Amanda hat geschrieben:
Oder willst Du die Schrift allein den bibeltreuen Protestanten überlassen, die uns Katholiken eh schon oft genug vorhalten, wir würden ja die Bibel gar nicht kennen??
Tja, liebe Leute, hat da nicht jemand gerade eben beschworen, dass es sich um "Privatlesungen" handelt? Es ist genau das, was ich geahnt habe. Wollen Sie ernsthaft mit Protestanten "theologische" Dispute führen?
Liebe Amanda, ich kann Sie sehr gut verstehen. Besser als Sie es vermuten würden. Ich weiss, dass Sie der Katholischen Kirche relativ kurz angehören (gemessen an Ihrem Leben) und dass solche Gläubige und Konvertiten besonders eifrig sind und etwas Gutes wollen. In meiner Umgebung und in der Familie gibt es Protestanten, die ich aus meinem ganzen Herzen in der einzig wahren Kirche gern sehen würde. Doch dieser Weg ist absolut falsch!
1. Es ist nicht Ihre Aufgabe es zu "studieren", sie sollen Ihren Standespflichten nachgehen.
2. Das Konzept `sola scriptura' ist an sich widersprüchlich folglich falsch, deswegen würde ich mich auf diese Methodologie gar nicht einlassen. Würde nur das geschrieben Wort zählen, so wäre die Mehrheit der Apostel ihrer Pflicht nicht nachgegangen, Christus hätte sich also die falschen ausgesucht. Darüber hinaus finden Sie in der Bibel (ich weiss nicht genau wo, müsste ich suchen

), dass nicht ALLES in der Schrift steht, was sich zu Christi-Zeit mit ihm ereignete. Christus sagte: EGO SUM VERITAS. Wer das glaubt, muss zwangsläufig glauben, dass alles, was von ihm kam, Wahrheit ist, und zwar egal wie, ob niedergeschrieben oder nicht.
3. Die Protestanten "kennen" die Bibel gar nicht, deswegen können sie gar nicht bibeltreu sein, da die Bibel nur das Lehramt auslegen darf, was sie nicht anerkennen. Das müsste man als Katholik eigentlich wissen.
Und zu allerletzt die Weisen sprechen lassen...
Mortalium animos
http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... _(Wortlaut)
In Wirklichkeit gab der eingeborene Sohn Gottes seinen Gesandten den Auftrag, alle Völker zu lehren, und zugleich legte er allen Völkern die Pflicht auf, das anzunehmen, was ihnen durch die von Gott vorherbestimmten Zeugen[16] verkündet würde. Diesem Gebote hat er die Sanktion gegeben: Wer glaubt und sich taufen lasst, wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden[17]. Dieses Doppelgebot Christi, das Gebot der Lehrverkündigung und das Glaubensgebot, das zur Erlangung des ewigen Heiles den Glauben fordert, muss zu allen Zeiten erfüllt werden. Beide Gebote sind aber ganz unverständlich, wenn die Kirche die Lehren des Evangeliums nicht unversehrt und leicht fasslich vorlegt, und wenn sie bei dieser Glaubensverkündigung nicht von jedem Irrtum frei ist. In dieser Frage gehen auch jene fehl, die da meinen, der Schatz der Glaubenswahrheiten sei zwar irgendwo auf Erden vorhanden, er müsse aber unter so mühsamer Arbeit und unter so langdauernden Studien und Erörterungen gesucht werden, dass ein Menschenleben kaum ausreiche, um diesen Schatz zu finden und sich zu eigen zu machen.