Allmachtsparadoxon
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Allmachtsparadoxon
Habe mir kürlich im Rahmen einer Philosophievorlesungen einige Gedanken darüber gemacht. Kann mir jemand mit ein wenig (nicht allzu ausführlicher) Literatur weiterhelfen? bzw. die wichtigsten Argumente kurz darlegen? Vielen Dank.
- ChrisCross
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Re: Allmachtsparadoxon
Worum handelt es sich bei dem Problem?Fridericus hat geschrieben:Habe mir kürlich im Rahmen einer Philosophievorlesungen einige Gedanken darüber gemacht. Kann mir jemand mit ein wenig (nicht allzu ausführlicher) Literatur weiterhelfen? bzw. die wichtigsten Argumente kurz darlegen? Vielen Dank.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
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- ChrisCross
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Re: Allmachtsparadoxon
Respondeo dicendum:Fridericus hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/Allmachtsparadoxon
http://www.corpusthomisticum.org/sth115.html#29489
http://dhspriory.org/thomas/summa/FP/FP ... FPQ25OUTP1
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Re: Allmachtsparadoxon
Das ist kein Paradoxon, sondern defiziente Logik (und nicht etwa zugespitzte).
(Anders und verständlicher gesagt: bekloppt.)
(Anders und verständlicher gesagt: bekloppt.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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- Reinhard
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Re: Allmachtsparadoxon
Ich würd's mal anders ausdrücken: Das Allmachtsparadoxon ist eine hübsche Spielwiese für Philosophen.
Wenn man so etwas allerdings auf die real existierende Welt anwenden wollte, müsste man
1. sich definitiv Rechenschaft darüber ablegen, welche Voraussetzungen (und Axiome !) man verwendet, und
2. prüfen, ob die axiomatischen und logischen Voraussetzungen überhaupt so, wie man sie voraussetzt, für den betrachteten Fall auch gültig und gegeben sind.
Vergisst man Nr. 1.), dann lügt man sich einen in die Tasche, vergisst man Nr. 2.), dann platzt die ganze Geschichte mangels gültiger Voraussetzungen.
In der realen Welt, wie sie mir bekannt ist, komme ich zu dem Ergebnis, dass das Problem in der Frage liegt (die ja bereits ein entweder-oder bzw. "tertium non datur" voraussetzt !) und nicht in der Antwort, wie ich sinngemäß hier in einem anderen Zusammenhang schon mal dargestellt hatte.
Dem entsprechend würde ich hier analog formulieren:
"Ich glaube, dass Gott einen Stein erschaffen kann, der so schwer ist, dass er ihn nicht anheben kann, und dass er ihn dennoch anheben kann, und dass Er in der Lage ist, diesen Widerspruch aufzulösen."
Ein bisschen argumentiere ich damit wie es Descartes damals tat, beziehe allerdings ganz wesentlich das mit ein, was ich aus der zeitgenössischen Physik und in meiner eigenen Gottesbeziehung gelernt habe.
Wenn man so etwas allerdings auf die real existierende Welt anwenden wollte, müsste man
1. sich definitiv Rechenschaft darüber ablegen, welche Voraussetzungen (und Axiome !) man verwendet, und
2. prüfen, ob die axiomatischen und logischen Voraussetzungen überhaupt so, wie man sie voraussetzt, für den betrachteten Fall auch gültig und gegeben sind.
Vergisst man Nr. 1.), dann lügt man sich einen in die Tasche, vergisst man Nr. 2.), dann platzt die ganze Geschichte mangels gültiger Voraussetzungen.
In der realen Welt, wie sie mir bekannt ist, komme ich zu dem Ergebnis, dass das Problem in der Frage liegt (die ja bereits ein entweder-oder bzw. "tertium non datur" voraussetzt !) und nicht in der Antwort, wie ich sinngemäß hier in einem anderen Zusammenhang schon mal dargestellt hatte.
Dem entsprechend würde ich hier analog formulieren:
"Ich glaube, dass Gott einen Stein erschaffen kann, der so schwer ist, dass er ihn nicht anheben kann, und dass er ihn dennoch anheben kann, und dass Er in der Lage ist, diesen Widerspruch aufzulösen."
Ein bisschen argumentiere ich damit wie es Descartes damals tat, beziehe allerdings ganz wesentlich das mit ein, was ich aus der zeitgenössischen Physik und in meiner eigenen Gottesbeziehung gelernt habe.
Zuletzt geändert von Reinhard am Dienstag 6. März 2012, 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Allmachtsparadoxon
Dann glaubst du wahrscheinlich auch, daß er ein viereckiges Dreieck malen kann.Reinhard hat geschrieben:"Ich glaube, dass Gott einen Stein erschaffen kann, der so schwer ist, dass er ihn nicht anheben kann, und dass er ihn dennoch anheben kann, und dass Er in der Lage ist, diesen Widerspruch aufzulösen."
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Allmachtsparadoxon
Amen.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist kein Paradoxon, sondern defiziente Logik (und nicht etwa zugespitzte).
(Anders und verständlicher gesagt: bekloppt.)
Ich zitiere mal Chesterton
G. K. Chesterton: Das Abenteuer des Glaubens – Orthodoxie, Walter-Verlag, Olten 1947;258f
Das Christentum ist die einzige Religion der Welt, die gefühlt hat, dass Allmacht Gott unvollständig machte. Das Christentum allein hat gespürt, dass Gott, um ganz Gott zu sein, sowohl den in Rebell wie ein König gewesen sein musste. Allein unter allen Glaubensfassungen hat das Christentum dem Schöpfer auch die Tugend des Mutes zugeschrieben. Denn der einzige Mut, der so genannt zu werden verdient, muss notwendig der sein, der bedeutet, dass die Seele eine Feuerprobe durchmachen muss und sie besteht.
Hiermit habe ich mich an eine Frage gewagt, die ihrer Dunkelheit und Tiefe wegen nur schwer zu formulieren ist; und ich bitte zum voraus um Verzeihung, wenn einer meiner Sätze fehlgehen oder unehrerbietig scheinen sollte in bezug auf eine Sache, der sich die grössten Heiligen und Denker mit Recht nur in Furcht und Zittern genähert haben.
Aber in jener furchtbaren Passionserzählung wird ganz offensichtlich angedeutet, dass der Urheber aller Dinge (auf irgendeine unausdenkliche Weise) nicht nur die Todesangst, sondern auch den Zweifel durchgekostet hat. Es steht geschrieben: „Du sollst den Herrn, deinen Gott nicht versuchen.“ Nein, aber der Herr, dein Gott, kann sich selbst versuchen; und es scheint, als wäre es das, was in Gethsemane geschehen ist.
In einem Garten war es, dass Satan den Menschen versuchte; und in einem Garten versuchte er auch Gott. In irgendeiner übermenschlichen Weise durchlebte er unser menschliches Grauen des Pessimismus. Als die Welt ins Wanken geriet und die Sonne am Himmel erlosch, da war es nicht der Kreuzigung wegen, sondern wegen des Schreies am Kreuz: des Schreies wegen, der bekannte, dass Gott von Gott verlassen worden war. Und nun lasse man die Revolutionäre unter allen Glaubensformen eine Glaubensform und unter allen Göttern einen Gott aussuchen. Sie werden keinen andern Gott finden, der sich selbst in Revolte befunden hätte. Oder (die Sache wird für menschliche Sprache zu schwierig) man lasse die Atheisten selbst einen Gott aussuchen. Sie werden nur e i n e Gottheit finden, die ihre eigene Isoliertheit zum Ausdruck brachte; nur e i n e Religion, in der Gott einen Augenblick lang Atheist zu sein schien.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Allmachtsparadoxon
In der Tat glaube ich das. Das Problem liegt dabei in der Beschränktheit unseres Denkens, die sich das nicht vorstellen kann.Marion hat geschrieben:Dann glaubst du wahrscheinlich auch, daß er ein viereckiges Dreieck malen kann.
(als vereinfachten Vergleichsfall empfehle ich Dir die Betrachtung eines Möbiusbandes, bei dem man zugleich auf der Unter- und der Oberseite läuft !)
Der Haken ist: Gott ist an die Beschränkungen unseres Denkens nicht gebunden !
Wir meinen nur, dass wir Gott in unsere logischen Schemata pressen könnten, aber das funktioniert nicht. Anders gesagt: auch die Logik ist schöpfungsimmanent und damit konnte Gott sie genau so frei wählen wie den Rest der Schöpfung auch.
Und: zwingenderweise ist Er dieser Logik nicht unterworfen.
Das hatte ich aber im verlinkten Parallelstrang schon ausführlicher erläutert.
- ChrisCross
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Re: Allmachtsparadoxon
Wer meint, Gott könnte das wesentlich unmögliche tun, der verwirft damit die innersten Prinzipien ds Denkens, all das, was uns unser von Gott geschaffener Verstand als evident anzeigt. Er würde also schon davon ausgehen müssen, dass Gott den Menschen so schafft, dass dieser nicht einmal einen zur Logik ausreichend begabten Verstand hat.
Die grundlegenden Erkenntnisse des Verstandes sind dabei wohl die Erkenntnis des eigenen Seins, der Wahrheit und des Wissens und der Liebe, wie es schon Augustinus kennt. Daraus lassen sich auch Sätze wie der Satz vom Widerspruch oder gewisse andere Prinzipien wie Kausalität und anderes ableiten.
Denken wir mit all diesen Prinzipien weiter, erkennen wir Gott als das Sein selbst. Nun besteht aber ein unüberwindbarer Gegensatz zwischen Sein und Nichts, bei dem kein drittes gegeben ist. Würden wir nun das Dreieck mit einer Winkelsumme von mehr oder weniger als 180° in euklidischer Geometrie oder ein viereckiges Dreieck, oder jede andere in sich wesentlich widersprüchliche Sache als für Gott nicht nur denkbar sondern auch schöpfbar annehmen, müssten wir, da es die Seinszustände der Dinge angeht, annehmen, dass Gott etwas schaffen würde, das in seinem Wesen einen Widerspruch enthält, der zum einen das eine erfordert, zum anderen das andere und so das eine nur sein kann und das andere sein müsste (um beim viereckigen Dreieck zu bleiben). Würde das aber möglich sein, müsste Gott zwei konträre Wesen als eines schaffen, was wiederum zwei Arten des Seins erfordern würde, um den Satz vom Widerspruch weiterhin zu erfüllen, der bei Leugnung zur Auflösung von Sein und Nichts, der grundlegensten aller Erkenntnisse führen würde. Also bleiben wir entweder bei dem von Gott gegebenen Verstand, der uns sicher nicht in den Grundfesten des Denkens verlässt, oder wir werfen diesen weg.
Die grundlegenden Erkenntnisse des Verstandes sind dabei wohl die Erkenntnis des eigenen Seins, der Wahrheit und des Wissens und der Liebe, wie es schon Augustinus kennt. Daraus lassen sich auch Sätze wie der Satz vom Widerspruch oder gewisse andere Prinzipien wie Kausalität und anderes ableiten.
Denken wir mit all diesen Prinzipien weiter, erkennen wir Gott als das Sein selbst. Nun besteht aber ein unüberwindbarer Gegensatz zwischen Sein und Nichts, bei dem kein drittes gegeben ist. Würden wir nun das Dreieck mit einer Winkelsumme von mehr oder weniger als 180° in euklidischer Geometrie oder ein viereckiges Dreieck, oder jede andere in sich wesentlich widersprüchliche Sache als für Gott nicht nur denkbar sondern auch schöpfbar annehmen, müssten wir, da es die Seinszustände der Dinge angeht, annehmen, dass Gott etwas schaffen würde, das in seinem Wesen einen Widerspruch enthält, der zum einen das eine erfordert, zum anderen das andere und so das eine nur sein kann und das andere sein müsste (um beim viereckigen Dreieck zu bleiben). Würde das aber möglich sein, müsste Gott zwei konträre Wesen als eines schaffen, was wiederum zwei Arten des Seins erfordern würde, um den Satz vom Widerspruch weiterhin zu erfüllen, der bei Leugnung zur Auflösung von Sein und Nichts, der grundlegensten aller Erkenntnisse führen würde. Also bleiben wir entweder bei dem von Gott gegebenen Verstand, der uns sicher nicht in den Grundfesten des Denkens verlässt, oder wir werfen diesen weg.
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Re: Allmachtsparadoxon
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: Allmachtsparadoxon
Du versuchst, GOTT unter die von Menschen erdachten Denkgesetze zu zwingen und beraubst IHN damit seiner Souveränität.ChrisCross hat geschrieben:Wer meint, Gott könnte das wesentlich unmögliche tun, der verwirft damit die innersten Prinzipien ds Denkens, all das, was uns unser von Gott geschaffener Verstand als evident anzeigt. Er würde also schon davon ausgehen müssen, dass Gott den Menschen so schafft, dass dieser nicht einmal einen zur Logik ausreichend begabten Verstand hat.
Die grundlegenden Erkenntnisse des Verstandes sind dabei wohl die Erkenntnis des eigenen Seins, der Wahrheit und des Wissens und der Liebe, wie es schon Augustinus kennt. Daraus lassen sich auch Sätze wie der Satz vom Widerspruch oder gewisse andere Prinzipien wie Kausalität und anderes ableiten.
Denken wir mit all diesen Prinzipien weiter, erkennen wir Gott als das Sein selbst. Nun besteht aber ein unüberwindbarer Gegensatz zwischen Sein und Nichts, bei dem kein drittes gegeben ist. Würden wir nun das Dreieck mit einer Winkelsumme von mehr oder weniger als 180° in euklidischer Geometrie oder ein viereckiges Dreieck, oder jede andere in sich wesentlich widersprüchliche Sache als für Gott nicht nur denkbar sondern auch schöpfbar annehmen, müssten wir, da es die Seinszustände der Dinge angeht, annehmen, dass Gott etwas schaffen würde, das in seinem Wesen einen Widerspruch enthält, der zum einen das eine erfordert, zum anderen das andere und so das eine nur sein kann und das andere sein müsste (um beim viereckigen Dreieck zu bleiben). Würde das aber möglich sein, müsste Gott zwei konträre Wesen als eines schaffen, was wiederum zwei Arten des Seins erfordern würde, um den Satz vom Widerspruch weiterhin zu erfüllen, der bei Leugnung zur Auflösung von Sein und Nichts, der grundlegensten aller Erkenntnisse führen würde. Also bleiben wir entweder bei dem von Gott gegebenen Verstand, der uns sicher nicht in den Grundfesten des Denkens verlässt, oder wir werfen diesen weg.
Eine kryptifizierte Blasphemie unter dem Vorwand weltlicher Gelehrsamkeit!
Die Hl. Schrift überliefert im Gegensatz dazu jedoch folgenden Spruch des Herrn:
(Lukas 18, 27)Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.
Und der Völkerapostel fragt im ersten Korintherbrief zunächst rhetorisch:
Und weiß als Antwort zu berichten:Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt?
Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List. Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen; er weiß, sie sind nichtig.
- ChrisCross
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Re: Allmachtsparadoxon
Willst du denn nun jegliche Philosophie verdammen? Das erste Vatikanum hat immerhin der Philosophie die Möglichkeit zum Gottesbeweis eingeräumt.Raphael hat geschrieben:Du versuchst, GOTT unter die von Menschen erdachten Denkgesetze zu zwingen und beraubst IHN damit seiner Souveränität.ChrisCross hat geschrieben:Wer meint, Gott könnte das wesentlich unmögliche tun, der verwirft damit die innersten Prinzipien ds Denkens, all das, was uns unser von Gott geschaffener Verstand als evident anzeigt. Er würde also schon davon ausgehen müssen, dass Gott den Menschen so schafft, dass dieser nicht einmal einen zur Logik ausreichend begabten Verstand hat.
Die grundlegenden Erkenntnisse des Verstandes sind dabei wohl die Erkenntnis des eigenen Seins, der Wahrheit und des Wissens und der Liebe, wie es schon Augustinus kennt. Daraus lassen sich auch Sätze wie der Satz vom Widerspruch oder gewisse andere Prinzipien wie Kausalität und anderes ableiten.
Denken wir mit all diesen Prinzipien weiter, erkennen wir Gott als das Sein selbst. Nun besteht aber ein unüberwindbarer Gegensatz zwischen Sein und Nichts, bei dem kein drittes gegeben ist. Würden wir nun das Dreieck mit einer Winkelsumme von mehr oder weniger als 180° in euklidischer Geometrie oder ein viereckiges Dreieck, oder jede andere in sich wesentlich widersprüchliche Sache als für Gott nicht nur denkbar sondern auch schöpfbar annehmen, müssten wir, da es die Seinszustände der Dinge angeht, annehmen, dass Gott etwas schaffen würde, das in seinem Wesen einen Widerspruch enthält, der zum einen das eine erfordert, zum anderen das andere und so das eine nur sein kann und das andere sein müsste (um beim viereckigen Dreieck zu bleiben). Würde das aber möglich sein, müsste Gott zwei konträre Wesen als eines schaffen, was wiederum zwei Arten des Seins erfordern würde, um den Satz vom Widerspruch weiterhin zu erfüllen, der bei Leugnung zur Auflösung von Sein und Nichts, der grundlegensten aller Erkenntnisse führen würde. Also bleiben wir entweder bei dem von Gott gegebenen Verstand, der uns sicher nicht in den Grundfesten des Denkens verlässt, oder wir werfen diesen weg.
Eine kryptifizierte Blasphemie unter dem Vorwand weltlicher Gelehrsamkeit!
Die Hl. Schrift überliefert im Gegensatz dazu jedoch folgenden Spruch des Herrn:(Lukas 18, 27)Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.
Und der Völkerapostel fragt im ersten Korintherbrief zunächst rhetorisch:Und weiß als Antwort zu berichten:Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt?Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List. Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen; er weiß, sie sind nichtig.
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Re: Allmachtsparadoxon
Nein, sie ist ancilla theologiae.ChrisCross hat geschrieben:Willst du denn nun jegliche Philosophie verdammen?
Nicht weniger, aber auch nicht mehr!
Die christliche Gotteslehre geht jedoch über den schieren Existenzbeweis hinaus!ChrisCross hat geschrieben:Das erste Vatikanum hat immerhin der Philosophie die Möglichkeit zum Gottesbeweis eingeräumt.
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Re: Allmachtsparadoxon
Wenn die Philosophie aber erkennt, dass nicht mehr drin ist mit der Allmacht, Gott sei dank, dann kann dagegen auch die Theologie nichts mehr ausrichten.Raphael hat geschrieben:Nein, sie ist ancilla theologiae.ChrisCross hat geschrieben:Willst du denn nun jegliche Philosophie verdammen?
Nicht weniger, aber auch nicht mehr!
Die christliche Gotteslehre geht jedoch über den schieren Existenzbeweis hinaus!ChrisCross hat geschrieben:Das erste Vatikanum hat immerhin der Philosophie die Möglichkeit zum Gottesbeweis eingeräumt.
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Re: Allmachtsparadoxon
Na und? Hier geht es um die Frage, ob ein selbstwidersprüchlicher Satz diese Eigenschaft verlieren kann, wenn man das Subjekt umbenennt. Das kann man ganz formal analysieren, das Ergebnis ist ebenso trivial wie langweilig, und mit Gottes Allmacht hat das nichts zu tun; die wird hier nur mißbraucht, um dieser Übung einen Anschein von Tiefgang zu geben.Raphael hat geschrieben:(Lukas 18, 27)Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Allmachtsparadoxon
Übrigens: Gott hat die Gehirne erschaffen, die die Logik erdacht haben, und auch jene, die sich Unlogisches zusammenbasteln. Er geht jeden Gedanken mit, das ist ein Aspekt der Creatio continua. Daß Er uns erlaubt, sowohl Kluges als auch Blödsinn zu denken, ist hingegen ein Aspekt der Freiheit, die Gott uns gibt...
et nos credidimus caritati
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Re: Allmachtsparadoxon
Wohl eher hat er die Geister so beschaffen, dass sie die wahre Logik als einleuchtend empfinden und nutzen. Wir Menschen haben ja nicht die Vernunft erfunden, vielmehr die Vernunft unsSenensis hat geschrieben:
Übrigens: Gott hat die Gehirne erschaffen, die die Logik erdacht haben, und auch jene, die sich Unlogisches zusammenbasteln. Er geht jeden Gedanken mit, das ist ein Aspekt der Creatio continua. Daß Er uns erlaubt, sowohl Kluges als auch Blödsinn zu denken, ist hingegen ein Aspekt der Freiheit, die Gott uns gibt...
Inweifern Gottes Kenntnis und Nachvollzug eines Gedanken zur creatio continua gehört, hätte ich gerne einmal erläutert. Sprichst du im folgenden von Willensfreiheit oder von moralischer Freiheit?Der heilige Apostel Johannes, mit göttlicher Inspiration, hat geschrieben:Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος.
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Re: Allmachtsparadoxon
Scotus meint bekanntlich: ens est cui non repugnat esse
Mithin kann ein viereckiges Dreieck nicht sein.
Mithin kann ein viereckiges Dreieck nicht sein.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Allmachtsparadoxon
Die Vernunft darfst Du gerne behalten, die Schöpfung jedoch geschah aus Liebe!ChrisCross hat geschrieben:Wir Menschen haben ja nicht die Vernunft erfunden, vielmehr die Vernunft uns
Für eventuelle Nachfragen wird auf die aktuelle Signatur verwiesen!
Re: Allmachtsparadoxon
So ist er, der Modernist. Er konstruiert in seinem wirren Oberstübchen einen Gegensatz zwischen Logos und Liebe. ChrisCross hatte gegen diesen Irrtum das Johannesevangelium empfohlen.Raphael hat geschrieben:Die Vernunft darfst Du gerne behalten, die Schöpfung jedoch geschah aus Liebe!
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: Allmachtsparadoxon
Ja, so sinn se, die Tradis, pejorative Begriffsverwendungen als übliches "Hilfsmittel"!Sempre hat geschrieben:So ist er, der Modernist.Raphael hat geschrieben:Die Vernunft darfst Du gerne behalten, die Schöpfung jedoch geschah aus Liebe!
Einen Widerspruch interpretierst Du als Gaby-Baginsky-Fan lediglich hinein!Sempre hat geschrieben:Er konstruiert in seinem wirren Oberstübchen einen Gegensatz zwischen Logos und Liebe.
Dann meditier 'mal den Johannesprolog, am besten immer!Sempre hat geschrieben: ChrisCross hatte gegen diesen Irrtum das Johannesevangelium empfohlen.
P.S. Nur zur Erinnerung: Die erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI. hieß "Gott ist die Liebe" und nicht "Gott ist die Vernunft"!
Re: Allmachtsparadoxon
Benedikt XVI. hat geschrieben:Nicht „mit dem Logos“ handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: Allmachtsparadoxon
Aber sempre, die Theologie von Benedikt XVI. ist doch nach Ansicht Eures Chefideologen Bernard Tissier de Mallerais modernistisch durchseucht; jenen Statthalter Christi in Rom darfst Du also gar nicht zur Verteidigung Deiner Ansichten heranziehen!Sempre hat geschrieben:Benedikt XVI. hat geschrieben: Nicht „mit dem Logos“ handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.
Re: Allmachtsparadoxon
Wer übrigens einen erleuchtenden Vortrag von Papst Benedikt XVI. - zu der Zeit des Vortrags allerdings noch Kardinal Ratzinger - lesen will, in dem er sich unter Anderem auch mit dem Verhältnis von Liebe und Vernunft auseinandersetzt, der findet diesen hier:
Der Sieg der Einsicht über die Welt der Religionen
Der Sieg der Einsicht über die Welt der Religionen
Re: Allmachtsparadoxon
Kein Widerspruch, ChrisCross. Mit "Logik" meinte ich die Lehre des Schlußfolgerns, nicht die Vernunft als solche.ChrisCross hat geschrieben:Wohl eher hat er die Geister so beschaffen, dass sie die wahre Logik als einleuchtend empfinden und nutzen. Wir Menschen haben ja nicht die Vernunft erfunden, vielmehr die Vernunft unsSenensis hat geschrieben:
Übrigens: Gott hat die Gehirne erschaffen, die die Logik erdacht haben, und auch jene, die sich Unlogisches zusammenbasteln. Er geht jeden Gedanken mit, das ist ein Aspekt der Creatio continua. Daß Er uns erlaubt, sowohl Kluges als auch Blödsinn zu denken, ist hingegen ein Aspekt der Freiheit, die Gott uns gibt...
Inweifern Gottes Kenntnis und Nachvollzug eines Gedanken zur creatio continua gehört, hätte ich gerne einmal erläutert. Sprichst du im folgenden von Willensfreiheit oder von moralischer Freiheit?Der heilige Apostel Johannes, mit göttlicher Inspiration, hat geschrieben:Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος.
Da ich bekanntlich keinen Atemzug tun kann ohne die creatio continua, dachte ich, daß dies auch für die Gedanken gelten möchte. Wir wissen zwar weniger genau, wie "Denken" funktioniert, als wir es vom Atmen wissen, aber was besagt das schon. Das mit der Freiheit magst Du selbst entscheiden, Du kennst Dich besser aus als ich. Es muß aber ein Aspekt der Freiheit sein, sonst gäbe es nicht die Möglichkeit, mit Gedanken Gutes zu tun oder zu sündigen.
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Re: Allmachtsparadoxon
Gut, dass Gott die Vernunft geschaffen hat, da stimmen wir mit Sicherheit überein. ich behaupte aber, dass auch die Logik, wie wir sie klassisch anwenden auf Grund ihrer Fundierung in den fundamentalen Seinprinzipien, ebenfalls von Gott ist, da er zum einen das Sein selbst ist und wir bei Schlüssen prinzipiell zwischen Sein und Nichts abwägen und er zum anderen Logos ist und unsere Vernunft so beschaffen hat, dass sie diese Logik anerkennt bzw in sich behält.Senensis hat geschrieben:Kein Widerspruch, ChrisCross. Mit "Logik" meinte ich die Lehre des Schlußfolgerns, nicht die Vernunft als solche.ChrisCross hat geschrieben:Wohl eher hat er die Geister so beschaffen, dass sie die wahre Logik als einleuchtend empfinden und nutzen. Wir Menschen haben ja nicht die Vernunft erfunden, vielmehr die Vernunft unsSenensis hat geschrieben:
Übrigens: Gott hat die Gehirne erschaffen, die die Logik erdacht haben, und auch jene, die sich Unlogisches zusammenbasteln. Er geht jeden Gedanken mit, das ist ein Aspekt der Creatio continua. Daß Er uns erlaubt, sowohl Kluges als auch Blödsinn zu denken, ist hingegen ein Aspekt der Freiheit, die Gott uns gibt...
Inweifern Gottes Kenntnis und Nachvollzug eines Gedanken zur creatio continua gehört, hätte ich gerne einmal erläutert. Sprichst du im folgenden von Willensfreiheit oder von moralischer Freiheit?Der heilige Apostel Johannes, mit göttlicher Inspiration, hat geschrieben:Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος.
Da ich bekanntlich keinen Atemzug tun kann ohne die creatio continua, dachte ich, daß dies auch für die Gedanken gelten möchte. Wir wissen zwar weniger genau, wie "Denken" funktioniert, als wir es vom Atmen wissen, aber was besagt das schon. Das mit der Freiheit magst Du selbst entscheiden, Du kennst Dich besser aus als ich. Es muß aber ein Aspekt der Freiheit sein, sonst gäbe es nicht die Möglichkeit, mit Gedanken Gutes zu tun oder zu sündigen.
Zur Freiheit wollte ich nur wissen, ob du die Freiheit des Willens und Denkens auch als moralisch erlaubt verstehst. Denn wir sind zwar zum Beipiel frei nicht an Gott zu glauben, müssen es aber dennoch in moralischer Hinsicht tun, um nicht der Strafe zu verfallen etc.
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Re: Allmachtsparadoxon
Der Apostel lehrt: Das Gute behaltet.Raphael hat geschrieben:Aber sempre, die Theologie von Benedikt XVI. ist doch nach Ansicht Eures Chefideologen Bernard Tissier de Mallerais modernistisch durchseucht; jenen Statthalter Christi in Rom darfst Du also gar nicht zur Verteidigung Deiner Ansichten heranziehen!Sempre hat geschrieben:Benedikt XVI. hat geschrieben: Nicht „mit dem Logos“ handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: Allmachtsparadoxon
Dann tu das doch und werd endlich katholisch!Sempre hat geschrieben:Der Apostel lehrt: Das Gute behaltet.Raphael hat geschrieben:Aber sempre, die Theologie von Benedikt XVI. ist doch nach Ansicht Eures Chefideologen Bernard Tissier de Mallerais modernistisch durchseucht; jenen Statthalter Christi in Rom darfst Du also gar nicht zur Verteidigung Deiner Ansichten heranziehen!Sempre hat geschrieben:Benedikt XVI. hat geschrieben: Nicht „mit dem Logos“ handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.
Re: Allmachtsparadoxon
Mich beschäftigt ein anderes Paradoxon:
Gott straft, weil er gerecht ist.
Gott erbarmt sich, weil er menschenliebend ist.
Gibt es hierzu - ich denke insbsondere an die orthodoxen Foranten - Widerspruch? Falls nein, wie ist dieses Paradoxon zu erklären, ohne Gott der Schizophrenie zu zeihen?
Gott straft, weil er gerecht ist.
Gott erbarmt sich, weil er menschenliebend ist.
Gibt es hierzu - ich denke insbsondere an die orthodoxen Foranten - Widerspruch? Falls nein, wie ist dieses Paradoxon zu erklären, ohne Gott der Schizophrenie zu zeihen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Allmachtsparadoxon
Gott fällt nicht unter Begriffe.ad-fontes hat geschrieben:Mich beschäftigt ein anderes Paradoxon:
Gott straft, weil er gerecht ist.
Gott erbarmt sich, weil er menschenliebend ist.
Gibt es hierzu - ich denke insbsondere an die orthodoxen Foranten - Widerspruch? Falls nein, wie ist dieses Paradoxon zu erklären, ohne Gott der Schizophrenie zu zeihen?
Siehe auch Jer 45.4f
Grüße,
Albert
Re: Allmachtsparadoxon
Für den katholischen Philosophen Joseph Pieper ist das nur ein Widerspruch unserer Betrachtungsweise:
"Die übernatürliche Hoffnung ist die gemäße existentielle Antwort des Menschen auf die Tatsache dieser, geschöpflich betrachtet, gegensätzlichen Eigenschaften in Gott. Wer nur die Gerechtigkeit Gottes im Blick hat, vermag so wenig zu hoffen, wie wer einzig seine Barmherzigkeit sieht :beide verfallen der Hoffnungslosigkeit, der eine in Verzweiflung der andere in Vermessenheit.
Die Hoffnung allein wird der alle Gegensätze übergreifenden Wirklichkeit Gottes gerecht, dessen Barmherzigkeit seine Gerechtigkeit und dessen Gerechtigkeit seine Barmherzigkeit ist."
"Die übernatürliche Hoffnung ist die gemäße existentielle Antwort des Menschen auf die Tatsache dieser, geschöpflich betrachtet, gegensätzlichen Eigenschaften in Gott. Wer nur die Gerechtigkeit Gottes im Blick hat, vermag so wenig zu hoffen, wie wer einzig seine Barmherzigkeit sieht :beide verfallen der Hoffnungslosigkeit, der eine in Verzweiflung der andere in Vermessenheit.
Die Hoffnung allein wird der alle Gegensätze übergreifenden Wirklichkeit Gottes gerecht, dessen Barmherzigkeit seine Gerechtigkeit und dessen Gerechtigkeit seine Barmherzigkeit ist."
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
Johannes Maria Vianney