Papst : Deutschlandbesuch und Reaktionen darauf...

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Knecht Ruprecht
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Papst : Deutschlandbesuch und Reaktionen darauf...

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, hat eine negative Bilanz des bisherigen Pontifikats von Benedikt XVI. gezogen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,431457,00.html
Ich denke, es werden noch viele Stimmen solcher Natur aus Deutschland dazukommen. :D

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holzi
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Re: Papst : Deutschlandbesuch

Beitrag von holzi »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, hat eine negative Bilanz des bisherigen Pontifikats von Benedikt XVI. gezogen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,431457,00.html
Ich denke, es werden noch viele Stimmen solcher Natur aus Deutschland dazukommen. :D
Wolfgang Huber? Sollte man diesen Herrn kennen? ;) Klar, kenn ich den, aber das ist mal wieder ein typischer Fall von "Was juckt's die Eiche, wenn [Waldbewohner nach Wahl hier einsetzen] sich dran schabt"

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Immerhin wird dieser Interessensvertreter medial bekannt, auch wenn es nicht zu seiner Sache geht, sondern über den Papst.

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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Was erwartet Herr Huber denn, dass Papst Benedikt für die Okumene tun solle? Soll er alle Schranken fallen lassen und auf katholischer Seite alles abschaffen, was uns von der ev. Kirche trennt? Es dürfte doch jedem klar sein, dass das nicht möglich ist.

Von daher darf doch niemand ernsthaft mehr als eine poisitive Bekundung zur Ökumene von Papst Benedikt erwarten.

Petra
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Beitrag von Petra »

Der Artikel ist vom Spiegel. 8) Evtl. hat sich Bischof Huber viel moderater ausgedrückt. Da hätte ich gerne einen Primärtext von ihm zwecks Meinungsbildung. Im Kontext liest sich manches weniger hart.

Außerdem macht Papst Benedikt viel für die Ökumene, mit den Orthodoxen. :)

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Petra hat geschrieben:Außerdem macht Papst Benedikt viel für die Ökumene, mit den Orthodoxen. :)
Das Dilemma ist --- je näher er und die Römische Kirche den Orthodoxen träten, desto weiter würden sie sich in den meisten Punkten von den Protestanten enfernen --- in den meisten, wenn auch nicht in allen. Und entsprechend: je näher den Protestanten, ...

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Zuletzt geändert von Alexander am Freitag 18. August 2006, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
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ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
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nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

Christian
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Beitrag von Christian »

Petra hat geschrieben:Der Artikel ist vom Spiegel. 8) Evtl. hat sich Bischof Huber viel moderater ausgedrückt. Da hätte ich gerne einen Primärtext von ihm zwecks Meinungsbildung. Im Kontext liest sich manches weniger hart.

Außerdem macht Papst Benedikt viel für die Ökumene, mit den Orthodoxen. :)
Der Spiegel gibt nur ein Interview wieder was Herr Huber letzten Sonntag der Bild am Sonntag gegeben hat. Der Spiegel hat hier korrekt zitiert.

Hier steht es nochmal: http://www.netzeitung.de/spezial/derpapst/432099.html
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Nur für den Fall, dass hier jemand in einiger Zeit reinschaut und die Zeitungsseiten den Artikel nicht mehr haben:
MANGELNDE ÖKUMENE

Bischof Huber vom Papst enttäuscht

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, hat eine negative Bilanz des bisherigen Pontifikats von Benedikt XVI. gezogen. Der Papst habe entgegen eigener Ankündigungen nichts für die Ökumene getan.

Hamburg - "In einer programmatischen Erklärung hat er ausdrücklich gesagt, dass er sein Amt ökumenisch versteht", sagte der Bischof der "Bild am Sonntag". Nach dem ersten Amtsjahr des Papstes könne man aber keine Fortschritte in den Beziehungen zwischen den großen christlichen Kirchen ableiten.

REUTERS
Papst Benedikt: "Bodenhaftung und Verwurzelung in der Heimat"
Die Begeisterung, die Benedikt XVI. bei vielen Menschen auslöst, bewertet Huber zurückhaltend: "Schon Johannes Paul II. habe ich nicht als Popstar empfunden, und für Benedikt XVI. gilt das noch viel weniger. Sicherlich hat ein Papst eine große Ausstrahlung. Das hängt mit der Persönlichkeit des Amtsträgers, aber auch mit dem starken Ritus der katholischen Kirche zusammen. In der evangelischen Kirche kommt es nicht auf den einen Stellvertreter Christi an, sondern auf den einen Jesus Christus selbst. Ihn haben wir alle unserem Nächsten zu bezeugen. Deshalb: Kein Neid!"

Zu dem bevorstehenden Deutschland-Besuch des deutschen Papstes sagte Huber dem Blatt: "Der bayerische Papst kommt nach Bayern. Ich war vor einigen Wochen in Altötting und habe gesehen, wie sehr sich die Menschen dort auf den Besuch freuen. Das ist gut für das Bild des Papstes, der ja vor allem als Intellektueller gilt. Der Besuch macht seine Bodenhaftung und Verwurzelung in der Heimat deutlich. Darüber freue ich mich als evangelischer Bischof mit." Er finde es sehr interessant, wie Papst Benedikt XVI. im Stil neue Akzente setzt. "Er reist weniger als sein Vorgänger und konzentriert sich auf seine geistliche Leitungsaufgabe."

dab/dpa
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Benedictus hat geschrieben:Was erwartet Herr Huber denn, dass Papst Benedikt für die Okumene tun solle? Soll er alle Schranken fallen lassen und auf katholischer Seite alles abschaffen, was uns von der ev. Kirche trennt? Es dürfte doch jedem klar sein, dass das nicht möglich ist.

Von daher darf doch niemand ernsthaft mehr als eine poisitive Bekundung zur Ökumene von Papst Benedikt erwarten.
Ist ein guter Punkt:
"In einer programmatischen Erklärung hat er ausdrücklich gesagt, dass er sein Amt ökumenisch versteht", sagte der Bischof der "Bild am Sonntag". Nach dem ersten Amtsjahr des Papstes könne man aber keine Fortschritte in den Beziehungen zwischen den großen christlichen Kirchen ableiten.
Ich glaube, es hängt wirklich daran, wie man Ökumene versteht - klar, dass Huber damit etwas anderes meint als unser Papst. Und er kann von seiner Position her nicht verstehen, warum uns gewisse Punkte wichtiger sind als ihm, bzw. warum wir da eine andere Einstellung haben... :/
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

P.S. Ich habe hier zumindest einen wörtlichen Satz gefunden:
Huber hat geschrieben:"Dass Fortschritte im ökumenischen Miteinander zu erwarten wären, kann man aus diesem ersten Jahr nicht ableiten."
PPS. der zweite Satz
Huber hat geschrieben:«In der evangelischen Kirche kommt es nicht auf den einen Stellvertreter Christi an, sondern auf den einen Jesus Christus selbst.»
ist Geschmackssache... :/
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Petra
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Beitrag von Petra »

Danke Ecce fürs Suchen. :)

Bei epd klingt es etwas geschraubter. Oder "moderater". Auf jeden Fall sachlicher.

Beim Spiegel ist es hauptsächlich der Einleitungstext und die Überschrift, die die Tonart vorgeben.
Spiegel hat geschrieben:Bischof Huber vom Papst enttäuscht

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, hat eine negative Bilanz des bisherigen Pontifikats von Benedikt XVI. gezogen. Der Papst habe entgegen eigener Ankündigungen nichts für die Ökumene getan.
Aber vielleicht hat Bischof Huber beim Antworten ja "enttäuscht" gekuckt. Evtl. hat er irgendwie sonst vermittelt, dass er das Pontifikat "negativ bilanziert". Beim Käffchen hinterher oder so. :roll: Und der "Popstar" kam bestimmt von der Frage des Interviewers, und Huber hat das beim Antworten aufgenommen. Ebenso wahrscheinlich bei der Frage, ob er Katholens eine so berühmte (und beliebte :freude: ) Person wie den Papst neidet. Nehme ich mal alles so an. Genaues weiß ich nicht.

Petra
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Beitrag von Petra »

Alexander hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Außerdem macht Papst Benedikt viel für die Ökumene, mit den Orthodoxen. :)
Das Dilemma ist --- je näher er und die Römische Kirche den Orthodoxen träten, desto weiter würden sie sich in den meisten Punkten von den Protestanten enfernen --- in den meisten, wenn auch nicht in allen. Und entsprechend: je näher den Protestanten, ...
Tja, das wäre leider so.........wenn sich nur die r.-katholische Kirche bewegen würde.

Abwarten ;)

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Petra hat geschrieben:wenn sich nur die r.-katholische Kirche bewegen würde
- Hervorhebung von mir -

Habe nur ich das Gefühl, dass es genau das ist, was manche Vertreter unserer angeblichen Schwesterkirche erwarten??? :hmm: :/
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Es stellt sich die Frage, ob und in wie weit der evangelichen Kirche eine charismatische Figur fehlt, die der jetzige Papst zweifellos ist.

Und das scheint ein typisch deutsches Problem zu sein. Kästner hat einmal dazu ein Gedicht geschrieben zum Thema Führerproblem, ich versuche mal den Text zu finden.

Pierre
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Es lebe das Internet, hier das Gedicht:

Als Gott am ersten Wochenende
die Welt besah, und siehe, sie war gut,
da rieb er sich vergnügt die Hände.
Ihn packte eine Art von Übermut.

Er blickte stolz auf seine Erde
und sah Tuberkeln, Standard Oil und Waffen.
Da kam aus Deutschland die Beschwerde:
„Du hast versäumt, uns Führer zu erschaffen!“

Gott war bestürzt. Man kann’s verstehn.
„Mein liebes deutsches Volk“, schrieb er zurück,
„es muß halt ohne Führer gehn.
Die Schöpfung ist vorbei. Grüß Gott. Viel Glück.“

Nun standen wir mit Ohne da,
der Weltgeschichte freundlich überlassen.
Und: Alles, was seitdem geschah,
ist ohne diesen Hinweis nicht zu fassen.

von Erich Kästner
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Deus est Pater
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Beitrag von Deus est Pater »

Dass Herr Huber mit seinem Seitenhieb auf das Amt des Pontifex und somit auf das gesamte heilige Volk der katholischen Kirche einen merklichen Beitrag zur Ökumene leistet, ist auch zu bezweifeln. Indem hier der Eindruck erweckt wird, die katholische Kirche würde eine Person mehr verehren als das Allerheiligste der Dreifaltigkeit und des Erlösers Jesus Christus halte ich für eine weitere Schranke auf dem Weg zur Einheit der Christenheit. In dem Punkt kann nicht unterstützen was geschrieben wurde: alles schön und gut, die kath. Kirche/ der Heilige Vater habe wenig für die Ökumene getan. Die Bilanz der Ökumene-Bestrebungen der ev. Kirche sind auch nicht sonderlich gut aus. Ganz im Gegenteil! Diese selbstgerechte Forderungen, die kath. Kirche sei diejenige, die sich alleine bewegen müsste, zeigt wie es um den eigentlichen Willen zur Ökumene bei der ev. Kirche bestellt ist.

Gruß, Gottes Segen
Vertrau auf den Herrn, Deine Stärke/ Er führt Dich an Quellen des Lebens/ Er sättigt Dich durch sein Wort/ Seine Zusage särkt Dich in deiner Schwachheit/ Und sein Segen begleitet dich alle Zeit/ Vertrau auf den Herrn, er weist Dir den Weg.

sofaklecks
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Ehefrauen

Beitrag von sofaklecks »

Das Verhalten der evamgelischen Kirchenoberen erinnert mich sehr an das einer unzufriedenen Ehefrau: Zuerst verlässt sie einen, weil man die Gewohnheiten nicht aufgebe, die sie schon bestens kannte, als sie dich geheiratet hat. Dan zettelt sie einen Scheidungskrieg an, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt und am Ende jeder fast ruiniert ist. Und wenn sie in die Jahre kommt, beschwert sie sich ständig bei den Nachbarn, dass man sich überhaupt nicht um sie kümmere.

sofaklecks

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

:D Ach, ihr seht es einfach viel zu ernst! Denn was soll der arme Herr Huber machen? Da kommt jemand der Deutscher war (ist) nach vielen Jahren zurück und dann noch als heiliger Vater der röm.-kath. Kirche.
Denkt doch mal wie niedergedrückt sein Selbstbewußtsein sein muß.Da muß er doch erst einmal Dampf ablassen damit auch der Letzte mitbekommt, daß er auch noch da ist. :/

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Maria Magdalena hat geschrieben::
Denkt doch mal wie niedergedrückt sein Selbstbewußtsein sein muß.
Woa, bist du heute spöttisch... :mrgreen: Gell, und dann auch noch ein ach so "konservativer" Papst... :mrgreen: :jump:
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Ups, mag sein! :ikb_naughty: Aber ich müßte lügen, wenn ich sagen würde, ich wüßte nicht welche Art der Abwehr einige Herren der ev.-luth. kirche ins Felde führen wenn es um die Person des Papstes geht.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Maria Magdalena hat geschrieben:Ups, mag sein! :ikb_naughty: Aber ich müßte lügen, wenn ich sagen würde, ich wüßte nicht welche Art der Abwehr einige Herren der ev.-luth. kirche ins Felde führen wenn es um die Person des Papstes geht.
*griiiiins* Dazu warst du selbst lange genug bei "der Konkurrenz"...

Aber die Abwehr der evangelischen Kirche kann - sag ich aus eigener Erfahrung - wirklich recht heftig sein! :shock: :roll:
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Petra
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Beitrag von Petra »

Hackt doch bitte nicht so auf Bischof Huber rum. M.E. hat er sich sehr verbindlich ausgedrückt, nur die Artieklschreiber oder -bearbeiter machen daraus eine konfrontative Position. - Mir wäre mal ein längeres Huber-Interview mit korrektem Wortlaut seiner Antworten lieb. Vielleicht kommt da was im September während des Papstbesuches.

Und: Sicher gibt es kath-kritische Aussagen aus evangelischer Ecke. - Aber wer im Internet mal sammelt, wie sich manche Kaths zur ev. Kirche äußern..... :roll:

Zur Ökumene mal kurz:

M.E. ist die Ökumene in D. schon sehr weit fortgeschritten. Bald sind wir an dem Punkt, an dem keine größeren Fortschritte mehr möglich sind, die 1. den Normalo-Gläubigen (d.h. Nichttheologen) zu vermitteln sind und 2. die ohne Veränderung von Glaubenspositionen geschehen können (z.B. bei diesem illusionären Wunsch nach "Mahlgemeinschaft").

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spectator
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Beitrag von spectator »

Petra hat geschrieben:M.E. ist die Ökumene in D. schon sehr weit fortgeschritten. Bald sind wir an dem Punkt, an dem keine größeren Fortschritte mehr möglich sind (...) und 2. die ohne Veränderung von Glaubenspositionen geschehen können (z.B. bei diesem illusionären Wunsch nach "Mahlgemeinschaft").
als ob es das bereits nicht gäbe!?
Bernhard Kroll und Gotthold Hasenhüttl sind die, die aufgefallen sind. Die Anderen bleiben in ihrem verwerflichen Handeln unbekannt.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Nächste Runde:
Kardinal Lehmann weist Kritik am Papst zurück

In den vergangenen Wochen hatten wiederholt Repräsentanten der evangelischen Kirche in Deutschland das Engagement des Kirchenoberhaupts in Ökumenefragen bemängelt.=
Frankfurt, 20.8.2006 (KNA) Kardinal Karl Lehmann hat Kritik aus der evangelischen Kirche an Papst Benedikt XVI. zurückgewiesen. Wenn von protestantischer Seite in Deutschland geäußert werde, dass in der Amtszeit von Benedikt XVI. noch nicht viel passiert sei in Sachen Ökumene, richte sich das "nicht nur an die falsche Adresse, sondern trifft auch inhaltlich nicht zu", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Wochenende in einem Interview der "Frankfurter Rundschau".

In den vergangenen Wochen, so auch nach dem Interview des Papstes mit deutschen Fernsehsendern, hatten wiederholt Repräsentanten der evangelischen Kirche in Deutschland das Engagement des Kirchenoberhaupts in Ökumenefragen bemängelt. Lehmann verwies darauf, der Papst müsse in Fragen der Ökumene "die ganze katholische Kirche mitnehmen können". Außerdem müsse dieser Dialog jeweils auch theologisch gut vorbereitet sein. Zudem verwies er auf Gespräche mit der Orthodoxie.

Zugleich äußerte der Kardinal implizit die Erwartung, es könne in der katholischen Kirche eine neue Klärung über strittige Fragen der Sexualmoral geben, etwa zur Anwendung der Pille oder zum Gebrauch von Kondomen. Benedikt XVI. habe gesagt, dass man nicht Normen allein, gerade im Sinn von Verboten, in den Vordergrund stellen dürfe, sondern dass es zuerst um die tragenden Inhalte gehe. "Das wäre zu konkretisieren: Wie ist das denn jetzt mit der Pille, den Kondomen?", meinte der Mainzer Bischof.

Die theologische Klärung müsse der Papst ja nicht selbst machen. Dafür gebe es Fachgremien, "aber er muss den Auftrag geben." Der Kardinal betonte, er wolle damit nicht sagen, dass sich die Positionen der Kirche in diesen Fragen änderten. Aber vielleicht könnten die Begründungen den Menschen plausibler gemacht werden.
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spectator
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Beitrag von spectator »

Ecce Homo hat geschrieben:Nächste Runde:
Kardinal Lehmann weist Kritik am Papst zurück
(...)
Zugleich äußerte der Kardinal implizit die Erwartung, es könne in der katholischen Kirche eine neue Klärung über strittige Fragen der Sexualmoral geben, etwa zur Anwendung der Pille oder zum Gebrauch von Kondomen. Benedikt XVI. habe gesagt, dass man nicht Normen allein, gerade im Sinn von Verboten, in den Vordergrund stellen dürfe, sondern dass es zuerst um die tragenden Inhalte gehe. "Das wäre zu konkretisieren: Wie ist das denn jetzt mit der Pille, den Kondomen?", meinte der Mainzer Bischof.

Die theologische Klärung müsse der Papst ja nicht selbst machen. Dafür gebe es Fachgremien, "aber er muss den Auftrag geben." Der Kardinal betonte, er wolle damit nicht sagen, dass sich die Positionen der Kirche in diesen Fragen änderten. Aber vielleicht könnten die Begründungen den Menschen plausibler gemacht werden.
typisch Lehmann!
mit solchen Diözesanbischöfen ist die Zukunft der deutschen Kirche bereits vorprogrammiert. ;)

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Die theologische Klärung müsse der Papst ja nicht selbst machen. Dafür gebe es Fachgremien, "aber er muss den Auftrag geben." Der Kardinal betonte, er wolle damit nicht sagen, dass sich die Positionen der Kirche in diesen Fragen änderten. Aber vielleicht könnten die Begründungen den Menschen plausibler gemacht werden.
Mit einem Punkt hat er Recht: Viele Leute verstehen es nicht, weil sie die Haltung der Kirche nur bis zu dem Punkt kennen: "Sie ist dagegen" Sie wissen nicht, warum, aber sie wenden sich gegen die Kirche, weil diese scheinbar ohne sonstigen Grund Dinge ablehnt. Und das "neu" aufzurollen und den Menschen die Hintergründe näherzubringen ist wirklich schon längst wieder nötig... :ja:
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Maria Magdalena
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@ Petra

Beitrag von Maria Magdalena »

Wie Ecce geschrieben hat "war ich lange bei der Konkurrenz", aber halt nicht nur als 08/15 sondern als Küsterin, die auch zum Teil Christenlehre gab. Leider durft ich selbst sehr deutlich erfahren, was passiert wenn du offen sagst, daß du eigendlich in der katholischen Kirche Zuhause bist. Du würdest Dich wundern als für Worte urplötzlich aus dem Mund des Pastors kommen und was noch deprimierender ist, daß ein Pastor mit dem du befreundet bist, auf einmal so tut als ob du von einen anderen Stern bist. Wo du doch immer noch der gleiche Mensch bist. Und wen mir jetzt jemand sagt dies sei christlich, dann bin ich wohl wirklich vom anderen Stern.

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Judasine

Beitrag von sofaklecks »

Das passiert immer dann, man über die Gruppe hinausdenkt, und wenn sie nur aus zwei Menschen besteht. Ein Ergebnis dessen, was ihr so unschön Erbsünde oder etwas besser Ursünde nennt. Das meiste dabei ist Angst. Wie immer bei der Eifersucht, ob zwischen Liebenden oder zwischen Kirchen. Und gleich kommt Judas ins Spiel, der am meisten verkannte Jünger. Das Hinausdenken über die Gruppe ist entweder Undankbarkeit, Nestbeschmutzung oder Verrat.

sofaklecks, das schwarze Schaf in der Herde des Herrn

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Beitrag von Petra »

@Maria M.

Das kommt bestimmt auch in kath. Gemeinden vor oder in anderen Gruppen. Sofaklecks hat schon Gründe dafür genannt. Vielleicht kommt noch die Frage dazu "Sind wir so wenig überzeugend?". Und wahrscheinlich ist sehr viel Trauer dabei, einen Menschen zu verlieren.

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Moin Petra,

Hier hast du bestimmt recht. Nur waren es halt auch andere Gründe wes halb z. B. ich die ev.-luth. Kirche verlassen habe. Weißt Du , ich frage mich manchmal ob sich einige Katholicken eigendlich bewußt sind welches Glück sie haben?" Denn auch auf die Gefahr hin als "altmodisch" hingestellt zu werden, hat die katholische Kirche mehr am Evangelium festgehalten als die andere Kirche , die ich nun einmal relativ gut kenne. Natürlich ist mir auch bewußt, daß dies in unser heutigen Zeit so sein Schwierigkeiten mit sich bringt. Aber Gradliniekeit ist immer noch besser ,anstatt fast alles zu tun , damit einem nicht die " Leute" fortlaufen. Denn dies macht einen auf langr Sicht nur unglaubwürdig.

Petra
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Beitrag von Petra »

Moin Moin, Maria M.,

oben habe ich hauptsächlich den menschlichen Faktor angesprochen nach einem Konfessionswechsel. Dass langjährige Freundschaften abkühlen, kann auch geschehen, wenn ein Katholik die Kirche verlässt. Kommt sogar schon bei schlichtem Gemeindewechsel vor, falls er innergemeindlich begründet wird.

Du sprichst jetzt die Lehre der Kirche an. Was da bei Evangelens so alles los ist, übersteigt meine Kenntnis (und teils mein Verstehen :roll: ). Aber die röm.-kath Kirche ist „auch“ eine Kirche der Veränderungen, sie bezeichnet sich sogar so: semper reformandum. - So ist z.B. das Theologie-Studium für Nicht-Ordensfrauen relativ neu. (Dessen ungeachtet schreibt hier jemand, der dies ablehnt. Aber soll er ruhig. Der Vatikan scheint sich nicht nach seiner Meinung zu richten. 8) )
Auswüchse in der Lehre wie bei den Protestanten (bzw. einigen Protestanten) gibt es zum Glück nicht. Das liegt u.a. an der Hierachie, die alles absegnen muss, was im größerem Rahmen in kath. Namen verkündet wird.

In erster Linie muss die Kirche treu zu dem stehen, was sie von Gott und Seinem Willen verstanden hat. Und nicht zu dem, was sie früher, eingebettet in die damaligen Zeitumstände, verlautbaren ließ.

Übrigens hast du kürzlich den Begriff der „68-er Kampfemanzen“ aufgegriffen und dich von ihnen distanziert. Manche, die diesen Begriff gerne anführen, meinen damit Ministrantinnen und Lektorinnen. Selbstverständlich auch Theologinnen. Und wer weiß, evtl. auch Oberinnen, die einer Ordensoberenkonferenz vorsitzen. (Hast du die Kommentare gelesen: Warum nehmen sie dafür keinen Priester? - Hoffentlich hat sie nichts zu entscheiden.- Kann sie ja gar nicht allein, es gibt ja noch einen 2. Vorsitzenden.)

Würdest du die angesprochenen Mädchen und Damen auch als „68-er Kampfemanzen“ bezeichnen?

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Moin Petra,

Nein ich würde bei weiten nicht jede Frau, die in der Kirche mitarbeite als Kampfemanze bezeichnen, weil es mehr als ungerecht wäre.
Denn sie leisten in vielen Bereichen sehr gute " Arbeit". Nur arbeiten halt viele von ihnen dort ,weil es ihnen um den Glauben geht und nicht wie andere nur darum "um es den Männer mal so richtig zu zeigen". Und die zweit genannten sind es , wegen die ich offen und ehrlich gesagt meine Vorbehalte habe. Denn, wen ich etwas mache, tue ich es nicht um mich( um Teufel komm raus) zu profilieren. Sonder um meinen Betrag dazu zu leisten.Siehe Mutter Theresa! Sie hat sich nicht immer und überall in den Vordergrund geschoben. Und doch mehr erreicht als so manche, die nur laut "verkündet "hat, was man tun müßte um...........
Du siehst ich differenziere hier schon.

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