Gebet vor dem Kreuz und Auferstehungsfeier

Allgemein Katholisches.
Stefan

Gebet vor dem Kreuz und Auferstehungsfeier

Beitrag von Stefan »

Ich habe gerade etwas zum Thema Auferstehungsfeier gefunden.
Taize hat geschrieben:
Von jeher begehen die Christen jede Woche das grundlegende Geheimnis ihres Glaubens, den „Osterdurchgang", den Christus gegangen ist und weiterhin mit den Menschen geht. An jedem Wochenende kann man Tod und Auferstehung Christi feiern. Die Feier des Durchgangs Christi vom Tod zum Leben kann auf zwei Abende – Freitag und Samstag – verteilt oder bei einem einzigen gemeinsamen Gebet zusammengefaßt werden. Sie schließt sich an das Ende des Gebets an.

Das Gebet vor dem Kreuz führt in unsichtbare Gemeinschaft mit dem Gekreuzigten und darüber hinaus allen leidgeprüften Menschen. Während weiterhin meditative Gesänge erklingen, können nacheinander alle zur Kreuzikone gehen, die auf niedrige Hocker gelegt wurde und von einigen Lichtern erhellt wird. Man kann einige Augenblicke lang mit der Stirn das Holz berühren und Christus wortlos die eigenen Lasten anvertrauen und die Lasten anderer Menschen in nah und fern, die krank sind, die im Stich gelassen, ausgebeutet, verfolgt, gefoltert oder zum Schweigen gezwungen werden. Dies geschieht im Vertrauen, daß Christus, erkannt oder nicht, jeden Menschen in seinem Leiden begleitet.

Mit dem Osterlicht wird die Auferstehung gefeiert, die unsichtbar für jeden Menschen bereits auf der Erde beginnt. Während eines Auferstehungsgesangs werden in der noch halbdunklen Kirche kleine Kerzen entzündet, die zu Beginn an alle ausgeteilt wurden, Zeichen für Christus, der das Licht ist, und für die Berufung der Christen, Kinder des Lichts zu sein. Danach wird ein Auferstehungsbericht aus dem Evangelium gelesen, auf den weitere Gesänge folgen.
Hat jemand so etwas schon mal gemacht? Was haltet ihr von so etwas?

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Niels
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Beitrag von Niels »

Als "Einstieg" z.B. für Jugendliche ist eine solche Feier bestimmt sinnvoll.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Ähem ... mir ist jetzt nicht so ganz klar, um was es da geht - um die Gesänge oder was? Das Berühren oder Küssen des Kreuzes und das stille Gebet kenne ich auch von unseren Karfreitagen, nur ist es da halt still in der Kirche. Gehts um die meditativen Klänge?

Geronimo

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wieso ist es da still bei euch? Da singt man doch normalerweise die Improperien.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Geronimo hat geschrieben:Ähem ... mir ist jetzt nicht so ganz klar, um was es da geht - um die Gesänge oder was? Das Berühren oder Küssen des Kreuzes und das stille Gebet kenne ich auch von unseren Karfreitagen, nur ist es da halt still in der Kirche. Gehts um die meditativen Klänge?
Geronimo
Sicher auch. Aber vor allem ist das eine Gottesdienst- oder Gebetsform, die eben nicht nur am Karfreitag gefeiert wird, sondern in Taizé vermutlich jeden Abend. Jedenfalls hab ich das bei dem einen und einzigen Tag, den ich mal mit Jugendlichen in Taizé verbracht habe, so erlebt. Und es hat mich wirklich sehr berührt. - Ich denke schon, dass das eine Form ist, wie auch liturgie-entfremdete Jugendliche zur Stille und zum Gebet geführt werden können. Dass man sie dann dort nicht stehen lässt, steht auf einem anderen Blatt.

LG
Biggi

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wieso ist es da still bei euch? Da singt man doch normalerweise die Improperien.
Schon. Anscheinend empfinde ich das als still ... Wenn ich mich an diese Minuten der Kreuzverehrung erinnere, erscheinen sie mir sogar totenstill. Möglicherweise hat die Liturgie da ihren Sinn bei mir erfüllt ;)

Geronimo

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Biggi hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:Ähem ... mir ist jetzt nicht so ganz klar, um was es da geht - um die Gesänge oder was? Das Berühren oder Küssen des Kreuzes und das stille Gebet kenne ich auch von unseren Karfreitagen, nur ist es da halt still in der Kirche. Gehts um die meditativen Klänge?
Geronimo
Sicher auch. Aber vor allem ist das eine Gottesdienst- oder Gebetsform, die eben nicht nur am Karfreitag gefeiert wird, sondern in Taizé vermutlich jeden Abend. Jedenfalls hab ich das bei dem einen und einzigen Tag, den ich mal mit Jugendlichen in Taizé verbracht habe, so erlebt. Und es hat mich wirklich sehr berührt. - Ich denke schon, dass das eine Form ist, wie auch liturgie-entfremdete Jugendliche zur Stille und zum Gebet geführt werden können. Dass man sie dann dort nicht stehen lässt, steht auf einem anderen Blatt.

LG
Biggi
O ja, natürlich. Mir ist das irgendwie wirklich entgangen, dass das ja nicht auf die Kartage allein bezogen ist. Wenn man zu müde ist, sollte man eben nicht posten ...
Schafft eine solche Atmosphäre denn außerordentlich viel spirituelle Nähe untereinander?

Geronimo
Zuletzt geändert von Geronimo am Donnerstag 4. März 2004, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.

Biggi
Beiträge: 820
Registriert: Donnerstag 11. Dezember 2003, 16:46

Beitrag von Biggi »

Geronimo hat geschrieben: Schafft eine solche Atmosphäre denn außerordentlich viel spirituelle Nähe untereinander?
Kann sein. Empfinden vielleicht manche so. Allerdings ist es dabei wirklich absolut still; das schränkt die Kommunikation untereinander wirklich sehr ein. ;)
Ich habe das Ganze eher als "spirituelle Nähe zu Gott" empfunden. - Aber diese Diskussion läuft ja momentan in einem anderen Thread...

LG
Biggi

Stefan

Beitrag von Stefan »

Gibt es denn solche Feiern nur in Taize oder auch anderswo? Für mich ist das völlig fremd.

Cicero
Beiträge: 979
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26

Beitrag von Cicero »

Stefan hat geschrieben:Gibt es denn solche Feiern nur in Taize oder auch anderswo? Für mich ist das völlig fremd.
Ja, z.B. die Nacht der Lichter im Hohen Dom zu Paderborn.

Ich war gestern selber mit einer Gruppe von Jugendlichen aus unserer Gemeinde da.

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Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Hallo Biggi,

nun, diese Form der - ich nenne es mal Kreuzverehrung - findet in Taize jeden Freitag Abend statt, und zwar in Anlehnung an den Karfreitag.

Ich war übrigens in der Woche nach Ostern wieder in Taize, mittlerweile zum 7. mal. :-)

Was das Gebet vor dem Kreuz betrifft, hat das für die Brüder und viele Besucher eine sehr klare Aussage:
Jesus ist -auch für mich - am Kreuz gestorben und ich kann alle Sorgen, Ängste etc. bei Jesus "abgeben", weil Gott mich liebt und nicht alleine läßt, auch nicht in der größten Not.

Gruß und Shalom, Pit
Biggi hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:Ähem ... mir ist jetzt nicht so ganz klar, um was es da geht - um die Gesänge oder was? Das Berühren oder Küssen des Kreuzes und das stille Gebet kenne ich auch von unseren Karfreitagen, nur ist es da halt still in der Kirche. Gehts um die meditativen Klänge?
Geronimo
Sicher auch. Aber vor allem ist das eine Gottesdienst- oder Gebetsform, die eben nicht nur am Karfreitag gefeiert wird, sondern in Taizé vermutlich jeden Abend. Jedenfalls hab ich das bei dem einen und einzigen Tag, den ich mal mit Jugendlichen in Taizé verbracht habe, so erlebt. Und es hat mich wirklich sehr berührt. - Ich denke schon, dass das eine Form ist, wie auch liturgie-entfremdete Jugendliche zur Stille und zum Gebet geführt werden können. Dass man sie dann dort nicht stehen lässt, steht auf einem anderen Blatt.

LG
Biggi
carpe diem - Nutze den Tag !

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