Schön der Reihe nach:
@Linus:
Luhmann ist mir in der Tat bekannt und manche seiner Ansätze in der Systemtheorie sind m.E. nicht ganz uninteressant. Bezüglich "Unsicherheitsabsorbtion, Milderung der Angst vor Tod etc." hat er mit vielem nicht unrecht. That's it. Bin sonst kein Fan von ihm (bei meiner tiefen Abneigung gegen verquast formulierende Alt68er auch kein großes Wunder
)
Wenn Sie sich auch nur ganz kurz mit meinem Blog beschäftigen, können Sie unschwer erkennen, daß ich mit Luhmann & Co. nicht unbedingt d'accord bin.
@Raphael:
Ich meine auch, daß "selbstreferentielles System" so gelehrt und souverän klingt.
Da spricht einer, der den Durchblick, der weiß, wie's läuft, der kennt sich aus ............
Sie sind herzlich eingeladen, "selbstreferentielles System" durch "Zirkelschluß" zu ersetzen. Klingt weniger gelehrt und souverän, und sagt im Prinzip das gleiche.
@Marion:
Was schlägst du als irgendwie glaubwürdiger vor, als daß ein von vielen gesehener angefasster Auferstandener anderes ist als auferstanden?
Nochmals: die Evangelien sind Schriften von "Parteigängern", verfaßt in apologetischem und katechetischem Interesse. Das ist kein Notariatsprotokoll über die Generalversammlung des Apostelkollegium e.V., bei der der (inhaltlich völlig unbeteiligte) Notar festhält, daß eine Person, welche von den Vereinsmitgliedern als "Jesus" bezeichnet wurde und ihnen offensichtlich bestens bekannt war, bei verschlossenen Türen auf einmal im Raum stand und außerhalb der Tagesordnung eine Rede hielt, welche ungefähr lautete wie folgt ...
Die Evangelien verfolgen einen klar erkennbaren
Zweck: sie wollen missionarisch wirken zur Verbreitung der Glaubenlehren, die sie enthalten. Das ist etwa so "glaubwürdig" wie die Laudatio des Prokuristen beim 60. Geburtstag des Firmenchefs. Kann ja sein, daß das was gesagt wird, wahr ist, keine Frage! Aber wir können uns nicht darauf verlassen, daß es so ist! Und v.a. erfahren wir nie, was nicht gesagt wird ...
So ein Dialog ist eine bodenlose Unverschämtheit. Wenn du eine Antwort auf eine Frage haben möchtest, dann stelle sie doch bitte deinem Gegegenüber. Ansonsten scheint es, daß du uninteressiert am Gespräch und deinem Gegenüber bist.
Ich bedauere, daß Sie das offenbar in die falsche Kehle bekommen haben. Nun führe ich derlei Diskussionen ja nicht zum ersten Mal und wurde da typischerweise in solche Dialoge verwickelt. Aber wenn Sie andere Antworten gegeben hätten — lassen Sie es uns wissen! Ich bin interessiert daran, Ihre Begründung zu lesen, um dann gezielt dazu Stellung nehmen zu können.
@Bernardo:
Da hat sich einer 14 Tage lang etwas vorbereitet bei und mit den üblichen Verdächtigen, und dann geht er Katholen aufmischen - nicht missionieren, nur aufmischen, der große Denker.
Don't feed the troll.
1. Für solche Postings brauche ich keine 14 Tage, das geht aus dem Stehgreif.
2. Missionieren will ich tatsächlich nicht. Jeder soll m.E. selbst zu seinen Glaubensansichten und -erkenntnissen kommen, und so wenig, wie ich für Sie essen oder denken kann, so wenig kann ich für Sie glauben. Ich will Denkanstöße geben, nicht mehr und nicht weniger. Wenn Sie das als "aufmischen" bezeichnen ... na gut. Für mich hat das Wort allerdings einen eher unschönen Beigeschmack.
3. Mich gleich als "Troll" zu bezeichnen verrät m.E. wenig Selbstvertrauen und/oder Gegenargumente Ihrerseits — "si male locutus sum testimonium perhibe de malo, si autem bene quid me cædis?"
@Sempre:
Schön, dass Du Dich für die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus interessierst.
Darf ich fragen, wie es kommt, dass Du Dich dafür interessierst?
Kleines Mißverständnis: ich interessiere mich primär für Philosophie. Näherhin für Religionsphilosophie (also das, was man so als "Naturreligion", nicht im ethnologischen Sinne, bezeichnet — und daher auch für das historisch wie weltanschaulich sehr bedeutsame Christentum. Ich interessiere mich daher auch für Jesus Christus und seine Lehren — die Lehren über ihn (inkl. Auferstehungsdogma) interessieren mich eher weniger.
und präsentiert dann einen klischeehaften Dialog aus der Mottenkiste.
Auch an Sie die Bitte: ersetzen Sie den Dialog durch Ihre eigenen Antworten und teilen Sie uns diese mit.
@Miserere Nobis Domine:
Der springende Punkt ist, dass die Augenzeugen des auferstandenen Christus nicht zögerten, sich zu Tode zu foltern und sich den Löwen zum Frass vorwerfen zu lassen. Wenn sie die Welt hätten für blöd verkaufen wollen, dann hätten sie unter Folter gestanden.
Hier schmuggeln Sie aber unter meine Argumente eines (nämlich "für blöd verkaufen wollen" — also den bewußten Betrug seitens der Jünger), das nicht von mir stammt.
Nein, bewußten Betrug unterstelle ich den Jüngern nicht! Da gibt es weitaus plausiblere Erklärungen: beschönigende Darstellung durch folgende Generationen in der besten Absicht, Ergänzung fehlender Sachverhalte aus dem Hörensagen, Selbsttäuschung infolge tiefster Verzweiflung, etc. etc. — alles weitaus wahrscheinlicher (da bereits in anderen Fällen vorgekommen) als eine "Auferstehung" welche weder vorher noch nachher bezeugt ist. Mir ist schon klar, daß das genau der Lösungspfad ist, den Sie nicht haben wollen, aber mir erscheint er durchaus plausibel zu sein. Und, wie ich hinzusetzen möchte: ich denke, daß man sich durchaus als "Christ", also als Anhänger Jesu Christi bezeichnen darf, wenn man seine Lehren in seinem Leben umzusetzen bemüht ist — gleichgültig, ob man an seine leibliche Auferstehung glaubt, ob man glaubt, daß er von einer jungfräulichen Mutter geboren wurde, Teil einer Trinität ist etc. etc.
@Johannes22101988:
"Amen" heißt: "wahrhaft, so ist es!"
Ich achte Ihre Überzeugung, die sie damit ausdrücken — aber es wird Sie nicht wundern, daß ich sie nicht teile.