Bibel für Jugendliche

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Jarom1
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Re: Bibel für Jugendliche

Beitrag von Jarom1 »

anneke6 hat geschrieben:Ich hatte mit 9 Jahren bereits eine "richtige" Bibel…ich hatte meine Großmutter nach einer gefragt, und sie hat sie mir gegeben. Davor habe ich bei einer meiner Tanten immer gerne in der Kinderbibel von Anne de Vries (ich dachte damals, es wäre eine Frau, 25 Jahre später wurde ich eines besseren belehrt) geblättert. Texte aus dem Alten und Neuen Testament waren wunderschön nacherzählt und ich mochte auch gerne die Bilder angucken. Ich denke, unzählige Kinder haben auf diese Weise den "lieben Gott" kennengelernt. Bei mir kam irgendwann der Wunsch auf, die "richtige" Bibel zu lesen.
Aber nicht alle Kinder sind Leseratten mit literaturwissenschaftlichen Ambitionen. Wenn ein Kind eine kommunikative Bibelübersetzung lesen möchte, dann sollte man seinem Wunsch nachkommen, finde ich.
Die besagte Ausgabe der GN war meine erste Bibel. Ich habe sie zu Beginn des Konfirmandenunterrichts mit etwa 12 bekommen. Bei uns zu Hause gab es keine Bibel. Meine Mutter ist zwar sehr gläubig, sie stützt ihren Glauben aber eher auf das Gesangbuch als auf die Bibel. Mein Vater hat mich literarisch eher an die germanischen Göttersagen herangeführt :pfeif:

Meine beiden Kinder haben jeweils eigene Exemplare von "Meine erste Kinderbibel", in denen sie gerne und viel lesen.
Consciousness of sin, certainty of faith, and the testimony of the Holy Spirit

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Irmgard
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Re: Bibel für Jugendliche

Beitrag von Irmgard »

lifestylekatholik hat geschrieben:Was soll denn das heißen? Ich konnte auch schon als Jugendlicher mit der GN-Übersetzung, die ich zur Erstkommunion geschenkt bekam, so überhaupt nichts anfangen. Meiner Erinnerung nach las ich damals in einer älteren Ausgabe der Jerusalemer Bibel, also im Prinzip der Herder-Übersetzung. (Die Einheitsübersetzung war für mich auch nicht gerade anziehend.)
Was das heißen soll. Nun, das "Kind" (so jung ist es ja nicht mehr) hat gefragt. Eben danach. Selbstverständlich kann sie auch die Einheitsübersetzung lesen oder sich in der Bibliothek andere Übersetzungen besorgen. Aber sie möchte etwas, was näher an ihrem Deutsch ist (und das ist schon nicht mehr mein Deutsch). Was soll den daran verkehrt sein? Mit linguistischen Feinheiten kann sie sich dann ja immer noch beschäftigen. Immerhin, sie liest. Wäre doch schade, wenn nicht.

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Bernado
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Re: Bibel für Jugendliche

Beitrag von Bernado »

Irmgard hat geschrieben: Aber sie möchte etwas, was näher an ihrem Deutsch ist (und das ist schon nicht mehr mein Deutsch). Was soll den daran verkehrt sein? Mit linguistischen Feinheiten kann sie sich dann ja immer noch beschäftigen.
Es geht da schon um mehr als um "linguistische Feinheiten". Es geht um Einstellungen.
Warum will sie ein Deutsch, das näher an Ihrem Deutsch ist? Aus mangelnder ästhetischer Sensibilisierung, die nicht sieht, daß verschiedene Textsorten verschiedene Sprach- und Stilebenen mit sich bringen? Aus Bequemlichkeit, um sich nicht anstrengen zu müssen? Aus unbewußter Abwehr, um den Gedanken nicht aufkommen zu lassen, daß es da um Gottes Wort geht und nicht um einen Chat unter Freundinnen?

Man muß diese Fragen nicht so ernst stellen, wie ich das hier tue. Aber man kann sie auch nicht mit einem bequemen "Was soll denn daran verkehrt sein" abblocken. Da kann einiges verkehrt sein,und dem sollte man sich stellen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Irmgard
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Re: Bibel für Jugendliche

Beitrag von Irmgard »

Bernado hat geschrieben:Da kann einiges verkehrt sein,und dem sollte man sich stellen.
Ich denke, wir stellen uns als Familie da schon einer Menge Fragen. Wir sind regelmäßige Gottesdienstbesucher, auch wenn das in Fusionszeiten nun wirklich nicht so einfach ist. Und wofür sich Kinder heute in den Schulen fast rechtgertigen müssen. Das betroffene Kind lernt 4 Sprachen, allerdings weder Latein noch Griechisch. Es hat durchaus Sprachgefühl und Interesse. Es will die Bibel lesen, selber, vom Anfang an. Aber nicht in der für es "sperrigen" Einheitsübersetzung. Ich bin sicher, es wird sich noch mit den "linguistischen Feinheiten" beschäftigen. Aber dann, wenn es das interessiert.
Aus Bequemlichkeit, um sich nicht anstrengen zu müssen? Aus unbewußter Abwehr, um den Gedanken nicht aufkommen zu lassen, daß es da um Gottes Wort geht und nicht um einen Chat unter Freundinnen?
Ich glaube, da übertreibst du. Gottes Wort? Auf Griechisch? Sprache unterliegt immer Veränderungen. Ich wollte doch nur wissen, was aus eurer Erfahrung hinreichend "nah dran" ist. Mehr nicht.

Gruß

Irmgard

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Bernado
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Re: Bibel für Jugendliche

Beitrag von Bernado »

Irmgard hat geschrieben: Ich glaube, da übertreibst du. Gottes Wort? Auf Griechisch? Sprache unterliegt immer Veränderungen. Ich wollte doch nur wissen, was aus eurer Erfahrung hinreichend "nah dran" ist. Mehr nicht.
Ich zumindest sprach von Übersetzungen, nicht von Griechisch. Und diese Übersetzungen sind nun mal meistens um so weniger "nahe dran" an Gottes Wort, wie sie nahe dran sind an der heutigen Sprache, soweit sie sich dem Zeitgeist andient.

Es gibt Ausnahmen, etwa die Übersetzung des Neuen Testaments von Klaus Berger. Ziemlich nahe an heutigem hochsprachlichem Deutsch. Ich fürchte aber nicht ganz an dem, was Jugendliche heute als "nahe dran" empfinden.
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