Die Frage nach dem Grund, weshalb der Regen zur Erde fällt, wird von der Physik nicht beantwortet. Tatsächlich muss m.E. diese Frage, wenn überhaupt, dann von der Theologie beantwortet werden.Juergen hat geschrieben:Die ist genauso unsinnig, wie die Frage, welche nicht-physikalischen Gründe es dafür gibt, daß der Regen zur Erde fällt.
Die Physik beschreibt nur, was wir beobachten können. Sie findet mathematische Formeln und Naturkonstanten, die beschreiben, unter welchen beobachteten Umständen etwas zur Erde fällt oder allgemeiner sich Gegenstände aufeinanderzubewegen und wie sie das tun.
Die Physik spricht von Gravitation und will damit nichts anderes sagen, als dass die Materie eine Eigenschaft habe, die schwere Masse genannt wird und die Ursache der Gravitation sei. Die schwere Masse ihrerseits wird dadurch charakterisiert, dass sie Gravitation hervorrufend sei. Ein simpler Zirkelschluss, sowohl bei Newton als auch bei Einstein als auch bei weniger renommierten und akzeptierten Gravitationshypothesen.
Eine echte Erklärung erklärt laut Parmenides, warum etwas ist und nicht vielmehr nicht ist. Die Physik erklärt nicht, warum der Regen zur Erde fällt. Sie beschreibt nur, wie der Regen zur Erde fällt, unter welchen Bedingungen wie schell usf. Die Physik verwendet den Begriff der Kraft, der letztlich auf Erfahrung zurückgeht. Man braucht Muskelkraft um allerei offenbar gegebene Widerstände zu überwinden. Die Physik beschreibt allerlei Umstände, unter denen Widerstände gegeben sind, aber sie erklärt nicht, warum diese Widerstände gegeben sind und warum vielmehr nicht.
Kurz gesagt: Die Physik macht Vorhersagen über Widerstände, erklärt aber nicht die Ursachen.
Kann die Philosophie helfen oder muss die Theologie ran? Die Philosophie hat (soweit mir bekannt) dazu nichts beigetragen.
Kann wenigstens die Theologie helfen?
Der Kreuzgängster Ralf hatte A.D. 2007 sämtliche Dogmen aus dem Ott abgetippt. Darunter:
Letztlich sorgt demnach Gott dafür, dass der Regen zur Erde fällt. Wie er das macht, ist m.W. nicht dogmatisiert, das müsste der Katholik frei diskutieren dürfen.Zweihundertfünfundvierzig hat geschrieben:53. Gott schützt und leitet durch seine Vorsehung alles Geschaffene.
Interessant ist hier, dass die Physik die Frage nach dem Warum, die Frage nach der Ursache nicht beantwortet, die Kirche aber schon. Die Zweckursache ist offensichtlich, dass die Gravitation zur lokalen Ordnung im Universums beitragen soll. Die bewirkende Ursache ist der dreifaltige Gott. Die werkzeugliche, die instrumentelle Ursache aber, bleibt zumindest einstweilen im Dunkeln.
Die moderne Physik ist desinteressiert. Kann vielleicht eine Physik, die wenigstens den Gott der Philosophen nicht zurückweist oder die sogar die Kirche nicht zurückweist, helfen? Kann vielleicht die Philosophie die Frage nach der instrumentellen Ursache klären? Kann vielleicht die Theologie dabei helfen? Oder müssen wir bis zu jüngsten Tag warten?