Fronleichnam / Lesungen und Evangelium

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Lea
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Fronleichnam / Lesungen und Evangelium

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Donnerstag, 10 Juni 2004



Fronleichnam


erste Lesung Buch Genesis 14,18-20.

Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes.
Er segnete Abram und sagte: Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde,
und gepriesen sei der Höchste Gott, der deine Feinde an dich ausgeliefert hat. Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.


Psalm 110(109),1-4.

[Ein Psalm Davids.] So spricht der Herr zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.
Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: «Herrsche inmitten deiner Feinde!»
Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht, (wenn du erscheinst) in heiligem Schmuck; ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, wie den Tau in der Frühe.
Der Herr hat geschworen, und nie wird's ihn reuen: «Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.»


zweite Lesung


Erster Brief des Apostel Paulus an die Korinther 11,23-26.

Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot,
sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!
Denn sooft ihr von diesem Brot eßt und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.


Evangelium nach Lukas 9,11-17.

Aber die Leute erfuhren davon und folgten ihm. Er empfing sie freundlich, redete zu ihnen vom Reich Gottes und heilte alle, die seine Hilfe brauchten.
Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: Schick die Menschen weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort.
Er antwortete: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müßten erst weggehen und für all diese Leute Essen kaufen.
Es waren etwa fünftausend Männer. Er erwiderte seinen Jüngern: Sagt ihnen, sie sollen sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig zusammensetzen.
Die Jünger taten, was er ihnen sagte, und veranlaßten, daß sich alle setzten.
Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten.
Und alle aßen und wurden satt. Als man die übriggebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.

Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Zuletzt geändert von Lea am Freitag 11. Juni 2004, 09:56, insgesamt 2-mal geändert.

Lea
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Kommentar des heutigen Evangeliums:



Hl. Thomas von Aquin (1225-1274), Theologe, Dominikaner, Kirchenlehrer
Kleine Abhandlung über das Fronleichnamsfest 57, 1-4



Das Geheimnis der Eucharistie


Der einzige Sohn des Vaters wollte uns teilnehmen lassen an seiner Gottheit und hat unsere Natur angenommen, um die Menschen zu vergöttlichen, er, der Mensch wurde. Hingegen hat er uns das, was er von uns genommen hat, ganz um unseres Heiles willen gegeben. Auf dem Altar des Kreuzes hat er seinen Leib Gott dem Vater als Opfer dargebracht, um uns mit ihm zu versöhnen. Und er hat sein Blut vergossen, damit es gleichzeitig unser Lösegeld und unsere Taufe wird: losgekauft von beklagenswerter Sklaverei, werden wir von allen unseren Sünden reingewaschen. Damit wir eine so große Wohltat immer im Gedächtnis behalten, hat er den Gläubigen seine Leib als Speise und sein Blut als Trank zurückgelassen, unter den Gestalten von Brot und Wein...

Kann es etwas Kostbareres geben als dieses Gastmahl, bei dem uns nicht mehr wie im Alten Bund das Fleisch von Kälbern und Widdern zu essen angeboten wird, sondern Christus, der wahrhaft Gott ist? Gibt es etwas Wunderbareres als dieses Sakrament? ... Kein Sakrament bringt heilsamere Wirkungen hervor als dieses: Es reinigt von Sünden, vermehrt die Tugenden und schenkt der Seele überreich alle geistlichen Gnadengaben. Es wird in der Kirche für die Lebenden und die Toten dargebracht um allen zu nützen, weil es eingesetzt wurde zum Heil aller.

Niemand kann die Süßigkeit dieses Sakramentes ausdrücken...; man feiert in ihm das Gedächtnis dieser unübersteigbaren Liebe, die Christus uns in seinem Leiden gezeigt hat. Er hat gewollt, dass die Größe dieser Liebe sich noch tiefer in die Herzen der Gläubigen einmeißelt. Deshalb... setzte er dieses Sakrament als ewiges Gedächtnis seines Leidens ein, als Erfüllung der alten Vorbilder, als größtes aller seiner Wunder. Denen, die seine Abwesenheit mit Trauer erfüllte, ließ er diese unvergleichliche Tröstung zurück.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

heilte alle, die seine Hilfe brauchten.

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