Die "gute" Kognition

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Stefanro
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Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Thomas vA (in summa theol., I-II, q109, a1) hat geschrieben:...
Denn das thatsächliche Erkennen nennt man Denken, (Aug. 14. de Trin.)
...
Nun werden offenbar, ... alle Bewegungen überhaupt, sowohl die geistigen wie die körperlichen, auf Gott zurückgeführt, als auf den schlechthin und ohne weiteres Erstbewegenden. Wie weit auch immer eine Natur also, sei es eine körperliche oder geistige, vollkommen sei, sie kann nur unter der Voraussetzung, daß sie von seiten Gottes den Anstoß zur Bewegung erhält, in Thätigkeit treten; und zwar ist dieser Anstoß zur Bewegung gemäß der Richtschnur und dem Charakter seiner Vorsehung
...
So nun hat die menschliche Vernunft eine gewisse maßgebende Erkenntnisform, nämlich das natürliche Vernunftlicht selber, das da von sich aus hinreicht, um Einiges zu erkennen, zu dessen Kenntnis man nämlich gelangen kann vermittelst der sinnlich wahrnehmbaren Dinge.
...
Deshalb muß man sagen, zur Erkenntnis jeglicher Wahrheit bedürfe die Vernunft eines Beistandes von Gott, daß nämlich der Anstoß zur einzelnen vernünftigen Thätigkeit von Gott ausgehe. Jedoch bedarf sie nicht zur Kenntnis jeglicher Wahrheit eines neuen zum natürlichen hinzugefügten Lichtes, sondern nur da, wo das Bereich des Natürlichen überschritten wird.
Ich würde nun nicht sagen, dass Erkennen Denken sei, sondern dass Erkennen mit Denken einhergeht, denn nicht jedes Denken ist notwendigerweise auch Erkennen.

Denken als geistige Bewegung muss durch einen Impuls initiiert werden. Da dieser Impuls abhängig entsteht gemäß Gottes Vorsehung, kann er also – wie es die Vorsehung ganz allgemein beinhaltet, mit Notwendigkeit aus einer konkreten Ursache oder nur unter bestimmten zusätzlichen Bedingungen aus einer konkreten Ursache entstehen.

Von Gott kommt also die Form des wahrnehmbaren Dinges, welches die Vernunft verarbeitet, als auch der Impuls zur Verarbeitung mittels der der Vernunft eigenen Erkenntnisform, des natürlichen „Vernunftlichtes“, welches ausreicht, um Wahres im Kontext der sinnlich wahrnehmbaren Dinge zu erkennen. Eine Gnade als zusätzliches Vernunftlicht zum Erkennen des Wahren in diesem Kontext benötigt der Mensch also nicht. Deshalb kann der Mensch auch ohne Gottes Gnade (im eigentlichen Sinne) Naturwissenschaft betreiben, weil diese auf dem Erkennen des Wahren im Kontext sinnlich wahrnehmbarer Dinge beruht.

Der den Kausalitäten der Vorsehung gehorchende Impuls scheint demnach zu beinhalten: Aufmerksamkeit bzgl. eines konkreten Objektes, Interesse an diesem Objekt, Fokusierung auf das Objekt, woraus das primäre Erkennen des Objektes als 'dies oder jenes' und dann ggf. das sekundäre Erkennen infolge eines nachfolgenden "Nachdenkens über" ggf. unter fortlaufender Beobachtung resultieren.

Nun sind mit dem Erkennen also nicht nur die Identifizierung eines Objektes, sondern ggf. auch das Erkennen der Eigenschaften des Objektes, das Erkennen der Abhängigkeiten des Objektes in einem ganz konkreten setting und also zunehmend Erkenntnisformen involviert, welche als solche gar nicht mehr auf sinnlicher Wahrnehmung beruhen, sondern auf gedanklichen Abstraktionen, die sich - ausgehend von dem sinnlich wahrnehmbaren Objekt und seines settings - per rekursiver Abstraktion immer "höher schrauben" können bis sie schließlich in metaphysischen Gefilden ankommen, die doch gar nichts mehr mit den sinnlich wahrnehmbaren Objekten zu tun haben. Wenn dies alles dem "natürlichen Vernunftlicht" unterliegt, welches der eigentlichen Gnade Gottes nicht bedarf, dann kommt über die Vorsehung eine ganze Menge von Konditionalitäten ins Spiel, welche dafür verantwortlich ist, dass unterschiedliche Menschen beim Nachdenken über sinnlich wahrnehmbare Dinge zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen, weshalb Thomas schreiben kann:
Thomas vA (in summa theol., I, q2, a1) hat geschrieben:... die Kenntnis aber der Existenz einer ganz bestimmten Wahrheit, nämlich der ersten, ist keine von vornherein ohne weiteres notwendige.
So muss also nicht nur der Impuls zum Nachdenken, sondern auch die Art und Weise wie über etwas nachgedacht wird, Ergebnis dieser Vorsehung sein, welches kausal ggf. mit einer Unzahl vorhergehender Denkprozesse verbunden ist. Jeder dieser Denkprozesse hätte auch in eine andere Richtung gehen können, wodurch das Ergebnis eines aktuellen Denkprozesses, das aktuelle Erkennen also, ein anderes hätte sein können. Wenn aber nicht bei jedem, oder den entscheidenden der vorhergehenden Denkprozesse, potentiell immer wieder die Möglichkeit bestanden hätte, in eine "gute" Richtung zu denken, so dass die Voraussetzungen geschaffen werden, die Existenz der ersten Wahrheit nachfolgend zu erkennen, dann wäre der, der die erste Wahrheit nicht erkennt oder sogar negiert, nicht wirklich dafür verantwortlich. Nur wenn eine allgemeine, aber dennoch "eigentliche" göttliche Gnade bei allen im Rahmen der Vorsehung kausal relevanten Denkprozessen, - angeboten wird, welche die natürliche Vernunft in die "gute" Richtung leiten könnte, diese Gnade aber vom Selbst-Willen zurückgewiesen wird, kann demjenigen, der die erste Wahrheit nicht erkennt oder negiert ein Vorwurf gemacht werden.

Ob es nun um die "erste Wahrheit" geht oder um eine andere göttliche Wahrheit, die "gute" Kognition hängt also auch im Rahmen des natürlichen Vernunftlichtes von der "eigentlichen" (d.h. übernatürlichen) Gnade Gottes ab. Aber es ist richtig, dass der Mensch auch so "manches Wahre" (zB in der Naturwissenschaft) auch ohne die "eigentliche" Gnade Gottes erkennen kann.
Interessant ist dann die Frage wie im Zuge des natürlichen Nachdenkens über 'dieses oder jenes' vermieden werden kann, dass der Selbst-Wille die "eigentliche" göttliche Gnade (unbewußt?) zurückweist, wie also sichergestellt werden kann, dass die göttliche Gnade die kognitiven Aktivitäten bestimmt, "wenn es drauf ankommt" (was man ja gar nicht wissen kann, weil man die Vorsehung gar nicht kennt).

Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

Das liest sich so, als wenn der Autor darüber nachsinniert, ob er die 30 Silberlinge wieder an den Sanhedrin zurückgeben soll oder eben aber auch nicht .............
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Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

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Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Stefanro hat geschrieben:
Dienstag 30. Mai 2023, 16:40
Interessant ist dann die Frage wie im Zuge des natürlichen Nachdenkens über 'dieses oder jenes' ... sichergestellt werden kann, dass die göttliche Gnade die kognitiven Aktivitäten bestimmt, "wenn es drauf ankommt" (was man ja gar nicht wissen kann, weil man die Vorsehung gar nicht kennt).
Da kann man natürlich gar nichts tun, denn andernfalls läge es ja an uns "sicherzustellen", dass uns die göttliche Gnade gegeben wird und unser Denken bestimmt. Die Gnade ist aber ein willkürliches Geschenk Gottes.
Thomas (in summa theol., I-II, q114, a 5) hat geschrieben:Ich antworte, die Gabe der Gnade kann betrachtet werden einmal unter dem Charakter eines unverdienten Geschenkes; und so widerstreitet es offenbar dem Wesen der Gnade, daß sie verdient wird, wie auch Rom. 11, 9. bestätigt wird; — dann kann sie betrachtet werden gemäß der Natur der Sache selber, die gegeben wird; und so kann sie ebenfalls nicht unter das Verdienst dessen fallen, der die Gnade nicht hat; sowohl weil sie das Verhältnis der Natur übersteigt als auch weil im Stande der gefallenen Natur der Mensch in sich sogar ein Hindernis dafür hat, die Gnade zu verdienen; nämlich die Sünde.
Nun ist die Kognition, welche Denken beinhaltet, ein natürlicher Vorgang. Gnade aber ist dem Wesen nach übernatürlich und hebt gemäß ihrer Übernatur üblicherweise das ursprünglich Natürliche "über sich hinaus" - man sagt zwar hin und wieder "auf ein übernatürliches Level", aber das kann ja nicht ganz richtig sein, weil das Natürliche ja trotz Einwirkung der übernatürlichen Gnade natürlich bleibt. Der Mensch bleibt Mensch und kann auch im Zustand der Gnade Gott nicht schauen - er kann lediglich "gut" denken und sein Denken ist nach wie vor das Produkt der natürlichen Vernunft, ist also natürlich auch wenn es von Übernatürlichem in die richtige gute Richtung gelenkt werden kann, wenn der Selbst-Wille sich zurückhält.

Wie oben zitiert, kann die Natur also die Gnade nicht verdienen, weil das Natürliche keinen Zugriff auf das Übernatürliche hat und die gefallene Natur sogar zusätzlich der Gnade wiederstrebt. Réginald Garrigou-Lagrange schreibt in On Grace:
Thomists generally hold that man in the state of fallen nature not yet restored has less strength for moral good than he would have had in the state of pure nature. The principal reason is that in the state of fallen nature, man is born with his will directly opposed to his final supernatural end and indirectly opposed to his final natural end, because every sin against his supernatural end is indirectly against the natural law, according to which we ought always to obey God, whatever He commands us.
https://www.ewtn.com/catholicism/librar ... -one-10046


Das ist eine missliche Lage: man kann selbst nichts dafür tun, dass das Denken in die richtige gute Richtung geht, im Gegenteil, sobald der Selbst-Wille intentional das Denken steuert, kann man davon ausgehen, dass im Stande der gefallenen Natur (im Stande der Erbsünde also), selbst wenn man es nicht direkt beabsichtigt, das Denken notwendigerweise in die falsche Richtung geht, weil der Selbst-Wille immer wider das Gute, sowohl das übernatürliche Gute als auch das natürliche Gute, agieren wird.

Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Stefanro hat geschrieben:
Montag 19. Juni 2023, 19:05
Aber theologisch (!!) betrachtet ist der Versuch per Beweis zum Glauben zu finden nur bedauernswert, weil er nicht gelingen kann. Die gute Kognition kann nur geschenkt werden und zwar vollkommen unverdient.
Stefanro hat geschrieben:
Montag 19. Juni 2023, 16:01
"Offenbarung" ist ein wichtiger Punkt: wie ist das definiert? was versteht die Kirche darunter?
"Gottesbeweis" ? ... es gibt keinen philosophischen Beweis, wohl aber eine theologische Art und Weise Gott bestätigend zu denken. Es gibt also eine philosophische und eine theologische Kognition.
Wenn also die gute Kognition nur geschenkt werden kann durch die Gnade Gottes, ist dann die Offenbarung (sofern wir denn zu einem definierten Verständnis von "Offenbarung" gelangen können) eine notwendige zusätzliche Gnade? Wenn die gute Kognition, als gutes erkennendes Tun (welches als gutes Tun - summa theol., I-II, q109, a2 - laut Thomas vA nur durch die göttliche Gnade uns möglich wird), nur durch den Empfang der Gnade Gottes ohne Interaktion des Selbst-Willens (weil der im Stande der gefallenen Natur notwendigerweise der endgültigen übernatürlichen Bestimmung zuwider ist, siehe Zitat von Réginald Garrigou-Lagrange oben) möglich ist, wozu benötigt dann die interne Gnade des guten erkennenden Tuns zusätzlich eine externe Gnade "Offenbarung" (vorausgesetzt wir können zu einem definierten Verständnis von "Offenbarung" gelangen) ?

Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

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Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Stefanro hat geschrieben:
Samstag 24. Juni 2023, 22:15
... wozu benötigt dann die interne Gnade des guten erkennenden Tuns zusätzlich eine externe Gnade "Offenbarung" (vorausgesetzt wir können zu einem definierten Verständnis von "Offenbarung" gelangen) ?
Das Verständnis von "Offenbarung" bestimmt die Sinnhaftigkeit dieser Frage. Denn nach der letzten Offenbarung durch/als Jesus Christus heißt es ja sogar im katholischen Katechismus:
Es wird keine andere Offenbarung mehr geben
.

Also muss sich die Frage notwendigerweise beziehen auf ,,Privatoffenbarungen", welche selbst der Katechismus erwähnt. kathpedia schreibt dazu:
Eine Privatoffenbarung ist eine übernatürliche Offenbarung nach dem Tode des letzten Apostels an bestimmte Personen, z.B an die heilige Margareta Maria Alacoque bezüglich der Herz-Jesu-Verehrung. Gott hat sich im Alten Testament und seit Bestehen der Kirche immer wieder offenbart (vgl. Apostelgeschichte). Sie ist das Wirken des Heiligen Geistes in der Endzeit, nach der Aufzeichnung des Neuen Testamentes. Privatoffenbarungen dienen dazu, die (öffentliche, allgemeine) Offenbarung besser zu leben (Lebenshilfe) und zu verstehen. Sie müssen dienen, wie die Volksfrömmigkeit der Liturgie dient und wechselseitig fördert. Sie sind himmlische Wegweiser, die auch der theologischen Wissenschaft richtungszeigende Anregungen geben können.

Im weiteren Sinne kann jede übernatürliche Einwirkung Gottes als Privatoffenbarung verstanden werden. So etwa die Mystik, Stigmatisation, Bilokation, Wunder, Gaben des Heiligen Geistes und jede göttliche Eingebung (eingegossene Gnaden), die zum guten Handeln führen sollen.
https://www.kathpedia.com/index.php?tit ... ffenbarung

Eine "Privatoffenbarung" im eigentlichen Sinne hat also "öffentliche, allgemeine" Bedeutung hinsichtlich des Umganges mit der "allgemeinen" göttlichen Offenbarung. Eine "Privatoffenbarung" im weiteren Sinne ist dagegen uU das Gleiche wie die interne Gnade, welche gutes erkennendes Tun erst ermöglicht. Im letztgenannten Sinne erübrigt sich diese Frage also, weil sie sinngemäß fragt, wozu eine internen Gnade noch eine zusätzliche interne Gnade bedarf: eine jegliches gutes erkennendes Tun ist de facto eine interne Gnade. Bzgl. "Privatoffenbarungen" Dritter (d.h. "Privatoffenbarungen" im eigentlichen Sinne) beantwortet sich die Frage automatisch, weil jeder, der bzgl. des Umganges mit der "allgemeinen" göttlichen Offenbarung Fragen hat, sich ganz natürlich umsehen wird, was er denn in der Tradition noch Hilfreiches dazu finden kann. Und bzgl. der "allgemeinen" göttlichen Offenbarung erübrigt sich die Frage, eben weil es nach Jesus Christus keine andere Offenbarung mehr geben wird und wir jetzt, nachdem sich Gott bereits durch/als Jesus Christus offenbar hat, diese Offenbarung ja gedanklich nicht ungeschehen machen können. Da die "allgemeine" göttlichen Offenbarung abgeschlossen ist, erübrigt sich die Frage nach dem "wozu" einer weiteren solchen Offenbarung.

Also (Fazit):
Stefanro hat geschrieben:
Samstag 24. Juni 2023, 22:15
... wozu benötigt dann die interne Gnade des guten erkennenden Tuns zusätzlich eine externe Gnade "Offenbarung"... ?
Antwort: Eine solche zusätzliche externe Gnade wird nicht benötig. Denn die interne Gnade des guten erkennenden Tuns ist ausreichend für das gute erkennende Tun (für die gute Kognition). Selbst wenn die individuelle Vernunft an ihre Grenzen stoßen kann, so ist die interne Gnade des guten erkennenden Tuns (der guten Kognition) ausreichend, Hilfe zu suchen und diese Hilfe auch zu erkennen. Alles natürlich unter der Maßgabe, dass der Selbst-Wille die prinzipiell ausreichende interne Gnade der guten Kognition nicht unterminiert.

So fügt sich diese Darlegung zur guten Kognition nahtlos an an die von Réginald Garrigou-Lagrange in Grace dargelegte Doctrine of the Church zur Sufficient Grace (hier) bzw. die Sufficient Grace kann verstanden werden als die jedem Menschen unverdient geschenkte ausreichende Gnade der guten Kognition, die zwar prinzipiell ausreichend aber - aufgrund des oft interagierenden Selbst-Willens (weil der im Stande der gefallenen Natur notwendigerweise der endgültigen übernatürlichen Bestimmung zuwider ist, siehe Zitat von Réginald Garrigou-Lagrange oben) - eben nicht notwendigerweise auch wirksam ist.

Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Stefanro hat geschrieben:
Montag 26. Juni 2023, 11:14
... die Sufficient Grace kann verstanden werden als die jedem Menschen unverdient geschenkte ausreichende Gnade der guten Kognition, die zwar prinzipiell ausreichend aber - aufgrund des oft interagierenden Selbst-Willens (weil der im Stande der gefallenen Natur notwendigerweise der endgültigen übernatürlichen Bestimmung zuwider ist, siehe Zitat von Réginald Garrigou-Lagrange oben) - eben nicht notwendigerweise auch wirksam ist.
Einschränkend bzgl. "jedem Menschen" muss ich jedoch sagen, dass mir scheint, dass die ausreichende Gnade (der prinzipiellen Fähigkeit zur guten Kognition) von der externen Gnade der Evangelien abhängt. Mir ist unvorstellbar, wie jemand, der kein Wissen von Jesus Christus hat, zu einer guten Kognition fähig sein sollte. Aber was mir aufgrund meiner kulturellen Konditionierung unvorstellbar erscheint, muss nicht notwendigerweise auch tatsächlich unrealistisch sein - die göttliche Vorsehung kenn ich nicht. Ich kann nur und muss annehmen, was mir selbst widerfährt und erscheint gemäß der göttlichen Vorsehung.

Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

Stefanro hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 09:39
Stefanro hat geschrieben:
Montag 26. Juni 2023, 11:14
... die Sufficient Grace kann verstanden werden als die jedem Menschen unverdient geschenkte ausreichende Gnade der guten Kognition, die zwar prinzipiell ausreichend aber - aufgrund des oft interagierenden Selbst-Willens (weil der im Stande der gefallenen Natur notwendigerweise der endgültigen übernatürlichen Bestimmung zuwider ist, siehe Zitat von Réginald Garrigou-Lagrange oben) - eben nicht notwendigerweise auch wirksam ist.
Einschränkend bzgl. "jedem Menschen" muss ich jedoch sagen, dass mir scheint, dass die ausreichende Gnade (der prinzipiellen Fähigkeit zur guten Kognition) von der externen Gnade der Evangelien abhängt. Mir ist unvorstellbar, wie jemand, der kein Wissen von Jesus Christus hat, zu einer guten Kognition fähig sein sollte. Aber was mir aufgrund meiner kulturellen Konditionierung unvorstellbar erscheint, muss nicht notwendigerweise auch tatsächlich unrealistisch sein - die göttliche Vorsehung kenn ich nicht. Ich kann nur und muss annehmen, was mir selbst widerfährt und erscheint gemäß der göttlichen Vorsehung.
Bevor Du Dich hier weiter in vorgeblich "gute Kognition" hineinsteigerst, überlege Dir 'mal lieber, warum Du praktizierte Homosexualität verteidigst! 8)
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
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Dr.Hackenbush
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Dr.Hackenbush »

@ Peduli
Peduli hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 10:01
Bevor Du Dich hier weiter in vorgeblich "gute Kognition" hineinsteigerst, überlege Dir 'mal lieber, warum Du praktizierte Homosexualität verteidigst! 8)
wenn schon für die DBK und die Mitarbeiter der Kirche in Deutschland Homosexualität zu "guter Kognition" dazugehört, warum sollte stefanro irgendetwas überlegen, geschweige denn der DBK widersprechen? :breitgrins:

Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 15:13
@ Peduli
Peduli hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 10:01
Bevor Du Dich hier weiter in vorgeblich "gute Kognition" hineinsteigerst, überlege Dir 'mal lieber, warum Du praktizierte Homosexualität verteidigst! 8)
wenn schon für die DBK und die Mitarbeiter der Kirche in Deutschland Homosexualität zu "guter Kognition" dazugehört, warum sollte stefanro irgendetwas überlegen, geschweige denn der DBK widersprechen? :breitgrins:
Nicht nur das. Außerdem wirst keinen einzigen Beitrag von mir finden mit dem ich "praktizierte Homosexualität" verteidigt habe. Aber bei den katholischen Taliban ist es halt so, dass wenn man ihren Hass nicht teilt, es ihnen erscheint als würde man das von ihnen Gehasste lieben.

Dr.Hackenbush
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Stefanro hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 16:50
Aber bei den katholischen Taliban ist es halt so, dass wenn man ihren Hass nicht teilt, es ihnen erscheint als würde man das von ihnen Gehasste lieben.
und wie kommst Du auf "Hass"?

Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

Stefanro hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 16:50
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 15:13
@ Peduli
Peduli hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 10:01
Bevor Du Dich hier weiter in vorgeblich "gute Kognition" hineinsteigerst, überlege Dir 'mal lieber, warum Du praktizierte Homosexualität verteidigst! 8)
wenn schon für die DBK und die Mitarbeiter der Kirche in Deutschland Homosexualität zu "guter Kognition" dazugehört, warum sollte stefanro irgendetwas überlegen, geschweige denn der DBK widersprechen? :breitgrins:
Nicht nur das. Außerdem wirst keinen einzigen Beitrag von mir finden mit dem ich "praktizierte Homosexualität" verteidigt habe. Aber bei den katholischen Taliban ist es halt so, dass wenn man ihren Hass nicht teilt, es ihnen erscheint als würde man das von ihnen Gehasste lieben.
Deine Kognition erscheint dann doch nicht so valide zu sein, wie von Dir angenommen wird! :pfeif: :pfeif: :pfeif:

Jeder Katholik hasst die Sünde, gemäß einer - im Übrigen kulturell völlig unabhängigen :doktor: - augustinischen Weisung. 8) 8) 8)
Und diese gab er schon, lange bevor der Aquinat seine summa theologiae veröffentlichte ...........
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

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Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 17:43
Stefanro hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 16:50
Aber bei den katholischen Taliban ist es halt so, dass wenn man ihren Hass nicht teilt, es ihnen erscheint als würde man das von ihnen Gehasste lieben.
und wie kommst Du auf "Hass"?
Ich kann es gerne auch [psychotherapeutisch] als "negative Obsession" bezeichnen, wenn dir das Wort "Hass" nicht gefällt.
Was glaubst du, wenn das Bild Gottes in der Natur des Menschen darin besteht, dass der Mensch Gott nachahmen kann, ist "Hass" oder "negative Obsession" eine angemessene Nachahmung Gottes?

Dr.Hackenbush
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Stefanro hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 19:09
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 17:43
Stefanro hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 16:50
Aber bei den katholischen Taliban ist es halt so, dass wenn man ihren Hass nicht teilt, es ihnen erscheint als würde man das von ihnen Gehasste lieben.
und wie kommst Du auf "Hass"?
Ich kann es gerne auch [psychotherapeutisch] als "negative Obsession" bezeichnen, wenn dir das Wort "Hass" nicht gefällt..
es gibt keine bessere Strategie die Kritiker zu diskreditieren, als ihnen Hass zu unterstellen, denn das Gegenteil lässt sich nicht beweisen - im Bezug also auf Homosexualität sind die Kritiker dieser die Bösen und die Homos die Guten, weil diese nicht hassen sondern lieben - wie sich für Beispielhafte Christen gehört. Das hast Du Dir effektiv von den deutschen Medien und den Politiker abgeguckt. Von jemandem, der Texte von TvA und JvK interpretiert, erwarte ich schon mehr, als eine solche primitive Taktik. :breitgrins:

Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

Vielleicht erschien ihm Homophobie als Vorwurf dann doch etwas zu abgelutscht! :emil:
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Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Da die katholischen Taliban jeden Thread entern, um ihn mit ihren Hass-Themen zu infiltrieren und zu zerstören, sehe ich mich auch in diesem Thread genötigt den roten Faden, der sich am Thema des Threads orientiert, protokollarisch festzuhalten: 1 --> 2 --> 3 --> 4 --> 5
------------------------------------------------------------------------

Inhaltliche Kommentare zu 1, 2, 3, 4 oder 5 sind also herzlich willkommen.

Dr.Hackenbush
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Dr.Hackenbush »

und das ist jetzt nicht obsessiv? ach herrje! :)

Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 20:08
und das ist jetzt nicht obsessiv? ach herrje! :)
Is' halt immer wieder schön, wenn sich das "Ich" mit dem "Selbst" unterhalten kann! :D :D :D
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Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 19:18
Stefanro hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 19:09
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 17:43
und wie kommst Du auf "Hass"?
Ich kann es gerne auch [psychotherapeutisch] als "negative Obsession" bezeichnen, wenn dir das Wort "Hass" nicht gefällt..
es gibt keine bessere Strategie die Kritiker zu diskreditieren, als ihnen Hass zu unterstellen, denn das Gegenteil lässt sich nicht beweisen - im Bezug also auf Homosexualität sind die Kritiker dieser die Bösen und die Homos die Guten, weil diese nicht hassen sondern lieben - wie sich für Beispielhafte Christen gehört. Das hast Du Dir effektiv von den deutschen Medien und den Politiker abgeguckt. Von jemandem, der Texte von TvA und JvK interpretiert, erwarte ich schon mehr, als eine solche primitive Taktik. :breitgrins:
Interessant an der Einlassung des stefanro ist darüber hinaus folgendes: :hmm:
Er begibt sich gleichsam in die Rolle des Psychotherapeuten, der die "Katholiban" auf die Couch legt und [psychotherapeutisch] seziert. Er bedient sich dabei keiner [psychotherapeutischen] Schule, sondern versucht vielmehr, die denkerische Methodik des Kirchenlehrers Thomas von Aquin anzuwenden.

Allerdings betont er wiederholt, daß er zwar eigentlich "geborener Katholik" sei, aber doch nicht katholisch. Irgendwie erinnert das an den Spruch: "Ich bin eine Frau, ich kann so widersprüchlich sein, wie ich will!" :emil:
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

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Dr.Hackenbush
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 29. Juni 2023, 06:52
Interessant an der Einlassung des stefanro ist darüber hinaus folgendes: :hmm:
Er begibt sich gleichsam in die Rolle des Psychotherapeuten, der die "Katholiban" auf die Couch legt und [psychotherapeutisch] seziert. Er bedient sich dabei keiner [psychotherapeutischen] Schule, sondern versucht vielmehr, die denkerische Methodik des Kirchenlehrers Thomas von Aquin anzuwenden.
und wenn er nicht weiter kommt, unterstellt er Anderen Hass und Intoleranz (wie die gottlosen Medien) - womit er sagen will, er sei automatisch der Gute und nicht böse sein kann, weil wir ihm das nicht unterstellen, was er Anderen unterstellt - das klingt zwar bescheuert verdrillt, aber so funktioniert eben die antichristliche Propaganda. Entweder unterstellt man den Kritikern der Homosexualität Hass oder man schwingt auch noch dazu die Nazikeule und unterstellt ihnen rechte Gesinnung.
Wir sind also nicht deshalb die Bösen, weil man uns Sünde und Liebe zur Sünde nachweisen kann, wir sind die Bösen, weil wir nicht wie die Söhne Noahs mit dem Deckmantel der Nächstenliebe die Sünde der Anderen zudecken. Mit anderen Worten - wir sind erst dann gute Katholiken, wenn wir unter dem Deckmantel der Nächstenliebe die Sünden der gottlosen Welt akzeptieren, tolerieren und walten lassen. Darin besteht die "Hoffnung" der gottlosen Welt. Und diese muss nicht mal ihre Gesinnung verheimlichen, da die Masse (der Pseudochristen und Nichtgläubigen) eh kein Interesse hat, sich an der Wahrheit, dem Willen und der Heiligkeit Gottes zu orientieren. Letztendlich sind sie vom Hass erfüllt und primitiv neidisch darauf, was Gott für diejenigen bereitet hat, die ihn lieben (1Kor 2,9).


Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 29. Juni 2023, 06:52
Allerdings betont er wiederholt, daß er zwar eigentlich "geborener Katholik" sei, aber doch nicht katholisch. Irgendwie erinnert das an den Spruch: "Ich bin eine Frau, ich kann so widersprüchlich sein, wie ich will!" :emil:
:breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:

Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Den roten Faden 1 --> 2 --> 3 --> 4 --> 5 fortführend mit #6 bezugnehmend auf #5:
Stefanro hat geschrieben:
Mittwoch 28. Juni 2023, 09:39
Stefanro hat geschrieben:
Montag 26. Juni 2023, 11:14
... die Sufficient Grace kann verstanden werden als die jedem Menschen unverdient geschenkte ausreichende Gnade der guten Kognition, die zwar prinzipiell ausreichend aber - aufgrund des oft interagierenden Selbst-Willens (weil der im Stande der gefallenen Natur notwendigerweise der endgültigen übernatürlichen Bestimmung zuwider ist, siehe Zitat von Réginald Garrigou-Lagrange oben) - eben nicht notwendigerweise auch wirksam ist.
Einschränkend bzgl. "jedem Menschen" muss ich jedoch sagen, dass mir scheint, dass die ausreichende Gnade (der prinzipiellen Fähigkeit zur guten Kognition) von der externen Gnade der Evangelien abhängt. Mir ist unvorstellbar, wie jemand, der kein Wissen von Jesus Christus hat, zu einer guten Kognition fähig sein sollte. Aber was mir aufgrund meiner kulturellen Konditionierung unvorstellbar erscheint, muss nicht notwendigerweise auch tatsächlich unrealistisch sein - die göttliche Vorsehung kenn ich nicht. Ich kann nur und muss annehmen, was mir selbst widerfährt und erscheint gemäß der göttlichen Vorsehung.
Die Hypothese lautet also:
Erst durch die Selbst-Offenbarung Gottes als und durch das Mysterium Jesus Christus kam die allgemeine Gnade der guten Kognition, der prinzipiellen Möglichkeit des guten erkennenden Tuns in die Welt der Menschen. Diese beinhaltet, dass mit dem Auftreten eines jeden Aggregates der sich gegenseitig beeinflussenden Seelenvermögen Wille und Vernunft (Wollen und Denken/Verstehen) sich eine Tür öffnet zur guten Kognition. Der Selbst-Wille, der im Zustand der gefallenen Natur notwendigerweise wider die übernatürliche und natürliche Bestimmung gerichtet ist, verhindert das Nutzen der Gelegenheit der geöffneten Tür, die sich also wieder ungenutzt verschließt bis zum Auftreten des nächsten Aggregates aus Wille und Vernunft. So kann sich also sekündlich die Gelegenheit zur guten Kognition ergeben und ebenso rasch kann diese Gelegenheit wieder verschwinden.

Wenn dem aber so sein sollte wie stellt sich dann das spirituelle Leben inkl. aller Möglichkeiten der Menschen des Alten Testamentes dar? Oder auch: Wie stellt sich das spirituelle Leben inkl. aller Möglichkeiten der nicht-christlichen monotheistischen Religionen dar?
Da Jesus Christus nun aber mal bereits erschienen ist, ist es überhaupt möglich diese Fragen zu beantworten? Die Offenbarung als und durch Jesus Christus lässt sich ja nicht wegdenken, um dann in eine Kognition ohne diese Offenbarung einzusteigen, was notwendig wäre, um diese Fragen vergleichend beantworten zu können. Es erscheint also unmöglich, diese Fragen beantworten zu können. Was man tun kann ist vergleichende Darlegungen der Tradition zum alten und neuen Bund auf sich wirken zu lassen. Hier böte sich dann wiederum Thomas von Aquin und seine Schule an.

Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

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Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Den roten Faden 1 --> 2 --> 3 --> 4 --> 5 -->6 fortführend mit #7:

Im Kontext der Gnade, sowohl der ausreichenden Gnade als auch der wirksamen Gnade, die von der Kirche laut Vater Réginald Garrigou-Lagrange unterschieden werden (THE DOCTRINE OF THE CHURCH], stellt sich natürlich immer die Frage des Anknüpfungspunktes der intrinsisch übernatürlichen Gnade Gottes an die intrinsisch natürliche Natur des Menschen. Wie wirkt übernatürliches Wirksames auf Natürliches (im Falle von wirksamer Gnade) und wie wirkt übernatürlich potentiell Wirksames (im Falle von ausreichender aber nicht notwendigerweise wirksamer Gnade). Die Theologen kommen dann oft mit der ominösen "Potentia oboedientialis", aber wenn diese in der Natur des Menschen besteht, dann erklärt sie gar nichts, und wenn sie nicht in der Natur des Menschen besteht, dann erklärt sie auch nichts. Man kann also viele Begrifflichkeiten erdenken, aber man wird nicht umhinkommen diese Begrifflichkeiten entweder der Natur oder der Übernatur zuzuordnen und so werden also alle hinzugedachten Begrifflichkeiten nicht erklären können, wie und warum die übernatürliche Gnade Gottes auf die Natur des Menschen einwirken kann.
Das gleiche Dilemma finden wir in der christlichen Praxis: alles was wir tun, tun wir aus natürlichem Antrieb, aber wie sollte natürliches (d.h. "kreatürliches") Zugriff auf Übernatürliches haben können? Wir können uns also die Gnade Gottes (ohne die Gnade Gottes) nicht verdienen. Jede Anstrengung ist vergebens!
Dies führt uns geradewegs in die Diskrepanz zwischen katholischem willkürlichem strebsamem Tun und quietistischem Nichts-Tun.
Das scheint mir die eigentliche Fragestellung bzgl. der guten Kognition zu sein: Wenn die gute Kognition durch die übernatürliche ausreichende Gnade ermöglicht, aber nicht notwendigerweise wirksam wird, wir aber durch unser willkürliches Tun keinerlei Zugriff auf Übernatürliches haben, können wir (ohne die übernatürlichue Gnade) überhaupt etwas Gutes (absichtsvoll) tun (das können wir nämlich nicht gemäß Thomas von Aquin, summa theol. I-II, q109, a2) oder ist der christliche Quietismus die Endstation (weil wir uns nicht die übernatürliche Gnade durch unser absichtsvolles natürliches Tun verdienen können) ?
Diese Fragestellung ist nicht zuletzt auch deshalb relevant, weil wir unleugbare starke quietistische Elemente in der Lehre des Johannes vom Kreuz finden, der erstaunlicherweise im Gegensatz zu Miguel de Molinos nicht von der katholischen Inquisition wg Quietismus verurteilt, sondern sogar heiliggesprochen wurde.

Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

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Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Den roten Faden 1 --> 2 --> 3 --> 4 --> 5 -->6 --> 7 fortführend mit #8:
Stefanro hat geschrieben:
Samstag 1. Juli 2023, 14:37
... und so werden also alle hinzugedachten Begrifflichkeiten nicht erklären können, wie und warum die übernatürliche Gnade Gottes auf die Natur des Menschen einwirken kann.
Nicht nur das. Da wir gemäß Thomas von Aquin (summa theol. I-II, q109, a2) ohne die Gnade Gottes nichts Gutes tun können, können wir nicht mal von der prinzipiell ausreichenden, aber nicht notwendigerweise wirksamen Gnade "Gebrauch machen" bzw "ihr folgen" bzw "uns ihr hingeben", weil letzteres ja 'Gutes tun' ist, welches uns ohne die Gnade Gottes gar nicht möglich ist. Infiniter Regress!
Nun, um die kirchliche Lehre (THE DOCTRINE OF THE CHURCH) zu stützen, berufen sich Vater Réginald Garrigou-Lagrange und die Kirche auf Augustinus:
God does not command the impossible, but He teaches thee by commanding to do what thou canst and to ask what thou canst not, and He helps thee that thou mayest be able” (St. Augustine, De natura et gratia, chap. 43, no. 50, and the Council of Trent, Denz., no. 804).
Gott fordert uns also auf zu tun, was wir können, und was unserere Fähigkeiten überschreitet, soll Gegenstand unserer Bittgebete werden, auf dass Gott uns die Fähigkeit dafür schenken möge. Bloß, bereits die von Augustinus behauptete Aufforderung Gottes zu tun, was wir können, ist im Kontext von Thomas Aussage in summa theol. I-II, q109, a2, dass wir ohne die Gnade Gottes nichts Gutes tun können, bereits die Aufforderung zu beten. Alles, was wir tun können, ist beten, und unter der Maßgabe, dass Beten 'gutes Tun' ist, können wir nicht mal das (ohne die Gnade Gottes).
Man kann sich also glücklich schätzen, wenn man beten kann, weil Gott unverdienterweise die Fähigkeit zu beten geschenkt hat. Das ist dann aber auch schon alles, was man tun kann, wenn Gott es einem unverdienterweise geschenkt hat: beten.
Was folgt dann für das Tun, das über das Beten hinausgeht? Das ganz alltägliche Tun ... wie kann es gutes Tun sein? Wenn - und nur wenn - Gott uns das gute Tun des Betens geschenkt hat, dann muss das Beten notwendigerweise das ganz alltägliche Tun begleiten, damit das ganz alltägliche Tun überhaupt die Chance hat (keine Garantie!), gutes Tun zu sein/werden.
Gute Kognition ist also notwendigerweise von kontinuierlichem Bittgebet dafür abhängig. Ohne das Geschenk Gottes der unverdienten Fähigkeit, darum zu beten, ist gute Kognition unmöglich, und mit dem kontinuierliche Bittgebet dafür ist gute Kognition nur dann möglich, wenn Gott das Gebet unverdienterweise erhört.

Dr.Hackenbush
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 17:45
Gott fordert uns also auf zu tun, was wir können, und was unserere Fähigkeiten überschreitet, soll Gegenstand unserer Bittgebete werden, auf dass Gott uns die Fähigkeit dafür schenken möge. Bloß, bereits die von Augustinus behauptete Aufforderung Gottes zu tun, was wir können, ist im Kontext von Thomas Aussage in summa theol. I-II, q109, a2, dass wir ohne die Gnade Gottes nichts Gutes tun können, bereits die Aufforderung zu beten. Alles, was wir tun können, ist beten, und unter der Maßgabe, dass Beten 'gutes Tun' ist, können wir nicht mal das (ohne die Gnade Gottes)...
Das hört sich so an, als ob man ohne der Gnade Gottes die Gnade Gottes nicht erkennen und demzufolge nicht erwidern könnte (auch wenn man möchte, denn dafür fehlt eben die Gnade Gottes) – eine solche/Deine Denkweise ist eine Sackgasse, in der der Glaube an Gott nicht "zünden" kann (weil die Gnade Gottes fehlt) und in der letztendlich die Gottlosen ihre Gottlosigkeit vor Gott rechtfertigen könnten.

Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 18:17
Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 17:45
Gott fordert uns also auf zu tun, was wir können, und was unserere Fähigkeiten überschreitet, soll Gegenstand unserer Bittgebete werden, auf dass Gott uns die Fähigkeit dafür schenken möge. Bloß, bereits die von Augustinus behauptete Aufforderung Gottes zu tun, was wir können, ist im Kontext von Thomas Aussage in summa theol. I-II, q109, a2, dass wir ohne die Gnade Gottes nichts Gutes tun können, bereits die Aufforderung zu beten. Alles, was wir tun können, ist beten, und unter der Maßgabe, dass Beten 'gutes Tun' ist, können wir nicht mal das (ohne die Gnade Gottes)...
Das hört sich so an, als ob man ohne der Gnade Gottes die Gnade Gottes nicht erkennen und demzufolge nicht erwidern könnte (auch wenn man möchte, denn dafür fehlt eben die Gnade Gottes) – eine solche/Deine Denkweise ist eine Sackgasse, in der letztendlich die Gottlosen ihre Gottlosigkeit vor Gott rechtfertigen könnten.
Das Erkennen, das du meinst, ist gutes erkennendes Tun, und als solches (gutes Tun) ist es gemäß Thomas vA von der Gnade Gottes abhängig. "erwidern" von "erkennen" zu trennen kann die Vernunft machen, muss sie allerdings nicht, weil die Gnade ja bereits das gute Erkennen ist und wenn also Gnade bereits das Tun ist, entfällt ein Erwidern.
Eine erscheinende "Sackgasse" mag dem Selbst-Willen geschuldet sein, der ja jederzeit "Herr der Lage" und des Handelns sein will und dem die Hingabe der heiligen Liebe fremd ist.

Dr.Hackenbush
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 18:33
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 18:17
Das hört sich so an, als ob man ohne der Gnade Gottes die Gnade Gottes nicht erkennen und demzufolge nicht erwidern könnte (auch wenn man möchte, denn dafür fehlt eben die Gnade Gottes) – eine solche/Deine Denkweise ist eine Sackgasse, in der der Glaube an Gott nicht "zünden" kann (weil die Gnade Gottes fehlt) und in der letztendlich die Gottlosen ihre Gottlosigkeit vor Gott rechtfertigen könnten.
Das Erkennen, das du meinst, ist gutes erkennendes Tun…
das habe ich damit nicht gemeint, aber Du scheinst Dir die Begriffe der Anderen so zusammenzureimen, wie es Dir passt, um offenbar die Kontrolle über Deine literarischen „Ergüsse“ nicht zu ferlieren.

Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 18:33
und als solches (gutes Tun) ist es gemäß Thomas vA von der Gnade Gottes abhängig.
ich möchte hier nicht mit TvA diskutieren, sondern mit Dir. Offensichtlich bist Du zu eigener Meinung nicht fähig.

Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 18:33
"erwidern" von "erkennen" zu trennen kann die Vernunft machen, muss sie allerdings nicht, weil die Gnade ja bereits das gute Erkennen ist und wenn also Gnade bereits das Tun ist, entfällt ein Erwidern.
vorausgesetzt die Gnade wurde dem Menschen zuteil. In dieser Denkweise können aber Menschen, die nicht da Gute tun, Gott die Verantwortung dafür zuschreiben (mit der Begründung, sie wurden nicht mit Seiner Gnade beschenkt).

Ich habe den Eindruck, dass Du in all den Monologen, in denen Du in diesem Thema selber führst, versuchst die Theologie des TvA Dir selbst zu erklären, aus Angst davor, seiner Theologie widersprechen zu müssen, falls Du nicht seiner Meinung wärest. Das ist zumindest ziemlich feige.

Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 19:11
Offensichtlich bist Du zu eigener Meinung nicht fähig.
...
Ich habe den Eindruck, dass Du in all den Monologen, in denen Du in diesem Thema selber führst, versuchst die Theologie des TvA Dir selbst zu erklären, aus Angst davor, seiner Theologie widersprechen zu müssen, falls Du nicht seiner Meinung wärest. Das ist zumindest ziemlich feige.
Ja, ich bin zu einer eigenen Meinung nicht fähig, weil "eigene Meinung" das Produkt des Selbst-Willens ist. Und ja, meine Äußerungen zu Thomas vA sind Äußerungen verursacht durch die deutsche Übersetzung seiner lateinischen Worte - als Nicht-Lateiner hab ich nichts anderes.
Thomas vA ist einer der hervorragenden Theologen der katholischen Kirche und ich kann nichts Verwerfliches dran finden mich an seinen Worten zu orientieren.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 19:11
Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 18:33
"erwidern" von "erkennen" zu trennen kann die Vernunft machen, muss sie allerdings nicht, weil die Gnade ja bereits das gute Erkennen ist und wenn also Gnade bereits das Tun ist, entfällt ein Erwidern.
vorausgesetzt die Gnade wurde dem Menschen zuteil. In dieser Denkweise können aber Menschen, die nicht da Gute tun, Gott die Verantwortung dafür zuschreiben (mit der Begründung, sie wurden nicht mit Seiner Gnade beschenkt).
Ich denke nicht, dass eine solche Verantwortungsabtretung möglich ist. Denn wenn sich jemand zu einer Tat entscheidet, ist die Tat immer gewollt. Und der dahinterstehende Wille kann ebenso der Selbst-Wille sein (der im Zustand der gefallenen Natur immer dem übernatürlichen Endzweck entgegengesetzt ist) und ist nicht notwendigerweise der Wille Gottes.

Dr.Hackenbush
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 19:41
Ja, ich bin zu einer eigenen Meinung nicht fähig, weil "eigene Meinung" das Produkt des Selbst-Willens ist.
was ist gegen den Selbst-Willen einzuwenden, wenn dieser nach Gott sucht?

Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 19:41
Und ja, meine Äußerungen zu Thomas vA sind Äußerungen verursacht durch die deutsche Übersetzung seiner lateinischen Worte - als Nicht-Lateiner hab ich nichts anderes. Thomas vA ist einer der hervorragenden Theologen der katholischen Kirche und ich kann nichts Verwerfliches dran finden mich an seinen Worten zu orientieren.
und Du glaubst, mit Latein hättest Du TvA besser verstanden und weil Du Latein nicht (bzw. zu schwach) kennst, konntest Du keine eigene Meinung wachsen lassen? :breitgrins:
TvA hin oder her - wir sind verpflichtet all dass zu glauben, was die allg. Offenbarung (bis zum Tod des letzten Apostels) uns vermittelt (und danach zu handeln). TvA gehört nicht dazu.

Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 18:33
Ich denke nicht, dass eine solche Verantwortungsabtretung möglich ist.
ich auch nicht, aber sag das all den Möchtegernatheisten, die glauben, am Jüngsten Gericht mit der Absenz der Gnade Gottes vor Gott argumentieren zu können, falls es doch einen Gott gibt (dass aber diese Absicht bereits aus dem Glauben an Gott resultiert, kapieren diese Möchtegernatheisten nicht).

Stefanro hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 18:33
Denn wenn sich jemand zu einer Tat entscheidet, ist die Tat immer gewollt. Und der dahinterstehende Wille kann ebenso der Selbst-Wille sein (der im Zustand der gefallenen Natur immer dem übernatürlichen Endzweck entgegengesetzt ist) und ist nicht notwendigerweise der Wille Gottes.
Verstehe! So ist also eine gute Tat – z.B. den Armen Geld, Nahrung oder Kleidung zu spenden - nur dann gut und im Sinne Gottes, wenn man an Gott glaubt (aus der Gnade Gottes resultierend). Ansonsten ist es eine böse Tat.

Ich glaube die Theologie des TvA ist für Dich zu einem Labyrinth geworden, in dem Du Dich bereits verloren hast.
So kann es jedem von uns ergehen, wenn wir Gott aus den Augen verlieren, weil uns die Information über Ihn (die Theologie selbst) mehr interessiert, als Er selbst.

Peduli
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Peduli »

Es fehlt am Fundament! :doktor:
Stefanro hat geschrieben:
Mittwoch 31. Mai 2023, 18:21
Wissenschaftsleugnung hat ja im erzkonsverativen Christentum eine lange Tradition (die Bibel ist halt keine wissenschaftliche Schrift).
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

Stefanro
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Re: Die "gute" Kognition

Beitrag von Stefanro »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Montag 10. Juli 2023, 21:19
Ich glaube die Theologie des TvA ist für Dich zu einem Labyrinth geworden, in dem Du Dich bereits verloren hast.
So kann es jedem von uns ergehen, wenn wir Gott aus den Augen verlieren, weil uns die Information über Ihn (die Theologie selbst) mehr interessiert, als Er selbst.
Da hast du aber die natürlichen Kapazitäten des Menschen gründlich missverstanden. Denn wenn er auch Gott niemals verstehend erfassen kann, so kann er doch ihm Ehre erweisen, indem er angemessen (bzgl. der eigenen Unfähigkeit bei gleichzeitigem unstillbarem Begehren) über ihn nachdenkt (gute Kognition)
Das 'Denken über Gott' ist somit Gottesdienst. Wie sollte auch das eigene Sein, welches nur durch Gottes Gnade gegeben ist, nicht durch die Wesenhaftigkeit der menschlichen Vernunft, die das Abbild Gottes darstellt, sich nicht mit Gott als ihrer letzten (ersten) Ursache befassen?
Ich bete kontiuierlich für eine gute Kognition. Tu es mir gleich! (Wenn dir die Gnade des Beten-Könnens geschenkt wurde).

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