Frage der Muslime

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
karolin
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Frage der Muslime

Beitrag von karolin »

Hallo Zusammen,

meist bin ich nur lesend hier, heute ausnahmsweise mal schreibend :-)
In einem muslimischen Forum Tauchte eine Frage auf, die ich relativ speziell finde:

Zitat
"In einer englischsprachigen islamischen Seite stand,dass im "Psalm, 84" das Wort " Baka" erwähnt sei und dieses für Mekka stehe und da indirekt die Kaaba erwähnt sei... Ist das also wohl falsch interpretiert worden?"

Zitat
"Also soweit mein wissensstand als Christin war, glauben auch christen das Ibrahim das Gottes Haus gebaut hat.
Deshalb denke ich das mit bakka, Mekka gemeint ist."

Wie bzw wo findet sich dieser Ort Baka, laut Bibel und wie könnte man das christliche Bild des "Haus Gottes" kurz und bündig beschreiben?

(Falls Jemand dort antworten mag: http://www.shia-forum.de/index.php?show ... 55&st=2)

Pax
Karolin

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holzi
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von holzi »

Die Gleichsetzung Baka-Mekka ist falsch. Die älteste bis heute überlieferte Fassung der Psalmen findet sich in der griechischen Septuaginta. Dort steht bei Psalm 83 Vers 6 (neuere Zählweise: 84!) nichts von Bakka, Baka, Mekka etc., sondern es wurde bereits vor Christi Geburt mit dem "Tal der Tränen" übersetzt: http://www.ellopos.net/elpenor/greek-te ... 24&page=83
Das "Haus des Herrn" ist nicht die Kaaba, sondern für jeden frommen Juden war das der Tempel in Jerusalem.

karolin
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von karolin »

Welches Tal damit gemeint ist bleibt aber unklar oder ist dieses im metaphorischen Sinne gemeint und gar nicht existent.

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holzi
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von holzi »

karolin hat geschrieben:Welches Tal damit gemeint ist bleibt aber unklar oder ist dieses im metaphorischen Sinne gemeint und gar nicht existent.
Sowohl als auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Jammertal
Es leuchtet ein, da auf dem Weg von Galiläa hinauf nach Jerusalem eine wüste Gegend durchquert werden muss. Diese dürre Gegend dient auch als Allegorie für dürre Zeiten und Trübsal, die auf dem Weg zu Gott überwunden werden müssen. Um nochmal auf die Gleichsetztung Mekka=Baka zu kommen, diese Gleichsetzung wurde schon bei der ersten Übersetzung zur Septuaginta im 3. Jhd v. Chr. nicht gemacht. Es ist also sehr fragwürdig, diese Deutung nachträglich hier einbringen zu wollen.
Um auch schon den nächstliegenden Einwurf abzufangen: die griechische Septuaginta ist älter und authentischer als der Hebräische Masoretische Text, so entsprechen z.B. die in den Qumranrollen gefundenen Texte eher der Septuaginta als dem erst später einheitlich festgelegten Masoretischen Text!

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Sebastian
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Sebastian »

holzi hat geschrieben:
karolin hat geschrieben:Welches Tal damit gemeint ist bleibt aber unklar oder ist dieses im metaphorischen Sinne gemeint und gar nicht existent.
Sowohl als auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Jammertal
Es leuchtet ein, da auf dem Weg von Galiläa hinauf nach Jerusalem eine wüste Gegend durchquert werden muss. Diese dürre Gegend dient auch als Allegorie für dürre Zeiten und Trübsal, die auf dem Weg zu Gott überwunden werden müssen. Um nochmal auf die Gleichsetztung Mekka=Baka zu kommen, diese Gleichsetzung wurde schon bei der ersten Übersetzung zur Septuaginta im 3. Jhd v. Chr. nicht gemacht. Es ist also sehr fragwürdig, diese Deutung nachträglich hier einbringen zu wollen.
Um auch schon den nächstliegenden Einwurf abzufangen: die griechische Septuaginta ist älter und authentischer als der Hebräische Masoretische Text, so entsprechen z.B. die in den Qumranrollen gefundenen Texte eher der Septuaginta als dem erst später einheitlich festgelegten Masoretischen Text!
Großartig, holzi! :klatsch: Danke.
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songul
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von songul »

Es sollte wohl noch bemerkt werden, dass wir Christen überhaupt nicht aufgerufen sein müssen, alles was nach Christus kommt als wahr oder gar gleichberechtigt ansehen zu müssen.

Schon gar nicht die Anhänger einer Religion, die Christus schlichtweg zu einem Propheten degradieren und die Trinität als polytheistisch einstufen.
Für uns ist Mohammed weder ein Prophet noch göttlich inspiriert und alles was im Koran über den Glauben der Christen steht, ist den damaligen Heresien entnommen (schliesslich ist Mohammed eine ganze Weile bei einem syrischen Mönch in die Schule gegangen, was von Moslems gerne als Beleg für die Kenntnisse seinerseits über das Christentum her genommen wird) und wurde schon seinerzeit klar von der Kirche wiederlegt.

Warum also sollten wir mit Moslems über welche Psalmenauslegung auch immer diskutieren?

Unser Augenmerk muss sein, unsere eigenen Leute wieder über den Glauben aufzuklären, anstatt ständig zu betonen, dass der Islam hier integriert werden muss und so weiter.

Vergessen wir nicht: die Gegenden, die eine moslemische Mehrheit aufweisen werden Dar ul Islam=Haus des Islams/Friedens genannt; der Rest der Welt hingegen Dar ul Harb=Haus des Krieges (dazu gehört auch Deutschland).

Das sollte eigentlich aussagekräftig genug sein.

LG Songul

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Sebastian
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Sebastian »

songul hat geschrieben:Unser Augenmerk muss sein, unsere eigenen Leute wieder über den Glauben aufzuklären, anstatt ständig zu betonen, dass der Islam hier integriert werden muss und so weiter.
In Bremen hat man Millionen für den Bau einer riesigen Moschee ausgegeben. In Konstantinopel darf man teilweise nicht mal Dübellöcher in Kirchen ausbessern ... :würg: :würg: :würg: Un noch mehr :ikb_sick: :ikb_sick: :ikb_sick: kommt in mir hoch, wenn man bedenkt, dass das von Steuergeldern mitfinanziert wurde.
Vergessen wir nicht: die Gegenden, die eine moslemische Mehrheit aufweisen werden Dar ul Islam=Haus des Islams/Friedens genannt; der Rest der Welt hingegen Dar ul Harb=Haus des Krieges (dazu gehört auch Deutschland).
So ist es!
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karolin
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von karolin »

Das war jetzt nicht die Intention meines Threads dererlei Reaktionen auszulösen. Ggf kann man dafür einen eigenen eröffnen oder es ganz bleiben lassen. Bei all dem was zweifelsfrei nicht immer gut zwischen beiden Religionen läuft, geht es mir auf den Geist, wenn man bei neutralem Bekunden von Interesse, dem anderen mit kotz-Männchen und dergleichen erstmal wieder alles Schlechte auf die Nase binden muss. Da stehen sich leider beide Seiten in absolut nichts nach.

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Christ86
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Christ86 »

karolin hat geschrieben:Das war jetzt nicht die Intention meines Threads dererlei Reaktionen auszulösen. Ggf kann man dafür einen eigenen eröffnen oder es ganz bleiben lassen. Bei all dem was zweifelsfrei nicht immer gut zwischen beiden Religionen läuft, geht es mir auf den Geist, wenn man bei neutralem Bekunden von Interesse, dem anderen mit kotz-Männchen und dergleichen erstmal wieder alles Schlechte auf die Nase binden muss. Da stehen sich leider beide Seiten in absolut nichts nach.
Was war denn die Intention? Ich verstehe es nicht so ganz. Mich wollte auch mal ein Muslime überzeugen, dass die Evangelien sagen, dass nach Jesus Christus ein noch grösserer "Prophet" kommen werde. Aber das stimmt nicht, wenn überhaupt von späteren Propheten geredet wird, dann ist es eine Warnung vor falschen Propheten.

Siehe hier:
Matt 24,11Und es werden sich viel falsche Propheten erheben und werden viele verführen.

Auf wen dies auch immer bezogen werden sollte, man sieht jedenfalls, dass nichts von neuen Propheten steht. Darum verwirren mich solche Fragen ein wenig. Sie können ja leider auch zu Unfrieden führen. Man sollte die Schriften nicht zu sehr auf andere Religionen/Götter auslegen. Das wird dann heikel.

Bist du denn Muslimin?
Zuletzt geändert von Christ86 am Mittwoch 30. September 2009, 16:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Anselmus
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Anselmus »

Also ich muss Karolin jetzt hier doch mal etwas in Schutz nehmen.

Wenn man sich nochmal den ersten Post ansieht, dann erkennt man eigentlich, dass es wirklich lediglich eine Frage ist. Sie ist ja nicht hierhergekommen und wollte uns aufschwatzen, dass im Psalm von Mekka die Rede ist, sondern hat nur gefragt, ob das der Fall sei, weil sie davon gelesen hat.

Wenn man dann aber gleich angemotzt wird von den Forumsteilnehmern, dann wirft das meiner Meinung nach kein gutes Licht auf das Forum (und somit auch nicht auf die Christen)...

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Lioba
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Lioba »

Karolin- ich weiss nicht, wo du lebst oder wie die Atmosphäre in den Foren ist, in denen du schreibst.
Tatsache ist, das wir hier in Deutschland meist positivere Erfahrungen haben als viele Christen sonstwo. Hier leben sehr viele Türken, ein überdurchschnittlich grosser Anteil von ihnen sind Aleviten- bisschen abgefahrene Religion, schiitisch- esoterischer Schamanismus oder umgekehrt oder doch anders, jedenfalls weitest entfernt von wahabitischer Radikalität. Auch die sunnitischen Moslems sind an die Autorität eines wenn auch nicht wirklich säkularen so doch relativ autonomen Staates gewöhnt. Dennoch ist es erstaunlich mit welcher Selbverständlichkeit Rechte und Privilegien beansprucht werden, die es so für andere Immigranten niemals gab.Auch Herr Erdogan trägt wahrlich nicht zur Beliebtheit der Muslime bei. Der Hausbrand an Karneval mit Einbeziehung türkischer Polizei war für mich schon eine heikle Sache. Wenn wir bei allen Migrantengruppen so reagieren würden, könnten wir eine ständige internationale Polizeitruppe unterhalten.
Interessante Vorstellung- eine somalisch-griechisch-albanisch-serbisch-kroatisch-italienisch-russisch usw , lassen wirs.
Wie nun fühlen sich Christen, die in moslemischen Ländern gelebt haben oder moslemische Migranten ganz anderen Kalibers kennenlernen mussten?
Wo Muslime in der Minderheit sind oder benachteilgt werden, gilt es christliche Nächstenliebe zu zeigen, aber können wir das auch in der umgekehrten Situation erwarten?
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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Florianklaus
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Florianklaus »

Karolin hat doch nur eine Frage gestellt. Ich verstehe nicht, wieso jetzt von ihr Grundsatzerklärungen zum Verhältnis zwischen Muslimen und Christen erwartet werden.

Miserere Nobis Domine
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Es gibt eine Stelle im Koran, wo statt "Makka" "Bakka" steht. Nach Ansicht der führenden Islamwissenschaftler handelt es sich dabei einfach um eine Abschreibefehler. (die Buchstaben sehen im Arabischen ähnlich aus).

Zum Wort Baka in der Bibel: Dieses ist auch in 2. Samuel 5,23-24 und 1. Chronik 14,14-15 zu finden. Aufgrund der dort zu findenden historischen (Kampf Davids gegen die Philister) und geographischen (in der Nähe von Refaim) Beschreibung ist zu erkennen, dass es sich um eine Gegend südwestlich von Jerusalem handelt.

Laut biblischer Lehre hat Abraham kein Haus Gottes erbaut. Salomon hat dies getan, in Jerusalem.

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Sebastian
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Sebastian »

Florianklaus hat geschrieben:Karolin hat doch nur eine Frage gestellt.
und holzi hat ihr eine eindeutige Antwort gegeben. Es wird den Nutzern dieses Forums dann noch gestattet sein, einige weiterführende Fragestellungen zu diskutieren, oder? Wenn nicht, gut, dann nehmen wir holzis Antwort als Schlusspunkt.
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songul
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von songul »

karolin hat geschrieben:Das war jetzt nicht die Intention meines Threads dererlei Reaktionen auszulösen. Ggf kann man dafür einen eigenen eröffnen oder es ganz bleiben lassen. Bei all dem was zweifelsfrei nicht immer gut zwischen beiden Religionen läuft, geht es mir auf den Geist, wenn man bei neutralem Bekunden von Interesse, dem anderen mit kotz-Männchen und dergleichen erstmal wieder alles Schlechte auf die Nase binden muss. Da stehen sich leider beide Seiten in absolut nichts nach.
Anselmus hat geschrieben:Wenn man sich nochmal den ersten Post ansieht, dann erkennt man eigentlich, dass es wirklich lediglich eine Frage ist. Sie ist ja nicht hierhergekommen und wollte uns aufschwatzen, dass im Psalm von Mekka die Rede ist, sondern hat nur gefragt, ob das der Fall sei, weil sie davon gelesen hat.
Nun meine Beste(r), es ist ja wohl eine altbekannte Methode - gerade auf dem religiösen Sektor - ein Statement mittels einer aufgesetzten Frage zu "verharmlosen".
Gerade bei Evangelikalen sehr populär und Muselmanen haben das für sich auch schon entdeckt.
Insofern....
Und "neutral" kann eine solche "Frage" von den "Muslimen" niemals sein.

Allerdings das "Schlechte" des Islam und der Moslems als dessen Ausübende, mit der "Schlechtigkeit" der Christen auf gleicher Ebene zu stellen, ist schlichtweg unverschämt und enbehrt jeden Sinn für die Realität.

Und damit meine ich nicht irgendwelche Dönerbuden oder mohammedanischen Mitbürger, um die geht's hier erstmal nicht.
Es geht um das was im Koran steht und was sich in keinster Weise mit der Botschaft Jesu im Neuen Testament messen kann.
Wer jetzt meint das Alte Testament für Vergleiche herziehen zu müssen, sollte sich besser an die israelitische Kultusgemeinde wenden; die sind eher angehalten Gesetzt und Regeln dort einzuhalten.

Bist du Christ/in oder Moslem/in ist nur dahingehend von Relevanz, als dass du als Christ andere Christen eigentlich solche Fragen nicht stellen solltest.
Denn wieso muss es uns interessieren was Moslems aus welchen Psalmen auch immer zugunsten iherer Religion herauslesen?

Deine Frage hat, jedenfalls für mich, ganz klar den versteckten Hinweis inherent, der Islam sei in den Psalmen schon vorausgekündigt worden.
Schliesslich wird ja auch behauptet, die griechischen Schreiber der Evangelien hätte das Wort Paraklet (Tröster=Heiliger Geist) mit Paraklyt (der Gepriesene=Mohammed - sein Name bedeutet eben dies -) verwechselt und man legt das als klaren Hinweis auf das Kommen des Islams aus, verkündet durch Jesus.
Anselmus hat geschrieben:]Wenn man dann aber gleich angemotzt wird von den Forumsteilnehmern, dann wirft das meiner Meinung nach kein gutes Licht auf das Forum (und somit auch nicht auf die Christen)...
Ich würd mal eher sagen, dass es in diesem Forum deutlich wird, dass es auch Christen gibt die nicht gleich auf jedes Argument mit dem passenden Harmonie-Geschwafel reagieren um den kontemporären Gutmenschen hervor zu zeigen.

Wer Lust hat, kann mit den passenden Fragen googeln und sich den ganzen Abend mit dem Thema Jesus im Koran und Mohammed in der Bibel beschäftigen.

LG Songul

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Lioba
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Lioba »

Da stehen sich leider beide Seiten in absolut nichts nach.
.
Das stimmt nicht unbedingt.
Wenn ich sauber trennen darf- 2 Religionen mit verschiedenen Gottesbildern und beide mit einem rein spirituellen Absolutheitsanspruch dann kann ich sehr gut mit Muslimen sprechen, aus der teliweise tiefen Ernsthaftigkeit ihrer persönlichen Frömmigkeit auch lernen. Übrigens ist betont höfliches Verhalten da für mich ein absolutes Muss, denn nach meiner Erfahrung nehmen Muslime Verbalinjurien sehr viel ernster als unsereins.
Wo aber die Absolutsetzung des eigenen Glaubens zur Gealt führt ist Schluss. Und da wird ein Problem deutlich- geschehen ist es früher auf beiden Seiten, aber im Islam kannst du es aus der Religion direkt begründen bis hin zum ²heiligen Krieg".
Dagegen ist die gewaltsame Durchsetzung des christlichen Glaubens ein Widerspruch in sich selbst.
Ebenso die Haltung- ich habe recht, also darf ich unrecht handeln. In den westlichen Kirchen muss ich mich dann auch fragen ob ich prinzipiell überhaupt noch auf dem Boden der Tugendethik stehe. Eine vergleichbare Ethik der persönlichen Tugend als Basis des Handelns haben im Islam aber auch nur die Aleviten.
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M. v. Ebner- Eschenbach

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Anselmus
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Anselmus »

Puuuh.... Warum gleich so aggressiv Songul?

Ich weiß nicht, wo ich jetzt hier den Gutmenschen hab raushängen lassen. Ich sage ohne zu zögern, dass der Koran keine heilige Schrift, und Mohammed kein Prophet ist und dass das, was im Koran über uns Christen und unseren Glauben steht, nicht der Wahrheit entspricht. Aber gerade, weil ich in dieser Meinung sehr gefestigt bin, muss ich bei einer Gegenfrage nicht gleich aggressiv werden, sondern kann ganz gelassen bleiben, weil ich weiß, dass ich Anhänger der wahren Religion bin.

Und es tut mir leid, aber in Karolins Frage jetzt irgendwelche Unterwanderungsversuche und Theorien reinzuinterpretieren, dass sie jetzt mit dieser Frage das Christentum diffamieren will, halte ich für schlichtweg paranoid.

Sehen wir es doch mal von der psychologischen Seite. Was wäre die schönste Reaktion eines Muslimen für einen Christen? Natürlich, wenn der Muslim sich zu Christus bekennen würde.
Bei welcher Strategie rechnest du dir die Chancen dazu größer aus? Wenn du ihn gleich einem mit dem Holzhammer überhaust, oder wenn du ihm sachlich widerlegst, dass das, was irgendwelche muslimischen "Gelehrten" über angebliche Ankündigungen Mohammeds in der Bibel sagen, reine Lügenmärchen sind?

Bei beiden Varianten mache ich meinen Standpunkt klar, dass das Christentum die wahre Religion ist, aber bei der zweiten Variante vergraule ich die Person nicht gleich, mache ihr vielleicht noch "Lust auf mehr" und wahre vor allen Dingen auch den Respekt vor der Person...

So weit ich weiß, schätzt auch die orthodoxe Kirche die Nächstenliebe als erstrebenswert an... :hmm:

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Lioba
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Lioba »

Zitat
"Also soweit mein wissensstand als Christin war, glauben auch christen das Ibrahim das Gottes Haus gebaut hat.
Deshalb denke ich das mit bakka, Mekka gemeint ist."
Karolin zitiert offensichtlich eine Konvertitin, die sich in ihrer eigenen christlichen Ursprungsreligion schlecht auskennt.
Da richtigzustellen, kann durchaus hilfreich sein.
Noch hilfreicher wäre allerdings eine Remissionierung der christlichen Länder. :traurigtaps:
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songul
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von songul »

Anselmus hat geschrieben:Puuuh.... Warum gleich so aggressiv Songul?

Ich weiß nicht, wo ich jetzt hier den Gutmenschen hab raushängen lassen....

:hmm:
Ich bin nicht agressiv; ich finde nur klare Worte.
Und mit dem Gutmenschen meinte ich nicht unbedingt dich; war eher allgemein gehalten.
Und es tut mir leid, aber in Karolins Frage jetzt irgendwelche Unterwanderungsversuche und Theorien reinzuinterpretieren, dass sie jetzt mit dieser Frage das Christentum diffamieren will, halte ich für schlichtweg paranoid.
Nicht paranoid, sondern ein durchaus überdenkenswertes Argument.
Sehen wir es doch mal von der psychologischen Seite. Was wäre die schönste Reaktion eines Muslimen für einen Christen? Natürlich, wenn der Muslim sich zu Christus bekennen würde.
Bei welcher Strategie rechnest du dir die Chancen dazu größer aus? Wenn du ihn gleich einem mit dem Holzhammer überhaust, oder wenn du ihm sachlich widerlegst, dass das, was irgendwelche muslimischen "Gelehrten" über angebliche Ankündigungen Mohammeds in der Bibel sagen, reine Lügenmärchen sind?

Bei beiden Varianten mache ich meinen Standpunkt klar, dass das Christentum die wahre Religion ist, aber bei der zweiten Variante vergraule ich die Person nicht gleich, mache ihr vielleicht noch "Lust auf mehr" und wahre vor allen Dingen auch den Respekt vor der Person...
Ich behaupt jetzt einfach mal, angesichts der Spekulation die du gerade von dir gibst, dass du nicht wirklich viel von der Psychologie der Muslime verstehst.
Denn sonst wäre dir klar, dass von meinem oben angeführten Worten kein Moslem auf die Idee einer Holzhammermethode kommen würde.
Er kommt eher zu dem Schluss: da hat einer ein klare Meinung, sprich: kommt nicht in Frage.
Denn so empfindet er selbst über seinen Glauben.
Wenn er sich in der Tat für Christus und den Glauben an den Dreifaltigen Gott intressieren sollte, bitteschön - die Kirchentüren sind offen.
Aber bei Postern die in Religions-Foren, z.B. dem Kreuzgang solche "Fragen der Muslime" stellen ist die Tendenz einfach diesselbe, die Evanglikale auch haben wenn sie in orth, oder röm. kath. Foren posten.
So weit ich weiß, schätzt auch die orthodoxe Kirche die Nächstenliebe als erstrebenswert an... :hmm:
In der Tat!
Aber gerade weil wir orthodox sind und wohl die meisten einschlägigen Erfahrungen über die Zeiten bis hin in die jüngste Geschichte mit Moslems und den Islam hatten und haben (auch ich), sind wir da doch vielleicht ein bisschen weniger blond und blauäugig als du (?).

LG Songul

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Lioba
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Lioba »

Aber bei Postern die in Religions-Foren, z.B. dem Kreuzgang solche "Fragen der Muslime" stellen ist die Tendenz einfach diesselbe, die Evanglikale auch haben wenn sie in orth, oder röm. kath. Foren posten.
Auch wenn ich mich eher als hochkirchlich denn evangelikal sehe bin ich doch konservative Evangelische und tät jetzt gern mal wissen aus welcher Motivation heraus ich hier herumschreibsel.
Vielleicht will ich euch ja auf heimtückische Weise zum Islam verlocken? :blinker:
Bild
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songul
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von songul »

Lioba, jetzt fall mir nicht in den Rücken; du weisst wie ich's meine. :kussmund:

(Wo hast du den coolen Smiley her?)

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Lioba
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Lioba »

Den Link findest du im Übungsthread. :)
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Florianklaus hat geschrieben:Karolin hat doch nur eine Frage gestellt. Ich verstehe nicht, wieso jetzt von ihr Grundsatzerklärungen zum Verhältnis zwischen Muslimen und Christen erwartet werden.
Verstehe ich auch nicht. Solche Fragen zu stellen, um sachgerecht
antworten zu können, finde ich im Gegenteil sehr vernünftig.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

karolin
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von karolin »

Guten Abend,

Zitat
"Aber bei Postern die in Religions-Foren, z.B. dem Kreuzgang solche "Fragen der Muslime" stellen ist die Tendenz einfach diesselbe, die Evanglikale auch haben wenn sie in orth, oder röm. kath. Foren posten."

Welche Tendenz jetzt genau? Unter Umständen lerne ich ja jetzt noch was über mich? Heißt daß jetzt ich sei Moslem, Katholik oder Evangelikal? Fragen über Fragen....

Mir ist zwar völlig schleierhaft was hier gerade in den Köpfen mancher so vor sich geht, oder was ich ausgelöst habe, aber derartige Reaktionen kannte ich (leider) bisher nur - und das muß ich ehrlich als feedback oder zum nachdenken so sagen - aus manchen muslimischen Foren. Lautes Bellen habe ich bisher immer als Unsicherheit in der eigenen Überzeugung interpretiert.


Dennoch herzlichen Dank für die qualitativ hochwertigen Antworten. Meine Ortskunde in Bibel und Koran lässt zu Wünschen übrig... Ich werde sie weiterreichen.

Pax, Salam, et Schalom
Karolin

karolin
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von karolin »

Nachtrag:
Zitat:
Und es tut mir leid, aber in Karolins Frage jetzt irgendwelche Unterwanderungsversuche und Theorien reinzuinterpretieren, dass sie jetzt mit dieser Frage das Christentum diffamieren will, halte ich für schlichtweg paranoid.


Nicht paranoid, sondern ein durchaus überdenkenswertes Argument.
Wie gesagt - ich lerne ja gerne - warum genau ist das jetzt überdenkenswert?

Grüße
Karolin

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Lioba
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Lioba »

Karolin- Tip- erst mal vorstellen, hallo sagen, damit wir uns gegenseitig ein bisschen beschnüffeln können, dann können auch Beiträge besser zugeordnet werden.so kamst du ein bisschen holterdipolter rein, stellst eine durchaus interessante Frage, allerdings unklar mit welcher Intention - Zitat Frage einer zum Islam konvertierten Namenschristin?und gibst gleich einen Link zu einem islamisches Forum. Schon ein bisschen verwirrend. :achselzuck:
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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Niels
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Niels »

Lioba hat geschrieben:Karolin- Tip- erst mal vorstellen, hallo sagen, damit wir uns gegenseitig ein bisschen beschnüffeln können, dann können auch Beiträge besser zugeordnet werden.so kamst du ein bisschen holterdipolter rein, stellst eine durchaus interessante Frage, allerdings unklar mit welcher Intention - Zitat Frage einer zum Islam konvertierten Namenschristin?und gibst gleich einen Link zu einem islamisches Forum. Schon ein bisschen verwirrend. :achselzuck:
:daumen-rauf:
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Sebastian
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Sebastian »

Lioba hat geschrieben:Karolin- Tip- erst mal vorstellen, hallo sagen, damit wir uns gegenseitig ein bisschen beschnüffeln können, dann können auch Beiträge besser zugeordnet werden.
Das bietet sich in der Tat an, zumal wir ja einen eigenen Strang dafür haben Klick
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

karolin
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von karolin »

Pardon,

ich werde dies noch nachreichen, ich hatte schlichtweg an die Notwendigkeit nicht gedacht, ich kenne das Forum seit seiner Gründung und - wenn ich das so sagen darf - sogar noch darüber hinaus. Einige alte Hasen haben mich vielleicht noch in schwacher Erinnerung...
- Sowie Zeit ist reiche ich das nach.
Zuvor muß ich aber sagen - anhand der erlebten Reaktionen würde ich mich am liebsten noch ein wenig bedeckt halten. Ich finde es um ehrlich zu sein schlimm, wenn nicht das geschriebene eine Rolle spielt, sondern die Tatsache aus welchem Stall derjenige kommt. Ich mag keine Voreingenommenheit und das primär einem Gast oder Neuankömmling ersteinmal (aus lauter Angst?) etwas bösartiges oder negatives unterstellt wird. Mag der ein oder andere darüber nachdenken. - mich jedenfalls strimmt es sehr nachdenklich.

Grüße
Karolin

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Christ86
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Christ86 »

Lioba hat geschrieben:
Zitat
"Also soweit mein wissensstand als Christin war, glauben auch christen das Ibrahim das Gottes Haus gebaut hat.
Deshalb denke ich das mit bakka, Mekka gemeint ist."
Karolin zitiert offensichtlich eine Konvertitin, die sich in ihrer eigenen christlichen Ursprungsreligion schlecht auskennt.
Das tun die meisten nicht, die sich vom Christentum abgewandt haben - sei es in den Atheismus, den Buddhismus, Islam etc. Sie kannten ihre eigene Religion zumeist beinahe überhaupt nicht und machen dann Aussagen, die vielfach gänzlich falsch sind. :traurigtaps:
Lioba hat geschrieben:Noch hilfreicher wäre allerdings eine Remissionierung der christlichen Länder. :traurigtaps:
:ja: :daumen-rauf:

@ Karolin: ich hoffe, du hast meinen Beitrag nicht als Beleidigung empfunden - falls doch, sorry :huhu: . Mir war einfach die Intention der Frage etwas schleierhaft...
Zuletzt geändert von Christ86 am Donnerstag 1. Oktober 2009, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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lifestylekatholik
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von lifestylekatholik »

karolin hat geschrieben:Zuvor muß ich aber sagen - anhand der erlebten Reaktionen würde ich mich am liebsten noch ein wenig bedeckt halten. Ich finde es um ehrlich zu sein schlimm, wenn nicht das geschriebene eine Rolle spielt, sondern die Tatsache aus welchem Stall derjenige kommt.
Na ja, um sich sinnvoll miteinander unterhalten zu können, ist es schon ziemlich hilfreich, so ungefähr zu wissen, in welche Richtung der Gesprächsparter überhaupt denkt und wie er tickt. Und in elektronischen Foren fehlt halt tatsächlich sehr viel, woraus man sich im normalen Gespräch einen ersten ungefähren Eindruck des Gesprächspartners macht, und seien es in diesem Falle auch nur Avatar und Signatur.

Rein sachlich scheint die Frage ja beantwortet zu sein. Wenn dir das genügt, Karolin, besteht ja auch kein großer Anlass, dich im Vorstellungsfaden zu verewigen, und wenn du hier ein paar Beiträge auch in anderen Themen schreibst, erübrigst sich die förmliche Vorstellung auch eh bald, weil sich dann jeder aus deinen Beiträgen eine erste Meinung bilden kann. :)

Willkommen! (Auch wenn du den Kreuzgang wahrscheinlich schon länger kennst als ich.) :ja:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Miserere Nobis Domine
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Re: Frage der Muslime

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Lioba hat geschrieben:Eine vergleichbare Ethik der persönlichen Tugend als Basis des Handelns haben im Islam aber auch nur die Aleviten.
Ich wäre da vorsichtig von den Aleviten als "im Islam" zu reden. Die Frage, ob das Alevitentum dem Islam zuzurechnen ist, ist ja gerade inneralevitisch ein ganz heftiges Streitthema.

Als Wissenschaftler meine ich allerdings, dass Prof. Spuler-Stegemann mit ihrem Gutachten über das Alevitentum die Sache ganz gut getorffen hat. Da spricht sie von "einer eigenen, synkretistischen Religion mit besonderen Bezügen zum Islam".


Und liebe Mitdiskutierende: Es ist nicht zu luegnen, dass den Christen unter islamischer Herrschaft schreckliche Dinge geschehen sind. Das kann aber eine theologische Diskussion nicht ersetzen. Diese Generalattacke gegen den Islam war äusserst kontraproduktiv.

Es gibt immer wieder Behauptungen, der Islam sei in der Bibel vorhergesagt, damit sollte man sich sachlich auseinandersetzen. Hier soll jetzt bewiesen werden, dass Mekka bereits in der Bibel als heiliger Ort benannt sei; das haben wir widerlegt. Damit ist diese Diskussion eigentlich beendet.

Ausser es sollten weitere Verse diskutiert werden, in denen es Hinweise auf den Islam geben könnte. Mich erinnert Matthäus 7,13-14 an den Islam:

Denn dort spricht der Herr Jesus Christus:

"Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Ringet darnach, daß ihr durch die enge Pforte eingehet; denn viele werden, das sage ich euch, darnach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht tun können. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden. "

In der Fatiha hingegen, der ersten Sure des Koran und Hauptgebetder Muslime heisst es hingegen: "ihdina s-sirata l-mustaqim", was meist als "Führe uns auf dem geraden Weg" übersetzt wird. Der Muslim betet aus Sicht der orthodoxen Kommentare darum, auf dem geraden, breiten Weg voranzuschreiten, und nicht auf kleinere Wege rechts oder links von diesem zu kommen.

Nun fordert aber unser Herr und Erlöser gerade von uns, auf den schmalen Weg, durch die enge Pforte zu gehen...

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