Ohne Gefühl und Erfahrung wird Gott nur eine Einbildung sein, eine schöne Illusion.Marion hat geschrieben:Versuch mal rauszufinden wer der Herr ist! Er ist kein Gefühl und keine Erfahrung, sondern Person! Und dann (wenn du es rausgefunden hast) nicht mehr denken, daß dein Wille zu geschehen hat, sonder der des Herrn. Alles andere hat hinten anzustehen.Heinrich hat geschrieben:Ich habe die wichtige Erkenntnis mitgenommen, dass der Katholizismus mit meinen religiösen Erfahrungen nicht vereinbar ist.
Was ist Glaube?
Re: Was ist Glaube?
- lifestylekatholik
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Re: Was ist Glaube?
Heinz, wenn du doch noch hier schreibst, dann antworte doch bitte auch mal auf die gestellten konkreten Fragen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Was ist Glaube?
Es wird wohl niemand bestreiten, dass Gottesliebe und Nächstenliebe die obersten Forderungen der christlichen Lehre sind. Sollte etwa die Nächstenliebe nicht auch für die Gemeinde konstitutiv sein? Dass die ganze Menschheit von dieser Lehre erfasst werden soll, zeigt der Missionsauftrag ganz klar. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Dass der Einzelne in der heutigen Auslegung weniger gilt als die Gemeinde oder die Kirche als Ganze liegt doch auf der Hand, warum würde es sonst so viele Dogmen geben, die den Glauben des Subjekts stets an die "wahre" Lehre der Gemeinschaft binden?Raphael hat geschrieben:Wie kommst Du darauf, daß es gerade die Nächstenliebe ist, aus der die Gemeinde "hergestellt" ist?Heinrich hat geschrieben:Nach der Gottesliebe wird erst die Nächstenliebe genannt, denn sie stellt erst die Gemeinde her.
Nur nebenbei: "Herstellung" ist in diesem Zusammenhang sicherlich ein falscher Begriff!
Wie kommst Du darauf?Heinrich hat geschrieben:Und die Gemeinde soll keine abgegrenzte sein, sondern die ganze Menschheit umfassen.
Dann lege doch Dein Nachdenken mal offen vor und propagiere nicht nur Deinen subjektiven Dogmatismus!Heinrich hat geschrieben:Es stimmt mich sehr nachdenklich, wie sehr der Einzelne im heutigen Christentum zugunsten der Gemeinde herabgestuft wird.
Gibt's dazu auch eine Erklärung oder kennst Du Dich im Gefühlsleben aller Gläubigen so sehr aus, daß Du dies als gesicherte Erkenntnis ausgeben kannst?Heinrich hat geschrieben:In einer Priesterreligion aber kein Wunder, denn der Einzelne soll sich ja als moralisch minderwertiger als die Glaubenselite fühlen.
Es wird hier von einigen ja sogar bestritten, dass der Einzelne als "Tempel Gottes" betrachtet wird, in dem der Heilige Geist wirkt, obwohl ich verschiedene Aussagen der Kirchenväter zitiert habe.
Re: Was ist Glaube?
In der katholischen Kirche gibt es eine strenge Hierarchie, die im Papst gipfelt. Der Spielraum für den Einzelnen, was er glauben darf, wird streng reglementiert. Glaubensfragen werden nicht von der "Basis" geklärt, sondern von höheren Ebenen der Pyramide, die somit eine Elite bildet. Ohne die Priester würden die Sakramente nicht gespendet werden, warum dem "Gläubigen" suggeriert wird, dass er ohne die Kirchen der göttlichen Gnade nicht teilhaftig wird. Aus all dem folgt, dass diese Institution eine große Macht über den Einzelnen ausübt und sich über diesen stellt.lifestylekatholik hat geschrieben:Wahrscheinlich dadurch, dass der Missionsbefehl sich auf alle Völker und alle Menschen erstreckt.Raphael hat geschrieben:Wie kommst Du darauf?Heinrich hat geschrieben:Und die Gemeinde soll keine abgegrenzte sein, sondern die ganze Menschheit umfassen.
Woran machst du denn diese Herabstufung der Einzelnen zugunsten der Gemeinde fest?Heinrich hat geschrieben:Es stimmt mich sehr nachdenklich, wie sehr der Einzelne im heutigen Christentum zugunsten der Gemeinde herabgestuft wird.
Das verstehe ich nicht. Woran machst du es fest, dass der Einzelne sich moralisch minderwertiger als die Glaubenselite fühlen solle? Was ist die »Glaubenselite«? Die Priester? Weshalb siehst du sie als »Glaubenselite« an?Heinrich hat geschrieben:In einer Priesterreligion aber kein Wunder, denn der Einzelne soll sich ja als moralisch minderwertiger als die Glaubenselite fühlen.
Re: Was ist Glaube?
Heinrich, diese Aussagen zeugen nur davon, daß Du Dich mit der katholischen Kirche noch nicht recht auskennst. Du stellst eigentlich in jedem Satz die Wirklichkeit auf den Kopf.Heinrich hat geschrieben:In der katholischen Kirche gibt es eine strenge Hierarchie, die im Papst gipfelt. Der Spielraum für den Einzelnen, was er glauben darf, wird streng reglementiert. Glaubensfragen werden nicht von der "Basis" geklärt, sondern von höheren Ebenen der Pyramide, die somit eine Elite bildet. Ohne die Priester würden die Sakramente nicht gespendet werden, warum dem "Gläubigen" suggeriert wird, dass er ohne die Kirchen der göttlichen Gnade nicht teilhaftig wird. Aus all dem folgt, dass diese Institution eine große Macht über den Einzelnen ausübt und sich über diesen stellt.
Nur ein Beispiel:
"Ohne die Priester würden die Sakramente nicht gespendet werden ..." - stimmt, aber ohne die "Basis" würde es keine Priester geben. Wo, glaubst Du, kommen denn die Priester alle her - wenn nicht aus der Basis der Gläubigen?
Re: Was ist Glaube?
Gott gibt es unabhängig von allem, unabhängig von jeglichem Gefühl welches wir empfinden und unabhängig von jeglicher Erfahrung die wir machen! Eine Illussion wäre Gott nur, wenn es ihn nicht gibt.Heinrich hat geschrieben:Ohne Gefühl und Erfahrung wird Gott nur eine Einbildung sein, eine schöne Illusion.Marion hat geschrieben:Versuch mal rauszufinden wer der Herr ist! Er ist kein Gefühl und keine Erfahrung, sondern Person! Und dann (wenn du es rausgefunden hast) nicht mehr denken, daß dein Wille zu geschehen hat, sonder der des Herrn. Alles andere hat hinten anzustehen.Heinrich hat geschrieben:Ich habe die wichtige Erkenntnis mitgenommen, dass der Katholizismus mit meinen religiösen Erfahrungen nicht vereinbar ist.
Ihn gibt es aber völlig unabhängig von uns! Wir glauben das Ihn gab es auch schon vor dem ersten Menschen und noch viel länger!
Geh ihn suchen, krieg raus, wer es ist - Dann sieht die Sache ganz anders aus. Und wir haben auch eine Basis um darüber zu reden, ob du den richtigen oder was falsches gefunden hast. Solange du nur sagst was dir an Christus und seiner Kirche nicht gefällt und nicht sagst was (welchen Gott) du zu bieten hast (außer daß du dich total gut mit deinem Gefühl fühlst und Angst hast es zu verlieren) kommen wir auf keinen grünen Zweig.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Was ist Glaube?
So ist es, Gott ist natürlich keine Illusion. Und wenn ich nicht aus tiefstem Herzen die Güte Gottes erfahren hätte, ich wäre nur einer der vielen Atheisten, die Gott nur für eine Projektion halten. Erst durch die Auseinandersetzung mit meiner fortwährenden Erfahrung der Gottespräsenz habe ich (zumindest im Ansatz) die Lehre Jesu als ein großes Geschenk an die Menschen erkannt. Sicher bin ich ein "Anfänger" im Verständnis der katholischen Lehre, aber dass wir alle unter der Obhut eines Gottes stehen, der die Liebe und Güte ist, daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Diese Gewissheit begleitet und prägt mich seit vielen Jahren.Marion hat geschrieben:Gott gibt es unabhängig von allem, unabhängig von jeglichem Gefühl welches wir empfinden und unabhängig von jeglicher Erfahrung die wir machen! Eine Illussion wäre Gott nur, wenn es ihn nicht gibt.
Ihn gibt es aber völlig unabhängig von uns! Wir glauben das Ihn gab es auch schon vor dem ersten Menschen und noch viel länger!
Geh ihn suchen, krieg raus, wer es ist - Dann sieht die Sache ganz anders aus. Und wir haben auch eine Basis um darüber zu reden, ob du den richtigen oder was falsches gefunden hast. Solange du nur sagst was dir an Christus und seiner Kirche nicht gefällt und nicht sagst was (welchen Gott) du zu bieten hast (außer daß du dich total gut mit deinem Gefühl fühlst und Angst hast es zu verlieren) kommen wir auf keinen grünen Zweig.
Re: Was ist Glaube?
Christen machen die erstaunliche Erfahrung, daß alles Mögliche bestritten wird; manchmal sogar das Unmögliche ...........Heinrich hat geschrieben:Es wird wohl niemand bestreiten, dass Gottesliebe und Nächstenliebe die obersten Forderungen der christlichen Lehre sind.
Die Kirche hat vier Wesensvollzüge:Heinrich hat geschrieben:Sollte etwa die Nächstenliebe nicht auch für die Gemeinde konstitutiv sein?
martyria, leiturgia, diakonia, koinonia!
Die Gemeinde konstituiert sich also nicht aus der Nächstenliebe alleine. Allerdings ist die Nächstenliebe ein unverzichtbares Element.
Gut, daß Dir Laifsteil schon einen guten Hinweis gegeben hat!Heinrich hat geschrieben:Dass die ganze Menschheit von dieser Lehre erfasst werden soll, zeigt der Missionsauftrag ganz klar.
Solange die ganze Menschheit aber noch nicht von dieser Lehre erfaßt worden ist, muß man wohl zwischen Gemeinde und Menschheit zu unterscheiden lernen, wenn man der Wahrheitspflicht genüge tut.
IMHO wird wohl eher die Meinung vertreten, daß Du bei einer offensichtlich nur oberflächlich vorhandenenen Kenntnis der christlichen Lehre, aber dafür mit einer Mischung aus Chuzpe und Megalomanie bewaffnet, der Kirche kein Versagen vorwerfen solltest.Heinrich hat geschrieben:Das habe ich mir nicht ausgedacht. Dass der Einzelne in der heutigen Auslegung weniger gilt als die Gemeinde oder die Kirche als Ganze liegt doch auf der Hand, warum würde es sonst so viele Dogmen geben, die den Glauben des Subjekts stets an die "wahre" Lehre der Gemeinschaft binden?
Es wird hier von einigen ja sogar bestritten, dass der Einzelne als "Tempel Gottes" betrachtet wird, in dem der Heilige Geist wirkt, obwohl ich verschiedene Aussagen der Kirchenväter zitiert habe.
Re: Was ist Glaube?
weder noch - der Glaube ist eine Entscheidung (für Gott), die dem freien Willen des Menschen entspringt.
auf Anhieb würde ich sagen... die Bibel, den Katechismus und den CIC.
es gibt eine Redewendung: "wer nichts tut, der irrt nicht" - also, je weniger Du daherredest, um so geringer die Gefahr, dass Du als Unwissender angesehen wirst.
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Re: Glaube
Der britische Mönch Pelagius lebte im fünften Jahrhundert. Sein Ideal war die Beachtung des Dekalogs am Beispiel Christi mit der extrinsischen Motivation auf Belohnung für sich selbst - ein Ideal, das in Hochmut über die Schwäche der anderen umschlägt. Die Ideologie des Pelagianismus fand in Augustinus im da quod iubes ihren schärfsten Widersacher: wer darin klug geworden ist, stellt im Ende das Urteil der anderen unter seinen Scheffel und sodann das Licht Dessen Der gibt, was Er befiehlt, obenauf - und zwar so unverstellt wie möglich, auf dass Er in jene Nacht hinein leuchte, in der niemand mehr etwas tun kann. Das nocturnale ist vollkommener Ausdruck des da quod iubes. Damit verliert die Nacht ihren Schrecken und im aus zunehmender Erfahrung gestählten Bewusstsein, dass Er alles gibt, was Er befiehlt.
Was also ist demnach Glaube? Glaube kann demnach keine Leistung sein, sondern eine Tugend. Und was ist eine Tugend? Tugend ist ein Geschenk des Höchsten mit der Zielursache Liebe, ohne die wir zu schwach wären, überhaupt es für möglich zu halten, dass unser Nachbar ihr Ziel ist und nicht unser Ego.
Die Hoffnung aber steht zwischen Glaube und Liebe deshalb, weil sie das Geschenk Gottes zum Weitergehen im zuvor geschenkten Glauben ist hin zur diskreten Verfügungsbereitschaft zugunsten des anderen, des Nächsten, des Nachbarn. /*
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/* Vgl. Die Bedeutung der Hoffnung im Naturrecht,
https://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=927238#p927238
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."