Materie, diese wiederum total abhängig von Äußeren Einflüssen und so sehr zerbrechlich.

Hier wird auch deutlich, dass wir einen Körper haben - nicht Körper sind! Unser Sein ist die Seele - nicht der Körper; gleichwohl wir unbedingt an diesen Körper gebunden sind aus dem wir herausschauen und manchmal erschrecken, wenn wir in den Spiegel sehen.

Verzeihen wir jetzt in dieser Stunde - sofort und so, dass Gott weiß, dass wir uneingeschränkt verziehen haben!

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Bruno-Maria Schulz

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