Was ist Wahrheit?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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overkott
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

ChrisCross hat geschrieben:Das mit den Autos mag auf den ersten Blick logisch erscheinen, da wir das so geowhnt sind, Dinge immer in Mengen zu denken. Nehmen wir mal ein anderes Beispiel:
Mathematischer ausgedrückt: in Mengen und Einheiten.
Du nimmst einen Stock und brichst ihn in zwei. Wie viele Stöcke hast du jetzt? Einen, dann hätten aber beide Teile das selbe Wesen, wie du bei den Autos schon behauptest, was sich mir nicht ganz erschliest, da ich noc nie vn Autos mit Eigenschaften der Trinität gehört habe.
Wesen = Einheit. Du hast also 2 * 1/2 Einheit Stock.
Oder hast du zwei Stöcke?
Zwei halbe Stöcke.
Dann könnten man Dinge also in ihrer Anzahl vervielfältigen, und as ohne dass man etwas hinzugibt.
Nicht vervielfältigen (multiplizieren), sondern teilen (dividieren, differenzieren).
Oder hast du zwei halbe Stöcke?
Eben.
Dann bleibt allerdings die Frage, woher beispielsweise der nächste Fußgänger wissen soll, ob das einmal ein Stock war oder nicht.
Der Einwand ist gut.
Es ergibt sich also, dass man einfach nicht am Wesen die Zahl erkennen kann. Denn diese entsteht erst durch den Zusammenhang. Zahlen bleiben also Produkte des Geistes
Prinzipiell, ja. Schon die erste Entscheidung, den Stock zu teilen, war ein Produkt des Geistes. In der Konsequenz (in der Tat) hast du tatsächlich zwei Hälften. Die beiden Hälften sind da, ob der Fußgänger sie erkennt oder nicht.

Als Gleichung ergibt sich:

Prinzip = Konsequenz
Geist = Tatsache
und keine Dinge, mit denen ich Gott vergleichen bzw. gleichsetzen sollte.
Jetzt solltest du dich fragen, wer Gott ist. Wenn du dich an der Bibel orientierst, findest du dort:

Gott ist Geist (Joh 4,24).

Daraus ergibt sich:

Geist = Tatsache
Gott = Schöpfung

Gott ist also der Geist, ( = ) dem die Schöpfung entspricht. (Gen 1,1)

Die Schöpfung ist das Produkt des Geistes Gottes.

Im Prinzip ist Gott die Schöpfung. Gott ist allgegenwärtig. (Ps 139; Apg 17,28; 1Kor 3,16)

Durch differenzierte Betrachtung in Geist und Körper können wir Gott erkennen:

Gott ist der Geist der Schöpfung. (Gen 1,2)

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ChrisCross
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

Gott ist nicht die Schöpfung. Gott ist Schöpfer. Beides ist klar zu trene, wenn man keiner Irrlehre verfallen will. Also kannst du deine Gleichungen mal schon in die Tonne kloppen.
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overkott
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

Bist du Gnostiker?

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ChrisCross
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

Ne, bist du Pantheist?
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overkott
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

Den Unterschied zwischen der Allgegenwart Gottes als Prinzip der Schöpfung und Pantheismus habe ich ja schon deutlich gemacht.

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ChrisCross
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

overkott hat geschrieben:Im Prinzip ist Gott die Schöpfung
Naja, wo da jetzt der klar gemachte Unterschied sein soll erschliest sich mir nicht wirklich.
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overkott
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Im Prinzip ist Gott die Schöpfung
Naja, wo da jetzt der klar gemachte Unterschied sein soll erschliest sich mir nicht wirklich.
Im Prinzip geht von Gott alles aus. Gott ist der Anfang ohne Unterschied. Erst mit seinem Schöpferwort macht er den Unterschied: Es werde Licht. Das Licht differenziert. Es schafft den Unterschied von Tag und Nacht: Die Zeit entsteht. Grenzen werden erkennbar: Der Raum entsteht. Erst die Klarheit des Lichts schafft den klaren Unterschied. Aber im Prinzip ist in Gott alles eins.

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ChrisCross
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

overkott hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Im Prinzip ist Gott die Schöpfung
Naja, wo da jetzt der klar gemachte Unterschied sein soll erschliest sich mir nicht wirklich.
Im Prinzip geht von Gott alles aus. Gott ist der Anfang ohne Unterschied. Erst mit seinem Schöpferwort macht er den Unterschied: Es werde Licht. Das Licht differenziert. Es schafft den Unterschied von Tag und Nacht: Die Zeit entsteht. Grenzen werden erkennbar: Der Raum entsteht. Erst die Klarheit des Lichts schafft den klaren Unterschied. Aber im Prinzip ist in Gott alles eins.
Nein, im Anfang schafft Gott alles aus dem nichts. Er unterschiedet nicht, was einmal eins war, sondern macht völlig neu.
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Jorge_
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von Jorge_ »

ChrisCross hat geschrieben:
Jorge_ hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Also mir ist noch keine Zahl über den Weg gelaufen, dir etwa?
Im Hof unter meinem Fenster parken drei Autos. Es sind tatsächlich drei, nicht ungefähr oder geschätzt oder nur nach Ansicht mancher Beobachter. Diese Dreizahl ist real, wirklich existent, auch außerhalb meiner Gedanken.
Das mit den Autos mag auf den ersten Blick logisch erscheinen, da wir das so geowhnt sind, Dinge immer in Mengen zu denken.
Eine Haupttätigkeit des Denkens ist in der Tat das Differenzieren und Zusammenschauen. Natürlich könnte ich auch sagen, im Hof befinden sich zwölf Räder oder sechs Außenspiegel oder da liegt eine gewisse Menge Stahl, Glas, Textilmaterial und Kunststoff herum. Dass wir die Autos als zählbare Einheiten auffassen ist eine Differenzierungsleistung des Denkens, die auch auf Konvention beruht: Wir haben uns (intersubjektiv) aus bestimmten (uns beiden einleuchtenden und auch anhand objektiver Gegebenheiten beschreibbaren) Gründen darauf geeinigt, ein Auto als eine quasi-organische Einheit anzusehen. Das ändert nichts daran, dass ihre Anzahl unserem Denken vorausgeht. Wenn da wirklich drei Autos stehen (gewöhnliche zweiachsigen Pkw), wäre es ebenso objektiv falsch zu sagen, da sind sechzehn Räder, wie zu sagen, da stehen vier Autos.
Was ich damit sagen will ist, die Anzahl hängt nicht von unserem "Denken in Mengen" ab. Sie ist einfach da. Ob wir Autos oder Räder zählen wollen, ist tatsächlich Vereinbarungssache, das tangiert aber nicht die Realität der entsprechenden Anzahl und noch viel weniger das Wesen der Zahl an sich.
ChrisCross hat geschrieben:Du nimmst einen Stock und brichst ihn in zwei. Wie viele Stöcke hast du jetzt?
Siehe oben. Betrachtungs- und Vereinbarungssache. Zwei halbe Stöcke, einen durchgebrochenen Stock, zwei neue Stöcke ... ist alles richtig. Falsch wäre drei halbe Stöcke, ein geknickter Stock, ...
Übrigens ein interessantes Beispiel im Hinblick auf die Frage Relativismus und Wahrheit. Man kann die Wahrheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und je nach den konventionell vereinbarten intersubjektiven Kriterien ganz anders benennen. Man kann aber nicht sagen, die Wahrheit selbst wäre deshalb relativ oder reine Ansichtssache.
ChrisCross hat geschrieben:Es ergibt sich also, dass man einfach nicht am Wesen die Zahl erkennen kann. Denn diese entsteht erst durch den Zusammenhang. Zahlen bleiben also Produkte des Geistes und keine Dinge, mit denen ich Gott vergleichen bzw. gleichsetzen sollte.
Es ging mir hier ohnehin nicht darum, die Zahl als solche mit Gott gleichzusetzen. Es geht einfach um Metaphysik. Ist die Zahl als solche etwas Gegebenes oder eine Schöpfung des Denkens, eine bloß phantastische Vorstellung, ein Produkt der Einbildung? Was du als "Wesen" bezeichnest, scheint mir als etwas rein Materielles, du selbst nennst es "Dinge". Das materielle Ding "Auto" hat für dich ein reales Wesen, das abstrakte Ding "Zahl" aber offenbar nicht. Warum?
Natürlich kann man am Wesen des (für dich unzweifelhaft realen, da materiellen) Autos nicht erkennen, wie viele Autos auf meinem Hof stehen. Das ergibt sich, wie du richtig sagst, erst aus dem Zusammenhang. Aber ist dieser Zusammenhang deshalb weniger real als die Autos selbst? Bilde ich mir den Zusammenhang nur ein oder definiere ich ihn nur, bloß weil es kein materielles Gebilde ist? Ist die Weltordnung nichts reales, sondern nur ihre Atome? Ist alles Reale nur Materie?

Es ist natürlich eine Konvention, dass ich bloß die drei Autos auf meinem Hof zähle und nicht, sagen wir, alle parkenden Autos im Umkreis von 400 Metern von meinem Standort. Aber die Dreizahl dieser Autos, die zu betrachten ich mich entschlossen habe, ist durchaus real und entspringt nicht nur meiner Vorstellungskraft.

Anselms Gottesbeweis fußt jedenfalls auf einer anderen, nicht materialistischen Sichtweise der Realität. Die Realität dessen, über den hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, ist für Materialisten ein bloßes Gedankenspiel. Die metaphysischen Überlegungen zur Realität der Zahl helfen dabei, Anselm besser zu verstehen. Das war mein Gedanke (also nichts Gotteslästerliches, hoffe ich). :)
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overkott
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Im Prinzip ist Gott die Schöpfung
Naja, wo da jetzt der klar gemachte Unterschied sein soll erschliest sich mir nicht wirklich.
Im Prinzip geht von Gott alles aus. Gott ist der Anfang ohne Unterschied. Erst mit seinem Schöpferwort macht er den Unterschied: Es werde Licht. Das Licht differenziert. Es schafft den Unterschied von Tag und Nacht: Die Zeit entsteht. Grenzen werden erkennbar: Der Raum entsteht. Erst die Klarheit des Lichts schafft den klaren Unterschied. Aber im Prinzip ist in Gott alles eins.
Nein, im Anfang schafft Gott alles aus dem nichts. Er unterschiedet nicht, was einmal eins war, sondern macht völlig neu.
Der heilige Hieronymus schrieb principium, nicht initium. Was ist der Unterschied? Das Prinzip bleibt, der Anfang nicht.

Schuf Gott oder hat er geschaffen? Hieronymus wählt creavit. Das Perfekt drückt Bedeutung für die Gegenwart aus. Schafft Gott? Ja, natürlich. Siehe Augustinus und Bonaventura.

Wer ist die Summe (der Größte, der Höchste) der Schöpfung? Gott. Was ist die Zahl für den Ersten, den Größten, den Höchsten? 1. Wie lautet also die Summe der Schöpfung? 1 = α + ω

Auf welcher Seite der Gleichung ist Gott? Auf beiden Seiten. Was steht vor dem Gleichheitszeichen? Die höhere Realität. Denn wo ist Gottes Geist? Über der Tiefe. Was steht hinter dem Gleichheitszeichen? Die tiefere Realität. Was ist die höhere Realität? Geist. Was ist die tiefere Realität? Körper. Ist Gott auch im Körper? Siehe Jesus und Paulus.

Wenn Gott auf beiden Seiten der Gleichung steht, was ist dann Gott? Realität. Jesus, Paulus und Anselm waren also ganz realistisch. Jorge_ hat den Zusammenhang von Ontologie und Realismus zurecht hervorgehoben.

Welche Konsequenz haben Ontologie und Realismus gegenüber der scharf unterscheidenden Gnosis? Da Gott in der Schöpfung und im Körper ist, sind Schöpfung und Körper im Prinzip gut.

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Moser
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von Moser »

Hans Küng hat geschrieben: DIE ZEIT: Was finden Sie erhaltenswert an Kirche?

Küng: Das Bleibende ist natürlich die Wahrheit. Um nichts Geringeres geht es. Aber Tradition ist kein Wahrheitskriterium, und Christentum erweist sich nicht an äußeren Formen. Christentum ist gelebte Gemeinschaft des Glaubens, des Hoffens und der Liebe in Christi Nachfolge.


DIE ZEIT: Warum pochen die Neo-Klerikalen aber so auf ihre »Wahrheit«? Wovor haben sie Angst?

Küng: Vor der Freiheit, ohne die die Wahrheit nicht bestehen kann! Die Zeiten eines kirchlichen Monopols auf Wahrheit sind vorbei. Es ist ein tragischer Irrtum, zu meinen, man könne Glaubenswahrheiten mit Macht durchsetzen. Man muss dafür werben, die Menschen gewinnen. Seit moderne Wissenschaft, Technologie und Kultur in die Krise geraten sind, stehen wir im Übergang zur Nachmoderne. Ideen wie Fortschritt, Vernunft und Nation haben ihren Glanz verloren. Die Menschen sind nicht nur fortschrittskritisch geworden, sondern auch ideologiekritisch. Sie verstehen sich auch in Sachen Religion als mündige Bürger.

http://www.zeit.de/211/22/Interview-Kueng/seite-2
Diese Aussage kann ich unterschreiben.
Sie veranschaulicht auch gut, was ich schon sagte:
Küng sagt, er habe die Wahrheit - die FSSPX z.B. sagt auch, sie habe die Wahrheit.
Daher ist das Argument "Wahrheit" nicht besonders stichhaltig...

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overkott
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

Warum ist Tradition ein Wahrheitskriterium? Wo liegt er falsch? Tradiert wird Wahrheit. Das kann man historisch verstehen. Tradiert wird, was war. Das eingeschobene "h" abstrahiert Wahrheit zum Prinzip, zum Wesentlichen, zur Substanz. Diese ist zu unterscheiden von den Akzidentien. An der Verbindung von Akzidentien (sola forma) mit der Tradition krankt Küngs Begriff. Demgegenüber besagt Tradition der Moderne, dass Gottes Wahrheit und Weisheit zeitlos aktuell bleibt und ewig gegenwärtig ist.

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ChrisCross
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

overkott hat geschrieben:Warum ist Tradition ein Wahrheitskriterium? Wo liegt er falsch? Tradiert wird Wahrheit. Das kann man historisch verstehen. Tradiert wird, was war. Das eingeschobene "h" abstrahiert Wahrheit zum Prinzip, zum Wesentlichen, zur Substanz. Diese ist zu unterscheiden von den Akzidentien. An der Verbindung von Akzidentien (sola forma) mit der Tradition krankt Küngs Begriff. Demgegenüber besagt Tradition der Moderne, dass Gottes Wahrheit und Weisheit zeitlos aktuell bleibt und ewig gegenwärtig ist.
Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
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Niels
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von Niels »

ChrisCross hat geschrieben:[Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
Ovis "Steckenpferd"i st ja der "Heilige Geist"... ;D
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ChrisCross
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

Niels hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:[Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
Ovis "Steckenpferd"i st ja der "Heilige Geist"... ;D
Seit wann sind Bonaventura und heiliger Geist eins? ;)
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von Niels »

ChrisCross hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:[Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
Ovis "Steckenpferd"i st ja der "Heilige Geist"... ;D
Seit wann sind Bonaventura und heiliger Geist eins? ;)
Lies Dir mal alle Beiträge in Ovis ehemaliger Kiste im Gemüsegarten ("Neues von overkott") durch... wenn Du danach noch einen klaren Gedanken fassen kannst...
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overkott
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Warum ist Tradition ein Wahrheitskriterium? Wo liegt er falsch? Tradiert wird Wahrheit. Das kann man historisch verstehen. Tradiert wird, was war. Das eingeschobene "h" abstrahiert Wahrheit zum Prinzip, zum Wesentlichen, zur Substanz. Diese ist zu unterscheiden von den Akzidentien. An der Verbindung von Akzidentien (sola forma) mit der Tradition krankt Küngs Begriff. Demgegenüber besagt Tradition der Moderne, dass Gottes Wahrheit und Weisheit zeitlos aktuell bleibt und ewig gegenwärtig ist.
Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
Du meinst was anderes.

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ChrisCross
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

overkott hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Warum ist Tradition ein Wahrheitskriterium? Wo liegt er falsch? Tradiert wird Wahrheit. Das kann man historisch verstehen. Tradiert wird, was war. Das eingeschobene "h" abstrahiert Wahrheit zum Prinzip, zum Wesentlichen, zur Substanz. Diese ist zu unterscheiden von den Akzidentien. An der Verbindung von Akzidentien (sola forma) mit der Tradition krankt Küngs Begriff. Demgegenüber besagt Tradition der Moderne, dass Gottes Wahrheit und Weisheit zeitlos aktuell bleibt und ewig gegenwärtig ist.
Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
Du meinst was anderes.
Dann kläre mich mal bitte über meine meinung auf. die würde mich als perönlich betroffener jetzt doch mal interessieren.
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Niels
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von Niels »

ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Warum ist Tradition ein Wahrheitskriterium? Wo liegt er falsch? Tradiert wird Wahrheit. Das kann man historisch verstehen. Tradiert wird, was war. Das eingeschobene "h" abstrahiert Wahrheit zum Prinzip, zum Wesentlichen, zur Substanz. Diese ist zu unterscheiden von den Akzidentien. An der Verbindung von Akzidentien (sola forma) mit der Tradition krankt Küngs Begriff. Demgegenüber besagt Tradition der Moderne, dass Gottes Wahrheit und Weisheit zeitlos aktuell bleibt und ewig gegenwärtig ist.
Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
Du meinst was anderes.
Dann kläre mich mal bitte über meine meinung auf. die würde mich als perönlich betroffener jetzt doch mal interessieren.
Auf Ovis Antwort bin ich gespannt.
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

Niels hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Warum ist Tradition ein Wahrheitskriterium? Wo liegt er falsch? Tradiert wird Wahrheit. Das kann man historisch verstehen. Tradiert wird, was war. Das eingeschobene "h" abstrahiert Wahrheit zum Prinzip, zum Wesentlichen, zur Substanz. Diese ist zu unterscheiden von den Akzidentien. An der Verbindung von Akzidentien (sola forma) mit der Tradition krankt Küngs Begriff. Demgegenüber besagt Tradition der Moderne, dass Gottes Wahrheit und Weisheit zeitlos aktuell bleibt und ewig gegenwärtig ist.
Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
Du meinst was anderes.
Dann kläre mich mal bitte über meine meinung auf. die würde mich als perönlich betroffener jetzt doch mal interessieren.
Auf Ovis Antwort bin ich gespannt.
Ich auch ;)
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Warum ist Tradition ein Wahrheitskriterium? Wo liegt er falsch? Tradiert wird Wahrheit. Das kann man historisch verstehen. Tradiert wird, was war. Das eingeschobene "h" abstrahiert Wahrheit zum Prinzip, zum Wesentlichen, zur Substanz. Diese ist zu unterscheiden von den Akzidentien. An der Verbindung von Akzidentien (sola forma) mit der Tradition krankt Küngs Begriff. Demgegenüber besagt Tradition der Moderne, dass Gottes Wahrheit und Weisheit zeitlos aktuell bleibt und ewig gegenwärtig ist.
Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
Du meinst was anderes.
Dann kläre mich mal bitte über meine meinung auf. die würde mich als perönlich betroffener jetzt doch mal interessieren.
Das ist müßig.

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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

overkott hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Warum ist Tradition ein Wahrheitskriterium? Wo liegt er falsch? Tradiert wird Wahrheit. Das kann man historisch verstehen. Tradiert wird, was war. Das eingeschobene "h" abstrahiert Wahrheit zum Prinzip, zum Wesentlichen, zur Substanz. Diese ist zu unterscheiden von den Akzidentien. An der Verbindung von Akzidentien (sola forma) mit der Tradition krankt Küngs Begriff. Demgegenüber besagt Tradition der Moderne, dass Gottes Wahrheit und Weisheit zeitlos aktuell bleibt und ewig gegenwärtig ist.
Zu ergänzen ist noch, dass es sich ja nicht um einfache Überlieferung handelt, sondern um das aktive Mitwirken des Heiligen Geistres, wodurch die Tradition immer zuverlässiger wird.
Du meinst was anderes.
Dann kläre mich mal bitte über meine meinung auf. die würde mich als perönlich betroffener jetzt doch mal interessieren.
Das ist müßig.
Dann behaupte nicht, ich wüsste nicht, was ich schreibe.
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Raphael

Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Das ist müßig.
Wieso? :hmm:
Weil die Tradition keinen Platz in Deinem hier geschilderten Gottesbild hat, sondern es sich um einen relational ontologistischen Ansatz handelt?

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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Das ist müßig.
Wieso? :hmm:
Weil die Tradition keinen Platz in Deinem hier geschilderten Gottesbild hat, sondern es sich um einen relational ontologistischen Ansatz handelt?
Was verstehst du denn unter Tradition? Jesus, Paulus, Johannes, Petrus?

Raphael

Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Das ist müßig.
Wieso? :hmm:
Weil die Tradition keinen Platz in Deinem hier geschilderten Gottesbild hat, sondern es sich um einen relational ontologistischen Ansatz handelt?
Was verstehst du denn unter Tradition? Jesus, Paulus, Johannes, Petrus?
Mit einer Aneinanderreihung von Namen ist doch keine Tradition beschreibbar, ovi.

Außerdem gibt es bei den von Dir genannten Personen unleugbare Unterschiede.
Als erstes wäre zu nennen: JESUS ist der Vorausgehende, während Petrus, Johannes und Paulus Nachfolgende sind.

Um die Tradition der katholischen Kirche insgesamt zu beschreiben, ist hier jedoch nicht genügend Platz (und dafür habe ich auch nicht genügend Zeit! :nuckel: ).
Wichtig ist jedoch, daß die Tradition sich in der Wahrheit bewährt, wie sie es bereits in den letzten zweitausend Jahren getan hat.

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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

Jorge_ hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:
Jorge_ hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Also mir ist noch keine Zahl über den Weg gelaufen, dir etwa?
Eine Haupttätigkeit des Denkens ist in der Tat das Differenzieren und Zusammenschauen.
Sehen wir ein Ganzes oder sehen wir Einzelteile?

In der sichtbaren Welt scheint dies eine Frage des Abstands und der Nähe zu sein. Bei großem Abstand sehen wir ein Ganzes, bei näherem Herangehen erkennen wir Details. Vom theoretisch höchsten Standpunkt (theos = Gott) haben wir den größten Überblick, betrachten wir das Ganze. Beim Herabsteigen vom Himmel zur Erde erkennen wir immer mehr Einzelheiten. Im Extremfall sind wir zu weit entfernt, dass wir nichts erkennen, oder zu nah dran, dass wir auch nichts erkennen. Der theoretisch höchste Punkt ist, an dem wir nur das Ganze als Einheit erkennen, der niedrigste Punkt ist, an dem wir nur die eine Einzelheit erkennen.

Abstand und Nähe gehen jedoch von der Perspektive auf einer Sichtachse aus. Um alle Seiten eines Objekts zu betrachten, muss es meditativ umkreist werden, oder das Objekt muss transparent sein. Nur bei Transparenz können wir aus einer Teilansicht das Ganze erkennen. Wenn wir also die Universalie als Wesen seiner Sache erkennen, haben wir die Sache durchschaut. Die Sache ist für uns geistig transparent geworden.

Beispiel: Wir sehen einen Blechkasten und am Blechkasten zwei Räder. Wir denken: Auto. Das ist relativ unabhängig von Form und Farbe des Blechkastens.

Das Erkennen eines Ganzen ist also relativ unabhängig von Einzelheiten. Völlig unabhängig ist es natürlich nicht, weil wir eine bestimmte Summe an Teilen brauchen, um daraus ein Ganzes zu erkennen. Daraus folgt, dass das Ganze selbst nur ein Teil ist, ein Mehr gleich ein Weniger ist, die Summe eine Abstraktion und das Alpha dem Omega entspricht.

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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

Gott wird also seit ewigen Zeit aus der Natur mit der Vernunft im menschlichen Herzen erkannt. Die Bibel und Platon geben davon Zeugnis. Gottes Geist ist also die Universalie des Universums und erweist sich als Urbild der Realität. Seine Ideen sind die Realien, deren Erscheinungen der Mensch seine Namen gibt. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes verehren wir Gott als den Urheber des ewigen Lebens. Ist das richtig, soweit?

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ChrisCross
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

overkott hat geschrieben:Gott wird also seit ewigen Zeit aus der Natur mit der Vernunft im menschlichen Herzen erkannt.
Dürfte stimmen. Aber warum das Herz auchnoch? Reicht dir nicht die Vernunft zur Erkenntnis?
overkott hat geschrieben:Die Bibel und Platon geben davon Zeugnis.
Die Bibel schon, bei Platon bin ich mir da nicht sicher. Zumindest kenne ich von ihm keine Gottesbeweise. Vergiss aber nicht den auf Aristoteles aufbauenden Thomas von Aquin.
overkott hat geschrieben:Gottes Geist ist also die Universalie des Universums und erweist sich als Urbild der Realität.
Das bezweifle ich. Denn wäre Gott des Universums Universalie, müsste ich ja alles mit Gott bezeichnen bzw. direkt identifizieren könne. Und das ist wohl kaum der Fall.
overkott hat geschrieben:Seine Ideen sind die Realien, deren Erscheinungen der Mensch seine Namen gibt.
Wohl eher werden seine Ideen für uns sinnlich erfassbar in den Realien. Beides Gleichzusetzen führt in die Irre und ist auch nicht das selbe. Ansonsten hast du natürlich Genesis aufgegriffen.
overkott hat geschrieben:Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes verehren wir Gott als den Urheber des ewigen Lebens.
Keine Einwände. Man hätte auch "Wir verehren Gott als..." schreiben können. Außerdem bin ich mir in Hinblick auf Jesu Auspruch "Ich bin..." nicht sicher, ob man ihn nicht selbst als ewiges Leben bezeichnen kann, an dem er uns teilhaben lässt. Aber deines ist natürlich auch nicht falsch.

In Hinblick auf die Ideen und Universalien kannst du vielleicht hier einen kleinen Überblick erhalten: http://de.wikipedia.org/wiki/Universali ... iversalien
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

ChrisCross hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gott wird also seit ewigen Zeit aus der Natur mit der Vernunft im menschlichen Herzen erkannt.
Dürfte stimmen. Aber warum das Herz auchnoch? Reicht dir nicht die Vernunft zur Erkenntnis?
Jesus hatte die Idee mit dem Herzen. Im Herzen geht's um Gott und Böse. Jesus hatte völlig recht.
overkott hat geschrieben:Die Bibel und Platon geben davon Zeugnis.
Die Bibel schon, bei Platon bin ich mir da nicht sicher. Zumindest kenne ich von ihm keine Gottesbeweise. Vergiss aber nicht den auf Aristoteles aufbauenden Thomas von Aquin.
Dann lies doch mal Bibel. Platon war cleverer als sein Schüler Aristoteles und auch beliebter. Aber im Mittelalter tauchten von Ari wieder Schriften auf. Er war wieder "in". Der Aquinate ist auf die Welle aufgesprungen. Hat der Theologie nicht so gut getan.
overkott hat geschrieben:Gottes Geist ist also die Universalie des Universums und erweist sich als Urbild der Realität.
Das bezweifle ich. Denn wäre Gott des Universums Universalie, müsste ich ja alles mit Gott bezeichnen bzw. direkt identifizieren könne. Und das ist wohl kaum der Fall.
Prinzipiell, ja. Gott ist schließlich der Schöpfer.
overkott hat geschrieben:Seine Ideen sind die Realien, deren Erscheinungen der Mensch seine Namen gibt.
Wohl eher werden seine Ideen für uns sinnlich erfassbar in den Realien. Beides Gleichzusetzen führt in die Irre und ist auch nicht das selbe. Ansonsten hast du natürlich Genesis aufgegriffen.
Lies dich auch mal in die Universaliendebatte ein.
overkott hat geschrieben:Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes verehren wir Gott als den Urheber des ewigen Lebens.
Keine Einwände. Man hätte auch "Wir verehren Gott als..." schreiben können. Außerdem bin ich mir in Hinblick auf Jesu Auspruch "Ich bin..." nicht sicher, ob man ihn nicht selbst als ewiges Leben bezeichnen kann, an dem er uns teilhaben lässt. Aber deines ist natürlich auch nicht falsch.
Geistlich verstanden, ja.
In Hinblick auf die Ideen und Universalien kannst du vielleicht hier einen kleinen Überblick erhalten: http://de.wikipedia.org/wiki/Universali ... iversalien
Lies doch mal selbst. Hast du's verstanden? Wo sind die Schwächen des Artikels?

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Nassos
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von Nassos »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Was ist Wahrheit? Und welche Bedeutung hat Wahrheit?
Hast Du die Quelle für die erste Frage absichtlich weggelassen?
Copyright-Verstöße werden hier gnadenlos geahndet ... deshalb als Nachtrag:

Pilatus, Pontius, 26 bis 36 n. Chr Präfekt in Judäa. :doktor:
Die Frage war falsch gestellt. Sie darf nicht "WAS ist Freiheit" heißen.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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overkott
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von overkott »

Zum Wikipedia-Artikel:

"Als Universalien werden Allgemeinbegriffe bezeichnet. In der Philosophie wird seit der Antike eine Diskussion darüber geführt, ob man Universalien eine ontologische Existenz beimessen kann oder ob es sich um rein verstandesmäßige Begriffsbildungen handelt. Diese Kontroverse fand in der mittelalterlichen Scholastik einen Höhepunkt und reicht bis in die Gegenwart."

Antwort:

Universalien sind Allgemeinbegriffe für Realitäten. Ihre ontologische Existenz ist eine Frage der Ontologie. Der Ontologe definiert ihre Existenz. Plausibel ist es, von der Einheit des Seins auszugehen, das sich geistig und körperlich differenzieren lässt. Daraus folgt für Universalien: Sie existieren wie alle Begriffe. Ihre Existenz ist unabhängig von der Kenntnis einzelner. Sie sind Formen, die sich auf reale Inhalte beziehen. Die realen Eigenschaften existieren unabhängig davon, ob sie aktuell rein verstandesmäßig unter einem formalen Begriff subsummiert werden oder nicht. Daraus folgt für Gott als die Universalie überhaupt: Der Name kann sich ändern, die Realität bleibt. Gott ist real, immobil, konstant, ewig.

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ChrisCross
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Re: Was ist Wahrheit?

Beitrag von ChrisCross »

overkott hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Die Bibel und Platon geben davon Zeugnis.
ChrisCross hat geschrieben:Die Bibel schon, bei Platon bin ich mir da nicht sicher. Zumindest kenne ich von ihm keine Gottesbeweise. Vergiss aber nicht den auf Aristoteles aufbauenden Thomas von Aquin.
Dann lies doch mal Bibel. Platon war cleverer als sein Schüler Aristoteles und auch beliebter. Aber im Mittelalter tauchten von Ari wieder Schriften auf. Er war wieder "in". Der Aquinate ist auf die Welle aufgesprungen. Hat der Theologie nicht so gut getan.
Verwirfst du damit also die Lehre der Kirche, die Thomas zum besten Lehrer erklärte und somit auch ihre Wertschätzung für seine Arbeit mit Aristoteles bekundet? Beliebtheit kann nicht als Kriterium gelten, sonst müsstest du in ein paar Jahren zum Islam oder zu sonst etwas übertreten, wenn man sich einmal die gegenwärtigen Entwicklungen ansieht. Und über die Intelligenz beider Philosophen kann ich persönlich nicht urteilen. Wohl kann ich dir aber sagen, dass Platon an sich für das Christentum nicht wirklich brauchbar ist. Arbeiten kann man, und das hat man ja auch so getan, nur mit einer christlichen Form des Neuplatonismus.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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