"und sie werden ein Fleisch sein" (Gen 2,24)

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Ralf

"und sie werden ein Fleisch sein" (Gen 2,24)

Beitrag von Ralf »

Das steht da einfach so, in der Hl. Schrift. Als Behauptung.

Stimmt das denn überhaupt?

Ist nicht die existentielle Einsamkeit eine unveränderliche Grundkonstante eines jeden menschlichen Lebens?

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Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
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Beitrag von Linus »

hier wir ja nur die körperliche nicht aber geistige Komponente angesprochen.
Wiewohl es ja auch die Schriftstelle gibt: und sie hatten alles gemeinsam, sie waren eines sinnes (merke nicht eines geistes)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Marlene
Beiträge: 661
Registriert: Donnerstag 4. Dezember 2003, 15:03

Beitrag von Marlene »

Was bedeutet das eigentlich vom ursprünglichen Wortsinn her?

Lange habe ich das "ein Fleisch" als Bild für die körperliche Vereinigung verstanden.

Aber vielleicht ist es noch mehr, nämlich dieses allmähliche Zusammenwachsen, das sich irgendwann einmal auch in der Körpersprache ausdrückt, auch dann wenn man nicht Händchen hält oder sonst eindeutig aufeinander bezogen ist.

In meiner Ehe habe ich beides kennen gelernt, Ralf, sowohl dieses Empfinden , "ein Fleisch" zu sein (z.B. auch dann, wenn mein Mann schwer erkrankt war), aber auch diese existentielle Einsamkeit. Dieses "ein Fleisch sein" ist nicht der letzte Grund unserer Existenz, erfüllt uns nicht bis auf den untersten Grund unseres Lebens ... auch dann nicht, wenn man sehr, sehr glücklich verheiratet ist und liebt. Es bleibt ein Kern, der von der Liebe nicht angesprochen wird, und ich denke, das ist der Punkt, wo wir mit unserer unmittelbaren, direkten Gottesbindung ansetzen.

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