Bezüglich der Schöpfung inkl. der Menschen ist der Logos allwissend. Aus der Sicht des Vaters liegt die Entscheidung beim Vater, die dann der Logos in der Schöpfung ausführt. Er steht in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Vater, aus dem Er geboren ist und von dem Er alles nimmt.Raphael hat geschrieben:Streitig ist lediglich, ob das Attribut Allwissenheit der Person Jesu zuzurechnen ist, oder ob dieses Attribut Allwissenheit ausschließlich dem Gottsein Jesu zuzuordnen ist.
Jesus als Logos hat diese Allwissenheit. Als Mensch ist er "Sohn Gottes", d.h. ein vollkommen vom Logos erfüllter Mensch (im Gegensatz zu den sündigen "von unten" geborenen Menschen). Er steht in seinem Wissen in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Gott und würde das nicht leugnen oder gar lösen. Dies ist auch das Vorbild für die anderen Kinder Gottes. Die Negierung der Abhängigkeit von Gott ist Sünde, während die Hingabe in die Abhängigkeit von Gott der Schritt zur Gerechtigkeit ist. Jesus bekennt sich also zu der Abhängigkeit von Gott und nimmt auch seine Allwissenheit vom Logos. Er bekennt sich vor den Menschen als Mensch, weil er auch ein solcher ist.
Gott ist die Liebe, und darum ist auch sein eingeborener Sohn Jesus Christus DIE Liebe. Die hohepriesterliche Rolle Jesu besteht gerade darin, die Liebe Gottes den Christen zu vermitteln. Ebenso besteht die priesterliche Rolle der Christen darin, die Liebe Gottes den Heiden zu vermitteln, damit sie erkennen, mit welcher Liebe Gott sie persönlich tatsächlich liebt. Niemand weiß, was "Liebe" bedeutet, solange er nicht die Liebe Gottes erfahren hat.overkott hat geschrieben:Dem kann man zustimmen: Die Liebe war Jesus schon als Samenkorn ins Herz gelegt. Was später weisheitlich wie eine Lilie blühte, war nichts als die Liebe des Anfangs.