Raphael hat geschrieben:overkott hat geschrieben:Richten wir uns nach Gottes Wort, Pollux.
Gut, dann tun wir das 'mal:
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
(Matthäus 10, 34 ff.)
overkott hat geschrieben:Möge der heilige Geist der guten Unterstellung, der Freundlichkeit und des Wohlwollens wie ein reinigendes Feuer auch auf Raphael herankommen.
Da wäre es doch viel nötiger, daß der einzige ovi dieses Forums folgendes lernen möge:
Das Kreuz auf Golgatha wird niemals zum Palaverbaum umfunktioniert werden können!
Das ist ja auch eine der missverständlichsten Aussagen Jesu! – Jesus wählt hier radikale Worte, um den Unterschied zwischen der „Welt des Bösen“ und der „Gottes Welt des Guten“ zu verdeutlichen. Jesus ordnet den Familien das „böse Leben“ auf der Erde zu, in denen verbreitet Unfriede vorherrscht. In denen deswegen Unfriede vorherrscht, weil sich die Familienmitglieder (noch) nicht für die „Gottes Welt des Guten“ entschieden haben.
Wer Jesus nachfolgt, mithin sein Kreuz auf sich nimmt (damit sind die eigenen Unzulänglichkeiten gemeint), wird auf dem Weg der Nachfolge das Schwert Jesu insofern bemerken, dass es diese zwei Seiten dieser Welt, den Unterschied zwischen Himmel und Erde, bewusster macht, klarer zieht. Jesus
ist das Schwert in dieser Welt, ER
wirkt als Schwert in dieser Welt: ER muss sich allerdings nicht des Schwerts bedienen.
Denn seine Intention mit dem Schwert ist nach wie vor das Gute in die Welt zu bringen, sie zu erneuern, indem man das Schlechte durch das Schwert abscheidet (im übertragenen Sinn). Wer somit das Leben der „Welt des Bösen“ verliert, wird dafür das eigentliche Leben der „Welt des Guten“, – Frieden –, gewinnen. Die Aussage Jesu meint also nicht, IHM nacheifern bedeute, dass man das Schwert wider seinen Nächsten richtet.
Das Schwert meint nicht, dass man sich als Christ den liebelosen und unwürdigen Umgang der „Welt des Bösen“ aneignet, um damit die Meinungen anderer gedankenlos (bewusstlos?) konterkariert, wie ich das im Kreuzgang so oft erlebe. Katholisch ist, Geduld mit seinem Nächsten zu haben. Die haben User wie Raphael und ad_hoc oft nicht. Da wünschte ich mir oft weniger „weltliches Schwert“, um etwas von ihnen über den katholischen Glauben zu lernen.
NB: Franz Kafka hat das so ausgedrückt: „Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.“ Hier geht es um den gleichen Prozess der Menschwerdung.