Bischof Franz-Josef Bode hatte unlängst die Erleuchtung, einen dreijährigen kathechetischen Prozess für das ganze Bistum zu verordnen. Mit großem medialen Echo wird das Ganze nun angekündigt und alle freuen sich - ich bin offenbar der einzige (ehemalige) Osnabrücker Diözesane, der sich wundert. Bisher dachte ich, Katechese sei der Kirche tägliches Handwerk. Ich hätte es wissen müssen, dass ich wieder mal auf einem vollkommen falschen Dampfer bin.
Was sich der Bischof denkt, liest man hier:
http://www.kirchenbote.de/news/news.php ... 67&eid=385
Wie das in der Praxis aussieht, liest man in der aktuellen Ausgabe des Kirchenbotens (Nr. 44, 1. November 29). Freundlicherweise wurde mir der Artikel als Scan zugeschickt. Ich zitiere:
Einen tag lang haben sich 12 Katechten des Bistums Osnabrück in Lingen mit ihrer Arbeit und ihrem Selbstverständnis auseinandergesetzt. Dabei erfuhren sie, wie vielseitig Katechese, die Weitergabe des Glaubens, ist.
Elvis Presley würde anerkennend die Hüfte schwingen, wenn er sehen könnte, was hier im Ludwig-Windhorst-Haus (LWH) in Lingen passiert. "A little less conversation, a little more action, please", hat der verstorbene "König des Rock'n'Roll gefordert. Ein bisschen weniger Gerede also, dafür mehr Aktion. Beim Katechetischen Kongress des Bistums Osnabrück hätte er das bekommen. Musikpädagogin Gaby Hartung leitet einen Arbeitskreis: Bodypercussion. Die Teilnehmer nutzen ihre Körper, um Musik zu machen.
Sie patschen auf ihre Oberschenkel und das Gesäß, schnipsen, stampfen, klatschen, sie reiben ihren Bauch und klopfen auf die Arme. Popoklatschen für die Katechese - das ist doch total daneben. Ist es nicht, sagt Hartung. Sie verschafft ihrer Gruppe schnipsend und klopfend Zugang zu Evangeliumstexten.
Herr, erlöse Osnabrück von diesem Bischof und seinen Funktionären!
Ich verstehe einfach nicht, was in den letzten Jahren mit Bode los ist. Es wird immer schlimmer. Offenbar bemüht sich da jemand, Kardinal Lehmann zu beerben.