katholische Lutherbibel?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
TillSchilling

Re: katholische Lutherbibel?

Beitrag von TillSchilling »

berneuchen hat geschrieben: Lass gut sein, Till: wer auf dem soliden Grund seiner Vorurteile und Resentiments gegen die Reformation und alles was damit zusamenhängt, baut, der braucht blöde Fakten nicht zu fürchten.
Danke Berneuchen.

Das Krasse ist ja dass die grössten Kritiker des Lutherschen Ungehorsam hier aus der Ecke kommen, die sich erdreistet den neuen Papst nicht nur wegen jeder Kleinigkeit, die ihnen nicht passt, zu kritisieren sondern sogar vor übelsten Beleidigungen des Papsts nicht zurückschreckt. Was man da so lesen kann...

Raphael

Re: katholische Lutherbibel?

Beitrag von Raphael »

TillSchilling hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Du bist durch einfachen Widerspruch beleidigt worden? :auweia: ergo: EOD
Nö. Eher durch:
holzi hat geschrieben:Uiuiui, da kommt wieder geballtes "Wissen" der Evangelikalen durch
Quite a way to open a discussion.
Etwas mehr Kontroverstheologie würde Deinen Horizont erweitern, Till Schilling! :doktor:

Es ist in der Tat bezeichnend, wenn mit der eher akademischen Infragestellung der Kanonizität verschiedener Bücher der Hl. Schrift, die auch von einem Thomas Kardinal Cajetan vorgenommen worden sein mag, der Schluß gezogen wird, die ablehnende Haltung eines Martin Luther zu diesen Büchern der Hl. Schrift seie gerechtfertigt.

Gerechtfertigt erscheint da eher, das "Wissen" von Evangelikalen in Frage zu stellen, wie holzi dies getan hat. 8)
Zuletzt geändert von Raphael am Freitag 25. Oktober 2013, 12:43, insgesamt 1-mal geändert.

Raphael

Re: katholische Lutherbibel?

Beitrag von Raphael »

TillSchilling hat geschrieben:
berneuchen hat geschrieben:Lass gut sein, Till: wer auf dem soliden Grund seiner Vorurteile und Resentiments gegen die Reformation und alles was damit zusamenhängt, baut, der braucht blöde Fakten nicht zu fürchten.
Danke Berneuchen.

Das Krasse ist ja dass die grössten Kritiker des Lutherschen Ungehorsam hier aus der Ecke kommen, die sich erdreistet den neuen Papst nicht nur wegen jeder Kleinigkeit, die ihnen nicht passt, zu kritisieren sondern sogar vor übelsten Beleidigungen des Papsts nicht zurückschreckt. Was man da so lesen kann...
Nun, werter Till Schilling, mit diesen üblen Beleidigungen treten derlei Menschen eher in die Fußstapfen des Martin Luther und merken dabei gar nicht, daß sie auf dem Wege in den Evangelikalismus (in diesen Kreisen eher unter dem Begriff Sedisvakantismus bekannt! :daumen-runter: ) sind, obwohl sie sich eigentlich als besonders katholisch gerieren wollen. :doktor:

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Damasus
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Re: katholische Lutherbibel?

Beitrag von Damasus »

Habt Euch wieder lieb! ... Es soll doch hier nicht darum gehen, ob Luthers Kanonvorstellung nun richtig oder falsch, ob inopportun oder gerechtfertigt war.

Es soll hier darum gehen, welche "Schwächen" (aus katholischer Perspektive) die Lutherbibel heute hat und was daran modifiziert werden müsste, um ihr ein Imprimatur guten Gewissens zu geben.

Was Cramners Englisch für den Anglikanismus ist (etwa in den Kollektengebeten des Book of Common Prayer), das dürfte zweifelsohne die Sprache der Lutherbibel für den deutschsprachigen (evangelischen) Raum sein.

Mein Punkt ist eben das paulinische "Prüfet alles, das Beste behaltet." Die Einheitsübersetzung ist doch insgesamt recht blass im Vergleich zum "ollen Luther", der durchaus der Liturgie angemessen wäre und unzweifelhaft sprachprägend wirkte. Keine Frage - so ganz leicht ist die Sprache nicht ... aber es ist ja auch kein banales Buch, was in dieser Sprache daherkommt. Der Erklärung bedarf sie sicherlich. Aber ist das nicht auch ein Weg des Apostolats?
In Christo sunt omnes thesauri sapientiæ et scientiæ absconditi. (Col 2,3)

TillSchilling

Re: katholische Lutherbibel?

Beitrag von TillSchilling »

Damasus hat geschrieben: Was Cramners Englisch für den Anglikanismus ist (etwa in den Kollektengebeten des Book of Common Prayer), das dürfte zweifelsohne die Sprache der Lutherbibel für den deutschsprachigen (evangelischen) Raum sein.
Interessanter Vergleich, der mich an einen Leserbrief im Catholic Herald erinnert. Dort hat sich ein, vor Jahren von der Church of England zur römisch-katholischen Kirche Konvertierter darüber aufgeregt, dass jetzt andere Konvertiten Cranmers Texte in einer römisch-katholischen Messe verwenden. Seine Kritik galt nicht der theologischen Aussage der Texte, sondern der Tatsache, dass man überhaupt irgendetwas aus der Feder Cranmers, den er sagen wir mal nicht so schätzt, in einer römisch-katholischen Messe verwendet.

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lifestylekatholik
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Re: katholische Lutherbibel?

Beitrag von lifestylekatholik »

Damasus hat geschrieben:Was Cramners Englisch für den Anglikanismus ist (etwa in den Kollektengebeten des Book of Common Prayer), das dürfte zweifelsohne die Sprache der Lutherbibel für den deutschsprachigen (evangelischen) Raum sein.
Den englischen Raum kann ich nicht beurteilen, aber im deutschen war Luthers Verdeutschung nicht nur für die Protestanten bedeutend. Auch viele kirchentreue Verdeutschungen übernahmen Luthers Fassung als Grundlage, wenn dem Wikipädieartikel Korrekturbibel zu trauen ist.
Damasus hat geschrieben:aber es ist ja auch kein banales Buch, was in dieser Sprache daherkommt. Der Erklärung bedarf sie sicherlich.
Deshalb sollen Bibelausgaben für Nichttheologen ja auch immer von einem kirchentreuen Kommentar begleitet werden.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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