1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
DavidZ
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1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von DavidZ »

Knufti hat geschrieben:Was haltet ihr davon:

[bible]1 chronika 21:1[/bible][bible]2 samuel 24:1[/bible]
Ich glaube, man bekommt hier echt Probleme zu sagen, wer nun David reizt, bzw. es kommen alte gnostische Ideen hoch, denen zufolge der Gott des AT = der Widersacher ist... "Israel" bedeutet ja nun auch "der gegen Gott kämpfende"... "Satan" wider den, der gegen Gott kämpft? Kennt sich jemand mit dieser Sache aus?

:kratz:
Eine gute Frage die schon so manchen verzweifeln ließ.

Hier die Lösung:

Im alt Heb. gibt es das sogenannte Wachkonsivotivum,was bedeutet das das zulassen einer Situation oder einer Sache so ausgedrückt wird als wenn sie aktiv verursacht wurde.

Z.B heißt es in 1.Sam 1:6Und ihre Rivalin bereitete ihr auch viel Verdruß, um sie aus der Fassung zu bringen, weil Jehova ihren Mutterschoß verschlossen hatte.

Jehova hatte natürlich nicht den Mutterschoß verschlossen sondern ließ es zu wie Jehova viele Dinge zulässt(vergleiche Pre. 9:11denn Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle.

So ließ Jehova es daher zu das Satan,David aufreizte.

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overkott
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von overkott »

Knufti hat geschrieben:es kommen alte gnostische Ideen hoch, denen zufolge der Gott des AT = der Widersacher ist... "Israel" bedeutet ja nun auch "der gegen Gott kämpfende"... "Satan" wider den, der gegen Gott kämpft? Kennt sich jemand mit dieser Sache aus?
Wo kommen welche Ideen her? Für den hl. Bonaventura begann die Weisheit von Gott mit Mose. (Bonaventura las die Bibel also nicht nach der historisch-kritischen Methode, sondern nahm das wörtlich, was ihm vernünftig erschien.) Die Weisheit des Mose aber kam aus Ägypten:

Kontext Apg 7,20 In dieser Zeit wurde Mose geboren und Gott hatte Gefallen an ihm. Drei Monate lang wurde er im Haus seines Vaters aufgezogen;
Kontext Apg 7,21 als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao auf und erzog ihn als ihren Sohn.
Kontext Apg 7,22 Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter ausgebildet und er war mächtig in Wort und Tat.

Mose war also wie in einem Internat am ägyptischen Hof als Prinz erzogen worden. Sein Glaube entwickelte sich unter dem Einfluss und in der Auseinandersetzung mit ägyptischen Ideen.

Das Wort Israel kann man mit mehreren Wörtern übersetzen. Statt "gegen" kann man auch "mit" oder "um" sagen. Das Wort beschreibt abstrakt, was die Geschichte vom Ringen Jakobs mit Gott erzählt. Es geht in der Geschichte des Gottesvolkes immer um das Ringen um Gottes Gesetz, um Gottes Willen, um den guten Willen. Dieses Ringen beginnt mit der Erschaffung Adams und dem Sündenfall, der Erwählung des Volkes und seiner Untreue. Gott lässt die Untreue zu und damit dem Satan freie Hand. Aber er wirbt um sein Volk. Christus erscheint als der neue Adam. Zum Festmahl lädt er statt der Geladenen schließlich die Armen, die Bettler. Christus stellt in die Mitte, die sonst am Rand der Gesellschaft stehen: die Kinder, die im Geist Armen, die Nichtweisen. So erwählt sich Gott mit Christus im Neuen Testament ein Neues Volk, zu dem weiterhin Juden gehören, aber das theologisch, kulturell, politisch nicht mehr mit dem Judentum deckungsgleich, sondern größer ist und alle Menschen guten Willens umfasst.

DavidZ
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von DavidZ »

:achselzuck:

maliems
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von maliems »

ich schau mal am wochenende in die kommentare

maliems
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von maliems »

DavidZ hat geschrieben:Im alt Heb. gibt es das sogenannte Wachkonsivotivum...
Ein lustiges Wort. Im Studium war ich ein guter Hebraist, leider schon lange her. Deshalb möchte ich fragen, ob du die Quelle angeben könntest. ich würde mir gerne eine weiterführende Hebräisch-Grammatik zulegen. Leider habe ich nur eine Studienausgabe von Schneider (Titel vergessen und nicht zur Hand). Weiß jemand gute Grammatiken zu empfehlen?

maliems
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von maliems »

In den Kommentaren, die ich zu Hause habe, lese ich:

1 Chronik und 2 Samuel

Reihe: Echterbibel
Die Bücher Samuel, Würzburg 1949 von Martin Rehm, S. 122f

... Ein persönlicher, sündhafter Einfall Davids wird als Befehl des zürnenden Gottes gedeutet. vgl. 1Sam24,5 + 11, 2Sam16,10 und 17,14 anders 1Chr21,1. Davids Vergehen bestand wohl darin, dass er aus Mißtrauen und Hochmut nachprüfen wollte, ob die göttlice Verheißung, das Volk zahlreich werden zu lassen Gen15,5 u.ö. schon erfüllt sei. Dementsprechend brachte die Strafe eine Minderung des Volkes vgl. Ex30,12.
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Reihe: Bonner Bibel,
Karl Leimbach, Die Bücher Samuel, Bonn 1936, S. 220f

In 1Chr21 findet isch der Parallelbericht mit manchen Verschiedenheiten und Zusätzen. ... Nach der Chronik war es der Satan, der Widersacher oder Ankläger, der sich gegen Israel erhob und David zur Volkszählung reizte. Wahrscheinlich hat es den Verfasser der Chronik gestoßen, dass jene Tatsache auf Gott zurückgeführt wird. Nicht selten wird allerdings im Alten Testament Gott als der ersten Ursache gutgeschrieben, was nur von ihm zugelassen war. Kugler (Von Moses bis Paulus, S. 242f, möchte in 24,1 übersetzen: „man“ reizte David. Hiernach hätte dieser unter dem Einfluss eines schlimmen Beraters gestanden. Damit ließe sich 1Chr21,1 in vollkommenen Einklang bringen, wenn man nur beachtet, dass hier satan ohne Artikel steht und deshalb einfach „Widersacher, Fend, Ankläger“bedeutet - im Gegensatz zu ha satan, dem Widersacher Gottes und der Menschenseele. Dieser Mensc habe wahrscheinlich das Volk bei David beschuldigt, dass es sich seinen Verpflichtungn größtenteils entziehe, und als sicheres Mittel dagegen (militädrische) Erhebungen durchgesetzt. Bei dieser geswiß geistreichen Auslegung scheint uns freilich die Auffassung des vajjasset = und „man“ reizte bedenklich, ebenso auch die von satan. Es war bei dem König in untheokratischer Gesinnung die Lust erwacht, die Zahl der waffenfähigen Männer seines Reiches festzustellen. ... Dabei vergaß er, dass er nur Stellvertreter des Königs Jahve war.
...Worin liegt sein ... Verschulden, dass Gott als Strafgericht eine Pest verhängte? Jedenfall ist dieses nicht auf ein willkürliche Laune Gottes zurückzuführen. David fasst das Unglück selbst als Strafe für eine Sünde auf und ergibt sich in den Willen Gottes, der zwar der unbedingte Herr über alles ist, aber auch unbedingt gut, Güte durch und durch.
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Reihe: Echterbibel
Die Bücher der Chronik, Martin Rehm, Würzburg 1949, S. 52

Nach 2Sam war es Gott selbst, der Israel zürnt und deswegen David den Entschluss zur Volkszählung eingibt. Um auszudrücken, dass Gott der Herr aller menschlichen Pläne ist, und sich ihrer frei zur Erreichung seiner Absichten bedient, wird im Stil der Samuelbücher schon ein augenblicklicher Einfall oder die Darbietung einer Gelegenheit als „Befehl Gottes“ bezeichnet. (1Sam24,5 + 11 und 2 Sam 16,10 und 17,14) Diese Redeweise wird sogar noch gebraucht, um einen ersönlichen sündhaften Einfall oder die sündhafte Ablehnung göttlicher Ermahnungen als Wirkung Gottes zu bezeichnen. (2Sam24,1 vgl. Jes6,10). In der geäterten Gottesvorstellung der Chronik wird diese Verlockung der Sünde dem Satan zugeschrieben, der auch im Buch Job1-2 und Sach3,1f als Widersacher und Gegenspieler Gottes auftritt. - Die Sündhaftigkeit der zählung des Volkes liegt nicht in ihr selbst, (die Chr teilt auch sonst unbedenklich Zahlen mit, die demnach fstgestellt worden sind.) sondern in ihrem Beweggrund. Aus Mißtrauen wollte David nachprüfen, ob die göttliche Verheißung, das Volk zahlreich werden zu lassen...scho erfüllt sei.


Reihe: Bonner Bibel
Johanne Goettsberger: Die Bücher der Chronik, Bonn 1939, S. 151f

Davids Volkszählung führt zur Festlegung des Platzes für den Tempel. ...
Ohnedem hätte die Erzählung, die für David keineswegs rühmlich ist, kaum in Chr Aufnahme gefunden. ... dass die gemeinsame Vorlage von Chr-Samuel schon eine Vorgeschichte hinter sich hatte. ... Ohne jede Verbindng läst Chr „Satan“ „wider Israel“, das ja von de Strafe betroffen wird, auftreten. Satan ist hier Eigenname. Anders Job1,6ff. Zach3,1ff, wo es mit Artikel steht. K.Haupel ... übersetzt „ein Widersacher“. Dieser (nach Sam “der Herr“ Ku.505f fasst 3.m.Sg. 2 Sam24,1b als „man“) <Kugler, Franz Xaver, Von Moses bis Paulus 1922> reizte den König David zu einer tat, die Gott mißfiel und seine Strafe herausforderte. Rothstein/Hänel, Kommentar uzm ersten Buch der Chronik, 1927, S. 379 versteht V.1 im Sinne des parsistischen Dualismus als ob Satan ohne und gegen Gottes Willen auf den Menschen einwirken könnte. Allein die kurze Ausdrucksweise in Chr wird nach Job1 zu ergäzen sen, wonach die Abhängigkeit wenigstens vom zulassenden Willen Gottes mitzuverstehen ist. Da der Zorn Gottes in 2Sam24,1a keinen Ansatz zu einem Mittelwesen zwischen Gott und der Welt darstellt, (Rothstein/Hänel S. 379) ist es dort Gott selbst, der David anscheinend unmittelbar zu iner sträflichen Tat veranlaßt (vgl. Ehrlich, Randglossen zur hebräischen Bibel, 2 1909, S. 155/248). Die kurzgefasste Aussage in Sam fußt auf der theologischen Überzeugung, dass von der göttlichen Allwirksamkeit auch das Böse nicht ausgenommen sei (siehe Gen22,1ff, 1Sam26,19, 3Kg22,19ff, Is63,17). Wiewohl noch Jak1,13 gegen mißverständliche Folgerungen daraus ankämpfen muss, zeugt schon Chr dafür, dass im Laufe der zeit der Gottesbegriff auch in der Ausdrucksweise geläuterter geworden ist. ...

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overkott
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von overkott »

Wie ist das mit dem Vaterunser im Hinblick auf Versuchung und Befreiung? Wie mit der paulinischen Theologie von der Sünde und der Erlösung vom mosaischen und natürlichen Gesetz?

Hier zeigt sich erneut die Einheit in Differenzierung des christlichen Denkens: Oberstes Prinzip ist Gott als Schöpfer, der dem Menschen mit seinem Genot auch die Freiheit gegeben hat und damit die Möglichkeit zu sündigen. Er hat auch den Baum der Erkenntnis und die Schlange geschaffen. Deshalb stellt er den Menschen auch auf die Probe, führt ihn in Versuchung. Logischerweise ist nach der Engelslehre auch der Teufel ein vergängliches Geschöpf, das sich wie Adam gegen Gott entschieden hat und damit gefallen ist. So ist zu erklären, dass Gott im Buch Ijob dem Satan freie Hand lässt und dass der Satan auch im Neuen Testament noch auftaucht. Der Versucher hat jedoch kein völlig eigenes Sein. Er ist nicht ewig, sondern landet schließlich im Feuersee. Von daher ist die christliche Theologie nicht streng dualistisch, sondern überwiegend optimistisch.

DavidZ
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von DavidZ »

Ehrlich gesagt verstehe ich kein Wort von dem was du schreibst. :achselzuck: Schon mal gar nicht im Zusammenhang mit dem Thema.

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overkott
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von overkott »

Die Schöpfungsgeschichte ist die Arena von Gut und Böse. Das erzählt die Bibel im Alten und Neuen Testament. Daher verkörpern alle Geheimnisse und sakramentalen Figuren der Schriften Christus als auch den Antichristen und Teufel; und auf diese Weise schrieb Augustinus schon über die Civitas Dei, die er mit Kain und Abel beginnt. Das war bereits dem jungen Ratzinger aufgefallen.

Wer den Teufel als Handlanger Gottes versteht, der den Menschen in Versuchung führt und auf die Probe stellt, versteht den Teufel auch als sakramentale Figur, der als solche seinen Platz in der Heiligen Schrift hat.

Was gibt es da also nicht zu verstehen?

HeGe
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von HeGe »

DavidZ hat geschrieben:Ehrlich gesagt verstehe ich kein Wort von dem was du schreibst. :achselzuck: Schon mal gar nicht im Zusammenhang mit dem Thema.
:D

Damit hast du die erste Stufe auf dem Weg zum wahren Forumsmitglied, "Overkott mindestens einmal nicht verstanden zu haben", erklommen.
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overkott
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von overkott »

HeGe hat geschrieben:
DavidZ hat geschrieben:Ehrlich gesagt verstehe ich kein Wort von dem was du schreibst. :achselzuck: Schon mal gar nicht im Zusammenhang mit dem Thema.
:D

Damit hast du die erste Stufe auf dem Weg zum wahren Forumsmitglied, "Overkott mindestens einmal nicht verstanden zu haben", erklommen.
:daumen-rauf:

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Nassos
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von Nassos »

"Και εξήφθη πάλιν η οργή του Κυρίου εναντίον του Ισραήλ, και διήγειρε τον Δαβίδ εναντίον αυτών να είπη, Ύπαγε, αρίθμησον τον Ισραήλ και τον Ιούδαν. Και είπεν ο βασιλεύς προς τον Ιωάβ, τον αρχηγόν του στρατεύματος, όστις ήτο μετ' αυτού, Δίελθε τώρα πάσας τας φυλάς του Ισραήλ, από Δαν έως Βηρ-σαβεέ, και απαρίθμησον τον λαόν, διά να μάθω τον αριθμόν του λαού." [Σαμουήλ Β’ 24:1-2]

Und der Zorn des HERRN ergrimmte abermals wider Israel und er reizte David wider sie, daß er sprach: Gehe hin, zähle Israel und Juda! Und der König sprach zu Joab, seinem Feldhauptmann: Gehe umher in allen Stämmen Israels von Dan an bis gen Beer-Seba und zähle das Volk, daß ich wisse, wieviel sein ist! [2 Samuel 24, 1-2]

"Αλλ' ο Σατανάς ηγέρθη κατά του Ισραήλ, και παρεκίνησε τον Δαβίδ να απαριθμήση τον Ισραήλ. Και είπεν ο Δαβίδ προς τον Ιωάβ και προς τους άρχοντας του λαού, Υπάγετε, απαριθμήσατε τον Ισραήλ, από Βηρ-σαβεέ έως Δαν, και φέρετε προς εμέ, διά να μάθω, τον αριθμόν αυτών." [Χρονικών Α’ 21:1-2]

Und der Satan stand wider Israel und reizte David, daß er Israel zählen ließe. 2 Und David sprach zu Joab und zu des Volkes Obersten: Gehet hin, zählt Israel von Beer-Seba an bis gen Dan und bringt es zu mir, daß ich wisse, wieviel ihrer sind. [1 Chronik 21, 1-2]


Diese zwei Stellen, die angeblich das Wegschieben der Verantwortung Gottes für Übles auf den Teufel aufweisen bzw. Gott als Ursache des Bösen zuschieben, gehören zu einer langen Reihe von Stellen, die nicht nur Gott eben nicht beleidigen, sondern ganz im Gegenteil die christliche Deutung rechtfertigen!

Wir sehen das auch nicht als einen Übergang von einem ungerechten Gott des AT zu einem gerechten des NT, sondern hier passiert genau das, was passiert wenn jemand sündigt und Gott seine Gnade entzieht und ihn den Händen des Teufels überlässt. Im ersten Bibelzitat reizt Gott David, indem er (gegen Seinen Wunsch) dem Satan erlaubt ihn zu verführen und im zweiten erfolgt eine direkte Erwähnung der Ursache der Verführung, nämlich des Teufels.

Beide Deutungen erscheinen einem neutralen Betrachter gleich willkürlich. Und tatsächlich handelt es sich um Deutungen, die aus der Voreinstellung in den Herzen einer jeden Seite hervorkommt. Doch gibt es überzeugende Argumente für die eine oder andere Deutung?
Zunächst sei festgestellt, dass beide Bücher, Samuel und die Chroniken, zur selben Zeit geschrieben worden sind, da sie der gleichen Epoche angehören. Somit hat kein Übergang stattgefunden, sondern beide Formulierungen existieren von vornherein.

Desweiteren ist - im Gegensatz zu den Gegnern und Zweiflern - das Verständnis der Bibel nicht "widersprüchlich", sondern wir müssen die Hl. Schrift so sehen, wie sie im Lauf der Geschichte von den Glaubenden gesehen wurde, wie sie von den Verfassern gesehen wurde und wie sie von den "Zusammenstellern" gesehen wurde, gemäß ihres Glaubens. Und sie sahen die Hl. Schrift nicht als widersprüchlich an, sondern als göttliche Eingebung. Insbesondere, was diese zwei so gegensätzlich klingenden Stellen angeht, Gott und Teufel. Und sie (die Glaubenden, Verfasser und Zusammensteller) könnten nicht gleichzeitig zwei Bücher als Teil der Hl. Schrift akzeptieren, die in direktem Gegensatz zueinander stehen, zumal in solch einem wichtigen Punkt! Es muss also eine entsprechende Deutung für diese beiden Stellen gegeben haben, so dass beide Bücher in die Hl. Schrift aufgenommen wurden. Und diese Deutung ist, dass Gott Satan erlaubt bestimmte Sachen zu tun aufgrund unserer Sünden oder anderer Gründe (so z.B. die Redlichkeit Hiobs). Und das ist etwas, was im Alten Testament durchgehend bezeugt wird.

Es ist auch das unterschiedliche Gottesverständnis, das zu unterschiedlichen Deutungen führt: das Gottesverständnis der Glaubenden, dass Gott die Liebe ist und das der Zweifler, das einem eigenen Gottesbild unterliegt.

Hier sei ein weiteres Beispiel angeführt, sind folgende "parallele" Bibelstellen, die sich auf das selbe Ereignis beziehen, aber unterschiedlich gedeutet werden
und wirst heraufziehen über mein Volk Israel wie eine Wolke, das Land zu bedecken. Solches wird zur letzten Zeit geschehen. Ich will dich aber darum in mein Land kommen lassen, auf daß die Heiden mich erkennen, wie ich an dir, o Gog, geheiligt werde vor ihren Augen. (Hesekiel 38, 16)

Und wenn tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis und wird ausgehen, zu verführen die Heiden an den vier Enden der Erde, den Gog und Magog, sie zu versammeln zum Streit, welcher Zahl ist wie der Sand am Meer. (Offenbarung 20, 7-8)


Wie wir sehen, geht in der einen Stelle des AT die Versammlung der Streitmächte Gogs auf Gott zurück, während in der Stelle im NT dies auf Satan zurückgeht. Es ist die indirekte Einmischung Gottes, wenn Er Seine Gnade aufgrund der menschlichen Sünde entzieht, und die Menschen von den Dämonen geplagt werden. Auf diese Weise erscheint es aufgrund ihrer Sünden so, wie wenn Gott sie der Irrung preisgibt. Und es wird von den Zweiflern des AT für gewöhnlich als direktes Wirken Gottes aufgefasst, während die Glaubenden wissen, dass Gott nicht vom Bösen versucht werden kann und niemanden versucht (Jakobus 1, 13) und deshalb das Wirken dem Satan zuordnen, die Sachen genau so verstehend, wie sie auch tatsächlich stattfindet.

Der Unterschied ist das Gottesverständnis: liebener Vater, hartherziger Herr.

Die Deutung die jeder für sich annehmen will, teilt ihn der einen oder anderen Fraktion zu. Und am Tage des Richtens wird sich Gott denen nicht erklären, die die Deutung des "harten Herrn" bevorzugen sondern ihnen sagen:

Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wußte, das du ein harter Mann bist: du schneidest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht gestreut hast; 25und fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in die Erde. Siehe, da hast du das Deine. 26Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du Schalk und fauler Knecht! wußtest du, daß ich schneide, da ich nicht gesät habe, und sammle, da ich nicht gestreut habe? 27So solltest du mein Geld zu den Wechslern getan haben, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine zu mir genommen mit Zinsen. 28Darum nehmt von ihm den Zentner und gebt es dem, der zehn Zentner hat. 29Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. 30Und den unnützen Knecht werft hinaus in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappen. (Matthäus 25, 24-30)


Die Absicht unseres Herzens ist es, die uns Gott als wohltätigen Vater oder als harten und bösen Herrn sehen lässt. Und genau nach dem werden wir ALLE empfangen.

Aber was ist "böse"? Das Böse ist ein ungeschaffenes Nichtsein (hallo, Robert!). Es ist nicht etwas was eigenständig existiert sondern es ist das Fehlen des Guten. Es ist das Fehlen des Lichts, das Fehlen des Wissens, das Fehlen der Ewigkeit - denn das sind Attribute des Guten. Hier wird auch strikt das Verständnis befolt, dass das Böse das Gegenteil des Guten ist. Das Gute ist existent. (Es kann auch nicht zwei Kräfte geben die Schöpfer sind, wenn sie das exakte Gegenteil zueinander sind. Außerdem hat jede Existenz einen Ausgangspunkt, nicht zwei).
Und daraus folgt das Verstädnis, dass das Böse immer nur dort auftauchen kann, wo wir der Gnade des guten und menschenliebenden Gottes verlustig gehen (wollen). Und das Weglassen und Vergessen dieses "wollen" ist genau das, was sie dann Gott vorwerfen: ein harter und böser Bestrafer zu sein.

Noch krasser stellt sich das bei 1 Könige 22:20-23 dar: Und der HERR sprach: Wer will Ahab überreden, daß er hinaufziehe und falle zu Ramoth in Gilead? Und einer sagte dies, und der andere das. {~} 21Da ging ein Geist heraus und trat vor den HERRN und sprach: Ich will ihn überreden. Der HERR sprach zu ihm:Womit? 22Er sprach: Ich will ausgehen und will ein falscher Geist sein in aller Propheten Munde. Er sprach: Du sollst ihn überreden und sollst's ausrichten; gehe aus und tue also! 23Nun siehe, der HERR hat einen falschen Geist gegeben in aller dieser deiner Propheten Mund; und der HERR hat böses über dich geredet.

So gänzlich losgelöst betrachtet, verursacht diese Stelle ein recht unangenehmes Gefühl. Nun ist es aber so, dass im Zusammenhang mit den anderen Stellen sich ein anderes Bild ergibt. Welches Bild denn?

Die Geschichte spielt ungefährt um 899 v.Chr. Israel ist in zwei Königreiche (Israel und Juda) geteilt und der König Israels Ahaab möchte gegen die Syrer in den Krieg ziehen, um Länderein von den Syrern zurückzuholen, mit der Hilfe König Josaphats, des Königs Judas'. Josaphat stimmte unter der Bedingung zu, dass ein Prophet Jahwes zu befragen. In Israel jedoch war der Glaube an Gott sehr schwach und deren Propheten waren Propheten anderer Götter. Es wurden 400 Propheten befragt, aber alles keine Propheten Gottes, und sie sagten den Sieg Israels voraus.
Josaphat jedoch bestand auf die Befragung eines Propheten Gottes. Und tatsächlich es gab einen, den Ahaab nicht ausstehen konnte, denn er war stets Überbringer schlechter Nachrichten, die anderen waren ihm lieber, die nach seinem Gusto sprachen. Letztendlich jedoch sagt der Prophet Gottes die Niederlage Israels und den Tod Ahaabs voraus; und wird eingesperrt. Die Schlacht geht verloren und Ahaab stirbt.

Lesen wir 1 Könige 1-37
1Und es vergingen drei Jahre, daß kein Krieg war zwischen den Syrern und Israel. 2Im dritten Jahr aber zog Josaphat, der König Juda's hinab zum König Israels. 3Und der König Israels sprach zu seinen Knechten: Wißt ihr nicht, daß Ramoth in Gilead unser ist; und wir sitzen still und nehmen es nicht von der Hand des Königs von Syrien? 4Und sprach zu Josaphat: Willst du mit mir ziehen in den Streit gen Ramoth in Gilead? Josaphat sprach zum König Israels: ich will sein wie du, und mein Volk wie dein Volk, und meine Rosse wie deine Rosse.
5Und Josaphat sprach zum König Israels: Frage doch heute um das Wort des HERRN! 6Da sammelte der König Israels Propheten bei vierhundert Mann und sprach zu ihnen: Soll ich gen Ramoth in Gilead ziehen, zu streiten, oder soll ich's lassen anstehen? Sie sprachen: Zieh hinauf! der HERR wird's in die Hand des Königs geben. 7Josaphat aber sprach: Ist hier kein Prophet des HERRN mehr, daß wir durch ihn fragen? 8Der König Israels sprach zu Josaphat: Es ist noch ein Mann, Micha, der Sohn Jemlas, durch den man den HERR fragen kann. Aber ich bin ihm gram; denn er weissagt mir kein Gutes, sondern eitel Böses. Josaphat sprach: Der König rede nicht also. 9Da rief der König Israels einen Kämmerer und sprach: Bringe eilend her Micha, den Sohn Jemlas! 10Der König aber Israels und Josaphat, der König Juda's, saßen ein jeglicher auf seinem Stuhl, mit ihren Kleidern angezogen, auf dem Platz vor der Tür am Tor Samarias; und alle Propheten weissagten vor ihnen. 11Und Zedekia, der Sohn Knaenas, hatte sich eiserne Hörner gemacht und sprach: So spricht der HERR: Hiermit wirst du die Syrer stoßen, bis du sie aufräumst. 12Und alle Propheten weissagten also und sprachen: Ziehe hinauf gen Ramoth in Gilead und fahre glücklich; der HERR wird's in die Hand des Königs geben.
13Und der Bote, der hingegangen war, Micha zu rufen, sprach zu ihm: Siehe, der Propheten Reden sind einträchtig gut für den König; so laß nun dein Wort auch sein wie das Wort derselben und rede Gutes. {~} 14Micha sprach: So wahr der HERR lebt, ich will reden, was der HERR mir sagen wird.
15Und da er zum König kam, sprach der König zu Ihm: Micha, sollen wir gen Ramoth in Gilead ziehen, zu streiten oder sollen wir's lassen anstehen? Er sprach zu Ihm: Ja, ziehe hinauf und fahre glücklich; der HERR wird's in die Hand des Königs geben. 16Der König sprach abermals zu ihm: Ich beschwöre dich, daß du mir nichts denn die Wahrheit sagst im Namen des HERRN.
17Er sprach: Ich sah ganz Israel zerstreut auf den Bergen wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sprach: Diese haben keinen Herrn; ein jeglicher kehre wieder heim mit Frieden.
18Da sprach der König Israels zu Josaphat: Habe ich dir nicht gesagt, daß er mir nichts Gutes weissagt, sondern eitel Böses?
19Er sprach: Darum höre nun das Wort des HERRN! Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Stuhl und alles himmlische Heer neben ihm stehen zu seiner Rechten und Linken. 20Und der HERR sprach: Wer will Ahab überreden, daß er hinaufziehe und falle zu Ramoth in Gilead? Und einer sagte dies, und der andere das. {~} 21Da ging ein Geist heraus und trat vor den HERRN und sprach: Ich will ihn überreden. Der HERR sprach zu ihm:Womit? 22Er sprach: Ich will ausgehen und will ein falscher Geist sein in aller Propheten Munde. Er sprach: Du sollst ihn überreden und sollst's ausrichten; gehe aus und tue also! 23Nun siehe, der HERR hat einen falschen Geist gegeben in aller dieser deiner Propheten Mund; und der HERR hat böses über dich geredet.
24Da trat herzu Zedekia, der Sohn Knaenas, und schlug Micha auf den Backen und sprach: Wie? Ist der Geist des HERRN von mir gewichen, daß er mit dir redete? 25Micha sprach: Siehe, du wirst's sehen an dem Tage, wenn du von einer Kammer in die andere gehen wirst, daß du dich verkriechst. 26Der König Israels sprach: Nimm Micha und laß ihn bleiben bei Amon, dem Obersten der Stadt, und bei Joas, dem Sohn des Königs, 27und sprich: So spricht der König: Diesen setzt ein in den Kerker und speist ihn mit Brot und Wasser der Trübsal, bis ich mit Frieden wiederkomme. 28Micha sprach: Kommst du mit Frieden wieder, so hat der HERR nicht durch mich geredet. Und sprach: Höret zu, alles Volk!
29Also zog der König Israels und Josaphat, der König Juda's, hinauf gen Ramoth in Gilead. 30Und der König Israels sprach zu Josaphat: Ich will mich verstellen und in den Streit kommen; du aber habe deine Kleider an. Und der König Israels verstellte sich und zog in den Streit. 31Aber der König von Syrien gebot den Obersten über seine Wagen, deren waren zweiunddreißig, und sprach: Ihr sollt nicht streiten wider Kleine noch Große, sondern wider den König Israels allein. 32Und da die Obersten der Wagen Josaphat sahen, meinten sie er wäre der König Israels, und fielen auf ihn mit Streiten; aber Josaphat schrie. 33Da aber die Obersten der Wagen sahen, daß er nicht der König Israels war, wandten sie sich von ihm.
34Ein Mann aber spannte den Bogen von ungefähr und schoß den König Israels zwischen Panzer und Wehrgehänge. Und er sprach zu seinem Fuhrmann: Wende deine Hand und führe mich aus dem Heer, denn ich bin wund! 35Und der Streit nahm überhand desselben Tages, und der König stand auf dem Wagen der Syrer und starb des Abends. Und das Blut floß von den Wunden mitten in den Wagen. 36Und man ließ ausrufen im Heer, da die Sonne unterging, und sagen: Ein jeglicher gehe in seine Stadt und in sein Land.
37Also starb der König und ward gen Samaria gebracht. Und sie begruben ihn zu Samaria.


1.) Wir haben zwei Arten Propheten, den einen Propheten Gottes und die 400 der falschen Götter.

2.) Wir haben zwei Könige, den glaubenden Josaphat und den ungläubigen Ahaab

3.) Der Prophet Micha spricht im Namen DES Herrn (Jahwehs), die anderen Propheten sprechen unbestimmt im Namen "des Herrn" (Adonai), da sie andere Götter haben und diese "Herr" nennen.

4.) Außer dem König Israels ist auch der größte Teil der Israeliten im Unglauben, wenn man nach der Zahl der 400 Propheten der anderen Götter geht.

5.) Durch den Mund Michas spricht Jahweh immer die Wahrheit, egal wie unangenehm sie ist.

6.) Die erste Aussage Michas ist offensichtlich ironisch gemeint. Das wird dadurch klar, dass Micha angekündigt hatte, dass er die Wahrheit sprechen wird UND weil der König das merkt und ihn ermahnt gefälligst die Wahrheit zu sagen.

7.) Somit sagt Micha die Zerstreuung der Schafe voraus (NIederlage) und das Fehlen des Hirten (Tod des Königs)

8.) Micha sagt das über die klare Prophezeiung hinaus die Worte Jahwehs, nicht seine eigenen (Und der HERR sprach). Der Herr offenbart dem König die ganze Intrige gegen ihn.

9.) Wollte Gott Ahab in sein Verderben stürzen, wieso offenbart er ihm dann diese durch den Mund Michas? Also sprach er die Wahrheit und wollte dadurch NICHT den Tod Ahabs.

10) Ein wichtiger Schlüssel zum richtigen Verständnis ist die Zeile 19 Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Stuhl und alles himmlische Heer neben ihm stehen zu seiner Rechten und Linken.
Diese Stelle erinnert an die Worte Christi: 31Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, 32und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, 33und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zu seiner Linken. 34Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt. 36Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. 37Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist? oder durstig und haben dich getränkt? 38Wann haben wir dich als einen Gast gesehen und beherbergt? oder nackt und dich bekleidet? 39Wann haben wir dich krank oder gefangen gesehen und sind zu dir gekommen? 40Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. 41Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! (Matthäus 25:31-41)

Die auf der rechten Seite sind die Gesegneten, so wie der Sohn zur Rechten des Vaters sitzt. Auf der Linken die Verdammten.

Etwas ähnliches sehen wir bei Hiob
6Es begab sich aber auf einen Tag, da die Kinder Gottes kamen und vor den HERRN traten, kam der Satan auch unter ihnen. 7Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe das Land umher durchzogen. {~} {~} 8Der HERR sprach zu Satan: Hast du nicht achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht im Lande, schlecht und recht, gottesfürchtig und meidet das Böse. 9Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, daß Hiob umsonst Gott fürchtet? 10Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher verwahrt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Gut hat sich ausgebreitet im Lande. 11Aber recke deine Hand aus und taste an alles, was er hat: was gilt's, er wird dir ins Angesicht absagen? 12Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan aus von dem HERRN. (Hiob 1:6-12)
und
1Es begab sich aber des Tages, da die Kinder Gottes kamen und traten vor den HERRN, daß der Satan auch unter ihnen kam und vor den HERRN trat. 2Da sprach der HERR zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe das Land umher durchzogen. {~} 3Der HERR sprach zu dem Satan: Hast du nicht acht auf meinen Knecht Hiob gehabt? Denn es ist seinesgleichen im Lande nicht, schlecht und recht, gottesfürchtig und meidet das Böse und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; du aber hast mich bewogen, daß ich ihn ohne Ursache verderbt habe. 4Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Haut für Haut; und alles was ein Mann hat, läßt er für sein Leben. 5Aber recke deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an: was gilt's, er wird dir ins Angesicht absagen? 6Der HERR sprach zu dem Satan: Siehe da, er ist in deiner Hand; doch schone seines Lebens! (Hiob 2:1-6)

HIer sehen wir ein beispiel über das indirekte Einverständnis Gottes, dass der Satan Hiob Böses antut. Es geht ausdrucksmäßig von ihm hervor, obwohl es eindeutig ist, dass der Satan es ist, der ihm Böses will.
Das himmlische Heer zu Linken und zur Rechten des Herrn sind entsprechend die Dämonen (gefallene Engel) und die Engel. Die Wörter "links" und "rechts" sind örtlich beim allgegenwärtigen Gott sinnlos, es handelt sich um eine Trennung zwischen DIESEN und JENEN. Genau wie "damals" bei Hiob.

11.) Der Herr verlangt bzw. befiehlt nicht die Irreführung Ahabs. Wer will Ahab überreden, daß er hinaufziehe und falle zu Ramoth in Gilead? Gott fragt nur, da es gegeben ist, dass Ahab irregührt werden wird. Die Entscheidung hierzu war jedoch nicht von Gott getroffen worden, sondern von anderen. Gott fragt, wer diese vorausentschiedene Aktion durchführen wird.
Wusste denn Gott, der Allwissende nicht, wer es sein würde? Vergessen wir nicht, dass es sich hier um eine Vision handelt. Das ganze dient nicht dazu, dass Gott erfährt, wer was plant, sondern dass Ahab die Wahrheit zuteil wird.
Wenn Gott sendet, dann hört sich das anders an: und ich hörte die Stimme des HERRN, daß er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich; sende mich! (Jesaja 6:8) Hier ist der Wille Gottes direkt erkennbar. Kein Vergleich mit den bisherigen Stellen.
Somit verlangt Gott eben nicht die Irreführung Ahabs. Er erfragt sie "nur" in einer Vision.

12.) Der Geist, der hervortritt, ist offensichtlich ein dämonischer Engel, denn er will Lüge in den Mündern der Propheten Ahabs sein. Die anderen Götter, die Dämonen, sind die Irrung der falschen Propheten. Denn es sind Geister der Teufel, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen auf dem ganzen Kreis der Welt, sie zu versammeln in den Streit auf jenen Tag Gottes, des Allmächtigen. (Offenbarung 16:14)

13.) Jahweh antwortet Du sollst ihn überreden und sollst's ausrichten; gehe aus und tue also! Der Imperativ bedeutet hier nicht einen Auftrag oder Sendung, sondern ein Dulden, ein Erlauben. So wie wenn jemand etwas tun will, das wir nicht wollen, und am Ende geben wir nach sagen wir "Also, dann tu's". Das ist keine Anweisung sondern wir erlauben es, wir dulden es. So wie Gott dem Satan erlaubt, Hiob Böses zu tun, aber nicht beauftragt.

14.) Letztendlich die Wahrheit durch den Mund Michas. Dass in den Mündern der Propheten dämonische Lüge sitzt. Und da Ahab im Herzen zu den "Sklaven" gehört, erscheint ihm Gott als eitel Böses. Was ihm das Leben kostet.

Wichtig ist der Ausdruck "siehe, der HERR hat einen falschen Geist gegeben in aller dieser deiner Propheten Mund; und der HERR hat böses über dich geredet.". Wir haben gesehen, wer was warum gemacht hat. Warum also dieser Ausdruck?

Wohl damit wir genau diese Stellen in der Schrift zu erkennen vermögen. Wir werden aufgrund unserer Sünden dem Satan überlassen, um daraus als Sieger hervorzugehen, wenn wir die Einsicht erlangen und wir bereuen, dass wir auf Seine Warnungen nicht hören wollten.
Durch diese Stellen werden jene offenbart, die Gott in seiner Liebe leugnen, aber auch auf dass sie gewarnt bzw. darauf hingewiesen seien. Denn nur Er liebt sie so sehr, dass er die Dinge direkt beim Namen nennt, so hart das auch zu hören ist.

Seien wir Sieger, seien wir Kinder Gottes, des tatsächlich menschenliebenden und guten Gottes, so wie wir es beten.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Nassos
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Re: 1. Chr 21,1 / 2. Sam 24,1

Beitrag von Nassos »

Im Geiste dessen dürfte auch "und führe uns nicht in Versuchung" zu verstehen sein.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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