Pfingsten: Feuer vom Himmel

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Reinhard
cum angelis psallat Domino
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Reinhard »

taddeo hat geschrieben:Ich garantiere Dir, daß solche Menschen in Deiner unmittelbaren Umgebung leben, und Du ahnst es nicht.
Das weiß ich, und blende es durchaus nicht aus.

Es gibt aber einen Unterschied zwischen "Dürre von Gott zugemutet bekommen" und "nichts übernatürliches von Gott erwarten".
Das Erste wird letztlich geistlich fruchtbar, das Zweite nicht, es geht in Richtung eines "aufgeklärten Unglaubens". - Man kann es selber in der konkreten Situation aber nicht immer klar unterscheiden, das stimmt.

In unserem europäisch-aufgeklärten Christentum überwiegt allerdings jene "Schüchternheit", die es nicht wagt, Großes von Gott zu erwarten. (was immer ER dann daraus macht ! -> das bleibt Seine Souveränität.)

Pollux
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Pollux »

Es ging mir um den sogenannten "großen Frieden", die Verheißung, die am Ende aller Tage steht.Letztlich um die Wiederkehr Christi: "Und Er wird abwischen alle Tränen und kein Leid wird mehr sein noch Geschrei."Die Wiederkehr Christi ist aber verbunden mit dem "Jüngsten Gericht" und begleitet von furchtbaren Ereignissen und Zeichen am Himmel und auf der Erde.Frühe Christen lebten in der Naherwartung, aber die Parusie blieb aus und dann kam die Kirche mit ihren oft so brüchigen Institutionen und zum Teil fragwürdigen Dogmen.Als Menschen erleben wir immer wieder Streit, Krieg und Verfolgung durch andere Menschen. Hinzu kommen die nicht menschengemachten Naturkatastrophen."In Ängsten und siehe wir leben " war das Motto eines ev. Kirchentages.Christen sind dazu aufgerufen, immer wieder im Geist des Friedens, der Freundschaft und der Versöhnung zu wirken.Aber daran scheitern oft schon schwierige Nachbarschaften und Hausgemeinschaften.Wir alle sind auf Vergebung angewiesen und sollten nicht einander zu Richtern werden. "Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet", heißt es.Aber alles verstehen und alles verzeihen, kann auch keine Richtschnur sein.Böses muss unter Strafe gestellt werden, aber im Sinne der Erziehung zur Besserung.Das gilt auch für den Kapitalverbrecher, der Buße tut.

Pilgerer
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Pilgerer »

Pollux hat geschrieben:Es ging mir um den sogenannten "großen Frieden", die Verheißung, die am Ende aller Tage steht.Letztlich um die Wiederkehr Christi:
Die apokalyptische Wiederkehr würde ich erst im 4. Jahrtausend erwarten, wenn der zeitliche Abstand zu Christi Geburt ähnlich groß ist wie bei der Vertreibung aus dem Paradies.
Auf der innerlichen Ebene lässt sich der große Frieden jedoch jetzt schon erfahren. Der Friede Christi ist viel mehr, als man gemeinhin glaubt.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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overkott
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:Ich erlebe es so, dass der Hl. Geist tatsächlich den Kreislauf des Hasses und des Bösen durchbricht, indem ER Menschen seelisch heilt, und sie dann vergeben können. Das scheint typischerweise der Weg Gottes zu sein.

Es ist faszinierend zu sehen, welche Veränderungen der Ewige da "macht", sowohl bei mir, als auch bei Anderen in meiner Umgebung !
Man sollte sehr vorsichtig sein mit solchen "charismatischen Diagnosen". Nicht alles, was auf der psychischen Ebene abläuft, hat zwangsläufig was mit dem direkten Wirken des Heiligen Geistes zu tun. Wie Du es schilderst, klingt es verdächtig nach einer Art "Heilungsautomatismus", und das ist theologischer Humbug.
Der heilige Geist ist überall dort am Werk, wo Menschen mit Christus unserm Herrn Gottesliebe und Nächstenliebe leben, wo sie Gott den Vater im Himmel loben und auf Erden den Nächsten Gutes tun, wie sie es selbst erwarten. Das ist wahre christliche Erleuchtung und Aufklärung. Jeder bete dazu um den Geist der Unterschiedung und prüfe sein Herz, ohne andere vorzeitig zu richten. Jeder richte sich vielmehr selbst nach Gottes Wort, tue Buße, bessere sein Leben, vergebe Schuld, schließe Frieden und gehe mit Christus den Weg des ewigen Lebens.

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Reinhard
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Reinhard »

overkott hat geschrieben:Der heilige Geist ist überall dort am Werk, wo Menschen mit Christus unserm Herrn Gottesliebe und Nächstenliebe leben, wo sie Gott den Vater im Himmel loben und auf Erden den Nächsten Gutes tun, wie sie es selbst erwarten. Das ist wahre christliche Erleuchtung und Aufklärung. Jeder bete dazu um den Geist der Unterscheidung und prüfe sein Herz, ohne andere vorzeitig zu richten. Jeder richte sich vielmehr selbst nach Gottes Wort, tue Buße, bessere sein Leben, vergebe Schuld, schließe Frieden und gehe mit Christus den Weg des ewigen Lebens.
Zu dieser Frage empfehle ich sehr die "Unterscheidung der Geister" des Hl. Ignatius.
Das ist bewährtes, solides Handwerkszeug dafür.

ad_hoc
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von ad_hoc »

Die besten Hinweise und Belehrungen nutzen nichts,
wenn man außerstande ist,
das Sieb der eingefahrenen Sichtweisen,
durch die man diese zu erfassen sucht, zu beseitigen.
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Der heilige Geist ist überall dort am Werk, wo Menschen mit Christus unserm Herrn Gottesliebe und Nächstenliebe leben, wo sie Gott den Vater im Himmel loben und auf Erden den Nächsten Gutes tun, wie sie es selbst erwarten. Das ist wahre christliche Erleuchtung und Aufklärung. Jeder bete dazu um den Geist der Unterschiedung und prüfe sein Herz, ohne andere vorzeitig zu richten. Jeder richte sich vielmehr selbst nach Gottes Wort, tue Buße, bessere sein Leben, vergebe Schuld, schließe Frieden und gehe mit Christus den Weg des ewigen Lebens.
Das liest sich wie eine Neuausgabe der lutherischen Ubiquitätslehre mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, daß der Hl. Geist an die Stelle von Jesus Christus tritt. :hmm:

Pollux
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Pollux »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Der heilige Geist ist überall dort am Werk, wo Menschen mit Christus unserm Herrn Gottesliebe und Nächstenliebe leben, wo sie Gott den Vater im Himmel loben und auf Erden den Nächsten Gutes tun, wie sie es selbst erwarten. Das ist wahre christliche Erleuchtung und Aufklärung. Jeder bete dazu um den Geist der Unterschiedung und prüfe sein Herz, ohne andere vorzeitig zu richten. Jeder richte sich vielmehr selbst nach Gottes Wort, tue Buße, bessere sein Leben, vergebe Schuld, schließe Frieden und gehe mit Christus den Weg des ewigen Lebens.
Das liest sich wie eine Neuausgabe der lutherischen Ubiquitätslehre mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, daß der Hl. Geist an die Stelle von Jesus Christus tritt. :hmm:
Nein, dieser Text von overkott weitet das Herz und ich kann ihn voll unterstreichen.Es ist das Gegenteil von autoritätsfixiert.Die Gedanken stehen in guter Tradition der Aufklärung, aber geäußert von einem wahrhaft religiösen Menschen.

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

Pollux hat geschrieben:Nein, dieser Text von overkott weitet das Herz und ich kann ihn voll unterstreichen.Es ist das Gegenteil von autoritätsfixiert.Die Gedanken stehen in guter Tradition der Aufklärung, aber geäußert von einem wahrhaft religiösen Menschen.
Daß die irenischen Ausführungen eines overkott Beifall aus der säkularisierten Ecke des Christentums evozieren, kann nun jetzt nicht wirklich als verwunderlich bezeichnet werden. :pfeif:

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overkott
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:Nein, dieser Text von overkott weitet das Herz und ich kann ihn voll unterstreichen.Es ist das Gegenteil von autoritätsfixiert.Die Gedanken stehen in guter Tradition der Aufklärung, aber geäußert von einem wahrhaft religiösen Menschen.
Daß die irenischen Ausführungen eines overkott Beifall aus der säkularisierten Ecke des Christentums evozieren, kann nun jetzt nicht wirklich als verwunderlich bezeichnet werden. :pfeif:
Richten wir uns nach Gottes Wort, Pollux. Möge der heilige Geist der guten Unterstellung, der Freundlichkeit und des Wohlwollens wie ein reinigendes Feuer auch auf Raphael herankommen.

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Richten wir uns nach Gottes Wort, Pollux.
Gut, dann tun wir das 'mal: :)
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
(Matthäus 10, 34 ff.)
overkott hat geschrieben:Möge der heilige Geist der guten Unterstellung, der Freundlichkeit und des Wohlwollens wie ein reinigendes Feuer auch auf Raphael herankommen.
Da wäre es doch viel nötiger, daß der einzige ovi dieses Forums folgendes lernen möge:
Das Kreuz auf Golgatha wird niemals zum Palaverbaum umfunktioniert werden können! 8)

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overkott
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Richten wir uns nach Gottes Wort, Pollux.
Gut, dann tun wir das 'mal: :)
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
(Matthäus 10, 34 ff.)
overkott hat geschrieben:Möge der heilige Geist der guten Unterstellung, der Freundlichkeit und des Wohlwollens wie ein reinigendes Feuer auch auf Raphael herankommen.
Da wäre es doch viel nötiger, daß der einzige ovi dieses Forums folgendes lernen möge:
Das Kreuz auf Golgatha wird niemals zum Palaverbaum umfunktioniert werden können! 8)
Du verwechselst da was, Raphael. Jesus Christus wollte das Gute bewirken und das Böse bekämpfen. Du aber unterstellst denen, die sich nach Gottes Wort richten Ironie und bekämpfst das Gute, statt das Böse. Spiel hier nicht länger den Widersacher.

Lacrimosa
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Lacrimosa »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Richten wir uns nach Gottes Wort, Pollux.
Gut, dann tun wir das 'mal: :)
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
(Matthäus 10, 34 ff.)
overkott hat geschrieben:Möge der heilige Geist der guten Unterstellung, der Freundlichkeit und des Wohlwollens wie ein reinigendes Feuer auch auf Raphael herankommen.
Da wäre es doch viel nötiger, daß der einzige ovi dieses Forums folgendes lernen möge:
Das Kreuz auf Golgatha wird niemals zum Palaverbaum umfunktioniert werden können! 8)
Das ist ja auch eine der missverständlichsten Aussagen Jesu! – Jesus wählt hier radikale Worte, um den Unterschied zwischen der „Welt des Bösen“ und der „Gottes Welt des Guten“ zu verdeutlichen. Jesus ordnet den Familien das „böse Leben“ auf der Erde zu, in denen verbreitet Unfriede vorherrscht. In denen deswegen Unfriede vorherrscht, weil sich die Familienmitglieder (noch) nicht für die „Gottes Welt des Guten“ entschieden haben.

Wer Jesus nachfolgt, mithin sein Kreuz auf sich nimmt (damit sind die eigenen Unzulänglichkeiten gemeint), wird auf dem Weg der Nachfolge das Schwert Jesu insofern bemerken, dass es diese zwei Seiten dieser Welt, den Unterschied zwischen Himmel und Erde, bewusster macht, klarer zieht. Jesus ist das Schwert in dieser Welt, ER wirkt als Schwert in dieser Welt: ER muss sich allerdings nicht des Schwerts bedienen.

Denn seine Intention mit dem Schwert ist nach wie vor das Gute in die Welt zu bringen, sie zu erneuern, indem man das Schlechte durch das Schwert abscheidet (im übertragenen Sinn). Wer somit das Leben der „Welt des Bösen“ verliert, wird dafür das eigentliche Leben der „Welt des Guten“, – Frieden –, gewinnen. Die Aussage Jesu meint also nicht, IHM nacheifern bedeute, dass man das Schwert wider seinen Nächsten richtet.

Das Schwert meint nicht, dass man sich als Christ den liebelosen und unwürdigen Umgang der „Welt des Bösen“ aneignet, um damit die Meinungen anderer gedankenlos (bewusstlos?) konterkariert, wie ich das im Kreuzgang so oft erlebe. Katholisch ist, Geduld mit seinem Nächsten zu haben. Die haben User wie Raphael und ad_hoc oft nicht. Da wünschte ich mir oft weniger „weltliches Schwert“, um etwas von ihnen über den katholischen Glauben zu lernen.

NB: Franz Kafka hat das so ausgedrückt: „Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.“ Hier geht es um den gleichen Prozess der Menschwerdung.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

Lacrimosa hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Richten wir uns nach Gottes Wort, Pollux.
Gut, dann tun wir das 'mal: :)
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
(Matthäus 10, 34 ff.)
overkott hat geschrieben:Möge der heilige Geist der guten Unterstellung, der Freundlichkeit und des Wohlwollens wie ein reinigendes Feuer auch auf Raphael herankommen.
Da wäre es doch viel nötiger, daß der einzige ovi dieses Forums folgendes lernen möge:
Das Kreuz auf Golgatha wird niemals zum Palaverbaum umfunktioniert werden können! 8)
Das ist ja auch eine der missverständlichsten Aussagen Jesu! – Jesus wählt hier radikale Worte, um den Unterschied zwischen der „Welt des Bösen“ und der „Gottes Welt des Guten“ zu verdeutlichen. Jesus ordnet den Familien das „böse Leben“ auf der Erde zu, in denen verbreitet Unfriede vorherrscht. In denen deswegen Unfriede vorherrscht, weil sich die Familienmitglieder (noch) nicht für die „Gottes Welt des Guten“ entschieden haben.

Wer Jesus nachfolgt, mithin sein Kreuz auf sich nimmt (damit sind die eigenen Unzulänglichkeiten gemeint), wird auf dem Weg der Nachfolge das Schwert Jesu insofern bemerken, dass es diese zwei Seiten dieser Welt, den Unterschied zwischen Himmel und Erde, bewusster macht, klarer zieht. Jesus ist das Schwert in dieser Welt, ER wirkt als Schwert in dieser Welt: ER muss sich allerdings nicht des Schwerts bedienen.

Denn seine Intention mit dem Schwert ist nach wie vor das Gute in die Welt zu bringen, sie zu erneuern, indem man das Schlechte durch das Schwert abscheidet (im übertragenen Sinn). Wer somit das Leben der „Welt des Bösen“ verliert, wird dafür das eigentliche Leben der „Welt des Guten“, – Frieden –, gewinnen. Die Aussage Jesu meint also nicht, IHM nacheifern bedeute, dass man das Schwert wider seinen Nächsten richtet.

Das Schwert meint nicht, dass man sich als Christ den liebelosen und unwürdigen Umgang der „Welt des Bösen“ aneignet, um damit die Meinungen anderer gedankenlos (bewusstlos?) konterkariert, wie ich das im Kreuzgang so oft erlebe. Katholisch ist, Geduld mit seinem Nächsten zu haben. Die haben User wie Raphael und ad_hoc oft nicht. Da wünschte ich mir oft weniger „weltliches Schwert“, um etwas von ihnen über den katholischen Glauben zu lernen.

NB: Franz Kafka hat das so ausgedrückt: „Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.“ Hier geht es um den gleichen Prozess der Menschwerdung.
Es gibt noch eine sehr eingängige Parallelstelle aus dem Lukas-Evangelium zu der oben zitierten Passage aus dem Matthäus-Evangelium:
Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.
Insbesondere die unterstrichene Passage ist sehr beachtlich und steht IMHO den irenischen Reden des ovi diametral entgegen ..........

Lacrimosa
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Lacrimosa »

Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Richten wir uns nach Gottes Wort, Pollux.
Gut, dann tun wir das 'mal: :)
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
(Matthäus 10, 34 ff.)
overkott hat geschrieben:Möge der heilige Geist der guten Unterstellung, der Freundlichkeit und des Wohlwollens wie ein reinigendes Feuer auch auf Raphael herankommen.
Da wäre es doch viel nötiger, daß der einzige ovi dieses Forums folgendes lernen möge:
Das Kreuz auf Golgatha wird niemals zum Palaverbaum umfunktioniert werden können! 8)
Das ist ja auch eine der missverständlichsten Aussagen Jesu! – Jesus wählt hier radikale Worte, um den Unterschied zwischen der „Welt des Bösen“ und der „Gottes Welt des Guten“ zu verdeutlichen. Jesus ordnet den Familien das „böse Leben“ auf der Erde zu, in denen verbreitet Unfriede vorherrscht. In denen deswegen Unfriede vorherrscht, weil sich die Familienmitglieder (noch) nicht für die „Gottes Welt des Guten“ entschieden haben.

Wer Jesus nachfolgt, mithin sein Kreuz auf sich nimmt (damit sind die eigenen Unzulänglichkeiten gemeint), wird auf dem Weg der Nachfolge das Schwert Jesu insofern bemerken, dass es diese zwei Seiten dieser Welt, den Unterschied zwischen Himmel und Erde, bewusster macht, klarer zieht. Jesus ist das Schwert in dieser Welt, ER wirkt als Schwert in dieser Welt: ER muss sich allerdings nicht des Schwerts bedienen.

Denn seine Intention mit dem Schwert ist nach wie vor das Gute in die Welt zu bringen, sie zu erneuern, indem man das Schlechte durch das Schwert abscheidet (im übertragenen Sinn). Wer somit das Leben der „Welt des Bösen“ verliert, wird dafür das eigentliche Leben der „Welt des Guten“, – Frieden –, gewinnen. Die Aussage Jesu meint also nicht, IHM nacheifern bedeute, dass man das Schwert wider seinen Nächsten richtet.

Das Schwert meint nicht, dass man sich als Christ den liebelosen und unwürdigen Umgang der „Welt des Bösen“ aneignet, um damit die Meinungen anderer gedankenlos (bewusstlos?) konterkariert, wie ich das im Kreuzgang so oft erlebe. Katholisch ist, Geduld mit seinem Nächsten zu haben. Die haben User wie Raphael und ad_hoc oft nicht. Da wünschte ich mir oft weniger „weltliches Schwert“, um etwas von ihnen über den katholischen Glauben zu lernen.

NB: Franz Kafka hat das so ausgedrückt: „Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.“ Hier geht es um den gleichen Prozess der Menschwerdung.
Es gibt noch eine sehr eingängige Parallelstelle aus dem Lukas-Evangelium zu der oben zitierten Passage aus dem Matthäus-Evangelium:
Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.
Insbesondere die unterstrichene Passage ist sehr beachtlich und steht IMHO den irenischen Reden des ovi diametral entgegen ..........
Irenisch hin oder her, muss man jeder Aussage ein kontroverstheologisches Etikett (irenisch) anheften? Stattdessen könnten man sich ab und zu fragen, was Overkott im Sinn hatte.

Auch hier: Jesus ist das Feuer. Dieses Feuer ist nicht nur ein zerstörendes, es ist gleichsam das reinigende Feuer der Taufe. Diese Polarität des einerseits zerstörenden, andererseits des reinigenden Feuers zu denken, ist, (wie das Schwert,) für den menschlichen Geist eine Voraussetzung, – denn dieser denkt in Gegensätzen –, um den vollkommenen Frieden Gottes begreifen zu können, in welchem der Widerspruch zwischen Gut und Böse aufgehoben ist. Man muss heutzutage nicht mehr Spaltung auf die Welt bringen, denn sie ist schon gespalten. Es brennt auch bereits.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

Lacrimosa hat geschrieben:Auch hier: Jesus ist das Feuer.
Mit aller gebotenen Höflichkeit möchte ich Dich ganz vorsichtig darauf aufmerksam machen: Hier irrst Du! :hmm:

Das Feuer wird in der christlichen Symbolsprache mit dem Hl. Geist assoziert:
Flammenzungen senken sich zu Pfingsten (Apg 2,3) auf die Gemeindemitglieder herab!

Lacrimosa
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Lacrimosa »

Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:Auch hier: Jesus ist das Feuer.
Mit aller gebotenen Höflichkeit möchte ich Dich ganz vorsichtig darauf aufmerksam machen: Hier irrst Du! :hmm:

Das Feuer wird in der christlichen Symbolsprache mit dem Hl. Geist assoziert:
Flammenzungen senken sich zu Pfingsten (Apg 2,3) auf die Gemeindemitglieder herab!
Richtig im Zusammenhang mit Pfingsten. Wenngleich es mir nur um den Analogieschluss zum Schwert ging.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

Lacrimosa hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:Auch hier: Jesus ist das Feuer.
Mit aller gebotenen Höflichkeit möchte ich Dich ganz vorsichtig darauf aufmerksam machen: Hier irrst Du! :hmm:

Das Feuer wird in der christlichen Symbolsprache mit dem Hl. Geist assoziert:
Flammenzungen senken sich zu Pfingsten (Apg 2,3) auf die Gemeindemitglieder herab!
Richtig im Zusammenhang mit Pfingsten. Wenngleich es mir nur um den Analogieschluss zum Schwert ging.
Warum schreibst Du dann "Jesus ist das Feuer.", wenn es Dir um den Analogieschluss - was auch immer das hier jetzt bedeuten soll :achselzuck: - zu "Jesus ist das Schwert." geht? :hae?:

Lacrimosa
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Lacrimosa »

Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:Auch hier: Jesus ist das Feuer.
Mit aller gebotenen Höflichkeit möchte ich Dich ganz vorsichtig darauf aufmerksam machen: Hier irrst Du! :hmm:

Das Feuer wird in der christlichen Symbolsprache mit dem Hl. Geist assoziert:
Flammenzungen senken sich zu Pfingsten (Apg 2,3) auf die Gemeindemitglieder herab!
Richtig im Zusammenhang mit Pfingsten. Wenngleich es mir nur um den Analogieschluss zum Schwert ging.
Warum schreibst Du dann "Jesus ist das Feuer.", wenn es Dir um den Analogieschluss - was auch immer das hier jetzt bedeuten soll :achselzuck: - zu "Jesus ist das Schwert." geht? :hae?:
Durch dich bin ich ja erst auf die Analogie gekommen. Du schreibst: „Es gibt noch eine sehr eingängige Parallelstelle aus dem Lukas-Evangelium [...].“ Ich interpretierte sowohl das Schwert als auch das Feuer als Metapher für die Menschwerdung zu Gott hin, um die es Jesus ging.
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overkott
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von overkott »

Lacrimosa hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:Auch hier: Jesus ist das Feuer.
Mit aller gebotenen Höflichkeit möchte ich Dich ganz vorsichtig darauf aufmerksam machen: Hier irrst Du! :hmm:

Das Feuer wird in der christlichen Symbolsprache mit dem Hl. Geist assoziert:
Flammenzungen senken sich zu Pfingsten (Apg 2,3) auf die Gemeindemitglieder herab!
Richtig im Zusammenhang mit Pfingsten. Wenngleich es mir nur um den Analogieschluss zum Schwert ging.
Warum schreibst Du dann "Jesus ist das Feuer.", wenn es Dir um den Analogieschluss - was auch immer das hier jetzt bedeuten soll :achselzuck: - zu "Jesus ist das Schwert." geht? :hae?:
Durch dich bin ich ja erst auf die Analogie gekommen. Du schreibst: „Es gibt noch eine sehr eingängige Parallelstelle aus dem Lukas-Evangelium [...].“ Ich interpretierte sowohl das Schwert als auch das Feuer als Metapher für die Menschwerdung zu Gott hin, um die es Jesus ging.
Das ist sicher sehr johanneisch: Ich bin der Weg, die Tür, die Wahrheit, das Leben, das Brot, das Licht, das Feuer, das Schwert...

Und doch hat diese Redeweise mit Matthäus auch etwas Ursprüngliches: Ihr seid das Salz.

Gleichwohl scheinen diese Bildbezeichnungen ohne weitere Erklärungen auch sehr dunkel, sehr rätselhaft, sehr mystisch.

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overkott
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von overkott »

Mir selbst geht es in den theologischen Erklärungen um den Dialog mit philosophisch Interessierten, weniger um mystisches Einfühlen.

Das bedeutet, mehr Strukturen in den biblischen Texten zu erkennen und zu benennen, vor allem aber die Texte erst einmal zu lesen, statt einfach nur unbelesene Zustimmung auszudrücken.

Pilgerer
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Pilgerer »

Die Salbung mit dem Heiligen Geist ist eigentlich sogar die Voraussetzung zum Christsein. Denn Jesus war u.a. dadurch der Gesalbte (="Christus", "Meschiach"), dass Er mit dem Heiligen Geist gesalbt war. Da das Wort "Christ" sich von "Christus" herleitet, ist es notwendig, wie Jesus mit dem Heiligen Geist gesalbt zu werden, um wie Er ein Christus zu werden.

Ohne den Heiligen Geist bleibt hingegen jeder unchristlich, selbst wenn er in irgendeiner Form gläubig sein mag. Doch das bleibt dann ein äußerlicher, bürgerlicher Glaube, der nicht ins Herz dringt. Ich vermute, dass die mittelalterlichen Judenprogrome etc. von solchen äußerlich Gläubigen ausgingen, die trotz korrekten Glaubens nicht vom Heiligen Geist erfüllt waren.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Mir selbst geht es in den theologischen Erklärungen um den Dialog mit philosophisch Interessierten, weniger um mystisches Einfühlen.

Das bedeutet, mehr Strukturen in den biblischen Texten zu erkennen und zu benennen, vor allem aber die Texte erst einmal zu lesen, statt einfach nur unbelesene Zustimmung auszudrücken.
Diese Enzyklika sei Dir zum intensiven Studium angeraten: Tolle lege!

Pollux
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Pollux »

Es ist schon bezeichnend für Dich, dass Du gerade diese Enzyklika aus dem Jahre 1907 (!) heranziehst.Die wäre aber besser nicht geschrieben worden, denn sie zeigt die damalige Rückwärtsgewandheit der katholischen Kirche.Damit outest Du Dich , wenn nicht schon vorher, als ein unverbesserlicher Fundamentalist, der nichts aus der Geschichte gelernt hat.Es tut mir leid, dass ich diese harten Worte wählen muss.Vom Anfang des vorigen Jahrhunderts bis heute ist viel passiert und darauf hat die Theologie zu reagieren, indem sie dem geänderten Bewußtsein Rechnung trägt.

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

Pollux hat geschrieben:Es ist schon bezeichnend für Dich, dass Du gerade diese Enzyklika aus dem Jahre 1907 (!) heranziehst.Die wäre aber besser nicht geschrieben worden, denn sie zeigt die damalige Rückwärtsgewandheit der katholischen Kirche.Damit outest Du Dich , wenn nicht schon vorher, als ein unverbesserlicher Fundamentalist, der nichts aus der Geschichte gelernt hat.Es tut mir leid, dass ich diese harten Worte wählen muss.Vom Anfang des vorigen Jahrhunderts bis heute ist viel passiert und darauf hat die Theologie zu reagieren, indem sie dem geänderten Bewußtsein Rechnung trägt.
:patsch:

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overkott
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von overkott »

Gut, wir ziehen ja auch Evangelien aus dem Jahr 80 heran. Und die erste Schöpfungsgeschichte ist noch ein paar Jahre älter. Warum nicht mal so eine moderne Enzyklika aus der belle epoque lesen?

Man kann sie zunächst auch positiv verstehen als Mahnung in alle Richtungen vor sola, sola, sola: nur innerweltlich, nur egozentrisch, nur symbolisch. Dann lautet die Botschaft: Macht es wie die Theologen der heiligen Schriften und der Scholastik, lasst pro et contra zu Wort kommen.

Allerdings ist der Sprachduktus dann doch nicht ganz so erbaulich, sondern eher negativ-nörgelig. Auch die inquisitorischen Maßnahmen im Gefolge erinnern wenig an die lichte Seite der Theologie etwa eines heiligen Bonaventuras.

Heute ist Pascendi mit Bonaventura im Licht der Entscheidungen der Bibel und der Lehren Jesu zu beurteilen.

Was das II. Vatikanum und die päpstlichen Korrekturen daran betrifft, ist vor unkritisch-einseitigem Jubel für die Gegenwart zu warnen. Verunstaltungen bei der Bibelübersetzung zeugen davon, dass nicht alles gleich gut ist, was sich selbst für modern hält.

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Auch die inquisitorischen Maßnahmen im Gefolge erinnern wenig an die lichte Seite der Theologie etwa eines heiligen Bonaventuras.
Aber die inquisitorischen Maßnahmen im Gefolge des zweiten Vaticanums erinnern daran? :detektiv:

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overkott
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Auch die inquisitorischen Maßnahmen im Gefolge erinnern wenig an die lichte Seite der Theologie etwa eines heiligen Bonaventuras.
Aber die inquisitorischen Maßnahmen im Gefolge des zweiten Vaticanums erinnern daran? :detektiv:
Ich möchte weder L. Boff, noch Benedikt XVI. vorzeitig heilig sprechen, sondern das abschließende Urteil dem Jüngsten Gericht überlassen.

Der Perfekt der Glaubenskongregation hat eine wichtige Aufgabe, informiert sich über die theologischen Debatten, hält idealerweise den Himmel offen.

Da kann es auch schon mal wichtig sein, im Übergang zur Demokratie keine theologischen Debatten vom Zaun zu brechen, die radikalen oder extremen Kräften Wasser unter den Kiel spülen könnten.

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Hubertus
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Hubertus »

Ausufernde themenfremde Diskussion herausgenommen. Bitte beim Thema bleiben!

Hubertus als Mod.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Auch die inquisitorischen Maßnahmen im Gefolge erinnern wenig an die lichte Seite der Theologie etwa eines heiligen Bonaventuras.
Aber die inquisitorischen Maßnahmen im Gefolge des zweiten Vaticanums erinnern daran? :detektiv:
Ich möchte weder L. Boff, noch Benedikt XVI. vorzeitig heilig sprechen, sondern das abschließende Urteil dem Jüngsten Gericht überlassen.
Es ist mittlerweile hinreichend deutlich geworden, daß Du Deinen Standpunkt in der Standpunktlosigkeit verortest; daher ist es überflüssig, dies immer wieder neu zu bestätigen.
overkott hat geschrieben:Der Perfekt der Glaubenskongregation hat eine wichtige Aufgabe, informiert sich über die theologischen Debatten, hält idealerweise den Himmel offen.
Soso, der Perfekt ............
overkott hat geschrieben:Da kann es auch schon mal wichtig sein, im Übergang zur Demokratie keine theologischen Debatten vom Zaun zu brechen, die radikalen oder extremen Kräften Wasser unter den Kiel spülen könnten.
Wichtig ist zunächst die Treue zu Jesus als Person und zu seiner Lehre, die mit den von Dir hier präsentierten anthropozentrierten Ideen nichts gemein hat!

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overkott
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Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von overkott »

Lasst ihn.

Raphael

Re: Pfingsten: Feuer vom Himmel

Beitrag von Raphael »

@ overkott
overkott hat geschrieben:Lasst ihn.
Solange das bei Dir Einsichten hervorruft, die Dich zum katholischen Glauben zurückführen, sollte man diese Angelegenheit in der Tat so handhaben! 8)

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