Alles zum Thema "Satanismus"

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Tacitus
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Alles zum Thema "Satanismus"

Beitrag von Tacitus »

Man kann nicht behaupten, dass Satanismus unter Jugendlichen verbreitet wäre, aber verbreiteter als man gemeinhin annimmt ist er doch.
Und: Satanisten werden zunehmend nur mehr als "Andersgläubige" angesehen. So wurde mir in verschiedenen Diskussionen schon bedeutet: Du bist Christ, er oder sie ist eben Satanist/in.

Ist Satanismus eine Religion wie andere Religionen auch?

Zu den Attributen einer Religion gehören nach Mircea Eliade:
göttliche Gestalten, Mythen, Riten, Priester, heilige und verehrte Gegenstände und Orte, Theologumena, Symbole.

Alle diese Attribute sind auch dem Satanismus eigen. Am augenfälligsten wohl der 1966 von Anton Szandor LaVey gegründeten Church of Satan, aber auch dem Feld-, Wald- und Wiesensatanismus, dem man in Deutschland begegnet.
Satanismus also eine Religion?

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Linus
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Beitrag von Linus »

soziologisch definitiv ja, theologisch wohl auch, wenn man auch streiten wird.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Eine diesbezüglich interessante Meldung gab es schon vor einiger Zeit:

Hier stand Folgendes:
Royal Navy erlaubt Satanismus
London (dpa) - Auf den Schiffen der britischen Royal Navy darf von nun an auch Satanismus praktiziert werden. Da die Marine keine Religion diskriminieren will, erhielt der Techniker Chris Cranmer (24) eine offizielle Genehmigung zur Ausübung seines Glaubens.


Satanskult ist jetzt offiziell von der Royal Navy als Religion anerkannt.
© dpa
"Wir glauben, dass er der erste bekennende Satanist in Diensten der Streitkräfte ist", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in London der Zeitung "The Guardian".

Ein Sprecher der Marine sagte: "Wir sind ein Arbeitgeber, der jedem die gleichen Chancen bieten will, und wir wollen niemanden von seinen persönlichen religiösen Ansichten abbringen." Cranmer ist seit neun Jahren bekennender Satanist. "Ich wollte nicht mehr das Gefühl haben, dass ich abends im Bett nicht meine Satansbibel rausholen kann, um mich etwas zu entspannen", erläuterte er.

Jetzt habe er auch das Recht, "satanische Meinungen zu äußern, ohne befürchten zu müssen, dabei auf Vorurteile zu stoßen". An christlichen Zeremonien müsse er nicht länger teilnehmen und bekomme stattdessen etwas Platz zur Ausübung satanischer Riten. Sollte Cranmer an Bord seines Schiffes, der HMS Cumberland, getötet werden, hat er ein Anrecht auf ein Begräbnis nach dem Ritus der Kirche Satans.

Unter den Satanisten gibt es unterschiedliche Strömungen, von denen manche als gefährlich gelten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie das Christentum ablehnen, vor allem das Gebot der Nächstenliebe, die Idee der Sünde und die Notwendigkeit zur Selbstkontrolle.

Cranmer erklärte, er glaube nicht an den Teufel als außerirdisches Wesen, sondern an natürliche satanische Energien in jedem Menschen: "Satan steht für Befriedigung statt Abstinenz." Der pensionierte Admiral Sir Sandy Woodward, Befehlshaber im Falkland-Krieg, äußerte sich entsetzt: "Meine spontane Reaktion ist: Was zum Teufel ist denn hier los?"
Bild
Die Offiziersmesse ist auf der "HMS Ark Royal" zwar nur ein Raum, doch Gottesdienste gibt es an Bord des königlichen Flugzeugträgers, hier im Hamburger Hafen, dennoch. Künftig könnten auch satanische Messen auf dem Träger gefeiert werden.
© dpa

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Je nun, wenn Satanismus Religion ist, muss er auch die Religionsfreiheit für sich in Anspruch nehmen dürfen. Die Möglichkeit der freien Ausübung seiner Religion muss jederzeit gewährleistet sein.
Aber dies ist ja nun die Frage: Kann eine Lehre, die per se asozial ist, dies für sich in Anspruch nehmen.
Die Asozialität des Satanismus wird in dem von Aleister Crowley (1875-1947) formulierten Gesetz von Thelema deutlich. Auf dieses Gesetz stützen sich viele satanistische Gemeinschaften. Auszüge:

"Das Gesetz von Thelema
Das Gesetz des Starken: Das ist unser Gesetz.
Und die Freude der Welt.
Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz.
Du hast kein Recht als deinen eigenen Willen zu tun. Tue den, und kein anderer soll Nein sagen.
Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Tacitus hat geschrieben:Je nun, wenn Satanismus Religion ist, muss er auch die Religionsfreiheit für sich in Anspruch nehmen dürfen. Die Möglichkeit der freien Ausübung seiner Religion muss jederzeit gewährleistet sein.
Aber dies ist ja nun die Frage: Kann eine Lehre, die per se asozial ist, dies für sich in Anspruch nehmen.
Die Asozialität des Satanismus wird in dem von Aleister Crowley (1875-1947) formulierten Gesetz von Thelema deutlich. Auf dieses Gesetz stützen sich viele satanistische Gemeinschaften. Auszüge:

"Das Gesetz von Thelema
Das Gesetz des Starken: Das ist unser Gesetz.
Und die Freude der Welt.
Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz.
Du hast kein Recht als deinen eigenen Willen zu tun. Tue den, und kein anderer soll Nein sagen.
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Tja das ist diese einschichtige denken, zwar kann Satanismus das Recht der Religionsfreiheit in Anspruch nehmen, aber leider stehen nahezu alle ihre Prinzipien gegen den Rest der MEnschenrechte und daher ist der Teufel vorerst zahnlos. Den Art 29 und 30 besagen das NIEMALS ein Artikel der Menschenrechte wider eines anderen gebraucht werden darf.
Also ihre Freiheit endet genauso wie bei der normalen Freiheit dort wo die des anderen beginnt.
Ich verstehe sowieso deshalb nicht warum man deshalb den Satanismus lässt, alleine aufgrund der Menschenrechtskonvetion ist die Religion selbst "unankenbar".

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tacitus hat geschrieben:Je nun, wenn Satanismus Religion ist, muß er auch die Religionsfreiheit für sich in Anspruch nehmen dürfen.
Dazu schrieb ich neulich schon:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein, ganz falsch. Das ist nicht die Lehre der Kirche, sondern das Gift der Freimaurerei. Und die sogenannte „Religionsfreiheit“ ist ein Irrsinn (wenn sie, wie es ja nahezu ausschließlich geschieht, als freies Recht des Menschen, Naturrecht oder Menschenrecht, angesehen wird, nach seinem Belieben ohne Gefahr der Sünde diese oder jene „Religion“ zu wählen).

Ein Staat, in welchem die Gläubigen der Kirche die Verantwortung tragen, wird und muß in dem Sinne ein christlicher Staat sein, als eben die gläubigen Verantwortungsträger vom Kaiser bis zum Toilettenwart sich nicht nur mühen, ein heiligmäßiges Leben zu führen, sondern auch die „wahre Religion“, also die Kirche, mit allen Kräften zu fördern und Irrlehren und Götzendienste einzudämmen, freilich ohne unmittelbaren Zwang auszuüben.

Am konkreten Beispiel: Ich verteidige nicht etwa bloß das Kopftuch, sondern ebenso das Recht muslimischer oder jüdischer oder sonstwas glaubender Eltern, ihre Kinder in ihrem Glauben zu erziehen, ja ich fordere das Recht, die Kinder in eigenen Schulen unter eigener Verantwortung zu unterrichten.

Ein christlich geprägter Staat würde solche muslimischen oder sonstigen Schulen freilich nicht fördern oder unterhalten, sondern dies den Muslimen selbst überlassen. Er würde ihnen, den Muslimen, aber auch keinen Beitrag zum Unterhalt christlicher Schulen abfordern, denen er im übrigen aber allen staatlichen Schutz und Schirm angedeihen ließe.

Andererseits muß die Andersgläubigen gewährte Freiheit auch Grenzen haben. Daß etwa in Koranschulen Terrorismus gelehrt würde, dürfte natürlich keinesfalls geduldet werden. (Dies in in der Geschichte bislang aber auch bloß dort geschehen, wo solche Koranschulen aus politisch-subversiven Gründen mit westlicher Unterstützung errichtet wurden, nämlich durch die sogenannten Taliban.) Oder wenn ein hinduistischer Kult neunjährige Mädchen zur Tempelprostitution forderte. Da wären die Tempel zu zerstören und die Priesterkaste durch die Schärfe des Gesetzes auszutilgen.
Auszutilgen ist selbstverständlich auch der Satanismus, ob das nun die Sekte des Howard Levy alias Anton LaVey ist, O.T.O oder was es da sonst noch gibt.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Nein, ganz falsch. Das ist nicht die Lehre der Kirche, sondern das Gift der Freimaurerei.
Ohne jetzt nochmal "terras in pacem" oder das 2. Vatikanuum zu zitieren. Es gab "Religionsfreiheit" auch in der Geschichte der Kirche. Früher gabs zwar keine derartige Durchmischung von Religionen in Europa aber z.B. das Judentum wurde zwar oft verfolgt aber ebenso oft von der Kirche geschützt, zB. Martin V. der dazu 5 Bullen erlies. Das war nun mal eine frühe Art der "Religionsfreiheit". Im nachinein zu meine gabs nie und wirds nie geben und ist auch nie Lehre der Kirche gewesen ist ein verkennen der eigenen Geschichte.
Ein christlich geprägter Staat würde solche muslimischen oder sonstigen Schulen freilich nicht fördern oder unterhalten, sondern dies den Muslimen selbst überlassen.....
Du wirst heute Probleme bekommen es gibt den homogenen christlichen Staat nicht mehr, weder in Regierung noch in Bevölkerung.

Nichtdestotrotz dürfte der Satanismus niemals als Religion enrkennung finden zumindest nicht mit den REchten der Religionsafreiheit, denn die Prinzipien allgemein widersprechen eindeutig. Art1 - Art 7, Art 16 (3), Art17, Art 21(3), Art 27(2), Art 28 des freimaurerischen Giftes wie Robert es nennt. Ich verstehe daher nicht welche geistig umnachteten Juristen und Typen in diesen Institutionen "Satanismus" als Religion anerkennen können, jedenfalls gehören die nicht nur wegen der Tatsache das sie Satanismus fördern mit dem Nassen Fetzen davongejagt, sondern alleine schon wegen deren offensichtlicher Inkompetenz .

LG
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Religionsfreiheit gibt es natürlich es darf nur nicht als ein recht verstanden werden das dem mensch zukommt aufgrund seines mensch seins von natur aus es kommt dem menschen durch die gnade gottes zu als eine toleranz des irrtums so hat es die kirche immer gelehrt bis zum vatikanum II
wenn freilich sich der staat als laizistischer versteht dann muß jeder religion das selbe recht zukommen
wenn es also eine religion gibt die satan verehrt und sich an die gesetzte eines laizistischen staates hält muß diese naturgemäß auch zugelassen werden da nützen auch keine naßen fetzten
sicher gibt es den katholischen staat nicht mehr der vatikan hat ja nach dem letzten konzil alles getan um die katholischen staaten zu laisieren

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Fannon
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Beitrag von Fannon »

Hm, also ich würde Satanismus so wie er von sehr vielen gesehen wird eher als Weltsicht einordnen

Viele(oder die meisten?) Satanisten glauben ja nicht an Satan. Es ist letzendlich nur eine Umkehrung des Christentums. Es gibt keine Werte, kein Gut und Böse, keinen Gott und damit auch keinen Satan..
was am ende rauskommt das man selbst sein eigener Gott ist, und das Nächstenliebe etwas ist, was man tun kann.. aber auch nicht..

zumindest ist das die form die ich öfter gesehen und kennengelernt habe.. und sicher auch die unspektakulärere .. und damit wenier bekannte..

jedenfalls handelt es sich bei dieser Richtung wirklich nicht um Religion, sondern eher um Nichts-glauben.. richtung Nihilismus..




wie verbreitet das ist weiss ich nicht, "echte" Satanisten gibt es denke ich seeehr wenige.. und diese "neo-satanisten" sind meistens eher Leute in Trotzphase.. das ist dann schon oft verbreitet auch unter Jugendlichen, aber hat eigentlich kein echtes Fundament oft, meistens ist es einfach Trotz gegen die Werte und das was sich in der Gesellschaft etabliert hat..

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Danke, Fannon, dass Du die Diskussion wieder auf die Ausgangsfrage des Threads zurückführst.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Tacitus hat geschrieben:Je nun, wenn Satanismus Religion ist, muß er auch die Religionsfreiheit für sich in Anspruch nehmen dürfen.
Nein, ganz falsch. Das ist nicht die Lehre der Kirche, sondern das Gift der Freimaurerei ...
[/color]
Lieber Robert, ich wünschte mir auch, alle Menschen dieser Erde wären Christen. Die Fakten sind jedoch andere. So auch hier: Lass uns doch einfach mal von den gesetzlichen Grundlagen ausgehen, die wir vorfinden, nämlich der weltanschaulichen Neutralität des Staates und Art. 4 GG (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.


Die Frage, die bleibt, ist, ob es sich bei Satanismus um Religion handelt.
Reicht hierbei die Feststellung, religionsphänomenologisch sind dem Satanismus viele Attribute einer herkömmlichen Religion eigen? Oder muss man nicht doch inhaltlich nachfragen, ob der Satanismus, da er in Opposition zu allen Religionen steht, nicht als eine solche bezeichnet werden kann?

Zudem ist es wohl ein Unterschied, ob diese Frage von einem Richter oder von einem Religionsphilosophen beantwortet werden muss.

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt. Mann kann Religionsfreiheit garantieren und einschränken. Wie man ja auch die zivile Freiheit im Grundgesetz nicht nur garantiert, sondern auch einschränkt. Wo die Freiheit eines Menschen den Mitmenschen /die Gesellschaft in Gefahr bringt, besteht die Möglichkeit, die Ausübung einer solchen Freiheit zu verhindern und den betreffenden Träger der Freiheit zu maßregeln, wenn er das Verbot übertritt.
Dadurch bedingt, ist der Satanismus in Deutschland verboten. Gott sei's gedankt.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Ich würde den Satanismus weder als Weltanschauung noch als Religion bezeichnen. Irgendwie ist er eine Art Schatten der (christlichen) Religion. Ein Schatten existiert, aber er existiert nicht aus sich selbst. So auch der Satanismus. Er existiert als Negation, als Gegenpol des Christlichen.
Er steht der Religion durch seine Verankerung im Metaphysischen aber näher, da Luzifer, ein gefallener Engel, im Zentrum steht.
Weltanschauungen haben keinen metaphysischen Bezug.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Nun den von Dir angeführten Typ von Satanist gibt es heute kaum mehr wenn ich mal die Gruppe des <herrn Lavey ausnehme aber weder OTO noch eine der oben genannten Satanisten sieht sich in dem Sinn

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Sondern?

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Sie vertreten zum großen Teil die These das der Mensch keinen Gott braucht um durch magie ect selbst zu einer Art Gott zu werden

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Den Satanismus wird man demnächst hierzulande auch hätscheln, päppeln und "tolerieren".

Die Umwertung der Werte, die schon Nietzsche vor über hundert Jahren vorausgesagt hat, ist in vollem Gange.

Die Frohbotschaft der Atheisten und Liberalen lautet:

"Alles ist erlaubt"

Ich halte den Satanismus auch für eine Religion.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ist der Satanismus eine Religion?

Ich würde das eher verneinen. Ich halte ihn eher einerseits für eine Ausformung des Atheismus, die aber andererseits ohne Negation des Christentums und Opposition gegen das Christentums und seiner Werte (Gottesliebe/Nächstenliebe) nicht existieren könnte. Wenn eine Satanist wirklich Satan verehrt, ist er damit doch auf perverse Weise immer noch Teil des Christentums.

Man sollte aber schon unterscheiden: es gibt viele Jugendliche, die aus irgendwelchen pubertären Rebellionsgefühlen sich schwarz anziehen und Black Metal hören (Nietenolafs Avatar ist eine Vertreter dieser Musikrichtung), aber sich eigentlich kaum von der restlichen Religionsuninteressiertheit der anderen jugendlichen unterscheiden. Und es gibt Spinner wie LaVey oder Aleister Crowley und sein O.T.O.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Aleister crowley war sicher kein spinner im gegenteil der mann war sehr gebildet sich ein wenig exzentrisch und provokativ aber spinner war das keiner schon eher herr la vey

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Aleister Crowley kein Spinner? Josef Dvorak, katholischer Theologe und Tiefenpsychologe, schreibt in seinem Buch "Satanismus" 1994, 253f, über Crowley:
Josef Dvorak hat geschrieben:Nach seiner Theorie des "Wizard Way" ("He had crucified a toad in the Basilisk abode") mußte dieser Gott mit einer Kröte identifiziert und dann getötet werden, damit ihm, Crowley, der Elementargeist des ums Leben gebrachten Reptils "dienen" könne. Die Zeremonie fand im Juni 1916 in New Hampshire statt. Crowley fing schweigend einen Frosch, sperrte ihn in eine Schachtel, auf der die Inschrift angebracht war: "Du hast dich nicht vor dem Schoß der Jungfrau geekelt", taufte ihn dann auf den Namen "Jesus von Nazareth" und kreuzigte ihn schließlich unter blasphemischen Flüchen. Den "Pakt" mit dem "Elemental" des Tieres besiegelte er durch das Verspeisen der gebratenen Froschschenkel, und den Rest der Leiche verbrannte er, womit das Christentum beseitigt war.

Interessant sind die Worte, mit denen er über Jesus triumphierte:
"Do What Thou Wilt Shall Be the Whole Of The Law!
Jesus von Nazareth, wie bist du doch in meiner Schlinge gefangen. Mein Leben lang hast du mich geplagt und beleidigt. In deinem Namen wurde ich - so wie alle anderen freien Seelen im Christentum - in meiner Knabenzeit gemartert ...
Nun endlich habe ich dich: Der Sklavengott ist in der Gewalt des Herrn der Freiheit. Deine Stunde ist gekommen. Wenn ich dich von dieser Erde auslösche, wird sicherlich die Finsternis hinweggenommen werden und Licht, Leben, Liebe und Freiheit ist wieder das Gesetz der Erde. Gib mir deinen Platz, Jesus! Dein Äon ist vorbei, das Zeitalter des Horus ist erstanden durch die Magick des Meisters, des Tieres, welches ein Mensch ist, und seine Zahl ist 666. Love is the Law, Love under Will."

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

mom ich hab nicht gesagt daß was der mann gesagt und geschrieben hat richtig war aber wenn man ihm mit la vey vergleicht zeigt sich klar er war gebildet
herr dvorak läßt sich gut dafür zahlen daß er im rahmen eines aktionismus saanische eriten zellebriert soviel zum thema kath. theologe

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Was meinst Du damit? Josef Dvorak zelebriert satanistische Rituale?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Der Satanist Josef Dvořak ist so etwas wie der geistige Vater des »Wiener Aktionismus« solcher perverser Figuren wie Otto Mühl und Hermann Nitsch, die von der verkommenen Unkultur-Szene als Künstler angebetet werden.

Soweit ich weiß, kann man bei Dvořak theater-satanische Happenings bestellen. Man braucht allerdings reichlich Kohle dazu.
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Nitsch kenne ich. Ich denke aber nicht, dass das was mit Satanismus zu tun hat, oder? Wenn doch, dann bezüglich Dvorak: Kann man als praktizierender Satanist katholischer Priester sein? :roll:

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Pit
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Beitrag von Pit »

Anders - noch konkreter gefragt:
Kann man als praktizierender Christ - unabhängig von der Tradition - Satanist sein ? Ich denke: Nein !
Und da ein römisch-katholischer Priester eigentlich praktizierender Christ sein sollte, würde das schon mal per definitionem eine Tätigkeit im Satanismus ausschließen. Oder ?

Gruß, Pit
Tacitus hat geschrieben:Nitsch kenne ich. Ich denke aber nicht, dass das was mit Satanismus zu tun hat, oder? Wenn doch, dann bezüglich Dvorak: Kann man als praktizierender Satanist katholischer Priester sein? :roll:
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

herr dvorak it kein priester er ht nr theol studiert wohl gab und gibt es immer wieder priester die die sog schwarze messe lesen

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo ottaviani,

aber ist das nicht ein Widerspruch in sich? Wenn ein römisch-katholischer Priester eine "schwarze Messe" "liesst", und damit einen satanistischen "Ritus" leitet, erkennt er damit doch (wahrscheinlich) an, was die satanistische Lehre vorgibt. Aber damit würde er doch gegen (!) die christliche Lehre vorgehen und - ergo - aufhören, christlicher Priester zu sein. Ich kann doch auch nicht ernsthaft sagen, daß ich hinter der Verfassung der Bundesrepublik stehe, und gleichzeitig z.B. die NPD wählen, oder ?

Gruß, Pit
ottaviani hat geschrieben:herr dvorak it kein priester er ht nr theol studiert wohl gab und gibt es immer wieder priester die die sog schwarze messe lesen
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

es gab immer wieder katholische piester die sichzu gotteshassern wurden ich erwähne hier nur eliphas levi den berühmten okkultisten
ich lese gerade er war nir diakon aber das ist ja auch bereits der klerikerstand
http://de.wikipedia.org/wiki/Eliphas_Levi

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spectator
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Beitrag von spectator »

Pit hat geschrieben:Hallo ottaviani,

aber ist das nicht ein Widerspruch in sich? Wenn ein römisch-katholischer Priester eine "schwarze Messe" "liesst", und damit einen satanistischen "Ritus" leitet, erkennt er damit doch (wahrscheinlich) an, was die satanistische Lehre vorgibt.
...und was gibt die satanistische Lehre vor???

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo spectator,

ich denke, wenn man unter Satanismus das ansieht, was in der heutigen Soziologie und Psychologie darunter verstanden wird, dann umfasst der Satanismus u.a. die "Vergöttlichung" des Ich (also des Individuums) und die Ablehnung christlicher Grundwerte.

Gruß, Pit
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spectator
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Beitrag von spectator »

Pit hat geschrieben:Hallo spectator,

ich denke, wenn man unter Satanismus das ansieht, was in der heutigen Soziologie und Psychologie darunter verstanden wird, dann umfasst der Satanismus u.a. die "Vergöttlichung" des Ich (also des Individuums) und die Ablehnung christlicher Grundwerte.

Gruß, Pit
Ist der Antichrist und seine Dienerschaft so dumm, dass er durch diejenigen also, die in der Gesellschaft als Autoritäten mit Diplomen (Soziologen und Psychologen) gelten, seine Gesinnung offenbart?
– oder glauben unsere Soziologen und Psychologen, dass sie durch ihre Deutung dessen, was man gewöhnlich als Satanismus bezeichnet, die Christenheit vor dem Glaubensabfall retten können?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Hallo spectator,

ich denke, wenn man unter Satanismus das ansieht, was in der heutigen Soziologie und Psychologie darunter verstanden wird, dann umfasst der Satanismus u.a. die "Vergöttlichung" des Ich (also des Individuums) und die Ablehnung christlicher Grundwerte.

Gruß, Pit
Ja zur selbstvergöttlichung musst du aber mal andere dir den platz wegnehmende Götter beseitigen. Nichts anderes passiert in einer satansmesse. (Wandlung und Schädung des sich für uns hingebenden Herrn.)
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Clemens
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Richtet sich der Satanismus auch gegen andere Religionen?

Beitrag von Clemens »

Heute eine Frage, auf die ich schon lange nach einer Antwort suche:

Richtet sich der Satanismus auch gegen andere Religionen?

Gibt es bspw. im Islam einen antiislamischen Satanismus, analog zum antichristlichen im "Westen"?

Oder bekämpft der Satan auf irgendeine andere Weise die antichristlichen Religionen (warum sollte er - aber ich würde meine Vermutungen doch gerne durch Wissen ergänzen)?

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