Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Pirmin
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Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Pirmin »

Juergen hat geschrieben:Daraus wird ersichtlich, daß eine dialogische Theologie etwas christliches ist und etwa im Islam nur schwer vorstellbar ist, selbst wenn es vereinzelt im Westen Anregungen gibt, auch im Islam eine dialogische Theologie zu etablieren. In Religionen ohne personalen Gott oder auch in polytheistischen Religionen ist eine dialogische Theologie gar nicht denkbar.
Im Glauben an das Wirken des Heiligen Geists (in der gesamten Schöpfung) ist eine Theologie des Dialogs sehr wohl denkbar. Bei einer Theologie des Dialoges wird von einem „Zwischen“ ausgegangen, in dem der Heilige Geist hineinwirkt. Dabei wirkt der Logos, der bei Gott ist, ganz unabhängig davon, ob andere Religionen auch einen personalen Gott haben oder gar polytheistisch veranlagt sind. Denn der Logos hört ja nicht auf zu sein, nur weil die Dialogpartner einer anderen Religion angehören. Einzig der Logos macht die Qualität des Dialoges aus, der ins Gespräch hineinwirken und verwandeln kann.
Juergen hat geschrieben:Das Reden der Menschen miteinander hat nur ganz bedingt etwas mit dialogischer Theologie zu tun.
Das Sprechen der Menschen miteinander ist bei einer Theologie des Dialogs sogar grundlegend. Wenn die Bereitschaft zum Dialog vorhanden ist, können Bekehrungen durch den Heiligen Geist stattfinden. Erst daraus entwickelt sich das Interesse an der Kirche, am Lehramt, an der Liturgie und der Tradition. Immer dort, wo Dialoge fruchtbar verlaufen, sind Konversionen möglich; dort, wo sich durch den Dialog eine Beziehung entfalten konnte.

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Juergen
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Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Juergen »

Pirmin hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Daraus wird ersichtlich, daß eine dialogische Theologie etwas christliches ist und etwa im Islam nur schwer vorstellbar ist, selbst wenn es vereinzelt im Westen Anregungen gibt, auch im Islam eine dialogische Theologie zu etablieren. In Religionen ohne personalen Gott oder auch in polytheistischen Religionen ist eine dialogische Theologie gar nicht denkbar.
Im Glauben an das Wirken des Heiligen Geists (in der gesamten Schöpfung) ist eine Theologie des Dialogs sehr wohl denkbar. Bei einer Theologie des Dialoges wird von einem „Zwischen“ ausgegangen, in dem der Heilige Geist hineinwirkt. Dabei wirkt der Logos, der bei Gott ist, ganz unabhängig davon, ob andere Religionen auch einen personalen Gott haben oder gar polytheistisch veranlagt sind. Denn der Logos hört ja nicht auf zu sein, nur weil die Dialogpartner einer anderen Religion angehören. Einzig der Logos macht die Qualität des Dialoges aus, der ins Gespräch hineinwirken und verwandeln kann.
Ich habe geschrieben, daß dialogische Theologie im Islam schwer vorstellbar ist: Wenn sich also Gruppe von Imame trifft und diese miteinander palavern, betreiben sie alles mögliche, aber keine dialogische Theologie. Das gleiche gilt für tibetanische Mönche oder Hindu Priester etc.
Pirmin hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Das Reden der Menschen miteinander hat nur ganz bedingt etwas mit dialogischer Theologie zu tun.
Das Sprechen der Menschen miteinander ist bei einer Theologie des Dialogs sogar grundlegend. Wenn die Bereitschaft zum Dialog vorhanden ist, können Bekehrungen durch den Heiligen Geist stattfinden. Erst daraus entwickelt sich das Interesse an der Kirche, am Lehramt, an der Liturgie und der Tradition. Immer dort, wo Dialoge fruchtbar verlaufen, sind Konversionen möglich; dort, wo sich durch den Dialog eine Beziehung entfalten konnte.
Was Du hier klärst ist keine dialogische Theologie, sondern Methodik der Religionspädagogik.


Weil hier schon mehrfach die theoretischen Ansätze der dialogischen Theologie mit den praktischen Methoden von Religionspädagogik, Katechese und Mission verwechselt oder gleichgesetzt wurden, habe ich gesagt, daß der Begriff der dialogischen Theologie hier fehl am Platz ist und besser vermieden werden sollte.

Mit Anders- oder Nichtgläubigen über Gott reden ist – nur weil es ein Dialog ist oder sein kann – keine dialogische Theologie.
Gruß Jürgen

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Pirmin
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Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Pirmin »

Juergen hat geschrieben:Ich habe geschrieben, daß dialogische Theologie im Islam schwer vorstellbar ist: Wenn sich also Gruppe von Imame trifft und diese miteinander palavern, betreiben sie alles mögliche, aber keine dialogische Theologie. Das gleiche gilt für tibetanische Mönche oder Hindu Priester etc.
Eine Theologie des Dialogs heißt ja gerade nicht, im eigenen Saft zu schmoren. Wenn der Logos durch ein „Zwischen“ wirken soll, setzt das voraus, dass Dialogpartner mit Christen in Berührung kommen. Vom Vorhaben, so etwas im Islam zu implementieren, war nirgendwo die Rede und entspringt deiner Phantasie über palavernde Imame usw.
Juergen hat geschrieben:Weil hier schon mehrfach die theoretischen Ansätze der dialogischen Theologie mit den praktischen Methoden von Religionspädagogik, Katechese und Mission verwechselt oder gleichgesetzt wurden, habe ich gesagt, daß der Begriff der dialogischen Theologie hier fehl am Platz ist und besser vermieden werden sollte.
Nicht der Dialog ist fehl am Platz, sondern zu denken, dass Religionspädagogik, Katechese und Mission ohne Dialog auskommen könnten, in dem der Heilige Geist erst wirken kann. Oder denkst du an ein Fernstudium der Religionspädagogik sowie Katechese und Mission mittels E-Learning?

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Juergen
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Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Juergen »

Ich bin raus aus der Diskussion.
Das fortwährende, mutwillige Mißverstehen in Verbindung mit overkottartiger Logorrhoe macht in der Tat einen Dialog unmöglich.
Gruß Jürgen

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Edi
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Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Edi »

Pirmin hat geschrieben: Nicht der Dialog ist fehl am Platz, sondern zu denken, dass Religionspädagogik, Katechese und Mission ohne Dialog auskommen könnten, in dem der Heilige Geist erst wirken kann.
Mission ist in erster Linie Predigt und Gebet. Da braucht es keinen Dialog.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Edi
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Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Edi »

Juergen hat geschrieben:Ich bin raus aus der Diskussion.
Das fortwährende, mutwillige Mißverstehen in Verbindung mit overkottartiger Logorrhoe macht in der Tat einen Dialog unmöglich.
Wahrscheinlich kann er nicht anders als so sein wie Overkott auch.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Hubertus
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Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Hubertus »

Pirmin hat geschrieben:Im Glauben an das Wirken des Heiligen Geists (in der gesamten Schöpfung) ist eine Theologie des Dialogs sehr wohl denkbar. Bei einer Theologie des Dialoges wird von einem „Zwischen“ ausgegangen, in dem der Heilige Geist hineinwirkt. Dabei wirkt der Logos, der bei Gott ist, ganz unabhängig davon, ob andere Religionen auch einen personalen Gott haben oder gar polytheistisch veranlagt sind. Denn der Logos hört ja nicht auf zu sein, nur weil die Dialogpartner einer anderen Religion angehören. Einzig der Logos macht die Qualität des Dialoges aus, der ins Gespräch hineinwirken und verwandeln kann.

[...]

Das Sprechen der Menschen miteinander ist bei einer Theologie des Dialogs sogar grundlegend. Wenn die Bereitschaft zum Dialog vorhanden ist, können Bekehrungen durch den Heiligen Geist stattfinden. Erst daraus entwickelt sich das Interesse an der Kirche, am Lehramt, an der Liturgie und der Tradition. Immer dort, wo Dialoge fruchtbar verlaufen, sind Konversionen möglich; dort, wo sich durch den Dialog eine Beziehung entfalten konnte.
Ja, das klingt in der Theorie immer so hehr ... in der Praxis endet man dann bei Buddhastatuen auf dem Tabernakel und anderen synkretistischen Veranstaltungen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Raphael

Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Raphael »

Hubertus hat geschrieben:
Pirmin hat geschrieben:Im Glauben an das Wirken des Heiligen Geists (in der gesamten Schöpfung) ist eine Theologie des Dialogs sehr wohl denkbar. Bei einer Theologie des Dialoges wird von einem „Zwischen“ ausgegangen, in dem der Heilige Geist hineinwirkt. Dabei wirkt der Logos, der bei Gott ist, ganz unabhängig davon, ob andere Religionen auch einen personalen Gott haben oder gar polytheistisch veranlagt sind. Denn der Logos hört ja nicht auf zu sein, nur weil die Dialogpartner einer anderen Religion angehören. Einzig der Logos macht die Qualität des Dialoges aus, der ins Gespräch hineinwirken und verwandeln kann.

[...]

Das Sprechen der Menschen miteinander ist bei einer Theologie des Dialogs sogar grundlegend. Wenn die Bereitschaft zum Dialog vorhanden ist, können Bekehrungen durch den Heiligen Geist stattfinden. Erst daraus entwickelt sich das Interesse an der Kirche, am Lehramt, an der Liturgie und der Tradition. Immer dort, wo Dialoge fruchtbar verlaufen, sind Konversionen möglich; dort, wo sich durch den Dialog eine Beziehung entfalten konnte.
Ja, das klingt in der Theorie immer so hehr ... in der Praxis endet man dann bei Buddhastatuen auf dem Tabernakel und anderen synkretistischen Veranstaltungen.
Da muß ich leider widersprechen! :unbeteiligttu:

Das klingt insbesondere in der Theorie so wie die Diskursethik eines Jürgen Habermas, wenn Letztere mit Vokabeln der katholischen Theologie verkleistert werden würde. Man braucht dann letztlich keine Metanoia nach erfolgter Mission mehr, weil die Welt auch durch ein nicht enden wollendes Palaver gestaltet werden kann. :angewidert:

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overkott
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Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Pirmin hat geschrieben:Im Glauben an das Wirken des Heiligen Geists (in der gesamten Schöpfung) ist eine Theologie des Dialogs sehr wohl denkbar. Bei einer Theologie des Dialoges wird von einem „Zwischen“ ausgegangen, in dem der Heilige Geist hineinwirkt. Dabei wirkt der Logos, der bei Gott ist, ganz unabhängig davon, ob andere Religionen auch einen personalen Gott haben oder gar polytheistisch veranlagt sind. Denn der Logos hört ja nicht auf zu sein, nur weil die Dialogpartner einer anderen Religion angehören. Einzig der Logos macht die Qualität des Dialoges aus, der ins Gespräch hineinwirken und verwandeln kann.

[...]

Das Sprechen der Menschen miteinander ist bei einer Theologie des Dialogs sogar grundlegend. Wenn die Bereitschaft zum Dialog vorhanden ist, können Bekehrungen durch den Heiligen Geist stattfinden. Erst daraus entwickelt sich das Interesse an der Kirche, am Lehramt, an der Liturgie und der Tradition. Immer dort, wo Dialoge fruchtbar verlaufen, sind Konversionen möglich; dort, wo sich durch den Dialog eine Beziehung entfalten konnte.
Ja, das klingt in der Theorie immer so hehr ... in der Praxis endet man dann bei Buddhastatuen auf dem Tabernakel und anderen synkretistischen Veranstaltungen.
Da muß ich leider widersprechen! :unbeteiligttu:
Das klingt insbesondere in der Theorie so wie die Diskursethik eines Jürgen Habermas, wenn Letztere mit Vokabeln der katholischen Theologie verkleistert werden würde. Man braucht dann letztlich keine Metanoia nach erfolgter Mission mehr, weil die Welt auch durch ein nicht enden wollendes Palaver gestaltet werden kann. :angewidert:
Selig, wer ein reines Herz hat und einen klaren Verstand...

Raphael

Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Selig, wer ein reines Herz hat und einen klaren Verstand...
Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
(Joh 15, 7)

Haben Sie schon gebeten, Herr Overkott? :hmm:

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overkott
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Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Selig, wer ein reines Herz hat und einen klaren Verstand...
Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
(Joh 15, 7)

Haben Sie schon gebeten, Herr Overkott? :hmm:
Was gehen Sie meine Gebete an, Raphael. Beten Sie für mein Seelenheil, wenn Ihnen das wichtig ist. Ich beschränke mich auf das Vaterunse.

Raphael

Re: Interreligiöser Dialog: theologische Grundlagen

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Was gehen Sie meine Gebete an, Raphael.
Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; .........
(1 Kor 12, 26)

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