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Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Samstag 4. Mai 2013, 22:54
von Robert Ketelhohn
(Einer naturrechtlichen Argumentation habe ich mich – obschon die Versuchung
da war – bewußt enthalten.)

Siehst du Herrschaft und Gewalt an sich auch als Folge der Sünde?

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Samstag 4. Mai 2013, 23:04
von Ralf
Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Einer naturrechtlichen Argumentation habe ich mich – obschon die Versuchung
da war – bewußt enthalten.)

Siehst du Herrschaft und Gewalt an sich auch als Folge der Sünde?
Welche Antwort erwartest Du von einem Franziskaner wie mich? 8)

Sobald Herrschaft nicht als notwendiges Übel angesehen wird, welches man ggf. für eine bestimmte Zeit oder lebenslang leider ausüben muss, obwohl man es nicht wirklich will, sondern aus welchen Gründen auch immer für sich proklamiert wird, wird sie zur Sünde ja.

Und Gewalt unter Erwachsenen sowieso.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Samstag 4. Mai 2013, 23:51
von Peregrin
Ralf hat geschrieben: Wie schon erwähnt halte ich das faktisch traditionell gültige Patriarchat (ohne die negative Konnotation dieses Begriffs!) nicht für eine richtige Anwednugn der Willensäußerung Gottes, sondern für eine Folge der Sünde. Und zwar die Sünde, körperliche Dominanz kulturell zu institutionalisieren.
Ich halte es dagegen für eine falsche Anwendung der Willensäußerung Gottes, das Märchen vom Geschlechterkampf kulturell zu institutionalisieren.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Sonntag 5. Mai 2013, 11:48
von Raphael
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Gott ist die Ursache von allem, mithin ist ER auch die Ursache von Herr-
schaft!
Das ist zwar richtig – wenngleich weiter erklärungsbedürftig (ich habe sol-
che Erklärungen anhand der augustinischen Zwei-Staaten-Lehre gegeben) –,
führt hier aber vom Thema ab, was denn nun das Männliche und was das
Weibliche wesentlich ausmache, über die reine Biologie und Psychologie hin-
aus.
Selbstverständlich ist so ein einzelner Satz näherhin erklärungsbedürftig! :roll:
Theologie besteht halt nicht nur aus Fundamentaltheologie, sondern darf und muß weiter entfaltet werden ....................

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Sonntag 5. Mai 2013, 11:55
von Raphael
Ralf hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Insbesondere wird überhaupt nicht erläutert, worin denn überhaupt der Zirkelschluß bestehen soll. :regel:
Ich dachte, das sei klar.

Also: das traditionelle Familienbild ist in unserem Kulturkreis zutiefst von der göttlichen Offenbarung geprägt (daher Zirkelschluss), die darüberhinaus weit verbreitete Männerdominanz liegt meines Erachtens nach ganz einfach an der stärkeren Manneskraft - Gewalt hat Dominanz inkulturiert.
:hmm:
So richtig klar wird's dadurch auch nicht. :achselzuck:

Ein Zirkelschluß besteht darin, daß man als Prämissen das annimmt, was durch eine logische Schlußfolgerung zu beweisen sein soll. In Robert's Beschreibung einer natürlichen Ordnung, die sich im Patriarchat zeigt, fehlt's mir an einer logischen Schlußfolgerung. Es wird schlicht das Sein zur Kenntnis genommen und beschrieben.
Oder anders: Es gibt in seiner Beschreibung keine Wenn-Dann-Beziehung, die auf eine Anwendung von Logik hindeutet!

Wenn aber keine Logik, dann auch kein Zirkelschluß ....................

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 00:49
von Tritonus
Aus dem Fragenkatalog weiter oben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Woher meint ihr, liebe Widerredner, nimmt Paulus seinen „Familienspiegel“ im Epheserbrief?
Ich versuch's mal: Das Verhältnis zwischen Mann und Frau wird als irdisches Abbild des Verhältnisses zwischen Christus und der Kirche gedeutet.

Kurz zusammengefasst:

Christus --> der Mann, ist übergeordnet, soll seine Frau lieben wie sich selbst.
Die Kirche --> die Frau, soll sich unterordnen und ihren Mann ehren.

Die Übereinstimmung (in den Verhältnissen Christus - Kirche und Mann - Frau) wird so deutlich gezeichnet, dass manchmal nicht auf den ersten Blick klar wird, was eigentlich das Original und was das Abbild ist:
Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein [zitiert aus Gen 2, 24]. Dies ist ein tiefes Geheimnis: ich beziehe es auf Christus und die Kirche. (Eph 5, 31f)
Soweit alles ziemlich eindeutig und in sich schlüssig.

(Da es hier nicht um "persönliche Erfahrungen" geht :pfeif: und auch nicht um meine dicke Aversion gegen das Denken in irdischen Hierarchien :breitgrins: , belasse ich es hier mal bei der ersten Frage, die sich mir beim Nachdenken über eine praktische Umsetzung unmittelbar aufdrängt: Kann ich dem im Epheserbrief erhobenen Anspruch, dass ich meiner Frau gegenüber sozusagen "Christus abbilde", überhaupt im Entferntesten gerecht werden? Etwas flapsig ausgedrückt: Ich bin Christus nicht ähnlich genug, sondern ein relativ durchschnittlicher, äußerst fehlbarer Mensch -- möglicherweise erheblich fehlbarer als meine Frau. Noch deutlicher: Ich käme mir vor, als würde ich nicht Christus abbilden, sondern ihn unfreiwillig parodieren.)

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 09:29
von Funnemann
Die Diskussion in diesem Forum über die Frau in unserer kath. Kirche zeigt bis auf wenige Ausnahmen
ein erschreckendes Frauenbild. Besonders R: Ketelhohn zeigt in seinen Forumsbeiträge geradezu
ein Bild, nachdem Frauen in der Kirche erst gar nicht so richtig Ernst genommen werden.
Gleichberechtigung scheint bei vielen in der kath. Kirche noch immer ein Fremdwort zu sein..
Interessant ist, dass Frauen in den Diensten, Kommunionhelferin, Wort-Gottesfreiern, Lektorinnen etc. überproportional verstreten sind, als Pastoralreferentinnen schon weniger. Diakoninnen und geschweige denn Priesterinnen sind bis auf weiteres völlig ausgeschlossen. Besonders krass finde ich, wenn gerade in diesem Forum auch noch Messdienerinnen abgelehnt werden, dann hört es wirklich auf. Dass eigentliche ärgerliche ist doch, dass Frau in unserer Kirche eigentlich einen wesentlichen Anteil ausmachen, aber in führenden Positionen nicht vertreten sein dürfen.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 09:34
von Florianklaus
Funnemann hat geschrieben:Die Diskussion in diesem Forum über die Frau in unserer kath. Kirche zeigt bis auf wenige Ausnahmen
ein erschreckendes Frauenbild. Besonders R: Ketelhohn zeigt in seinen Forumsbeiträge geradezu
ein Bild, nachdem Frauen in der Kirche erst gar nicht so richtig Ernst genommen werden.
Gleichberechtigung scheint bei vielen in der kath. Kirche noch immer ein Fremdwort zu sein..
Interessant ist, dass Frauen in den Diensten, Kommunionhelferin, Wort-Gottesfreiern, Lektorinnen etc. überproportional verstreten sind, als Pastoralreferentinnen schon weniger. Diakoninnen und geschweige denn Priesterinnen sind bis auf weiteres völlig ausgeschlossen. Besonders krass finde ich, wenn gerade in diesem Forum auch noch Messdienerinnen abgelehnt werden, dann hört es wirklich auf. Dass eigentliche ärgerliche ist doch, dass Frau in unserer Kirche eigentlich einen wesentlichen Anteil ausmachen, aber in führenden Positionen nicht vertreten sein dürfen.
Welche biblisch-theologischen Argumente fordern denn die Gleichberechtigung der Frauen im weltlichen und/oder im kirchlichen Bereich?

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 09:44
von Tritonus
Funnemann hat geschrieben:... ein erschreckendes Frauenbild. ... gar nicht so richtig Ernst genommen ... Gleichberechtigung scheint bei vielen in der kath. Kirche noch immer ein Fremdwort zu sein... Besonders krass finde ich, ... dann hört es wirklich auf. Dass eigentliche ärgerliche ist ...

Ja ja, ist gebongt. Jetzt bitte dasselbe noch einmal mit dem Hauch einer Begründung statt denen, die anderer Meinung sind als Du, ausschließlich mit dem moralisierenden Zeigefinger vor der Nase herumzufuchteln.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 09:58
von Funnemann
Es geht überhaupt nicht um einen moralisierenden Zeigefinger!

Mir geht es um das Missverhältnis - auf der einen Seite prägen Frauen oftmals sehr stark die
Gemeinden - oft höherer Anteil an Gottesdienstbesuchen und Laienämtern in der Kirche.
Andererseits dürfen Sie weder Diakoninnen noch Priesterinnen werden. Hier gibt es ein
Ungleichgewicht. Denn ich nehme es nicht als Gottgegeben hin, dass Frauen in unserer Kirche
nicht gleichberechtigt sind, aber ehrenamtlich unheimlich viel leisten.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 10:10
von Florianklaus
Funnemann hat geschrieben:Es geht überhaupt nicht um einen moralisierenden Zeigefinger!

Mir geht es um das Missverhältnis - auf der einen Seite prägen Frauen oftmals sehr stark die
Gemeinden - oft höherer Anteil an Gottesdienstbesuchen und Laienämtern in der Kirche.
Andererseits dürfen Sie weder Diakoninnen noch Priesterinnen werden. Hier gibt es ein
Ungleichgewicht. Denn ich nehme es nicht als Gottgegeben hin, dass Frauen in unserer Kirche
nicht gleichberechtigt sind, aber ehrenamtlich unheimlich viel leisten.
Welche biblisch-theologischen Argumente fordern denn die Gleichberechtigung der Frauen im weltlichen und/oder im kirchlichen Bereich?

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 10:46
von Funnemann
Es gibt natürlich keine biblischen Argumente für die Gleichberechtigung der
Frau, da zu der Zeit als die Bibel geschrieben wurde, das Frauenbild noch ganz anders war.
Theologisch gibt es natürlich Argumente, insbesondere mit der Thematik "Gerechtigkeit",
die ja in besonderer Form immer wieder auch von den letzte Päpsten behandelt wurde.
Gleichberechtigung ist ja nichts anderes als Gerechtigkeit. Nur in unserer Kirche ist
das immer so eine Sache mit der Auslegung von ethischen Begriffen.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 11:01
von Raphael
Funnemann hat geschrieben:Es gibt natürlich keine biblischen Argumente für die Gleichberechtigung der Frau, da zu der Zeit als die Bibel geschrieben wurde, das Frauenbild noch ganz anders war.
War denn die Frau auch anders zu der Zeit, als die Bibel geschrieben worden ist? :achselzuck:
Oder noch genauer:
War denn das Wesen der Frau auch anders zu der Zeit, als die Bibel geschrieben worden ist? :hmm:

Denn wie Du vllt. mitbekommen hast, geht's hier um Wesentliches und nicht um Zeitbedingtes! :ikb_bangin:

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 11:13
von Wenzel
Funnemann hat geschrieben: Interessant ist, dass Frauen in den Diensten, Kommunionhelferin, Wort-Gottesfreiern, Lektorinnen etc. überproportional verstreten sind, als Pastoralreferentinnen schon weniger. Besonders krass finde ich, wenn gerade in diesem Forum auch noch Messdienerinnen abgelehnt werden, dann hört es wirklich auf. Dass eigentliche ärgerliche ist doch, dass Frau in unserer Kirche eigentlich einen wesentlichen Anteil ausmachen, aber in führenden Positionen nicht vertreten sein dürfen.
Nur weil ein bestimmter Typus Frau die kath. Kirche mit einem "Marsch durch die Institutionen" feminisieren will, heißt das doch nicht, daß die Gläubigen (sowohl Frauen als auch Männer) dies auch wollen und keine Kritik üben und keinen Widerstand leisten. -- Im Staat und in gesellschaftlichen Bereichen mag dieser "Marsch" funktionieren - aber im Glaubensbereich, wo es nicht nur um das zeitliche, sondern vorallem um das überzeitliche Heil der Seelen geht, da werden die meisten Menschen wach.

Ein wichtiger Unterschied zwischen den Urchristen und den heidnischen Religionen, bestand darin, daß die Christen ebenso wie die Juden keine Frauenpriester kannten, nur Männer das reine Opfer dem einen und lebendigen Gott darbringen konnten.
Und dann ist man noch in der Überlegung was bedeutet der Gottesdienst noch - ist es das heilige Meßopfer, der Opfergottesdienst in dem Lob, Dank, Sühne und Heil durch die Darbringung des „Opfer, das Gott wohlgefällt" dargebracht wird, oder ist es eine Feier der Gemeinschaft der Menschen mit Gott und unter den Menschen mit einem "Abend"-Mahl.

Christozentrisch, heilige Messe, das Opfer, daß Gott wohlgefällt, also die traditionelle jüdisch-christliche Sicht auf und von Gott und dem Gottes-Dienst mit einem geweihten Priester versus dem Mahl mit Gemeinschaftsgefühl und Wellness den jede und jeder mal leiten darf.
Also auch der berufene und geweihte Priester im Dienst Gottes versus Kirche als krisensicherer Arbeitgeber, dem man wechselnde gesellschaftliche Modelle aufdrängen kann

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 11:15
von Robert Ketelhohn
Tritonus hat geschrieben:Kann ich dem im Epheserbrief erhobenen Anspruch, dass ich meiner Frau gegenüber sozusagen "Christus abbilde", überhaupt im Entferntesten gerecht werden?
Welche Frau ordnet sich denn unter, wie von Paul „gefordert“? – Das könntest du ebensowohl fragen.

Aber laß mich noch einmal an den Epheservers anknüpfen, den du zitierst: »ἐγὼ δὲ λέγω εἰς Χριστὸν καὶ εἰς τὴν ἐκκλησίαν – ich aber sage [= deute] ‹das› auf Christus und auf die Kirche.«

Paulus deutet hier also. Wenn wir von der exegetischen Tradition der Kirche ausgehen, die einen vierfachen Schriftsinn annimmt – den litteralen, allegorischen, tropologischen und anagogischen Sinn –: auf welcher der vier exegetischen Ebenen befindet sich Paulus hier? Was meinst du?

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 11:47
von Reinhard
Funnemann hat geschrieben:Die Diskussion in diesem Forum über die Frau in unserer kath. Kirche zeigt bis auf wenige Ausnahmen ein erschreckendes Frauenbild. ...
Da betrachtest Du die ganze Kiste aber sehr - allzusehr - vom "Organigramm" her, von der "betrieblichen Struktur".

Vergiss nicht: die Kirche ist in ihrem Kern ein geistlicher Laden, alles andere ist so ein bisschen praktischen Machwerk drum herum !
Nur aus der Perspektive kann man das angemessen betrachten, sonst hält man irgendwelche Hilfsstrukturen womöglich für das eigentliche.

Und im Eigentlichen - da tragen die Frauen die Kernaufgaben: es sind solche Gemeinschaften wie bei uns in der Gegend die kontemplativen Schwestern in Oschersleben mit ihrer Ewigen Anbetung (wirklich 7x24 !), die mit das wichtigste leisten, was man nur tun kann.
Wenn man die Kirche zuerst "weltlich", von der Karriere her betrachtet, hat man einfach den falschen Blickwinkel.
Funnemann hat geschrieben:Es gibt natürlich keine biblischen Argumente für die Gleichberechtigung der
Frau, da zu der Zeit als die Bibel geschrieben wurde, das Frauenbild noch ganz anders war. ...
Na, da hast Du aber Deinen Paulus schlecht gelesen !
Warum harft der denn in Gal. 3:28 so darauf herum, dass in der Christusbeziehung Männer und Frauen absolut auf gleicher Ebene stehen ?
Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid «einer» in Christus Jesus.
Oder in der heutigen Tageslesung (Apg. 16:11-15) hat Paulus überhaupt kein Problem mit Lydia, die selber (kein Mann !) Herrin im Haus war und eine starke Frau (sie bietet ihrerseits die Gastfreudschaft an, was damals sonst nur ein Mann täte !).
Im Gegenteil: Paulus unterstützt sie als Kristallisationspunkt für die Kirche dort ! - da erzähl mir noch einer, das wären damals alles dumpfe Patriarchisten gewesen ...
Oder nimm nur die ganzen Grußlisten in den Briefen usw. - da sind jede Menge Frauen dabei, da sehe ich keine Gering-Achtung, ganz praktisch.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 12:25
von Wenzel
Frauen liefern von alleine die Beispiele, warum sie in der hl. katholischen Kirche kein Weiheamt erhalten sollen.


Hier zB die evangelische Theologin Wollrad :tante: , die sich für Polygamie einsetzt :vogel:

http://www.idea.de/detail/frei-kirchen/ ... eitig.html

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 12:34
von Reinhard
Wenzel hat geschrieben:Frauen liefern von alleine die Beispiele, warum sie in der hl. katholischen Kirche kein Weiheamt erhalten sollen.
Hier zB die evangelische Theologin Wollrad :tante: , die sich für Polygamie einsetzt :vogel:
Lass den Scheiss !

Mit solcher billigen Bildzeitungs-Polemik könntest Du genausogut verlangen, dass männliche Theologen grundsätzlich weggefegt gehören, nur weil Küng so unmögliche Thesen vertritt.
Weder Paulus, noch Jesus haben jemals die Frauen an sich diffamiert ! - im Gegenteil.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 12:46
von Wenzel
Küng mag ja theologisch angreifbare Postitionen vertreten, die man annehmen kann oder auch nicht.

Aber Positionen zu vertreten, die auf eine Zersetzung der Gesellschaft, Abschaffung der Familie und Ausweitung des Gender-wahn-Mainstreaming hinweisen, da sind
erstens zum größten Teil immer Frauen dran beteiligt, die dann auch noch die Untergrabung und Übernahme von Institutionen mit dem jammernden Hinweis auf "Gerechtigkeit" fordern und zweitens ist es kein "Scheiß", wenn sich dafür eingesetzt wird, daß die hl Messe durch den berufenen und geweihten Priester am Altar vollzogen wird und nicht durch jemande, die eine gesellschaftlich-politische-Mission in Kombination mit einer schnellen Karriere anvisiert.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 13:21
von Robert Ketelhohn
Ralf hat geschrieben:… von einem Franziskaner wie mich?
So een as di schall ook de Froog verstahn, bevöör he antwoord …
Ist denn Jesus von Nazareth nicht der Kyrios? der Herr? Herrscht
er nicht? Ist ihm nicht alle Gewalt gegeben? Ist er nicht der König
der Könige und Herr der Herren?

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 13:22
von Florianklaus
Reinhard hat geschrieben:
Wenzel hat geschrieben:Frauen liefern von alleine die Beispiele, warum sie in der hl. katholischen Kirche kein Weiheamt erhalten sollen.
Hier zB die evangelische Theologin Wollrad :tante: , die sich für Polygamie einsetzt :vogel:
Mit solcher billigen Bildzeitungs-Polemik könntest Du genausogut verlangen, dass männliche Theologen grundsätzlich weggefegt gehören, nur weil Küng so unmögliche Thesen vertritt.
:klatsch:

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 13:23
von Robert Ketelhohn
Wenzel hat geschrieben:wenn sich dafür eingesetzt wird
viewtopic.php?p=665711#p665711

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 13:30
von Robert Ketelhohn
Funnemann hat geschrieben:Besonders R. Ketelhohn zeigt in seinen Forumsbeiträgen geradezu ein Bild, nachdem Frauen in der Kirche erst gar nicht so richtig Ernst genommen werden.
Im Gegenteil. Es geht gerade um die Wiederentdeckung des Weiblichen statt gnostischer Vermännlichung. (Nebenbei gilt es das verschüttete „Väterliche“ ebenso wiederzuentdecken.)

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 14:05
von Jarom1
Richtig. Bei der Diskussion um das Priesteramt für Frauen geht es auch nicht um Gerechtigkeit, sondern nur um Macht, die den Frauen angeblich vorenthalten wird. Gerecht ist hingegen, wenn Männer und Frauen die in der Schöpfung für sie angelegten Aufgaben verantwortungsvoll ausüben.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 14:56
von Reinhard
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Funnemann hat geschrieben:Besonders R. Ketelhohn zeigt in seinen Forumsbeiträgen geradezu ein Bild, nachdem Frauen in der Kirche erst gar nicht so richtig Ernst genommen werden.
Im Gegenteil. Es geht gerade um die Wiederentdeckung des Weiblichen statt gnostischer Vermännlichung. (Nebenbei gilt es das verschüttete „Väterliche“ ebenso wiederzuentdecken.)
:daumen-rauf:
Auch wenn wir uns in Einzelfragen und Lesarten unterscheiden (allein schon aufgrund unserer unterschiedlichen Biografien !), sehe ich uns da sehr wohl am gleichen Strang ziehen ! - absolut.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 15:16
von Juergen
Jarom1 hat geschrieben:Richtig. Bei der Diskussion um das Priesteramt für Frauen geht es auch nicht um Gerechtigkeit, sondern nur um Macht, die den Frauen angeblich vorenthalten wird.
Im "Salz der Erde" (S.224f) berichtet Card. Ratzinger von
einer amerikanischen feministischen Theologin, die jahrelang
für das Frauenpriestertum gekämpft hat, und dies nun nicht
mehr tut, weil sie erkannt hat: „ordination is subordination“

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 15:17
von Tritonus
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Welche Frau ordnet sich denn unter, wie von Paul „gefordert“? – Das könntest du ebensowohl fragen.
So kommen wir der Sache durchaus auch näher.

"Keine", würde ich mal sagen. Die meisten mir bekannten Frauen würden die Forderung, sich ihrem Mann unterzuordnen, ohnehin empört zurückweisen oder vielleicht auch nur müde belächeln. Eine kleine Minderheit, die ich (meist in evangelikalen Gemeinden) kennengelernt habe, sehen auch die Familienregeln der Pastoralbriefe für sich selbst als verbindlich an. Theoretisch. Man hört oft die Worte "Gehorsam" und "Unterordnung", das wird auch sonntags vormittags ganz demonstrativ vorgetragen, die Frauen schweigen wirklich in der Gemeinde, dafür rascheln die Kopftücher ...

Oft schon auf dem Heimweg vom Gottesdienst ändert sich das allerdings schlagartig: Der Prediger bekommt von seiner Frau massive Vorwürfe zu hören, was er denn da wieder vor der versammelten Gemeinde für einen Mist erzählt hat, und genaue Instruktionen darüber, wie er's am nächsten Sonntag richtig macht, damit er sie nicht noch einmal durch seine ungeschickte Predigt vor allen ihren Freundinnen blamiert. Und dem Gemeindeältesten wird von seiner Frau noch einmal gründlich eingeschärft, wie er bei der nächsten Sitzung abzustimmen hat, damit der Mann von der Müllerschen und nicht der Mann von der Maierschen den Auftrag zur Renovierung des Gemeindehauses erhält, weil sie nämlich die Maiersche nicht ausstehen kann usw. usw. Tatsächlich bestimmen die Frauen (über ihre Ehemänner) oft maßgeblich, wo's langgeht, und zwar gerade in solchen Gemeinden.

Und noch eines: In kaum einem anderen Milieu (ich finde im Moment kein besseres Wort) als in diesem streng evangelikalen ist mir ein ähnlich hohes Maß an kalter Verachtung aufgefallen, die viele Frauen ihren Männern entgegenbringen. Man hält sich selbst "streng" an die Bibel, lässt die Männer ganz offiziell und nach außen hin "schriftgemäß" den großen Zampano und Grüßaugust spielen, trifft trotzdem die wichtigen Entscheidungen selbst und im Kreis der Freundinnen und konfrontiert die Männer dann noch täglich im trauten Heim unter Ausschluss der Öffentlichkeit (wenn sie Glück haben) hart mit der Tatsache, dass diese ihren eigenen Ansprüchen -- Stichwort Christusabbild -- in letzter Zeit wieder mal in keiner Weise gerecht wurden.

Den Zentralbegriff des letzten Absatzes ("Verachtung") finde ich natürlich nicht im Abschnitt aus dem Epheserbrief. Stattdessen finde ich dort die Gebote, sich als Mann und Frau zu lieben und sich zu ehren. Und hier sehe ich im Moment den Kern: Was sich zuerst liest wie "die übliche fromme Beigabe" -- das gegenseitige Lieben und Ehren -- ist m.E. der einzig mögliche Einstieg in die Praxis. Also nicht zuerst eine Hierarchie einfordern/einrichten und diese nebenbei noch mit einer Prise Liebe und Ehre garnieren, sondern genau anders herum, erstmal mit Liebe und Ehre anfangen und dann sehen, was daraus wird: Möglicherweise wirklich so etwas wie eine Hierarchie. Die hätte dann allerdings eine völlig andere Qualität.

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 18:54
von Reinhard
Tritonus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Welche Frau ordnet sich denn unter, wie von Paul „gefordert“? – Das könntest du ebensowohl fragen.
So kommen wir der Sache durchaus auch näher.

"Keine", würde ich mal sagen. Die meisten mir bekannten Frauen ...
Was Du da beschreibst, ist eine klassisch-bigotte Form, wie ich sie in extra-frommen Kreisen auch mitunter erlebt habe.

Aber vergiss darüber nicht, dass die Geschichte viel subtiler ist. Ich bin ja nun auch mit einer "Chefin" verheiratet, aber immer wieder erlebe ich es, dass meine Frau das Bedürfnis hat, sich an eine starke Schulter von mir anzulehnen. Da ist etwas von "aufblicken wollen" zu ihrem Mann, so eigenständig sie sonst auch ist.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die weibliche Grund-Anlage, die sich dahinter verbirgt mit dem korrespondiert, was Paulus da zur "Unterordnung" sagt.
(Für den Moment bin ich erstmal vollauf beschäftigt durchzubuchstabieren, was die priesterliche Vertretung Christi in der Familie (-> Eph. 5:25f) für mich selber bedeutet.
Das ist ja erstmal meine Aufgabe ! - und damit habe ich genug zu tun. ... vielleicht kann ich ja in 20 Jahren mehr zu dem Thema sagen. :blinker: )

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 19:01
von Paulus Minor
Zum Thema "Unterordnung der Frau" gibt es einen schönen alten deutschen Kanon:

"Der Mann, der ist der Kopf,
der weiß, wie es soll gehen.
Die Frau, die ist der Hals,
die weiß den Kopf zu drehen."

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 20:38
von Maurus
Paulus Minor hat geschrieben:Zum Thema "Unterordnung der Frau" gibt es einen schönen alten deutschen Kanon:

"Der Mann, der ist der Kopf,
der weiß, wie es soll gehen.
Die Frau, die ist der Hals,
die weiß den Kopf zu drehen."
:D

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 22:35
von Ralf
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:… von einem Franziskaner wie mich?
So een as di schall ook de Froog verstahn, bevöör he antwoord …
Ist denn Jesus von Nazareth nicht der Kyrios? der Herr? Herrscht
er nicht? Ist ihm nicht alle Gewalt gegeben? Ist er nicht der König
der Könige und Herr der Herren?
Zu allem: ja, natürlich.

Allerdings ist Deine Schlußfolgerung aus dieser Wahrheit nicht zwingend (schließlich gibt es nur den Einen Herrn - und wir sind eben nicht Gott, für uns gelten andere Maßstäbe)

Re: Charisma, Geschlecht und Leitungsamt

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 23:59
von Robert Ketelhohn
… und wer herrscht mit Ihm? :blinker: